DE952167C

DE952167C - Vorrichtung zur Klaerung trueber Fluessigkeiten in Absitzbehaeltern

Info

Publication number: DE952167C
Application number: DEW14018A
Authority: DE
Inventors: Ernst Klapp; Dr Wolfgang Leicher
Original assignee: Wacker Chemie AG
Current assignee: Wacker Chemie AG
Priority date: 1954-05-19
Filing date: 1954-05-19
Publication date: 1956-11-15

Description

Es ist bekannt, trübe Flüssigkeiten in Absitzbehältern in der Weise zu klären, daß man in den unteren Teil derselben die zu klärende Flüssigkeit einleitet und oben die geklärte Flüssigkeit ablaufen läßt. Die Verunreinigungen setzen sich am Boden ab und werden fortlaufend oder zeitweise entfernt.
Insbesondere wenn sich die Verunreinigungen mit verschiedener Geschwindigkeit absetzen, ist die Klärwirkung nicht befriedigend, und die leichteren Teilchen werden von der ablaufenden Flüssigkeit mitgerissen.
Es wurde eine Vorrichtung gefunden, welche eine bedeutende Steigerung der Klärwirkung ermöglicht und auch bei schon vorhandenen Anlagen ohne besondere Schwierigkeiten und Aufwendungen angebracht werden kann. In einem Absitzbehälter mit überlaufnnne 2, Probierhähnen 3 und Schlammablaß 4 ist ein Rohr 5 für die Zuführung der zu klärenden Flüssigkeiten und erfindungsgemäß in diesem ein Rohr 6 für die Flüssigkeit zur Schlammaufwirbelung angeordnet, über deren oberen Öffnung sich ein seitlich schwenkbares Rohr 7 für die Zuführung der zu klärenden Flüssigkeit befindet.
Die Vorrichtung kann auch in der Weise abgeändert sein, daß das Rohr 6 im Zuführungsrohrs seitlich schwenkbar und das Rohr 7 ortsfest ist Außerdem ist es zweckmäßig, daß das Rohr 6 im Innern des Zuführungsrohrs 5 unterhalb desselben mündet. Die Regelung des Zulaufs für die zu klärende Flüssigkeit und den Teilstrom zu den beiden Rohren 5 und 6 kann auch durch Hähne erfolgen.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Das seitliche Schwenken des Rohres 7 ermöglicht, einen gewünschten Teil der zu klärenden Flüssigkeit in das Rohr 6 laufen zu lassen. Der Hauptteil soll in das Rohr 5 gelangen. Die unten aus dem Rohr 6 ausströmende Flüssigkeit bewirkt eine Aufwirbelung des Schlammes, der auch die leichteren Teilchen, die sich sonst nicht absetzen, bindet. Auf diese Weise wird eine sehr wirksame Klärung der Flüssigkeit erzielt, die durch die überlaufrinne 2 abläuft. Der Schlamm, der die gesamten Verunreinigungen enthält, wird laufend oder zeitweise durch den Hahn 4 abgelassen.
Die Höhe des aufgewirbelten Schlammes wird so bemessen, daß oben die Flüssigkeit noch klar abläuft. Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist es vorteilhaft, daß die Klärwirkung des Absitzbehälters der jeweiligen Menge der zugeführten zu klärenden Flüssigkeit angepaßt werden kann, da je nach der im unteren Teil des Absitzbehälters zugeführten Flüssigkeitsmenge eine mehr oder minder starke Aufwirbelung des Schlammes bewirkt werden kann. Ebenso ist es vorteilhaft, daß zusätzliche mechanische Einrichtungen nicht benötigt werden und ein besonderer Energieaufwand nicht entsteht. Als Flüssigkeit, die in den unteren Teil des Absitzbehälters eingeleitet wird, dient vorteilhaft ein Teil der zu klärenden Flüssigkeit; es kann aber auch eine andere geeignete Flüssigkeit verwendet werden, der auch Verbindungen zugesetzt werden können, z. B. Fällmittel, die die Klärung fördern. Die Höhe des aufgewirbelten Schlammes kann kontrolliert werden, z. B. durch Schaugläser oder durch Entnahme von Flüssigkeitsproben aus seitlich am Behälter in verschiedener Höhe angebrachten Hähnen.
Beispiel In einem mit nur einem Fallrohr versehenen Entkieselungsreaktor, der einen Inhalt von 95 cbm aufweist und eine Höhe von 7 m und einen Durchmesser von 4,3 m besitzt, werden stündlich 40 cbm Wasser geklärt. Das ablaufende Wasser weist einen Kieselsäuregehalt von 0,45 bis o,50 mgr SiO2/ sowie eine äußerst feine Trübung von 400 mgrli auf, so daß die anschließenden Filter alle 8 Stunden gespült werden müssen. Nach Einführung des zweiten Fall rohres zur Aufwi rbelung des Schlammes weist das Wasser nur mehr 0,20 bis 0,25 mgr Ski 02/1 auf und ist so klar, daß die nachgeschalte ten Filter nur mehr alle 48 Stunden gespült werden müssen.

Claims

PATENTANSPRÜcHE.

I. Vorrichtung zur Klärung trüber Flüssigkeiten ineinen konischen Boden mit Schlammventil und eine Überlaufrinne aufweisenden Absitzbehältern, in die die trübe Flüssigkeit über ein konzentrisch angeordnetes, offenes, etwa bis zum Beginn des konischen Teiles reichendes Rohr eingeführt wird, dadurch ge kennzeichnet, daß in dem Rohr (5) ein Rohr (6) und ein seitlich schwenkbares Rohr (7) über beiden Rohren angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (6) seitlich schwenkbar und das Rohr (7) ortsfest ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (6) unterhalb des Rohres (5) mündet.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. I82 994.