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Reagenzienzuführungsverfahren und-Vorrichtung für die Wasserreinigung.
Gegenstand der zu beschreibenden Erfindung ist ein Verfahren zur Einführung von Reagenzien in geschlossene Behälter von Wasserreinigungsanlagen, welches Verfahren es gestattet, die Anlagen ganz erheblich zu vereinfachen, und dabei die gewünschte Genauigkeit bei der Beschickung mit den Reagenslösungen gewährleistet.
Das Verfahren besteht darin, dass durch Ablassen der in einem Behälter befindlichen Flüssigkeit, die Reagenslösung aus einem mit dem oberen Teile des genannten Behälters in Verbindung stehenden zweiten Behälter angesaugt wird, so dass man imstande ist, den ReagensbehälteraufderSohledesApparatgebäudesanzuordnenunddadurchdiebisher erforderlich gewesenen Beschickungsvorrichtungen zu ersparen. Auch hat man os ganz in
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Andererseits gibt es Reagenzien, z. 130 kalzinierter Soda. die sich nahezu bis zur beliebigen Konzentration im Wasser losen und keinen suspendierten Überschuss enthalten.
Dieselben können demnach derart dosiert werden, dass ein bestimmtes Gewicht des Reagens in einer bestimmten Wassermenge gelöst, in einer bestimmten Zeit (einer Betriebsschicht)
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unbequeme Bedienung.
Nach vorliegender Erfindung wird in dem von der Gebäudosole aus zugänglichen Ablöschreservoir, so wie früher, die nötige Menge Kalkmilch hergestellt.
In das Reservoir 6 taucht ein Rohr 8 bis nahe zum Boden ein und tritt oben durch den Deckel in den Kalksättiger 4. Nachdem der letztere durch Schliessen eines Ventiles vom Druck der Wassersäule 9 befreit ist, wird das Ventil 10 in der Saugleitung 8 geöffnet, ebenso der Schlammhahn 11. Die in der Spitze des konischen Sättigers befindlichen ausgelaugten Kalkreste werden entfernt und gehen in den Schlammkanal 12. Gleichzeitig entsteht mit dem im Sättiger 4 sinkenden Flüssigkeitsspiegel Vakuum unter dem Deckel 13 des Kalksättigers, welches unter dem Überdruck der äusseren Atmosphäre, aus dem Reservoir 6 dessen Inhalt durch lIeberwirkung ansaugt und in den Kalksättiger befördert.
Die Mündung des an den Schlammhahn 11 angeschlossenen Rohres muss natürlich entsprechend tiefer liegen als die Ansaugeöffnung des Rohres S.
Das Entschlammen des Sitttigers 4 und dessen Neubeschickung durch Heborwirkung erfolgt also gleichzeitig durch einfaches Öffnen und Schliessen von zwei Absperrvorrichtungen 10 und 11.
Zur Klarstellung der Sachlage sei festgestellt, dass die im untersten Teile des Saturateurkonus befindlich gewesene Kalkmilchschicht in der vorhergehenden Betriebsperiode nabezu zur Gänze ausgelaugt worden ist, demnach im Momente der Neuchargiorang in der Spitze des Sättigors sich nur mehr ausgelaugte Kalkreste bezw. die unlöslichen Bestandteile des gebrannten Kalkes befinden, die durch Öffnen des Sehlammhahnes 11 entfernt werden. Die unter dem Deckel des Sättigers neu eintretende Kalkmilch sinkt durch die in den obersten Querschnitten des Sättigers befindliche Schicht gesättigten, klaren Kalkmassers rasch nach der Spitze des Kalksättigers, wo sie sich für die nächste Periode der Erzeugung gesättigten, klaren Kalkwassers ansammelt.
Es ist somit die Funktion des Kalksättigers als bekannt vorausgesetzt, der kontinuierlich gesättigtes, klares Kalkwasser derart erzeugt, dass das in die Spitze des Saturateurs eiutretende Rohwasser die dort befindliche Kalkmilchschicht durchdringt, hicbei Kalk bis zum Sättigungsgrad auflöst und wobei beim weiteren Auf-
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geschwindigkeit der noch mit suspendierten Kalkteilchen beladenen Flüssigkeit sich derart verlangsamt, dass diese Geschwindigkeit geringer wird, als die der eigenen Schwere ent- sprechende Fallgeschwindigkeit der leichtesten Kalkteilchen.
Nachdem also die konische Form des Siittigers im Betriebe die kontinuierliche Erzeugung von gesättigtem, klarem Kalkwasser in den obersten Sättigerquerschnitten gewährleistet, muss beim Chargieren, da sich der Saturateurinhalt in Ruhe befindet, sich die unter dem Deckel eintretende Kalkmilch rasch in der Sättigerspitze sammeln, so dass nach wenigen Minuten im obersten Querschnitte
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fügung steht, welche sofort nach Inbetriebsetzung in bekannter Weise kontinuierlich erneuert wird.
Die oben erwähnten Einrichtungen, Stiegen, Aufzüge und Pumpen entfallen also voll- ständig. An deren Stelle tritt ein einfaches Rohr mit einer Absperrvorrichtung.
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sehr kurz ist (eine halbe Minute), so dass die Differenz der spezifischen Gewichte der beiden Flüssigkeiten, die an und für sich gering ist in bezug auf Mischung nicht in Betracht kommt. Natürlich wird sich im Momente des Ansaugens eine Mischungszone von der Hohe einiger Millimeter bilden. Diese Zone von wonigen Millimetern Hohe bildet also einen Ausgloichspuffor, der bei der kurzen Zeit von einer halben Minute, in welcher die Ansaugung sich vollzieht, vollkommen genügt, die Mischung in grösserer und praktisch schädlicher Menge zu verhindern.
Schliesslich kann aber auch die Einführung der Sodalösung von unten her in den Verdrängungszylinder geschehen, derart, dass die spezifisch schwerere Reagenslösung von unten eintritt und das spezifisch leichtere Rohwasser von oben aus dem Zylinder abfliesst (Fig. 2).
Bei dieser Ausführungsform wird selbstverständlich auch eine minimale Mischung
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Gewichtes zwischen Rohwasser und Reagenslösung, um eine Mischung hintanzuhalten. Im Gegensatze zur kurzen Zeit des Ansaugens vollzieht sich die Verdrängung der Reagenslösung durch über dieses eintretende Rohwassor in einem verhältnismässig sehr langen Zeitraum (10-20 Stunden).
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Für Wassorreinigungsanlagen, bei welcher der Klärbehältcr mit beliebig zu dosierenden Reaktionsflüssigkeiten beschickt wird, das Verfahren zur Einführung von Reagenzien in die geschlossenen Behälter. Kalksättiger bezw. Reaktionsgefässe, dadurch ge- kennzeichnet, dass durch Ablassen der in dem Behälter befindlichen Flüssigkeit, z. B. Wasser oder Kal1nnilchrtickstiindo, die Reagenslösung mittels Heberwirkung in den Behälter eingesaugt wird.