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Bleichmittel
Schon in der österr. Patentschrift Nr. 230837 ist eine Bleichflotte zum Bleichen von Materialien aus Zellulosefasern, regenerierter Zellulose, synthetischen Fasern oder deren Gemischen beschrieben, die aus alkalischen bis neutralen chlorithaltigen Lösungen besteht, in einem Gehalt an Salzen von aliphatischen oder aromatischen Karbonsäuren mit einer oder mehreren Karboxylgruppen. Es wurde in dieser Patentschrift schon dargelegt, dass konzentrierte chlorithaltige Lösungen mit einem Gehalt an diesen karbonsauren Salzen über längere Zeit lagerfähig und stabil sind.
Neuartigerweise wurde gefunden, dass auch feste Mischungen von Alkali- oder Erdalkalichloriten und Salzen von aliphatischen oder aromatischen Karbonsäuren, gegebenenfalls vermischt mit weiteren bei der Chloritbleiche an sich bekannten Substanzen, wie oberflächenaktiven Körpern, Puffersubstanzen und Korrosionsschutzmitteln, eine gute Haltbarkeit aufweisen. Aus diesen erfindungsgemässen festen, pulverförmigen Mischungen lassen sich die in der oben angegebenen Patentschrift beschriebenen Bleichflotten durch einfaches Lösen in Wasser herstellen. Diese Bleichflotten haben die nachstehend eingehend geschilderten günstigen Eigenschaften.
Die Erfindung ist deshalb von besonderem Vorteil, weil durch dieselbe eine erhebliche Einsparung an Transportkosten und an Lagerraum zu verzeichnen ist, da ja nun an Stelle der konzentrierten, dikarbonsaure Salze enthaltenden Chloritlösungen ein festes Pulver transportiert und gelagert werden kann.
Die erfindungsgemässen pulverförmigen Bleichmittel können nach irgend einer der üblichen Arbeitsweisen hergestellt werden, also beispielsweise durch einfaches Vermischen der Komponenten, durch Aufsprühen einer Lösung der Zusatzkomponenten auf Alkali- oder Erdalkalichloritsalze und nachfolgendes Trocknen, oder durch Sprühtrocknen einer Lösung der Komponenten.
Beispiel : 370 g handelsübliches festes Natriumchlorit mit einem Gehalt von 80% NaCIO, wurden mit 50 g feingepulvertem Natriumbenzoat innig vermischt. Die Mischung hatte einen Gehalt von 70,3 Gew.-% Natriumchlorit. Nach 6 Monaten Lagern bei Raumtemperatur hatte diese Mischung noch einen Gehalt von 69 Gew. -0/0 Natriumchlorit.
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hatte, wurde schalenhaltiger, nicht entschlichteter Baumwollnessel mit einem Weissgrad von 46,5 GE (mit Tristimulus-Blaufilter gemessen) nach vorherigem Netzen und Abquetschen auf 50% Feuchtigkeit imprägniert ; nach dem Imprägnieren wurde das Bleichgut auf 75% Feuchtigkeit abgequetscht, und im geschlossenen Polyäthylenbeutel 3 h im Wärmeschrank bei einer Temperatur von 1l00C gehalten.
Nach Spülen und Trocknen wurde eine schalenfreie Ware mit einwandfreien fasertechnologischen Eigenschaften erhalten. Der erzielte Weissgrad war 83,5 GE (mit Tristimulus-Blaufilter gemessen).
Feste Bleichmittelmischungen, die als Hauptbestandteil Alkali- oder Erdalkalichlorite enthalten und mit Ammonsalzen organischer Karbonsäuren, wie Ammonoxalat oder Ammontartrat vermischt sind, waren bereits bekannt. Diese organischen Salze sollen bei Temperaturen von etwa 60 C die Chloritlösung
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ansäuern und dadurch aktivieren. Es muss aber befürchtet werden, dass wegen der starken alkalischen Reaktion des Natriumchlorits aus den Ammonsalzen durch Umsetzung insbesondere in Gegenwart von Feuchtigkeit, Ammoniakgas freigemacht wird. Erfindungsgemäss kommen aber keine Ammonsalze, sondern Natriumsalze von niederen Gliedern der Fettsäurereihe, wie Natriumformiat, Natriumazetat, Natriumpropionat oder aber Natriumbenzoat, Natriumzitrat oder Natriumoxalat zur Anwendung.
Weiters waren Chloritbleichbäder bekannt, welche Säuren der Stickstoffoxyde, wie Salpetersäure oder deren Salze enthielten, um die Korrosion der Bleichwannen zu verhindern. Ausserdem können diese nitrathaitigen Bleichbäder auch noch Karbonsäuren mit einem höher molekularen aliphatischen Rest mit mindestens 6 Koblenstoffatomen, der durch eine Karbonamid-bzw. Karbonestergruppe unterbrochen sein soll, enthalten.
Als solche höhermolekulare Sulfon- oder Karbonsäuren kommen bei den bekannten Bleichbadmischungen vor allem Umsetzungsprodukte von Fettsäuren. mit Aminosulfon-bzw. Aminokarbonsäuren oder mit Eiweissabbauprodukten, ferner Kondensationsprodukte aus fettsauren Salzen mit Halogenkarbonsäuren bzw.
Halogensulfonsäuren zur Anwendung. Solche Verbindungen, wie z. B. Oleyltaurin oder Oleylmethylaminoessigsäure und Salze derselben sind aber bekannte oberflächenaktive Stoffe, welche das Benetzen des Bleichgutes bewirken. Der Unterschied zwischen diesen bekannten Bleichbadmischungen und dem erfindungsgemässen festen Chlorit-Bleichmittel ist durch den erfindungsgemässen Gehalt an Natriumsalzen von aliphatischen Karbonsäuren mit einer ununterbrochenen Kohlenstoffatomkette bzw. von aromatischen Karbonsäuren nach Patentschrift Nr. 230837 eindeutig gegeben.