DE2118902A1 - Verfahren zur Herstellung einer insbesondere zur Verwendung in Waschmitteln geeigneten Carboxymethylstärke - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer insbesondere zur Verwendung in Waschmitteln geeigneten CarboxymethylstärkeInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
DR. FRANZ LEDERER DR1INCA1VANDERWERTh β MÖNCHEN 80
München,16. April 1971 L/My
Anmelder: Diamalt AG, München 131 Friedrichstr. 18
Verfahren zur Herstellung einer insbesondere zur Verwendung in Waschmitteln geeigneten Carboxymethylstärke
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer
insbesondere zur Verwendung in Waschmitteln geeigneten Carboxy- Λ
methylstärke« Sie betrifft somit auch die Verwendung einer solchen
Carboxymethylstärke in Waschmitteln und die Waschmittel, die solche Carboxymethylstärke enthalten»
Moderne Waschmittel bestehen vorwiegend aus vollsynthetischen Waschaktivsubstanzen, sogenannten Syndets, und den üblichen Aufbaustoffen
und enthalten nur wenig oder überhaupt keine Soifo.
Syndets besitzen jedoch im Gegensatz zu Seifen kein eigenes Schmutztragevermögen. Als Schmutztragevermögen wird die notwendige
Eigenschaft bezeichnet, den gelösten SchmuLe in der
Schwebe zu halten bzw. sein Wiederaufziehen auf die gewaschene
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Pnηor zu verhindern. Alle Waschmittel auf Syndetbasis ent-"
halten daher Schmutzträger und zwar insbesondere Carboxymethylcellulose. ·-
Die für den Laien naheliegende Annahme, die entsprechenden
Stärkederivate würden sich wie die als Schmutzträger geeigneten Cellulosederivate verhalten, ist falsch. Yie in
dem Standard\tferlc von Kurt Lindner "Tenside, Text;ilh.ilf smittel,
Waschrohstoffe" Band I (2. Auflage 1964), Seite 308, festgestellt wird, haben zwar neben den Celluloseglykolaten
auch die Stärkeglykolate an technischer Bedeutung gewonnen,
besitzen jedoch im Gegensatz zu den Alkalisalzen der Carboxymethyl
cellulos en kein Schmutztragevermögen, so daß ihr Einsatz
im Wasclimittelsektor praktisch ohne Bedeutung geblieben
ist. Diese zutreffende Feststellung von Lindner wird auch nicht dadurch widerlegt, daß z.B. in der deutschen Patentschrift
723 737 Stärken, die durch hydrophile Gruppen substituierte,
äthsrartig gebundene Kohlenwasserstoffreste enthalten,
wie z.B* Oxyäthylstärke oder stärkeglykolsaures
Natrium, in Waschmitteln eingesetzt werden. Untersuchungen von Compton und Hart (industrial and Engineering Chemistry,
1953» 597/598) haben bestätigt, daß das Sch-mutztrageverniögen
von Carboxymetliylstärke äußerst gering ist, nämlich bei der
angewandten Meßmethodik etwa 6 $ beträgt gegenüber etwa 50 5©
der Carboxymethylcellulose. Diesen wesentlichen Unterschied führen diese Autoren auf die grundlegenden Unterschiede zwischen
der Cellulose und der Stärke zurück.
Eigene Versuche der Anmelderin haben diese bekannten Befunde bestätigt und gezeigt, daß eine handelsübliche Carboxymethylstärke,
wie sie beispielsweise nach, dem Verfahren der schweizerischen Patentschrift 276 408 hergestellt werden kann, kaum
Schmutztragevermögen besitzt, was sich bei Waschtests in einem bemerkenswerten Abfall des Weißgrades zeigt,
209844/097 7
Ks wurde nun überraschenderweise gefunden, daß nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren eine Carboxymethylstärke erhalten
worden kann, die ein hervorragendes Schmutztragevermögen aufweist
und daher vorteilhaft anstelle, von Carboxymethylcellulose in Waschmitteln verwendet werden kann.
