DE377912C

DE377912C - Verfahren und Einrichtung zum Abscheiden schlammiger Bestandteile aus den verarbeiteten Fluessigkeiten von Destillierapparaten o. dgl.

Info

Publication number: DE377912C
Application number: DEM77277D
Authority: DE
Original assignee: CARL MENZEL SOEHNE; und EISENGIESSEREI MASCHF
Current assignee: CARL MENZEL SOEHNE; und EISENGIESSEREI MASCHF
Priority date: 1922-03-29
Filing date: 1922-03-29
Publication date: 1923-06-29

Description

Verfahren und Einrichtung zum Abscheiden schlammiger Bestandteile aus den verarbeiteten Flüssigkeiten von Destillierapparaten o. dgl.
Bci Destillierapparaten und ähnlichen Ein richtungen wird der AbBuß der verarbeiteten Flüssigkeit aus der Destillierkammer bekanntlich durch einen Abflaßregler geregelt, durch den der Flüssigkeitsspiegel in der Destillierkammer auf einer bestimmten Höhe gehalten wird. Dieser Abflußregler besteht aus einem Behälter, in dessen Abflußstutzen ein Ventil oder eine Drosselklappe eingebaut ist, die von einem Schwimmer beeinflußt wird. In Fallen, wo die aus dcr I)estillierkammer abfließende verarbeitete Fliissigkeit schlammartige Beimengungen enthält, z. B bei Ammoniakdestillierapparaten Kalkrückstände, wird die Wirkungsweise des Abflußreglers dadurch nachteilig beeinflußt, daß sich diese Beimengungen in dem Abflußstutzen oder dem Abflußventil niederschlagen.
Um diesen Nachteil zu bescitigen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, die vom Destillierapparat abfließende Iilüssigkeit dem Abfluß regler in zwei oder mehreren Strömen von rerschiedener Geschwindigkeit zuzuführen, und zwar derart, daß die die Sinkstoffe enthaltenden Ströme eine größere Geschwindigkeit crhalten als die der gereinigten Flüssigkeit.
Dies geschieht zweckmäßig in der Weise, daß der Abflußregler in zwei übereinanderliegende Kammern geteilt wird, die jede für sich mit der Destillierkammer durch Rohrleitungen verbunden wird. Dabei wird die Verbindung der unteren Kammer des Abflußreglers mit der Destillierkammer möglichst an die tiefste Stelle dieser Kammer gelegt und erhält einen geringeren Querschnitt als die Verbindung der oberen Kammer des Abflußreglers mit dem Destillierapparat, die etwas' unterhalb des Flüssigkeitsspiegels in diesen mündet.
Auf der Zeichnung ist eine Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens gemäß der Erfindung schematisch dargestellt.
Die in dem nur zum Teil veranschaulichten Destillapparat a verarbeitete Flüssigkeit sammelt sich am Boden des Apparates und wird von hier dem Abflußregler b zugeführt, in dessen Abflußstutzen eine Drosselklappe oder ein Ventil c eingebaut ist, das unter dem Einflusse eines Schwimmers d steht, durch den der Flüssigkeitsspiegel im Abflußregler und im Destillierapparat auf gleicher Höhe gehalten wird. Der Abflußregler b ist durch eine wagerechte Wand e in zwei Kammern f und g geteilt, und diese Kammern sind durch eine Rohrleitung h und eine oder mehrere Rohrleitungen i mit der Destillierkammer a verbunden. Die Rohrleitung h mündet in der Nähe der Flüssigkeitsspiegel in die beiden Kammern ein, während nd die Rohrleitung i möglichst an der tiefsten Stelle des Destillierapparates an diesen angeschlossen ist. Dabei ist der Querschnitt der Rohrleitung h größer bemessen als derjenige der Rohrleitung i, so daß die Strömungsgesch bindigkeit in der Rohrleitung h geringer ist als in der Rohrleitung i. Eine Regulierung der einzelnen Strömungsgeschwindigkeiten kann dann noch durch in die Leitungen h und i eingeschaltete Ventile herbeigeführt werden. Um zu ermöglichen, daß in der in den Abflußregler gelangenden Flüssigkeit etwa noch enthaltene Sinkstoffe sich in der unteren Kammer g des Abfluß reglers absetzen können, ist die Zwischen wand e mit Durchbrechungen k versehen.
Außerdem ist der Querschnitt der unteren Kammer g, wie punktiert angedeutet, so ausgebildet, daß er sich von oben nach unten verjüngt, die Strömungsgeschwindigkeit am Boden der Kammer g mithin am größten ist.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Wenn die Rohrverbindungen h und i zwischen den Behältern a und b geöffnet sind und der Schwimmer d die Drosselklappe c geöffnet hat, fließt die geklärte Flüssigkeit in Richtung des Pfeils I von a nach b und von hier durch den Abflußstutzen weiter, und zwar mit geringerer Geschwindigkeit als die vom Boden des Behälters a abfließende, die Sinkstoffe enthaltende Flüssigkeit, die ihren Weg in Richtung des Pfeils II nimmt. Die Geschwindigkeit des unteren Flüssigkeitsstromes ist so groß, daß die Sinkstoffe mit Sicherheit mitgenommen werden. In der den Abfluß regler b durchströmenden Flüssigkeit etwa noch enthaltene Fremdkörper werden infolge der am Boden der Kammer g herrschenden größeren Geschwindigkeit in Richtung des Pfeils III nach unten abgelenkt und von hier aus aus der Kammer g abgeführt. Gegebenenfalls können in der Kammer g sich absetzende Sinkstoffe, wenn sie durch die Strömungsenergie nicht völlig mitgenommen werden, durch Dampf oder Druckluft von Zeit zu Zeit entfernt werden. An Stelle einer Leitung i zwischen dem Boden des Destillierapparates und der Kammer g können auch mehrere Leitungen vorgesehen werden. Wesentlich dabei ist nur, daß die Strömungsgeschwindigkeit in diesen Leitungen stets größer ist als diejenige in der Leitung h.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Abscheiden schlammiger oder ähnlicher Destillierrückstände aus den Abflüssen von Destillierapparaten o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die abfließende Flüssigkeit in zwei oder mehrere Ströme von verschiedener Geschwindigkeit geteilt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem die Sinkstoffe enthaltenden Flüssigkeitsstrom eine größere Geschwindigkeit gibt als der gereinigten Flüssigkeit.
3. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch I, bei welcher die vom Destillierapparat abfließende verarbeitete Flüssigkeit durch einen Abflußregler geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Abflußregler (b) in zwei übereinanderliegende Kammern (f, g) geteilt ist, die mit dem Destillierapparat durch Leitungen (h, i) von solchem Querschnitt verbunden sind, daß die Strömungsgeschwindigkeit in der Leitung (ist) geringer ist als in der oder den unteren Leitungen (i).
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennungswand (e) im Abflußregler mit Durchbrechungen (k) versehen ist, um ein Absetzen von in der die obere Kammer (f) durchströmenden Flüssigkeit enthaltenen Sinkstoffen in die untere Kammer zu ermöglichen.