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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme des Wurzelsystems in hydroponischen
Pflanzenkulturen, bei welcher ein zylindrisches, im wesentlichen selbsttragendes Profil vorgesehen ist, welches in der Längsrichtung einen Schlitz zum aufeinanderfolgenden Einsetzen von durch die Schlitzränder gehaltenen
Substratkörpern aufweist, aus welchen die Pflanzen wachsen.
Die Kultivation von Pflanzen in hydroponischen Fliessbandsystemen erfordert eine Einrichtung, welche den erforderlichen Umweltfaktoren, entsprechend dem Wachstumsprozess, Zutritt zu den Wurzelsystemen der
Pflanzen ermöglicht. Hiebei ist besonders darauf zu achten, dass das Fliessgleichgewicht des lebenden Systems der
Pflanzen aufrecht erhalten werden muss. Für die Atmungsvorgänge ist die Nährlösung und Sauerstoffzufuhr wesentlich. Es muss daher nicht nur die verbrauchte Nährlösung durch eine frische Nährlösung in den
Wurzelräumen ersetzt werden, sondern auch frische sauerstoffreiche Luft muss das sich bildende Kohlensäuregas verdrängen. Das Austragen alleopathischer Verbindungen und die Schaffung von freien Porenvolumen in porösen, die Wurzeln der Pflanzen aufnehmenden Substraten sind gleichfalls von grosser Wichtigkeit.
Es wurde eine Reihe von Systemen zur Bildung einer festen, die Wurzelbildung ermöglichenden Phase entwickelt, welche synthetische
Kunststoffe (Schaumstoffe, Polyurethan usw. ) verwenden.
Es zeigte sich jedoch, dass diese Substrate oft nur für eine einmalige Kultivation von Pflanzen geeignet waren, d. h., der synthetische Wurzelraum war praktisch nach seiner Verwendung für weitere Kultivationen verbraucht.
Es ist wohl bekannt die Pflanzen in Abständen voneinander in einem aus einer Membran gebildeten U- oder V-förmigen Wurzelraum zu kultivieren, wobei auch der weitere Vorschlag gemacht wurde, den Wurzelraum durch ein von der Membran umschlossenes U-Profil nach oben abzuschliessen, in welches Würfel aus
Polyurethanhartschaum eingesetzt werden, aus welchen die Pflanze wächst. Auch dieser Vorschlag brachte keine zufriedenstellende Lösung, da solche Membranschläuche mit dem eingesetzten Profil nicht auf ein Umlaufsystem gesetzt werden konnten, bei welchem eine definierte Lage der Pflanzen für ihre Entwicklung bedeutungsvoll ist und auch die Notwendigkeit besteht, die Pflanzen bzw. ihren Träger den Erfordernissen entsprechend verstellen zu können.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung, welche es ermöglicht, die geschilderten
Probleme in einfacher Weise zu lösen und die Kosten für Einrichtungen zur Aufnahme derartiger
Wurzel-Substratsysteme wesentlich zu senken und die Wirtschaftlichkeit durch die Möglichkeit einer mehrmaligen
Verwendung zu erhöhen.
Dieses Ziel kann mit einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erreicht werden, bei welcher erfindungsgemäss das Profil durchgehend offen aus federndem Material besteht.
Die Profile können durch Einrollen eines bandförmigen Materials aus Metall, z. B. Stahl hergestellt werden, wobei die Oberfläche veredelt durch Chrom, Zinn od. dgl. oder mit Kunststoff überzogen sein kann.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert, in welchen zwei Ausführungsbeispiele der gegenständlichen Vorrichtung dargestellt sind. Es zeigen Fig. l ein Teilstück einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung in schaubildlicher Darstellung und Fig. 2 ein Teilstück einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung im axialen Längsschnitt.
Die in Fig. l im Teilstück dargestellte Vorrichtung weist ein durch Einrollen bzw. Biegen eines Metallbandes hergestelltes Profil, das in der Längsrichtung offen ist und zurückgebogene Längsränder--2 bzw. 3--besitzt, zwischen denen ein Schlitz--4--zum Einsetzen von Kunststoffstöpseln--5--, Würfeln od. dgl. in denen Pflanzen --6-- gezüchtet werden, vorhanden ist.
Die Breite des Schlitzes--4--bzw. der Stöpsel--5--, Würfel od. dgl. ist so bemessen, dass bei entsprechenden Federeigenschaften des Profilmaterials die Stöpsel --5--, Würfel od. dgl. im Schlitz--4--festgehalten, jedoch leicht verschoben werden können, so dass am Beginn der Züchtung die Stöpsel, Würfel, od. dgl. die Samen, Setzlinge od. dgl. enthalten, eng aneinandergereiht werden und mit dem Fortschritt des Wachstums der Pflanze zunehmend grösseren Abstand erhalten können. Zur Verhinderung einer das Auseinanderrücken der Pflanzen erschwerenden oder sogar verhindernden Verflechtung der Wurzeln benachbarter Pflanzen, sind Querwände --7-- vorgesehen, die, wie dargestellt, mit Griffen --8-- versehen sein können und zwischen je zwei Pflanzen eingesetzt werden.
