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Regenbeständiges Stäubemittel für Pflanzenschutz mit erhöhter Haftfähigkeit
Die Erfindung betrifft feinpulverige, ohne Wasser auftragbare Pflanzenschutzmittel, die auf der Oberfläche von Pflanzenteilen, namentlich auf den Blättern und Stengeln der Pflanzen, gut anhaften.
Wie bekannt, werden die Pflanzenschutzmittel grösstenteils als wässerige Suspensionen durch Spritzen auf die Pflanzen aufgebracht ; der Wasserbedarf dieser Art der Anwendung der Pflanzenschutzmittel ist sehr hoch, dabei ist die Zone, die mit einem modernen Spritzgerät in einem Gang bespritzt werden kann, verhältnismässig schmal
Es sind zwar Stäubemittel für wasserloses Auftragen im Gebrauch, diese haben aber den grossen Nachteil, dass sie nicht wind- und regenbeständig sind. Dieser schwerwiegende Mangel konnte bisher weder durch die Verwendung von Hilfsstoffen noch durch die Wahl geeigneter Trägerstoffe behoben werden, so dass mit den bisher gebrauchten Stäubemitteln die mit Spritzmitteln erreichbare dauerhafte Schutzwirkung selbst durch die Vervielfachung der verwendeten Mengen nicht erreicht werden konnte.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines pulverförmigenPflanzenschutzmittel-Präparates, welches unter Einwirkung der Luftfeuchtigkeit und/oder der Feuchtigkeit an oder unter der Pflanzenoberfläche dauerhaft auf der Pflanzenoberfläche anhaftet Dieses Ziel kann durch gleichzeitige Verwendung fester Zusatzstoffe, die selbst unter Einwirkung von wenig Wasser gut binden, und entsprechend vorbereitetem Klebmittel erreicht werden. Derart hergestellte Stäubemittel haften nach dem Auftragen so stark an der Pflanzenoberfläche, dass sie vom Regen nicht abgewaschen werden und sogar durch energische mechanische Einwirkung, z. B. durch Bürsten, kaum entfernt werden können.
Von den unter Einwirkung von wenig Wasser gut bindenden Feststoffen erwiesen sich die hydraulischen Bindemittel, vor allem Portlandzement und gebrannter Gips, als geeignet. Einer dieser Stoffe wird mit dem Pflanzenschutz-Wirkstoff, einem Klebstoff, der gegebenenfalls vorangehend mit einem die Zerkleinerung fördernden Mineralstoff vermahlen wird, sowie mit sonstigen Hilfs- und Füllstoffen ho- mogen vermischt, sodann zu der zur Bestäubung nötigen Mahlfeinheit vermahlen.
Als Hilfsmittel kommen ausser den bekannten Zusatzstoffen der Pflanzenschutzmittel die zum Haften benötigte Wasseraufnahme fördernden hygroskopischen Stoffe, so z. B. Sulfitablaugenpulver, sowie die Klumpenbildung hemmenden hydrophoben Zusatzstoffe, z. B. Talk oder das äusserst hydrophobe Schwefelpulver, in Betracht Die nachfolgenden Beispiele sollen einige Ausführungsformen der crfindungsgemässen Stäubemittel erläutern, ohne jedoch den Umfang der Erfindung auf diese Beispiele zu beschränken.
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Beispiel 1 : Zusammensetzung :
EMI2.1
<tb>
<tb> 50% <SEP> Trichlomethylthio-tetrahydrophthalimid
<tb> enthaltendes <SEP> Übliches <SEP> benetzbares <SEP> Pulver <SEP> 20 <SEP> kg
<tb> Ventilierte <SEP> Schwefelpulver <SEP> 40 <SEP> kg
<tb> 50% <SEP> Carboxymethylcellulose <SEP> und <SEP> 50% <SEP> Perlit
<tb> enthaltendes <SEP> Feinmahlgut <SEP> 10 <SEP> kg
<tb> Sulfitablaugenpulver <SEP> 5 <SEP> kg
<tb> Portlandzement <SEP> 10 <SEP> kg
<tb> Talk <SEP> 15 <SEP> kg
<tb> 100 <SEP> kg
<tb>
Herstellung :
Die pulverförmigen Bestandteile weiden in der obigen Reihenfolge homogen vermischt und nach Bedarf fein vermahlen.
