DE1621467B2 - Verfahren zum nachbehandeln von oxidschutzschichten oder anderen umwandlungsueberzuegen auf metalloberflaechen - Google Patents
Verfahren zum nachbehandeln von oxidschutzschichten oder anderen umwandlungsueberzuegen auf metalloberflaechenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Nachbehandeln von Oxidschutzschichten oder anderen
Umwandlungsüberzügen auf Metallen mit Alkalisilikatlösungen, insbesondere Lithiumsilikatlösungen.
Es ist seit langem bekannt, auf Metalloberflächen Schutzschichten in Form von Oxidschichten oder anderen
Umwandlungsüberzügen, wie Oxalat-, Chromat- und Phosphatschichten, zu erzeugen, um den
Metalloberflächen eine größere Resistenz gegen Umwelteinflüsse bzw. gegen Korrosion zu geben. Zur
Verbesserung der Eigenschaften werden diese Schichten bei vielen Verfahren einer Nachbehandlung unterzogen.
Die - Nachbehandlung erfolgt mit Warmwasser, Heißdampf, sauren oder alkalischen Mitteln.
Während beispielsweise die Nachbehandlung von Oxidschichten mit Heißwasser oder -dampf der starken
Empfindlichkeit dieser Schichten gegen alkalische Stoffe, mit denen die oxydierten Metalloberflächen
in Berührung kommen können, nicht hinreichend entgegenwirkt, hat die Verwendung von Chrom-VI-Verbindungen
andere Nachteile. Diese liegen in der Toxität der behandelten Oberflächen, beispielsweise bei
Behältern für Lebensmittel, oder aber es treten Abwasserprobleme auf, die umfangreiche, zusätzliche
Maßnahmen erfordern. Ähnliches gilt für die Nachbehandlung von Phosphatüberzügen.
Man hat daher vor längerer Zeit auch schon vorgeschlagen, in bestimmten Fällen eine Nachbehandlung
der Phosphatschichten mit Natriumsilikatlösungen vorzunehmen. Ein wesentlicher Nachteil dieser
bekannten Arbeitsweise ist jedoch die starke Alkalität, die unter anderem ein intensives Nachspülen der
Metalloberflächen mit Wasser erfordert. Auch hat man schon durch anodische Oxydation erzeugte
Oxidüberzüge mit Natriumsilikatlösungen nachbehandelt. Es sind jedoch dabei sehr lange Behandlungszeiten
erforderlich, um eine erhöhte Resistenz zu erhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, durch eine verbesserte Arbeitsweise die oben genannten
Nachteile weitgehend zu vermeiden. Es wurde gefunden, daß man dies erreichen kann, wenn man sich
des nachstehend beschriebenen Verfahrens zur Verbesserung der Resistenz von Oxid- oder anderen
Umwandlungsüberzügen auf Metallen bedient. Das
ίο neue Verfahren zum Nachbehandeln von Oxidschutzschichten
oder anderen Umwandlungsüberzügen auf Metalloberflächen mit Alkalisilikatlösungen ist dadurch
gekennzeichnet, daß man die aufgebrachten Schichten mit Lösungen von Lithiumsilikat nachbehandelt,
dessen Molverhältnis SiO2:LbO 3,1 bis 3,5:1
beträgt.
Die Aufbringung der Umwandlungsüberzüge erfolgt nach üblichen Methoden. Es können Eisenphosphatschichten
durch Phosphorsäure bzw. saure Ammonium- oder Natriumphosphate enthaltende Lösungen, denen häufig noch oxy dative Beschleuniger
wie Nitrat, Nitrit, Chlorat, Wasserstoffsuperoxid oder Nitroguanidin sowie ferner auch Schwermetallverbindungen
des Kobalts und Nickels zugesetzt sind, erhalten werden. Insbesondere kommen jedoch solche
Phosphatschichten in Frage, die mit Phosphatierungsbädern hergestellt sind, die schichtbildende Kationen
wie Zink, Mangan oder Calcium enthalten. Die Oxidschichten werden ebenfalls in an sich bekannter
Weise durch anodische Oxydation oder mit oxydierenden Mitteln erzeugt. Während die Phosphatschichten
vorzugsweise auf Eisen-, Stahl-, Zink- sowie Aluminiumoberflächen aufgebracht werden, erfolgt
die Erzeugung von Oxidschichten in der Praxis besonders auf Aluminium- und Magnesiumoberflächen.
