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Lösung zur Erzeugung von Oxalatüberzügen erhöhter Schichtdicke auf Metallen
Es ist bekannt, dass man das Schichtgewicht von Phosphatüberzügen bei der Herstellung mit Hilfe von Lösungen schichtbildender Phosphate, die einen pH-Wert von 1,9 bis 3, 5 aufweisen, durch Zusatz von chelat- oder komplexbildenden organischen Mitteln zu den sauren Phosphatlösungen erhöhen kann. Als derartige wirksame Stoffe werden insbesondere cz-A. minosäuren und Polycarboxy-a-aminosäuren, beispielsweise Äthylendiamintetraessigsäure genannt.
Beim Aufbringen von Oxalatüberzügen auf Metalloberflächen bewirkt die Gegenwart solcher chelatoder komplexbildender Mittel in den üblichen Oxalierungslösungen dagegen keine Veränderung des Gewichtes bzw. der Dicke dieser Oxalatschichten.
Es wurde nun gefunden, dass man Oxalatüberzüge erhöhter Schichtdicke auf Metallen mit Lösungen erhalten kann, die in an sich bekannter Weise Oxalsäure, einen oder mehrere oxydierende Beschleuniger, ein Einarbeitungssalz, beispielsweise ein Eisensalz oder Trioxalatochrom (ni)-Kalium, gegebenenfalls Aktivatoren, Phosphate und/oder Acetate, sowie zusätzlich erfindungsgemäss Polyvinylphosphonsäure und/oder ein wasserlösliches Mischpolymerisat einer Alkenphosphonsäure mit einer einfach oder mehrfach ungesättigten organischen Verbindung enthalten.
Es kommen dabei vorzugsweise wasserlösliche Mischpolymerisate der Vinylphosphonsäure mit Acrylsäure, Methacrylsäure oder deren Estern, Amiden und Nitrilen sowie Vinylester, Maleinsäureanhydrid oder Crotonsäure in Betracht.
Mit Hilfe der erfindungsgemäss vorgeschlagenen Lösungen gelingt es, Schichten zu erzeugen, deren Dicke erheblich grösser ist als die mit den bekannten Lösungen erzeugten Schichten.
Besonders haben sich Polymerisatkonzentrationen von etwa 0, 3 g/l bis etwa 17 gilt vorzugsweise 0,7 g/l bis 12 g/l, in den Oxalierungslösungen bewährt.
Die mit den erfindungsgemässen Lösungen aufgebrachten Überzüge können in mannigfacher Weise verwendet werden. Während beispielsweise auf Eisen- oder'Stahldrähten mittels der herkömmlichen Oxalierungslösungen aufgebrachte Oxalatüberzüge das Metall während der Verformung, vor allem beim mehrfachen Ziehen durch Düsen, nicht zu schützen vermögen, erweisen sich die erfindungsgemäss auf den Drähten erzeugten Oxalatschichten selbst für die hohen Anforderungen, wie sie bei den mit wenigen Zügen erzielten hohen Querschnittsverminderungen gestellt werden, gut geeignet.
Setzt man den Oxalierungslösungen an Stelle der Homo-und/oder Mischpolymerisate der Alkenphosphonsäuren eine oder mehrere monomere Alkenphosphonsäuren, insbesondere Vinylphosphonsäure und/oder deren saure Derivate zu, so lässt sich keine Veränderung der Schichtdicken gegenüber den in phosphonsäurefreien Lösungen erzeugten Überzügen feststellen.
Die Oxalatschichten lassen sich auf entfetteten Metallteilen, insbesondere auf Eisen-, Stahl- und Aluminiumoberflächen in üblicher Weise, durch Tauchen, Fluten oder durch Aufspritzen der Lösungen erzeugen. Sie werden anschliessend mit Wasser gespült und getrocknet.
Der Gegenstand der Erfindung wird in den folgenden Beispielen im einzelnen erläutert : Beispiel l : Stahlbleche der Güteklasse St VIII werden in bekannter Weise mit einem handelsüb- lichen, alkalischen Entfettungsmittel 10 min bei 95 C behandelt und anschliessend mit kaltem Wasser
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gespült. Sie werden dann 10 min in eine Lösung folgender Zusammensetzung getaucht :
15 g/l Oxalsäuredihydrat
8 g/l Natriumchlorat
5 g/l Eisen(II)-sulfat-heptahydrat.
