<Desc/Clms Page number 1>
Glaswand aus Glasbausteinen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Glaswand aus Glasbausteinen, die aus einem Betonrahmen und einer in diesen eingefügten Glasscheibe bestehen. Die bisher bekannten Glaswände haben zwei wesent- liche Nachteile. Der erste Nachteil besteht darin, dass sie ausserordentlich kostspielig sind. Zweitens sind sie auf Grund ihrer Sprödigkeit gegen Rissebildung ausserordentlich anfällig. Die Rissebildung tritt desi wegen ein, weil die die Glaswände umfassenden Mauern, insbesondere das Grundmauerwerk und auch der
Boden selbst, nicht in gleichem Masse nachgiebig bzw. spröde sind. Daraus ergeben sich verschiedene
Spannungen und verschiedene Ausdehnungen, die wiederholt zur Bildung von Rissen führen.
Bei einer andern bekannten Ausführungsform von Glaswänden werden Glasbausteine verwendet, die aus Weissbetonrahmen bestehen, in welche Kathedralglasscheiben eingesetzt sind. Solche Glasbausteine ) im Ausmass von etwa 30 und 40 cm und einer Wandstärke von zirka 4 cm werden zu einem Rahmen- mauerwerk aneinandergefügt. Bei dieser Ausführungsform einer Glaswand treten zwar keine rissebildenden
Spannungen auf, es ist aber ein anderer Nachteil dadurch gegeben, dass beim Aneinanderreihen der
Steine sich eine optisch ungünstige Wirkung ergibt, weil durch die Steinwandungen und eine Mörtelfuge sich ein undurchsichtiger Teil von zirka 9 cm ergibt. Die rahmenbildende Betonmasse ist gegenüber der
Glasfläche viel zu wuchtig. Die architektonische Wirkung lässt demnach sehr zu wünschen übrig.
Die Erfindung bezweckt eine Glaswand zu schaffen, die die Nachteile bestehender Glaswände be- seitigt und mit geringen Herstellungskosten und verkürzter Arbeitszeit einen technisch und geschmacklich voll entsprechenden durchsichtigen bzw. durchscheinenden Abschluss von Mauerwerksöffnungen ermög- licht. Das wesentliche Merkmal der erfindungsgemässen Glaswand besteht darin, dass an sich bekannte
L-förmige Steine an ihren beiden Schenkeln und auf beiden Seiten Glasfalze tragen und jeweils ein
Schenkel mit einer Auflagefläche zur Abstützung des andern Schenkels eines benachbarten Steines ver- sehen ist, wobei die Wand an zwei Seiten mittels Randstreifen abgeschlossen ist, die gleichfalls Glas- falze tragen.
Im Rahmen der Erfindung sind die lotrechten Randstreifen mit Auflageflächen zur Abstüzung der waagrechten Schenkel anschliessender Steine versehen.
Nach einer vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung weisen die Schenkel der Steine eine sich gegen ihre freien Enden hin verjüngende Form auf. Ferner sind erfindungsgemäss in den Steinen z. B. waagrecht und lotrecht verlaufende Löcher zur Entlüftung, Verlegung von Installationskabeln, Ableitung von Kondenswasser od. dgl. angeordnet.
Für die Anordnung der Glasfalze bzw. deren Ausbildung bestehen zwei Ausführungsmöglichkeiten, nach deren einer die Glasfalze an den Kanten der Schenkel der Steine liegen und die Form von nach zwei
Seiten offenen Nuten aufweisen, während nach der andern die Glasfalze auf den Schmalseiten der Schenkel liegen und den Querschnitt rechteckiger Nuten aufweisen.
Die erfindungsgemässe Glaswand kann mit einfach gestalteten Elementen rasch und mühelos errichtet werden, wobei die Glaswand eine grosse Festigkeit aufweist und damit auch grösseren bzw. länger dauernden Beanspruchungen gut Stand hält.
Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert, welche zwei beispiels- weise Ausführungsformen der erfindungsgemässen Glaswand schematisch veranschaulichen. Es zeigen Fig. l eine Vorderansicht eines Steines, Fig. 2 einen Grundriss und Fig. 3 einen Querschnitt der einen Ausführungs- form, Fig. 4 einen Querschnitt einer zweiten Ausführungsform und Fig. 5 eine aus den Steinen gebildete
<Desc/Clms Page number 2>
Glaswand in Ansicht.
Die Glaswand besteht aus Steinen 1, die im wesentlichen eine L-förmige Gestalt aufweisen, wo- bei beide Schenkel 2 und 3 mit Glasfalzen 4 an der Innenseite und mit Glasfalzen 5 an der
Aussenseite versehen sind. Diese Glasfalze 4 und 5 weisen nach der Ausführungsform gemäss den Fig. l bis 3 die Form von nach zwei Seiten offenen Nuten auf und liegen an den Kanten der Schenkel 2 bzw. 3.
An der Aussenseite des lotrechten Schenkels 3 der Steine ist eine Auflagefläche 6 vorgesehen, auf der sich der waagrechte Schenkel 2 eines benachbarten Steines abstützen kann. Die Schenkel 2 und 3 können einen sich gegen die freien Enden hin verjüngenden Querschnitt aufweisen.
Zur Vervollständigung der Glaswand bei der in Fig. l dargestellten Art einer Verlegung der Steine an der unteren und an der rechten Seite sind Randstreifen 7 und 8 vorgesehen. Die lotrechten Rand- streifen 7 sind ähnlich wie die lotrechten Schenkel 3 der Steine 1 selbst mit Auflageflächen 9 zur Abstützung des waagrechten Schenkels 2 eines benachbarten Steines versehen. Der waagrechte
Randstreifen 8 kann über die gesamte Breite des Fensters durchlaufen. Auch die lotrechten Rand- streifen 7 können durchlaufend, aber auch in einzelnen Stücken ausgebildet sein. Die Randstreifen 7 und 8 sind mit Glasfalzen 10 bzw. 11 versehen.
In Glasfalze 4 und 5 bzw. 10 und 11, die an den Kanten der Steine bzw. Randstreifen liegen, können Glasscheiben in üblicher Weise eingekittet werden.
Eine andere Art der Einglasung ergibt sich unter Verwendung von Plastikstreifen mit Glasfalzen 12, die gemäss der Ausführungsform nach Fig. 4 auf den Schmalseiten der Schenkel 2 bzw. 3 der Steine an- geordnet sind und die Form rechteckiger Nuten aufweisen.
In den Fig. l und 2 ist ferner die Anordnung von Entlüftungslöchem 15 und 14 veranschaulicht, wobei die Löcher 14 waagrecht durch den Schenkel 2 und die Löcher 15 lotrecht durch diesen
Schenkel hindurchgeführt sind. Durch die lotrechten Löcher 15 kann Kondenswasser abgeleitet werden, eine Entlüftung erfolgen bzw. ermöglichen die Löcher ein Verlegen von Kabeln für die Beleuchtung der
Glaswand.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Glaswand aus Glasbausteinen, die aus einem Betonrahmen und einer in diesen eingefügten Glas- scheibe bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass an sich bekannteL-förmige Steine (l) an ihren beiden Schenkeln (2,3) und auf beiden Seiten Glasfalze (4,5, 12) tragen und jeweils ein Schenkel (3) mit einer Auflagefläche (6) zur Abstützung des andern Schenkels (2) eines benachbarten Steines versehen ist, wobei die Wand an zwei Seiten mittels Randstreifen (7,8), die gleichfalls Glasfalze (10,11) tragen, abgeschlossen ist.