Letzteres gilt auch für Chromatschichten, die mit Hilfe von Chromsäurelösungen, welche Zusätze
an komplexen Fluoriden enthalten, hergestellt werden.
Nach dem Aufbringen der Schutzschichten werden die Metallteile mit der Lithiumsilikatlösung behandelt.
Dies erfolgt zweckmäßig durch Eintauchen oder im Spritzverfahren. Die Lösungen von Lithiumsilikat
mit einem Molverhältnis SiO2:LbO von 3,1 bis 3,5:1
können nach bekannten Verfahren, wie z. B. in der amerikanischen Patentschrift 3180 747 beschrieben,
hergestellt werden.
Es ist vorteilhaft, die Nachbehandlung bei Temperaturen von 70 bis 100° C, vorzugsweise 95 bis
100° C, durchzuführen. Die Konzentration der Lithiumsilikatlösung, die zweckmäßigerweise Anwendung
findet, ist in gewissem Umfang von der Art des aufgebrachten Überzugs abhängig. Bei auf Aluminium
durch anodische Oxydation oder mit anderen oxydierenden Mitteln aufgebrachten Oxidschichten
wird zweckmäßigerweise eine Lithiumsilikatlösung mit einer Konzentration von 1 bis 2 Gewichtsprozent
zur Nachbehandlung verwendet. Bei Phosphatschichten kommt hingegen eine Konzentration von 0,1 bis
0,5 Gewichtsprozent in Betracht.
Nach der Behandlung mit der Lithiumsilikatlösung werden die Metallteile in üblicher Weise getrocknet.
Dies kann ohne zusätzliche Wärmezufuhr, also an der Luft, erfolgen. Ein Spülen der Metalloberfläche
mit Wasser ist bei einer Anwendung von Lithiumsilikatlösungen mit geringer Konzentration nicht erforderlich.
Wenn höhere Konzentrationen, wie bei der Nachbehandlung von Oxidschichten auf Alumi-
nium verwendet, erforderlich sind, so ist es zweckmäßig, eine Nachspülung vorzunehmen. Das Verfahren
kann für alle Oxidschutzschichten oder für andere Umwandlungsüberzüge Anwendung finden,
bei denen bisher eine Nachbehandlung mit sauren oder alkalischen Lösungen erfolgt ist.
Die Vorteile des neuen Verfahrens liegen darin, daß praktisch keine Toxizitäts- und Abwasserprobleme
auftreten und eine wesentliche Verbesserung der Resistenz der Oxidschutzschichten oder der anderen
Umwandlungsüberzüge im Vergleich zu einer Behandlung mit Natriumsilikatlösungen erzielt wird.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß eine Zwischenspülung vor dem Trocknen bei den Umwandlungsüberzügen,
insbesondere den Phosphatschichten, nicht erforderlich ist. Bei den Oxidschichten wird
nicht nur eine erhöhte Resistenz erzielt, sondern es können auch die üblichen Nachbehandlungszeiten erheblich
vermindert werden.