Üblicherweise wird Carboxymethylstärke dadurch hergestellt,
daß man Stärke in einem Überschuß von wässrigem Alkali löst, und die Lösung mit dem Natriumsalz der Monochloressigsäure
zur Umsetzung bringt. Nach der Schweizer Patentschrift
276 ^08 ist es bekannt, diese Umsetzung in einer beschränkten
Wassermenge, die höchstens das 6-fache der Stärkemenge be- ^
trägt, durchzuführen und das Reaktionsgemisch auf einem rotierenden
Zylinder auf über 100 C zu erhitzen. Dabei tritt eine Verkleisterung der Stärke ein. Nach der deutschen Patentschrift
861 2kl wird die bekannte Umsetzung von Stärke mit wässrigem
Alkali und Chloressigsäure ebenfalls mit einer verminderten Flüssigkeitsmenge unter Anwendung geringer Mengen konzentrierter
Alkalilauge in Gegenwart von Ölen, Fetten, höhermolekularen Fettsäuren oder Seifen durchgeführt.
Bei der anmeldungsgemäßen Umsetzung von Stärke mit Alkali und
einem Alkalisalz der Chloressigsäure wird erfindungsgemäß so verfahren, daß die Umsetzung mit einem im wesentlichen wasserfreien,
alkoholischen Medium durchgeführt wird. Das Reaktions- ύ
gemisch soll dabei weniger als 20 #, vorzugsweise 5 - 15 $
Wasser enthalten und besteht vorzugsweise aus Methanol. Vorteilhafterweise wird die Umsetzung unter Ausschluß von Luftsauerstoff
durchgeführt, zweckmäßigerweise bei einer Temperatur von 60 - 100°C, vorzugsweise bei 80 - 90°C.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise in einem Mischer
unter Zusatz einer solchen Menge des alkoholischen Mediums durchführt,
daß der pulverförmige Zustand der Reaktionsmischung während der- ganzen Reaktionsdauer erhalten bleibt. Dabei soll
auch die ursprüngliche Kornstruktur der Stärke weitgehend erhalten bleiben.
2098U/0977
Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver-
fahrens wird din pulverförmige Stärke in einem.Mischer mit dem
alkoholischen, insbesondere rnethanolischen Reaktionsmedium dem
■Alkali und dem Alkalisalz der Chloressigsäure versetzt und nach Durchmischung wird unter weiterer Durchmischung Vakuum angelegt
Und auf die Utnsetzungs tempera tür aufgeheizt, so daß der Alkohol
'während der Umsetzung verdampft und das Reaktionsprodukt in trockener, pulverförmiger Form anfällt.
Die erfindungsgemäße Carboxymethylierung wird zweckmäßigerweise nur
bis zu einem Substitutionsgrad von 0,05 - 0,5, vorzugsweise 0,05 0,2, vorgenommen. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Carboxymethylstärke besitzt damit einen wesentlich niedrigeren
Substitutionsgrad als die nach bekannten Verfahren üblicherweise
hergestellten Carboxymethylstärken; so besitzen z.B. die nach dem
Verfahren der genannten Schweizer Patentschrift 276 408 hergestellten
Carboxymethylstärken Substitutionsgrade von im allgemeinen 0,3 - 0,8.
Es ist überraschend, daß derartig niedrig substituierte Stärkederivate
ein so gutes Schmutztragevermögen besitzen, nachdem bekannt ist, daß die für diese Zwecke eingesetzte Carboxymethylcellulose
im allgemeinen Substitutionsgrade von 0,6 - 0,8 aufweist.
Aufgrund dieses niedrigen Substitutionsgrades der erfindungsgemäßen
Carboxymethylstärken lassen diese sich mit großem technischen Vorteil besonders preiswert herstellen, da zu ihrer Bereitung nur re.lativ geringe
Mengen an Chloressigsäure und anderen Chemikalien benötigt werden und das Verfahren in nur einer Stufe als sogenanntes Eintopfverfahren
großtechnisch durchgeführt werden kann. Als geeignete Mischaggregate sind alle handelsüblichen Mischer geeignet, die vakuumdicht
sind und für intensive Durchmischung der eingesetzten Komponenten sorgen. Das Verfahren kann unter Druck oder auch unter Vakuum
durchgeführt werden. Die Reaktionsbedingungen werden so gewählt, daß eine Quellung der Stärke vermieden wird.
Die erfindungsgemäße Carboxymethylstärke wird in Waschmitteln üblicher
Zusammensetzung als Schmutzträger in Mengen von 0,5 - 5 Gew.^.
eingesetzt. Sie kann jedoch auch in größerer Menge eingesetzt werden, denn es hat sich gezeigt, daß sie auch einen Teil der sonstigen Buil-.
der ersetzen kann. So kann die erfindungsgemäße Carboxymethylstärke
bis zu 50 'fo des Phosphatgehaltes, beispielsweise des Tripolyphosphates,
in Waschmitteln üblicher Rezeptur ersetzen. Die sich dadurch ergebende Verringerung des Phosphatanteils ist besonders im Hinblick
auf die zunehmende Eutrophierung der Gewässer von Bedeutung.