Verwendung :
EMI2.2
<tb>
<tb> Gegen <SEP> Peronospora <SEP> und <SEP> Mehltau <SEP> für <SEP> Weinreben <SEP> 9-10 <SEP> kg/ha
<tb>
Beispiel 2 : Zusammensetzung :
EMI2.3
<tb>
<tb> 80% <SEP> ZinkäthyIen-bis- <SEP> (dithiocarbamat) <SEP>
<tb> enthaltendes <SEP> übliches <SEP> benetzbares <SEP> Pulver <SEP> 10 <SEP> kg
<tb> Ventiliertes <SEP> Schwefelpulver <SEP> 20 <SEP> kg
<tb> 50% <SEP> Carboxymethylcellulose <SEP> und <SEP> 50% <SEP> Perlit
<tb> enthaltendes <SEP> Feinmahlgut <SEP> 10 <SEP> kg
<tb> Sulfitablaugenpulver <SEP> 5 <SEP> kg
<tb> Portlandzement <SEP> 19 <SEP> kg
<tb> Kaolin <SEP> 8, <SEP> 5 <SEP> kg
<tb> Talk <SEP> 27, <SEP> 5 <SEP> kg <SEP>
<tb> 100 <SEP> kg
<tb>
Herstellung : wie im Beispiel 1.
Verwendung :
EMI2.4
<tb>
<tb> Gegen <SEP> Peronospora <SEP> und <SEP> Mehltau <SEP> für <SEP> Weinreben <SEP> 18-21 <SEP> kg/ha
<tb>
Beispiels : Zusammensetzung :
EMI2.5
<tb>
<tb> 50% <SEP> Trichlonnethylthio-tetrahydrophthalimid
<tb> enthaltendes <SEP> übliches <SEP> benetzbares <SEP> Pulver <SEP> 20 <SEP> kg
<tb> Zinkstearat <SEP> 2 <SEP> kg
<tb> 50% <SEP> Carboxymethylcellulose <SEP> und <SEP> 50% <SEP> Perlit
<tb> enthaltendes <SEP> Feinmahlgut <SEP> 10 <SEP> kg
<tb> Sulfitablaugenpulver <SEP> 5 <SEP> kg
<tb> Portlandzement <SEP> 20 <SEP> kg
<tb> Kaolin <SEP> 10 <SEP> kg
<tb> Talk <SEP> 33 <SEP> kg
<tb> 100 <SEP> kg
<tb>
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Herstellung : wie im Beispiel l.
Verwendung :
EMI3.1
<tb>
<tb> Gegen <SEP> Peronospora <SEP> für <SEP> Weinreben <SEP> 9-10 <SEP> kg/ha
<tb>
Beispiel 4 : Zusammensetzung :
EMI3.2
<tb>
<tb> 500/0 <SEP> Trichlormethylthio- <SEP> tetrahydrophthalimid <SEP>
<tb> enthaltendes <SEP> übliches <SEP> benetzbares <SEP> Pulver <SEP> 10 <SEP> kg
<tb> 80% <SEP> Zinkäthylen-bis- <SEP> (dithiocarbamat) <SEP>
<tb> enthaltendes <SEP> übliches <SEP> benetzbares <SEP> Pulver <SEP> 10 <SEP> kg
<tb> Dimethyltrichloroxyäthylsulfonat <SEP> 5 <SEP> kg
<tb> 18%ige <SEP> wässerige <SEP> 2,4,4',
<SEP> 5-Tetrachlordiphenylsulfon-Lösung <SEP> 5 <SEP> kg
<tb> Aktive <SEP> Kieselsäure <SEP> 5 <SEP> kg
<tb> Ventilierter <SEP> Pulverschwefel <SEP> 20 <SEP> kg
<tb> 50% <SEP> Carboxymethylcellulose <SEP> und <SEP> 50% <SEP> Perlit
<tb> enthaltendes <SEP> Feinmahlgut <SEP> 10 <SEP> kg
<tb> Sulfitablaugenpulver <SEP> 5 <SEP> kg
<tb> Portlandzement <SEP> 20 <SEP> kg
<tb> Talk <SEP> 30 <SEP> kg
<tb> 120 <SEP> kg
<tb>
Herstellung :
Die Wirkstoffe werden mit der aktiven Kieselsäure homogen verknetet, die erhaltene Mischung mit den übrigen Bestandteilen vermischt, sodann fein gemahlen.