Eine größere Anzahl Aluminiumbleche wurden in üblicher Weise entfettet und gebeizt. Danach wurden
die Bleche durch anodische Oxydation mit einer Oxidschicht versehen. Die anodische Oxydation erfolgte
bei einer Stromstärke von 1 A/cm2 in 15%iger Schwefelsäure. Behandlungsdauer IV2 h. Die Schichtdicke,
die auf diese Weise erhalten wurde, betrug etwa 20 μτη. Im Anschluß daran wurden die Aluminiumbleche
1 h lang in einem Bad mit siedender, wäßriger Lithiumsilikatlösung mit einem SiO2-Gehalt
von 2%, bei einem Molverhältnis SiO2:Li2O =
3,1:1, nachbehandelt. Die Bleche wurden an der Luft getrocknet und später einem Korrosionstest mit verdünnter
Natronlauge unterworfen. Der Test erfolgt in der Weise, daß die Bleche je 30 min lang zur
Hälfte in auf Zimmertemperatur befindliche Natronlauge bestimmter Konzentration getaucht und danach
mit Wasser gespült und getrocknet werden. Die verschiedenen Testbäder haben eine steigende Konzentration
an Natronlauge. Die eintretende Korrosion an der Oxidschicht läßt sich leicht durch das Auftreten
eines matten, weißen Belags feststellen. Diejenige Natronlaugekonzentration, bei der erstmals
ein Angriff auf die Oxidschicht erfolgte, wird als Maß für die alkalische Resistenz der Schicht gewertet. Bei
den nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren behandelten Blechen war die Oxidschicht gegen Natronlauge
mit einer Konzentration bis zu 10,25 Gewichtsprozent beständig.
Arbeitet man in gleicher Weise, jedoch unter Verwendung einer Natriumsilikatlösung, deren SiO2-Gehalt
ebenfalls 2% beträgt, bei einem Molverhältnis von SiO2:Na2O wie 3,1:1, so sind diese Oxidschichten
gegen Natronlauge nur bis zu einer Konzentration von 1,3 Gewichtsprozent resistent.
Aluminiumbleche, die, wie im Beispiel 1 beschrieben, durch anodische Oxydation mit einer Oxidschicht
von etwa 20 μ versehen sind, wurden 15 min lang mit einer Lithiumsilikatlösung, deren SiO2-Gehalt
1,5% betrug, bei einem Molverhältnis SiO2:Li2O =
3,1:1, im Spritzverfahren behandelt. Nach Trocknen der Bleche an der Luft wurden diese in gleicher Weise,
wie im Beispiel 1 beschrieben, getestet. Die Oxidschichten waren gegen Natronlauge bis zu einer Konzentration
bis zu 5,1 Gewichtsprozent beständig.
Verwendet man hingegen an Stelle der Lösung von Lithiumsilikat eine Lösung von Natriumsilikat mit dem gleichen Molverhältnis und der gleichen Konzentration, so ist die Oxidschicht gegen Natronlauge mit einer Konzentration von 0,7 Gewichtsprozent nicht mehr beständig.
Verwendet man hingegen an Stelle der Lösung von Lithiumsilikat eine Lösung von Natriumsilikat mit dem gleichen Molverhältnis und der gleichen Konzentration, so ist die Oxidschicht gegen Natronlauge mit einer Konzentration von 0,7 Gewichtsprozent nicht mehr beständig.
Ebenfalls erhält man eine erheblich verringerte Beständigkeit (etwa 0,3 bzw. 1,3%), wenn man eine
Lösung von Lithiumsilikat verwendet, dessen Molverhältnis SiO2:Li2O 3:1 bzw. 3,8:1 beträgt.
. .
B eispie1 3
Mehrere Eisenbleche werden 5 min lang in einer 80° C heißen Phosphatierungslösung behandelt, die
pro 1 4,5 g ZnO, 3,9 g Na, 8,5 g P2Os, 14,9 g NO3
und 0,1 g NO2 enthält. Anschließend werden die mit einem Zinkphosphatüberzug nunmehr versehenen
Bleche 1 min lang bei 100° C mit einer Lithiumsilikatlösung behandelt, deren Konzentration 0,16 Gewichtsprozent
SiO2, bei einem Molverhältnis SiO2 zu
Li2O = 3,1:1, beträgt. Einige Bleche werden nach dem Trocknen mit einem handelsüblichen Chlor-Kautschuk-Lack
lackiert. Die anderen Bleche werden mit einer Chromsäurelösung, deren Konzentration
0,05 Gewichtsprozent beträgt, nachbehandelt. Danach werden die Bleche einer mit Wasserdampf gesättigten
Atmosphäre von 50° C ausgesetzt. Nach einer 24stündigen Behandlung ist die Phosphatschicht, die
mit Lithiumsilikatlösung nachbehandelt wurde, praktisch frei von Flugrost oder Rostflecken, während die
mit Chromsäure nachbehandelte Phosphatschicht Flugrost und Rostflecken aufweist. Der Chlor-Kautschuk-Lack
ist selbst nach 7 Tagen ohne jede Runzel- oder Bläschenbildung.