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Ein wesentlicher Vorteil in der Verwendung der erfindungsgemäßen
Carboxymethylstärke gegenüber Carboxymethylcellulose liegt ferner in der wesentlich besseren und rascheren
biologischen Abbaubarkeit des Stärkederivats. Die zunehmende Verschmutzung der Gewässer verlangt nicht allein die Waschaktivsubstanzen
hinsichtlich dieses Kriteriums zu überprüfen, sondern auch bei den sonstigen Waschmittelbestandteilen hierauf
zu achten. Die Carboxymethylstärke kann nun z.B. in Kläranlagen innerhalb nur weniger Stunden abgebaut werden.
Die Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen näher erläutert.
Λ
33 1 0 kg Maisstärke (Wassergehalt 10 $) werden in einem geeigneten
Mischaggregat vorgelegt und unter laufendem Mischer mit einer Lösung von 2,2 kg Ätznatron in 10,0 1 Methanol (90 $-ig) innerhalb von 20 Minuten versetzt. Unter guter Durchmischung werden
sodann 6,0 kg monochloressigsaures Natrium zugegeben. Man verschließt nun den Mischer und setzt ihn unter Vakuum. Hierauf wird
langsam auf 80 - °-0°C aufgeheizt und auf dieser Temperatur etwa
3 1/2 Stunden gehalten. Danach wird der Mischer/abgekühlt und
das Produkt entleert.
3310 kg Kartoffelstärke (Wassergehalt 12 $) werden in einem geeigneten Mischaggregat vorgelegt und unter laufendem Mischer mit
einer Lösung von 2,2 kg Ätznatron in 12,0 1 Methanol (90 #-ig) innerhalb von 20 Minuten versetzt. Unter guter Durchmischung werden sodann 6,0 kg monochloressigsaures Natrium zugegeben. Man verschließt nun den Mischer und setzt ihn unter Vakuum. Hierauf wird
langsam auf 80 - 90°C aufgeheizt und auf dieser Temperatur etwa 3 1/2 Stunden gehalten. Danach wird der Mischer abgekühlt und
das Produkt entleert.
209844/0977
BeispieJ 3
Iloi'stollung eines Testwaschmittels _ '
Zum Verg-1 eichstest des Schmutztragevermögens von CMS
und CMC wurde ein Testwaschtnittel na cn folgender Rezeptur
bereitet:
18,0 fo Waschaktivsubstanzen (vorwiegend Alkylbenzolsulfonat)
1,5 $ "Schmutzträger" 5,0 <fo Wasserglas (100 #ig)
1 ,5 $ Magnesiumsilikat
40,0 $ Na5P3O10
13,3 i> Na2SO4
20,0 rfo Natriumperborat-4-hydrat
0,2 $ optischer Aufheller
Als Schmutzträger wurde in der
Waschpräparation A handelsübliche CMC, in der Präparation B handelsübliche CMSr in der
Präparation C erfindungsgemäße CMS
verwendet.
Die drei Waschmittel A,B und C wurden in ihrer Wirkung
auf Baumwollgewebe geprüft. Zur Erzielung eines Blindwerts wurde das Gewebe 20 χ mit der jeweiligen Waschpräpara-
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tion gewaschen. Die korrespondierenden Schzrutzwäschen
wurden wie folgt durchgeführt:
Dex- zu prüfende Baumwoliappen wurde mit der
Schinutzseite eines Nonnschmutzgewebes, wie es
von Waschereiforschungsanstalten herausgegeben
wird, zusammengenäht, gewaschen, gespült und anschließend der Schautzlappen abgetrennt und
der Testlappen getrocknet. Bei jeder der 20 Waschen wurde das Schnutzgewebe erneuert, das
Testgewebe nicht. Pur die Waschen wurden folgende
Bedingungen gewählt:
Konzentration an
Waschmittel: · 2 g/l
Plottenverhältnis
(Gewicht Gewebe : Gewicht
Waschlauge): 1 : 50 i
(Gewicht Gewebe : Gewicht
Waschlauge): 1 : 50 i
Waschvorgang: 20 Minuten bei 90° C.