Verwendung :
EMI3.3
<tb>
<tb> Gegen <SEP> Insekt-und <SEP> Pilzschädlinge <SEP> der <SEP> Weinrebe <SEP> 9-10 <SEP> kg
<tb>
Beispiel 5 : Zusammensetzung :
EMI3.4
<tb>
<tb> S- <SEP> (1,2-Dicarboxyäthyl)-thiolthionophosphorsäure <SEP> (Malathion) <SEP> 10 <SEP> kg
<tb> Aktive <SEP> Kieselsäure <SEP> 10 <SEP> kg
<tb> Dimethyltrichloroxyäthylphosphonat <SEP> 2 <SEP> kg
<tb> Zinkstearat <SEP> 2 <SEP> kg
<tb> 50% <SEP> Carboxymethylcellulose <SEP> und <SEP> 50%Perlit
<tb> enthaltendes <SEP> Feinmahlgut <SEP> 10 <SEP> kg
<tb> Sulfitablaugenpulver <SEP> 5 <SEP> kg
<tb> Portlandzement <SEP> 20 <SEP> kg
<tb> Kaolin <SEP> 10 <SEP> kg
<tb> Talk <SEP> 31 <SEP> kg
<tb> 100 <SEP> kg
<tb>
Herstellung :
Die Kieselsäure wird mit dem Malathion getränkt, die übrigen Bestandteile werden zugesetzt, homogen vermischt und das Gemisch fein vermahlen.
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Verwendung :
EMI4.1
<tb>
<tb> Zum <SEP> Schutz <SEP> von <SEP> Zwergobstbäumen <SEP> gegen <SEP> Insekten <SEP> 15-22 <SEP> kg/ha
<tb>
Beispiel 6 : Zusammensetzung :
EMI4.2
<tb>
<tb> öOTrtchlormemylthio-tetranydrophthalimid
<tb> enthaltendes <SEP> übliches <SEP> benetzbares <SEP> Pulver <SEP> 20 <SEP> kg
<tb> 50% <SEP> Carboxymethylcellulose <SEP> und <SEP> 50% <SEP> Perlit
<tb> enthaltendes <SEP> Feinmahlgut <SEP> 20 <SEP> kg
<tb> Sulfitablaugenpulver <SEP> 5 <SEP> kg
<tb> Gebrannter <SEP> Gips <SEP> 20 <SEP> kg
<tb> Kaolin <SEP> 10 <SEP> kg
<tb> Talk <SEP> 25 <SEP> kg <SEP>
<tb> 100 <SEP> kg
<tb>
Herstellung und Verwendung : wie im Beispiel 1.
Das gute Anhaften des erfindungsgemässen Stäubemittels an'Weinrebenblättern wird durch die in den Tabellen 1 und 2 angeführtendaten vonfeldversuchen bestätigt Wie ersichtlich, erreicht die Haftfähigkeit in niederschlagfreienperioden (Tabelle 1) die Haftfähigkeit der in Form vonSpritzmitteln verwendeten Pflanzenschutzmittel, im Gegensatz zu den konventionellen Stäubemitteln, die fast überhaupt nicht anhaften und in einigen Tagen abrieseln. In Regenperioden (Tabelle 2) ist das Haften des erfindungsgemässen Stäubemittels verständlicherweise bedeutend besser als das Haften der üblichen Spritzmittel ; übliche Stäubemittel werden vom Regen restlos abgewaschen.
