<Desc/Clms Page number 1>
Anlage zur künstlichen Züchtung von Pflanzen
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur künstlichen Züchtung von Pflanzen, bei welcher das zu züchtende Gut auf einem endlosen umlaufenden Band durch eine Züchtungskammer geführt und in dieser den für sein Wachstum bzw. seine Entwicklung günstigsten Bedingungen ausgesetzt wird.
Es ist bekannt, dass für das Wachstum der meisten Pflanzen, insbesondere während der Entwicklung ihres generativen Teiles, der Wechsel von Tag und Nacht erforderlich ist, wobei auch die Dauer der Dunkelheit und der Lichteinwirkung von Einfluss sind. Auf dieser Erkenntnis basiert zum Teil die Naturerscheinung, dass die meisten Pflanzen nur zu bestimmten Jahreszeiten wachsen und blühen. Die künstliche Züchtung von Pflanzen in Gewächshäusern stösst in vielen Fällen auf Schwierigkeiten, die darauf zurückzuführen sind, dass in den Gewächshäusern nur auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit, nicht aber auch auf das Verhältnis zwischen Tag und Nacht geachtet wird, welches während der natürlichen Wachstumsperiode der Pflanze herrscht.
Diesem Umstand Rechnung tragend, wird eine Anlage der eingangs erwähnten Art vorgeschlagen, bei welcher erfindungsgemäss zwei von dem umlaufenden Band aufeinanderfolgend durchwandert Züchtungskammern vorgesehen sind, von welchen die eine lichterfüllt und die andere dunkel ist. Dabei ist zweckmässig die Länge der die beiden Kammern durchwandernden Bandabschnitte veränderbar, so dass das Verhältnis der Dauer der Einwirkung von Licht und Dunkelheit je nach Pflanze bzw. Stadium ihres Wachstums geändert werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Anlage dargestellt. Die Figur zeigt eine Seitenansicht der Anlage bei abgenommener Vorderwand der Züchtungskammern in schematischer Darstellung.
Die Anlage weist zwei übereinander liegende Züchtungskammern l, 2 auf, von welchen die untere 1 von lichtundurchlässigen Wänden umgeben ist, während die obere 2 als Glashaus ausgebildet ist.
Die beiden Kammern 1 und 2 werden von einem endlosen Umlaufband 3 durchwandert, das in jeder der beiden Kammern über obere und untere Umlenkrollen 4,5 bzw. 4', 5' in mehreren lotrech- ten Schlangen geführt ist. An der Übergangsstelle zwischen den beiden Kammern 1, 2 läuft das Band durch labyrinthartige Kammern 6, welche das Eindringen von Lichtstrahlen aus dem Glashaus 2 in die Dunkelkammer 1 verhindern.
Die Bandführung ist so ausgebildet, dass die Länge der Bandabschnitte in den beiden Kammern ver- ändert werden kann. Zu diesem Zwecke werden beispielsweise die Umlenkrollen 5'und 4 auf je einem höhenverstellbaren Rahmen gelagert und beide Rahmen werden untereinander verbunden. In diesem Falle erfolgt bei Verkürzung der Schlangen in einer Kammer eine Verlängerung der Schlangen der andern Kammer, womit die Dauer des Verbleibens der Pflanzen in der ersten Kammer verkürzt und in der zweiten verlängert wird. Natürlich können auch Vorkehrungen getroffen werden, um das Band in seiner ganzen Länge verkürzen oder verlängern zu können.
Schliesslich ist für die Dauer des Durchganges der Pflanzen durch die einzelnen Kammern auch die Umlaufgeschwindigkeit des Bandes massgebend, zu welchem Zwecke Einrichtungen zur Änderung der Geschwindigkeit vorgesehen sind.
Um das Gewächshaus 2 von der natürlichen Lichteinwirkung unabhängig zu machen, sind zwischen den aneinander vorbeifahrendenBandteilen Beleuchtungs-bzw. Bestrahlungskörper 7 vorgesehen. Die Wände des Gewächshauses 2 können aus Glas oder durchsichtigem bzw. durchscheinendem Kunststoff hergestellt sein.
Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung verschiedene konstruktive Abänderungen vorge-
<Desc/Clms Page number 2>
nommen werden. So ist es beispielsweise möglich. die beiden Kammern l, 2 anstatt übereinander auch nebeneinander anzuordnen.
Der Einfachheithalber wurden als Züchtungsgut nur Pflanzen erwähnt. Es liegt aber im Rahmen der Erfindung auch andere Lebewesen, z. B. Bakterien, in der erfindungsgemässen Anlage zu züchten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anlage zur künstlichen Züchtung von Pflanzen, bei welcher das zu züchtende Gut auf einem endlosen umlaufenden Band durch Züchtungskammern geführt und in dieser den für sein Wachstum bzw. seineEntwicklung günstigsten Bedingungen ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zwei von dem umlaufenden Band aufeinanderfolgend durchwanderte Züchtungskammern vorgesehen sind, von welchen die eine lichterfüllt und die andere dunkel ist.