Das Textil wurde alle Minuten 15 Sekunden lang
durch die Flotte bewegt.
Spülen: · 5 Minuten unter laufen
den V/asser (kalt).
Trocknen: bei 60° in Trockenschrank
Die Wirksamkeit des Schautztragers wurde anhand
von Weißgraämessungen nach 20 Waschen ermittelt.
Zur Aufnahme der Vierte diente ein handelsübliches Keßgerät. Um Fehlmessungen durch die Unterlage
auszuschalten, wurde nit weißen "bzw. schwarzen Standard unterlegt. Jede Probe wurde viermal J
genessen.
a) Unbehandeltes Baunwollgewebe
Weißgrad
weiß unterlegt schwarz unterlegt Standard 757 ' Standard 755
86,7 86,6 80,8 80,9 86,5 86,6 80,6 80,9
209844/09
b) Baiimwollp;ewebe gewaschen
gewaschen mit Was chpulve r-Nr.
Weißgrad weiß -unterlegt schwarz unterlegt
Standard 737
Standard 75p
A (CMC)
B (handelsübliche CMS)
C (erfindungsgemäße cms;
86,8 86,7
79,5 78,5
86,8 87,1
86,7 86,7
78,9 78,0
87,1 87,2
81,8 81,3
77,6 76,0
81,6 81,9
81,8 81,5
77,4 76,2
81,8 82,1
c) BaurwollKewebe und.Schmutztewebe gewaschen
| gewaschen mit Waschpulver-Nr. |
weiß unterleg Standard 737 |
80,2 80,1 |
^r§8hwarz unterlegt Standard 755 |
77,2 76,4 |
| A (CMC) | 80,7 80,4 |
78,9 78,0 |
78,2 76,7 |
77,4 76,2 |
| B (handelsüb liche CMS) |
79,5 78,5 |
82,0 82,0 |
77,6 76,0 |
78,8 78,1 |
| C (erfindungsge mäße CMS) |
'81,8 81,1 |
77,8 78,0 |
||
Da die Messungen, besonders bei dünnen Geweben, von der Unterlage beeinflusst werden, wurde mit weißem und
schwarzem Standard unterlegt. An jedem der lestläppchen
wurden jeweils 4 Messungen durchgeführt. Die gemessenen Weißgrade sind Relativwerte.
2Q98U/0977
Di ί' M ο ι.Ι w ι; χ'ΐ. e ν, ο i.t";&n , daß die crfindungsgemäße CMS der*
licUHl c I siiblicJieti CMS wesentlich und sogar in geringem
Maße dos· üblicherweise als Schmutzträger verwendeten
CMC überlegen ist.
- Pci ton tansprüche -
20984A/0977 ; >
ORlGlNAl.
Claims (9)
- PatentansprücheIy Verfahren zur Herstellung einer insbesondere zur Verwendung als Schmutzträger in Vaschmitteln geeigneten Carboxymethylstärke durch Umsetzung von Stärke mit Alkali und einem Alkalisalz der Chloressigsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung mit einem im wesentlichen wasserfreien, alkoholischen Medium durchgeführt wird .
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch weniger als 20* %, vorzugsweise 5 - 15 i> Wasser enthält.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung mit Methanol durchgeführt wird.
- 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei einer Temperatur von 60 ■geführt wird.ratur von 60 - 1000C, vorzugsweise bei 80 - 90°C, durch-
- 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung unter Ausschluß von Luftsauerstoff durchgeführt wird.
- 6. Verfahren nach einem der .vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Carboxymethylierung bis zu einem Substitutionsgrad von 0,05 - 0,5i vorzugsweise 0,05 - 0,2, vorgenommen wird.
- 7. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in einem Mischer unter Zusatz einer solchen Menge des alkoholischen Mediums durchgeführt wird, daß der pulverförmige Zustand der Reaktionsmischung während der gesamten Reaktionsdauer erhalten bleibt.209844/0977 - 2 -
- 8. Verwendung einer nach einem der Ansprüche 1 - ^J hergestellten Carboxymethylstärke als Schmutzträger in Vaschmittein.
- 9. Waschmittel bestehend aus Syndets und den üblichen Aufbaustoffen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Carboxymethylstärke, hergestellt nach einem der Ansprüche 1 - 7.209844/0977
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