Tabelle 1
EMI4.3
<tb>
<tb> Das <SEP> Anhaften <SEP> von <SEP> Trichlormethylthio-tetrahydrophthalimid
<tb> enthaltenden <SEP> Pflanzenschutzmittel-Präparaten <SEP> auf <SEP> Weinrebenblättern.
<tb>
Vergleichende <SEP> Untersuchung <SEP> In <SEP> niederschlagfreier <SEP> Periode.
<tb>
Zahl <SEP> der <SEP> seit <SEP> Stäubemittelnach <SEP> Übliches <SEP> Übliches
<tb> der <SEP> Behandlung <SEP> Beispiel <SEP> 1 <SEP> Spritzmittel <SEP> Stäubemittel
<tb> vergangener <SEP> Tage <SEP> Wirkstoffgehalt <SEP> Wirkstoffgehalt <SEP> Wirkstoffgehalt <SEP>
<tb> mg/m2 <SEP> % <SEP> mg/m2 <SEP> % <SEP> mg/m2 <SEP> %
<tb> 0 <SEP> 9, <SEP> 2 <SEP> 100 <SEP> 7,42 <SEP> 100 <SEP> 10,83 <SEP> 100
<tb> 2 <SEP> 8, <SEP> 25 <SEP> 91, <SEP> 5 <SEP> 7, <SEP> 04 <SEP> 95, <SEP> 0 <SEP> 1, <SEP> 38 <SEP> 12, <SEP> 7 <SEP>
<tb> 4 <SEP> 8, <SEP> 27 <SEP> 91, <SEP> 5 <SEP> 4, <SEP> 40 <SEP> 59, <SEP> 3 <SEP> 0, <SEP> 36 <SEP> 2, <SEP> 4 <SEP>
<tb> 7 <SEP> 4, <SEP> 12 <SEP> 45, <SEP> 6 <SEP> 4, <SEP> 05 <SEP> 54, <SEP> 5 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP>
<tb>
Der Wirkstoffgehalt bezieht sich auf die Fläche der Weinrebenblätter.
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Tabelle 2
EMI5.1
<tb>
<tb> Das <SEP> Anhaften <SEP> von <SEP> Trichlormethylthio-tetrahydrophthalimid
<tb> enthaltenden <SEP> Pflanzenschutzmittel-Präparaten <SEP> auf <SEP> Weinrebenblättern.
<tb>
Vergleichende <SEP> Untersuchung. <SEP> Zwischen <SEP> dem <SEP> 2. <SEP> und <SEP> 5. <SEP> Tag <SEP> fiel <SEP> 18,5 <SEP> mm <SEP> Regen.
<tb>
Zahl <SEP> der <SEP> seit <SEP> Stäubemittel <SEP> nach <SEP> Übliches <SEP> Übliches
<tb> der <SEP> Behandlung <SEP> Beispiel <SEP> l <SEP> Spritzmittel <SEP> Stäubemittel
<tb> vergangenen <SEP> Tage <SEP> Wirkstoffgehalt <SEP> Wirkstoffgehalt <SEP> Wirkstoffgehalt
<tb> mg/m2 <SEP> % <SEP> mg/m2 <SEP> % <SEP> mg/m <SEP> o
<tb> 0 <SEP> 7,43 <SEP> 100 <SEP> 6,75 <SEP> 100 <SEP> 10,15 <SEP> 100
<tb> 2 <SEP> 6,32 <SEP> 85, <SEP> 2 <SEP> 4,98 <SEP> 73,7 <SEP> 1,44 <SEP> 14,2
<tb> 5 <SEP> 5, <SEP> 37 <SEP> 72, <SEP> 2 <SEP> 4, <SEP> 56 <SEP> 67, <SEP> 7 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP>
<tb> 7 <SEP> 3, <SEP> 75 <SEP> 47, <SEP> 8 <SEP> 4, <SEP> 16 <SEP> 61, <SEP> 6 <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP>
<tb>
Der Wirkstoffgehalt bezieht sich auf die Fläche der Weinrebenblätter.