Solche Wände können aus wasserdurchlässigem, das Durchdringen von Wurzeln verhinderndem Material, z. B. Glas-oder Kunststoff-Fritten bestehen. Der Griff--8--dient vor allem zum Verschieben der Wände und kann auch losgelöst von der Wand nur fallweise durch den Schlitz eingesetzt und mit diesem verbunden werden.
Das Profil welches auch als Schlitzrohr, Mantel od. dgl. bezeichnet werden kann, kann mit einer Substratmasse--9--gefüllt sein, welche das Profil--l--durchlaufend oder kammerweise durchsetzt und bei der Ernte mit der Pflanze oder nach dem Ernten aus dem Profil entfernt werden kann, während dieses für die weitere Kultivation erhalten bleibt. Es kann sowohl in waagrechter, als auch schräger oder senkrechter Lage eingesetzt werden. Während bei der horizontalen Kultivation die Sprossachse der Pflanze im senkrechten Winkel zur Profilachse steht, fällt sie bei der vertikalen Kultur mit der Profilachse zusammen.
Das Profil kann nach aussen eine reflektierende Oberfläche besitzen, so dass es zu einer Lichtreflektion kommt, welche den Wirkungsgrad einer künstlichen Beleuchtung für den Photosyntheseprozess erhöht.
Durch eine Beschichtung der Aussenfläche des Wurzelrohres können je nach Beschaffenheit des
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Beschichtungsmaterials Kühleffekte (Schaumstoffüberzug, Wurzelraumerwärmungseffekte-Schwarzfärbung) erzielt werden.
Für den Einsatz in Umlaufsystemen, bei welchen zwischen endlos umlaufenden Ketten Haltestangen od. dgl. zur Befestigung von Behältern mit Züchtungsgut angeordnet sind, können an den Profilen--l--federnde Klammern--10-mit Aufhängeeinrichtungen angebracht werden, die im vorliegenden Falle einfache Stäbe --11-- sind, welche zwischen parallel zueinander in Höhenabständen auf den Umlaufketten versetzt angeordnete, der Anschaulichkeit halber in Fig. 1 dargestellte Haltestangen --12-- eingeschoben werden können und durch Reibung allenfalls unterstützt durch Reibbeläge wie Gummiüberzüge gehalten sind. Zwischen den Stäben--11--können Seile--13--, Drähte od. dgl. zur Halterung der Pflanzensprosse gespannt sein.
Solche Aufhängungen sind für Umlaufsysteme zweckmässig, bei welchen das Profil--l--an einzelnen unteren Wendestellen in ein Nährlösungsbad eingetaucht werden soll.
Bei Züchtungsanlagen mit mehreren Kammern, zwischen denen ein Umsetzen der Profile--l--von einer
Umlaufbahn auf eine andere stattfinden soll, ist eine Halterung der Profile-l-durch Magnete vorteilhaft, welche ähnlich wie die Klammern--10--auf den Stäben--11--hängen können.
Wie Fig. 2 zeigt, können in Abständen Bodenöffnungen--14--zur Belüftung des Wurzelraumes oder zum Eintritt von Nährlösung beim Eintauchen des Profils in ein Nährlösungsbad vorgesehen sein, wobei solche Öffnungen durch einsetzbare Querwände--7--flankiert sein können. Schliesslich besteht die Möglichkeit, die Profilenden durch Kappen--15--abzudecken, welche Öffnungen --16-- zur Belüftung, zum Einführen von Nährlösung usw. aufweisen können.
Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung verschiedene konstruktive Abänderungen vorgenommen werden. So ist es beispielsweise möglich, die Längsränder--2, 3--des Schlitzes--4--auch nach innen umzubiegen. Das Umbiegen der Ränder soll jedoch in jedem Falle so ausgeführt sein, dass eine genügend breite Abstützfläche bzw. Klemmfläche für die Halterung des Kunststoffstöpsels--5--oder eines andern Substratkörpers entsteht.
Schliesslich können die Profile welche der Einfachheit halber als zylindrisch bezeichnet werden, jede beliebige Hohlform annehmen, so z. B. eine im Querschnitt kreisrunde, ovale, polygonale usw.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Aufnahme des Wurzelsystems in hydroponischen Pflanzenkulturen, bei welcher ein zylindrisches, im wesentlichen selbsttragendes Profil vorgesehen ist, welches in der Längsrichtung einen Schlitz zum aufeinanderfolgenden Einsetzen von durch die Schlitzränder gehaltenen Substratkörpern aufweist, aus
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