DE861241C - Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Staerkederivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Staerkederivaten

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DE861241C
DE861241C DES5941D DES0005941D DE861241C DE 861241 C DE861241 C DE 861241C DE S5941 D DES5941 D DE S5941D DE S0005941 D DES0005941 D DE S0005941D DE 861241 C DE861241 C DE 861241C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B31/00Preparation of derivatives of starch
    • C08B31/08Ethers

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Stärkederivaten Durch Einwirken von Halogenfettsäluren auf Stärke in Gegenwart von Alkali erhält man bekanntlich Stärkederivate (Stärkeäther), die in heißem und kaltem Wasser löslich, in organischen Lösungsmitteln unlöslich sind.
  • Die Herstellung erfolgt in der Weise, daß man Stärke in einem Überschuß von wäßrigem Alkali löst; die Lösung wird darauf mit Halogenfettsäure, vorzugsweise Monochloressigsäure bzw. deren Natriumsalz, versetzt und längere Zeit stehengelassen, bis die Reaktion beendet ist. Aus dieser Lösung wird dann, gegebenenfalls nach vorhergehender Neutralisation, die Stärkeätherverbindung mit Alkohol ausgefällt und filtriert, gewaschen und getrocknet.
  • Ganz abgesehen davon, daß zur Ausfällung dieser stark verdünnten Lösung große Mengen Alkohol verbraucht werden, bildet der aus der Lösung entstehende Niederschlag eine äußerst zähe, zusammenhängende Gallerte, deren technische Weiterverarbeitung auf größte Schwierigkeiten stößt. Das Auswaschen ist bei Verarbeitung größerer Mengen praktisch unmöglich, das Trocknen und Zerkleinern dieser zähen Massen ist ebenfalls äußerst schwierig. Man erhält bestenfalls unvollkommen lösliche Stärke äther mit einem hohen Salzgehalt.
  • Eine Verminderung der Flüssigkeitsmenge durch Anwendung geringer Mengen konzentrierter Lauge führt ebenfalls nicht zum Ziel, da die Stärke sich dann augenblicklich zu zähen gummiartigen Klumpen zusammenballt, so daß die Herstellung einer gleichmäßigen Alkalistärke und eine glatte Durchführung der Reaktion mit Halogenfettsäure ausgeschlossen ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Umsetzung der Stärke mit Halogenfettsäure in Gegenwart von geringen Mengen konzentrierter Alkalilauge einwandfrei durchführen kann, wenn man die Stärke vor dem Zusatz der Lauge mit geringen Mengen Ölen oder Fetten innig vermischt. Die Zugabe von Lauge ist schon auf einfache Weise in gewöhnlichen Mischmaschinen möglich, da ein gummiartiges Zusammenballen der Stärke in diesem Falle überraschenderweise nicht eintritt. Bei entsprechender Menge und Konzentration der Lauge erhält man weder eine flüssige Lösung noch eine zähe Gallerte, sondern vielmehr ein lockeres, schwach feuchtes Pulver, das auch während der Dauer der Reaktion diese Beschaffenheit beibehält.
  • Dieses Reaktionsprodukt in Form eines lockeren Pulvers läßt sich nun, im Gegensatz zu den zähen Gallerten, sehr leicht und bequem mit Alkohol auswaschen oder extrahieren und behält auch bei dieser Reinigung die pulvrige Beschaffenheit dauernd bei.
  • Dadurch ist es möglich, auf einfache Weise vollkommen salzfreie Produkte zu erhalten. Da außerdem der Alkohol bei der Reinigung nur wenig mit Wasser verdünnt wird, kann man sehr an Alkohol einsparen; auch die Rückgewinnung des Lösungsmittels wird beträchtlich vereinfacht.
  • Zur Durchführung des Verfahrens genügen bereits geringe Mengen von Ölen oder Fetten, nämlich etwa I bis IoOIo. Man geht dabei so vor, daß man das Stärkemehl mit dem Öl zunächst innig vermischt.
  • Dann wird die notwendige Menge konzentrierter Natronlauge zugesetzt; die Halogenfettsäure bzw. deren Natriumsalz können vor oder nach der Zugabe der Natronlauge einverleibt werden. Nachdem alles gut durchgemischt ist, verwandelt sich die Mischung allmählich in ein voluminöses, lockeres Pulver, das man einige Zeit sich selbst überläßt, bis die Reaktion beendet ist. Die pulvrige Masse wird schließlich mit Alkohol ausgewaschen oder extrahiert.
