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Doppel-Luftkanal aus Fertigbetonplatten für Tunnel
Die Erfindung betrifft einen Doppel-Luftkanal aus Fertigbetonplatten für Tunnel.
In längeren Tunneln besteht das Problem einer ausreichenden Belüftung, wozu im allgemeinen zwei in entgegengesetzten Richtungen mit Frischluft beschickte Luftkanäle vorgesehen sind. Diese bestehen bei bisher bekanntgewordenen Bauarten aus Blechkästen, welche einen sich vorzugsweise im oberen Teil des Tunnelquerschnitts erstreckenden Luftkanal bilden. An irgendwelchen Stellen sind Ventilatoren angebracht, welche Frischluft ansaugen und die verbrauchte Luft aus dem Tunnel entfernen.
Ziel der Erfindung ist ein Doppel-Luftkanal für Tunnel, bei welchem auf die üblichen Blechkästenkanäle verzichtet werden kann, und welcher auf einfache und wirtschaftliche Weise hergestellt und im betonierten Tunnel montiert werden kann.
Hiezu ist der Doppel-Luftkanal aus Fertigbetonplatten gemäss der Erfindung so ausgebildet, dass an in die Tunneldecke eingegossenen Hülsenmuttern sich im wesentlichen vertikal erstreckende, vertikale Bohrungen aufweisende Stegplatten aus Beton mittels durch die Bohrungen verlaufender Schraubanker in Tunnellängsrichtung hintereinander angeordnet sind, und dass sich horizontal oder etwas geneigt zu beiden Seiten der Stegplatten Deckplatten aus Beton erstrecken, welche einerseits in seitlichen Längsnuten in den Tunnelwänden und anderseits auf Auflageblechen gelagert sind, die mittels der Schraubanker an den Stegplatten befestigt sind und zu beiden Seiten über die Stegplatten vorstehen.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise an Hand der Zeichnung beschrieben, deren einzige Figur einen Querschnitt eines betonierten Tunnels zeigt, in den der Doppel-Luftkana} gemäss der Erfindung eingebaut ist.
Der einen kreisförmigen Querschnitt aufweisende ausbetonierte Tunnel besitzt eine Tunneldekke 11 und Wände 20, 21. In den Wänden 20,21 sind im oberen Teil Längsnuten 18,19 vorgesehen, welche durch entsprechende Rippen auf der Schalung zur Betonierung des Tunnels ausgebildet sind.
In der Tunneldecke 11 ist eine weitere Längsnut'23 angebracht, über welcher in bestimmten Abständen in Längsrichtung Hülsenmuttern 12 mit eingegossen sind. Die Hülsenmuttern 12 können gegebenenfalls mit Verankerungsteilen 26 zur festen Verankerung im Beton verbunden sein.
In die Nut 23 sind in vertikaler Richtung und in Längsrichtung des Tunnels verlaufende ebene Stegplatten 13 eingesetzt, welche im Abstand der Hülsenmuttern 12 in Längsrichtung vertikale Bohrungen 14 aufweisen, durch welche hindurch sich Schraubanker 15 erstrecken, die am Ende ein Gewinde aufweisen, mittels dessen die Schraubanker in die Hülsenmuttern 12 eingeschraubt werden können. Auf diese Weise können die Stegplatten 13 an der Tunneldecke festgeschraubt werden.
Die Länge der Stegplatten, welche innerhalb des Tunnels ununterbrochen aneinandergereiht sind, kann z. B. 4,50 m betragen. Auf dieser Länge sind beispielsweise drei Bohrungen 14 und somit auch drei Hülsenmuttern 12-in der Tunneldecke vorgesehen.
Am unteren Ende der Stegplatten 13 ist ein nach beiden Seiten überstehendes Auflageblech 22 mitangeschraubt, dessen nach beiden Seiten überstehende Teile eine Auflage für zwei Deckplatten 16 und 17 bildet. Die Deckplatten 16, 17 erstrecken sich zwischen dem unteren Ende der Stegplatte 13 und den Tunnelwänden 20,21. Sie liegen innen auf den Vorsprüngen des AufLagebleches 22 auf, während sie aussen in die Längsnuten 18 bzw. 19 eingreifen.