Entfettete Aluminiumbleche werden 4 min lang mit einer handelsüblichen 45° C heißen Chromatierungslösung
behandelt, die pro 1 0,45 g CrOa, 6 g NaBFi,
1,65 g K2ZrFe und 2,85 g KaFe (CN)6 enthielt. Die
auf diese Weise mit einer Chromatschicht versehenen Bleche werden 1 min lang mit einer 100° C heißen
Lithiumsilikatlösung nachbehandelt, deren SiO2-Konzentration
0,5 Gewichtsprozent beträgt, bei einem Molverhältnis SiO2:Li2O = 3,l:l. Die so erzeugte
Schicht ist gegen Natronlauge mit einer Konzentration von 5,1 Gewichtsprozent (Behandlungsdauer
30 min) beständig.
Ohne diese Nachbehandlung wird die Schicht bereits von Natronlauge angegriffen, deren Konzentration
nur 0,4 Gewichtsprozent beträgt.
Claims (5)
1. Verfahren zum Nachbehandeln von Oxidschutzschichten oder anderen Umwandlungsüberzügen
auf Metalloberflächen mit Alkalisilikatlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die aufgebrachten Schichten mit Lösungen
von Lithiumsilikat nachbehandelt, dessen Molverhältnis SiO2ILi2O 3,1 bis 3,5:1 beträgt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlung bei Temperaturen
von 95 bis 100° C erfolgt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man auf Aluminium
aufgebrachte Oxidschichten mit Lithiumsilikatlösungen nachbehandelt, deren Konzentration
1 bis 2 Gewichtsprozent beträgt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Metalloberfläche
aufgebrachte Phosphat- oder Chromatschichten mit Lithiumsilikatlösungen behandelt,
deren Konzentration 0,1 bis 0,5% beträgt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die Nachbehandlung
die Metallteile .ohne Zwischenspülung getrocknet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1967H0063758 DE1621467B2 (de) | 1967-08-31 | 1967-08-31 | Verfahren zum nachbehandeln von oxidschutzschichten oder anderen umwandlungsueberzuegen auf metalloberflaechen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1967H0063758 DE1621467B2 (de) | 1967-08-31 | 1967-08-31 | Verfahren zum nachbehandeln von oxidschutzschichten oder anderen umwandlungsueberzuegen auf metalloberflaechen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1621467A1 DE1621467A1 (de) | 1971-04-29 |
DE1621467B2 true DE1621467B2 (de) | 1976-07-01 |
Family
ID=7162450
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1967H0063758 Granted DE1621467B2 (de) | 1967-08-31 | 1967-08-31 | Verfahren zum nachbehandeln von oxidschutzschichten oder anderen umwandlungsueberzuegen auf metalloberflaechen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1621467B2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3200245A1 (de) * | 1982-01-07 | 1983-07-14 | Showa Aluminum Corp., Sakai, Osaka | Verfahren zur oberflaechenbehandlung von aluminiumkoerpern |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4031817A1 (de) * | 1990-10-08 | 1992-04-09 | Henkel Kgaa | Verfahren zur passivierenden nachbehandlung von phosphatierten metalloberflaechen |
JPH10512327A (ja) * | 1995-01-10 | 1998-11-24 | サークル−プロスコ・インコーポレーテッド | 金属表面を被覆して抗生物性及び低臭気衝撃性を備えた高度親水性、高度耐食性の表面を形成する方法 |
-
1967
- 1967-08-31 DE DE1967H0063758 patent/DE1621467B2/de active Granted
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3200245A1 (de) * | 1982-01-07 | 1983-07-14 | Showa Aluminum Corp., Sakai, Osaka | Verfahren zur oberflaechenbehandlung von aluminiumkoerpern |
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Publication number | Publication date |
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DE1621467A1 (de) | 1971-04-29 |
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