Die Lösung enthält ausserdem so viel an Alkaliphosphat, dass sich ein PH-Wert von 1, 9 einstellt. Die Badtemperatur beträgt etwa 18 C.
Zu verschiedenen Teilen dieser Stammlösung werden 0, 8 bzw. 1 bzw. 3 bzw. 15 g/l Polyvinylphosphonsäure hinzugefügt. Weiteren Teilen der angegebenen Lösung werden 1 bzw. 4 g/l eines Mischpolymerisates (A) der Vinylphosphonsäure mit Acrylsäure (Mol-Verh. : 80 : 20) sowie 0, 8 g/l bzw. 1, 9 g/l eines Mischpolymerisates (B) der Vinylphosphonsäure mit Vinylacetat (Mol-Verh. : 80 : 20) zugesetzt.
Zum Vergleich dienen Teile der Stammlösung, die zusätzlich verschiedene Mengen an Äthylendiamintetraessigsäure, Tetranatriumäthylendiamintetraacetat, Glycin oder monomerer Vinylphosphonsäure enthalten.
Die mit diesen Lösungen oxalierten Bleche werden mit Wasser gespült und mit Heissluft getrocknet.
Anschliessend wird die Schichtdicke der Oxalatüberzüge bestimmt. Die hiebei erhaltenen Ergebnisse sind in folgender Tabelle zusammengestellt :
EMI2.1
<tb>
<tb> Zugegebene <SEP> Substanz <SEP> Konzentration <SEP> Schichtdicke
<tb> g/l
<tb> 1, <SEP> 5 <SEP>
<tb> Polyvinylphosphonsaure <SEP> 0, <SEP> 8 <SEP> 2, <SEP> 2 <SEP>
<tb> Polyvinylphosphonsäure <SEP> 1 <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> Polyvinylphosphonsäure <SEP> 3 <SEP> 4
<tb> Polyvinylphosphonsäure <SEP> 15 <SEP> 9, <SEP> 9 <SEP>
<tb> Mischpolymerisat <SEP> A.
<SEP> 1 <SEP> 2, <SEP> 2 <SEP>
<tb> Mischpolymerisat <SEP> A <SEP> 4 <SEP> 2, <SEP> 9 <SEP>
<tb> Mischpolymerisat <SEP> B <SEP> 0, <SEP> 8 <SEP> 2, <SEP> 1 <SEP>
<tb> Mischpolymerisat <SEP> B <SEP> 1, <SEP> 9 <SEP> 3, <SEP> 1 <SEP>
<tb> Äthylendiamintetraessigsäure <SEP> 3 <SEP> 1, <SEP> 5 <SEP>
<tb> Äthylendiamintetraessigsäure <SEP> 9 <SEP> 1,6
<tb> Tetranatriumäthylendiamintetraacetat <SEP> 1 <SEP> 1,5
<tb> Tetranatriumäthylendiamintetraacetat <SEP> 3 <SEP> 1, <SEP> 4 <SEP>
<tb> Tetranatriumäthylendiamintetraacetat <SEP> 8 <SEP> 1, <SEP> 2 <SEP>
<tb> Glycin <SEP> 3 <SEP> 1, <SEP> 3 <SEP>
<tb> Glycin <SEP> 9 <SEP> 1, <SEP> 5 <SEP>
<tb> Vinylphosphonsäure <SEP> 3 <SEP> 1,6
<tb> Vinylphosphonsäure <SEP> 10 <SEP> 1, <SEP> 9 <SEP>
<tb>
Wie aus der Tabelle hervorgeht, bewirken Zusätze von monomerer Vinylphosphonsäure oder von Substanzen,
die bei der Phosphatierung zu einer Vergrösserung des Schichtgewichtes führen, bei der Oxalierung keine Veränderung der Schichtdicke.
Beispiel 2 : In der in Beispiel 1 angegebenen Weise werden Stahlbleche der Güteklasse St VIII entfettet, gespült und bei Zimmertemperatur mit einer festhaftenden Oxalatschicht versehen. Die hiezu verwendete Oxalierungslösung besitzt folgende Zusammensetzung :
4 g/l Oxalsäuredihydrat
2 g/l Natriumchlorat lg/lK, f : Cr (C ].
Die oxalierten Bleche werden mit Wasser gespült und mit Heissluft getrocknet. Nach einer Tauchzeit von 8 min beträgt die Schichtdicke 1, 4/J.. Setzt man der beschriebenen Oxalierungslösung 1 g/l Po-
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