  • An Stelle von Ölen und Fetten kann man auch die höhermolekularen Fettsäuren, wie Ölsäure, Palmitinsäure u. dgl., verwenden. Ferner hat sich gezeigt, daß sich das Verfahren, in gleicher Weise durchführen läßt, wenn man die Stärke mit Seifen, Harzseifen oder seifenartigen Stoffen vermischt. Unter seifenartigen Stoffen sind alle Stoffe zu verstehen, die mit den eigentlichen Seifen (Salzen der höhermolekularen Fettsäuren) konstitutiv verwandt sind und ähnliche physikalische und technische Eigenschaften besitzen, insbesondere starke Oberflächenaktivität. Zu verwenden sind also auch die Salze der höhermolekularen Alkylsulfonsäuren, sulfurierte Öle, z. B. die Türkischrotöle, die alkylsubstituierten Naphthalinsulfonsäuren, ferner die Fettalkoholsulfonate, die Fettsäurekondensationsprodukte, die Salze der Chlorsulfonsäuren (Mersol), kurz alle Stoffe, die den genannten in der Wirkung ähnlich sind.
  • Da bei diesem Verfahren nur die zur Umsetzung von Alkalistärke mit Halogenfettsäure theoretisch erforderliche Menge an Alkali verwndet zu werden braucht, so enthält die Reaktionsmasse nur wenig Alkali bzw.
  • Natriumchlorid. Es hat sich nun herausgestellt, daß man das Reaktionsprodukt, indem man es in bekannter Weise trocknet, auch ohne nachfolgende Reinigung mit Alkohol in ein lagerbeständiges, handelsfähiges Produkt überführen kann, das mit kaltem Wasser eine hochviskose Lösung bildet. Die Trocknung kann mit oder ohne Vakuum, im Trockenschrank, auf Horden oder erhitzten Walzen od. dgl. durchgeführt werden.
  • Als Ausgangsmaterial für das vorliegende Verfahren kommen alle Stärkearten, wie Kartoffelstärke, Maisstärke, Weizenstärke usw., in Frage. Es können auch stärkehaltige Produkte verwendet werden. An Stelle von nativer Stärke können in gleicher Weise vorbehandelte bzw. abgebaute Stärken veräthert werden.
  • Diese Stärkeätherverbindungen eignen sich als hochwertige Quellstoffe und Verdickungsmittel, als Klebstoffe und Bindemittel, zum Imprägnieren von Faserstoffen, als Appretur- und Schlichtemittel und für ähnliche Zwecke.
  • Das Verfahren wird durch folgende Beispiele näher erläutert.
  • Beispiel I 50 kg Kartoffelstärke werden mit I,5 kg Sojaöl und 25 kg monochloressigsaurem Natrium homogen vermischt. In die Mischung werden 28,5 kg Natronlauge (3001zig) eingerührt. Das Gemisch verwandelt sich unter Aufquellen in ein feuchtes, voluminöses Pulver.
  • Man läßt es etwa 3 Tage stehen und wäscht es dann mit Alkohol oder einem Alkohol-Wasser-Gemisch, bis es salzfrei ist. Nach dem Trocknen und gegebenenfalls Mahlen erhält man ein weißes Pulver, das mit kaltem Wasser eine hochviskose Lösung ergibt.
  • Beispiel 2 50 kg Kartoffelstärke werden mit 2,5 kg Natriumoleat und 25 kg monochloressigsaurem Natrium vermischt. In die Mischung werden 28,5 kg Natronlauge (300/zig) eingerührt. Die weitere Verarbeitung erfolgt wie unter Beispiel I.
  • Beispiel 3 50 kg Kartoffelmehl werden mit 2 kg Igepon vermischt. Darauf werden 22 kg monochloressigsaures Natrium und 25 kg Natronlauge (300ig) eingerührt und die Mischung gemäß Beispiel I aufgearbeitet.
  • Beispiel 4 50 kg Kartoffelmehl werden mit 3 kg Türkischrotöl innig vermengt und mit 22 kg monochloresslgsaurem Natrium und 25 kg Natronlauge (300/,ig) versetzt. Die Masse wird mehrere Tage stehengelassen und im Vakuumschrank bei 40° getrocknet. Das Trockenprodukt wird gemahlen und ergibt mit der zwanzigfachen Menge kalten Wassers eine hochviskose Lösung.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Stärkederivaten durch Behandlung von Stärke oder stärkehaltigen Produkten mit Halogenfettsäuren und Alkalilösung, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in Gegenwart von Ölen, Fetten höhermolekularen Fettsäuren, Seifen oder seifenartigen Stoffen durchführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reaktionsprodukt ohne nachfolgende Reinigung trocknet.
DES5941D 1945-01-04 1945-01-04 Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Staerkederivaten Expired DE861241C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1044056B (de) * 1957-08-09 1958-11-20 Phrix Werke Ag Verfahren zur Herstellung von Staerkeoxyfettsaeureaethern

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1044056B (de) * 1957-08-09 1958-11-20 Phrix Werke Ag Verfahren zur Herstellung von Staerkeoxyfettsaeureaethern

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