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In Längsrichtung sind beispielsweise alle 4,50 m weitere Platten 16,17 angeordnet, so dass zusammen mitder Tunneldecke und den Stegplatten 13 zwei getrennte Luftkanäle 27 bzw. 28 entstehen.
Von unten hat der Doppel : Luftkanal gemäss der Erfindung das Aussehen einer durchgehenden Decke.
Um das Aussehen noch gefälliger zu machen, können die Unterseiten der Deckplatten 16, 17 mit Kunststoffbelägen 24,25 versehen sein. Auch die übrigen Flächen der Fertigbetonplatten 13, 16, 17 können mit Kunststoff belegt sein, um der Luftströmung einen möglichst geringen Widerstand entgegenzusetzen, falls sich das als erforderlich erweisen sollte.
Die vertikalen Bohrungen 14 zur Aufnahme der Schraubanker 15 haben vorzugsweise ovalen Querschnitt, wobei die Längsrichtung der Bohrungen in Tunnelrichtung weist.
Der Doppel-Luftkanal gemäss der Erfindung lässt sich einfach und wirtschaftlich herstellen. Zu diesem Zweck dient vorzugsweise eine kastenförmige Schalung, deren Umrisse den Umrissen der herzustellenden Platten entsprechen, aber viel höher als deren Dicke sind. Auf diese Weise können mehrere Platten übereinander gegossen werden, wobei zwischen den einzelnen Platten Isolierschichten vorgesehen sind, damit diese nach der Verfestigung des Betons ohne weiteres voneinander getrennt werden können. Die kastenförmige Schalung ist vorzugsweise auch verstellbar, so dass die zwei Sorten von Platten mit der gleichen Schalung hergestellt werden können.
Auch die Kunststoffbeläge 24,25 können in der kastenförmigen Schalung ohne weiteres mitaufgebracht werden, indem nach dem Giessen einer Platte auf dem flüssigen Beton die entsprechend zugeschnittene Kunststoffschicht aufgelegt wird. Nach der Verfestigung haftet diese sicher am Beton.
Die Vorteile des erfindungsgemässen Doppel-Luftkanals gemäss der Erfindung sind also zusammengefasst, dass die erforderlichen Einzelteile einfach und wirtschaftlich hergestellt werden können, und dass die Montage im Tunnel ausserordentlich einfach ist.
Die Herstellung der Längsnuten 18,19 und 23 erfordert lediglich eine geringfügige Abwandlung der verwendeten Tunnelschalung. Als einzige besondere Massnahme sind die Hülsenmuttern 12 in die Tunneldecke mit einzugiessen.
Schliesslich bildet die Unterseite des Doppel-Luftkanals eine glatte, durchgehende Fläche, so dass der Tunnel ein gefälliges Aussehen bekommt. Die Deckplatten 16,17 können selbstverständlich statt horizontal zu verlaufen auch nach rechts bzw. links geringfügig geneigt sein.
PATENTANSRRÜCHE :
1. Doppel-Luftkanal aus Fertigbetonplatten für Tunnel, dadurch gekennzeichnet, dass an in die Tunneldecke (11) eingegossenen Hülsenmuttern (12) sich im wesentlichen vertikal erstreckende, vertikale Bohrungen (14) aufweisende Stegplatten (13) aus Beton mittels durch die Bohrungen (14) verlaufender Schraubanker (15) in Tunnellängsrichtung hintereinander angeordnet sind, und dass sich horizontal oder etwas geneigt zu beiden Seiten der Stegplatten (13) Deckplatten (16,17) aus Beton erstrecken, welche einerseits in seitlichen Längsnuten (18,19) in den Tunnelwänden (20,21) und anderseits auf Aufla- geblechen (22) gelagert sind, die mittels der Schraubanker (15) an den Stegplatten (13) befestigt sind und zu beiden Seiten über die Stegplatten vorstehen.