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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur An- und Weiterzucht von Pflanzen mit einem Substrat und einer dieses teilweise umgebenden gegebenenfalls zylindrischen Hülle, wobei die Wachstumsrichtung der Pflanze im wesentlichen parallel zur Mantelfläche ist, sowie auf ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Vorrichtung.
Es ist bereits aus der österr. Patentschrift Nr. 257254 eine Vorrichtung zum Züchten von Pflanzen ohne Erde bekanntgeworden, die aus einem Rohr besteht, in welchem die Nährlösung angeordnet ist, und welches in seiner Mantelfläche Öffnungen aufweist. In diese öffnungen sind Töpfe, die am Boden Perforationen aufweisen, einsetzbar. Diese Töpfe sind z. B. mit Mineralien gefüllt, in welchen sich die Pflanzenwurzeln verankern und entwickeln können.
Derartige Töpfe weisen den Nachteil auf, dass die Nährlösungszufuhr nur sehr schlecht erfolgen kann, und dass ein Ablassen der Stoffwechselprodukte, die durch die Wurzeln der Pflanzen ausgeschieden werden, kaum möglich ist. Damit können die wesentlichen Vorteile der Hydroponik jedoch nicht mehr erreicht werden.
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allerdings in der Regel ab einer gewissen Pflanzengrösse beseitigt werden, damit sich die Wurzeln entsprechend ausbreiten können. Beim Umsetzen der Pflanze tritt jedoch eine teilweise Beschädigung der Pflanzen ein, so dass das Wachstum zum Stillstand kommt. Das heisst, dass durch das Umsetzen die Zeit, bis zu welcher die Pflanze die gewünschte Grösse erreicht hat, sich wesentlich verlängert.
Bekannt ist auch eine Vorrichtung zur Anzucht von Pflanzen mit einer, einen Pressling aus Pflanzensubstrat umschliessenden, im wesentlichen zylindrischen Tasche, die an in dem dem Sprossteil der Pflanze gegenüberliegenden Ende ein Drainageloch aufweist. Dieses Loch ist kleiner als der gesamte Querschnitt der
Tasche. Dadurch kommt es zu einer Sumpfbildung in den Randbereichen, so dass die Belüftung der Wurzeln stark beeinträchtigt ist.
Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur An- und Weiterzucht von Pflanzen zu schaffen, in welcher die Pflanze angezüchtet und auch geerntet werden kann. Weiters soll die Vorrichtung derart sein, dass sie sowohl zur hydroponischen Weiterzucht als auch zur Weiterzucht in Erde gleich gut geeignet ist. Weiters soll in besonderem Masse dem Gashaushalt der Wurzeln Rechnung getragen werden können.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung besteht im wesentlichen darin, dass das Substrat zumindest teilweise aus
Kunststoffschaum besteht und die Hülle an dem dem Sprossteil der Pflanze gegenüberliegenden Ende am gesamten Querschnitt offen ist. Durch den Kunststoffschaum wird eine schnelle und leichte Durchwurzelung des
Substrates erreicht, wobei gleichzeitig ein optimaler Gashaushalt ermöglicht ist. Da die Hülle an dem dem
Sprossteil der Pflanze gegenüberliegenden Ende im gesamten Querschnitt offen ist, sind die Wurzeln in ihrem Wachstum kaum behindert, wobei gleichzeitig eine gute Zufuhr der Nährlösung zu dem Wurzelraum erreicht ist und auch ein Ableiten von Stoffwechselprodukten aus dem Wurzelraum ermöglicht ist.
Eine besonders günstige Steuerung der Geschwindigkeit der Nährstofflösungszufuhr, bzw. eine Festlegung des Verhältnisses für eine bestimmte Pflanze zwischen Wurzelraumvolumen und der Kontaktfläche mit der Umgebung, z. B. Erde oder Nährlösung kann dadurch erreicht werden, dass die Hülle die Form eines Kegelstumpfmantels aufweist, wodurch sowohl dem Wurzelwachstum der verschiedenen Pflanzen Rechnung getragen werden kann als auch dem Austausch der ökologischen Faktoren. So kann z. B. der Spross der Pflanze am kleineren Ende des Kegelstumpfes angeordnet sein. Dies wird besonders bei Pflanzen günstig sein, deren Wurzeln ein nach allen Richtungen gleiches Wachstum aufweisen.
Weist die Hülle aussen ein Gewinde auf, so kann eine besonders einfache Befestigung der erfindungsgemässen Vorrichtung in der Erde oder auch in andern Vorrichtungen zur hydroponischen Kultivation von Pflanzen erreicht werden, wobei gleichzeitig durch das Gewinde eine Verstärkung der Hülle erreicht wird, so dass ihre mechanische Festigkeit wesentlich erhöht werden kann. Die Hülle kann ein Stützorgan für den Sprossteil der Pflanze aufweisen. Eine derartige Vorrichtung ist besonders für Pflanzen geeignet, die ein annähernd horizontales Wurzelsystem aufweisen. Wird bei solchen Pflanzen ein Stützorgan für den Spross der Pflanze in das Substrat gesteckt, dann werden die Wurzeln leicht durch das Stützorgan verletzt, so dass das Wachstum der Pflanze gehemmt wird.
Ist das Stützorgan ein Kegelstumpf, wobei der Mantel im Bereich der kleineren öffnung des Kegelstumpfes mit der Hülle verbunden ist, so können auch Pflanzen, die üblicherweise nicht gestützt werden können, wie z. B. Salat, Kraut od. dgl. gut gestützt werden, so dass die Wurzeln nicht mehr allein den Spross tragen müssen. Dadurch können auch Pflanzen gezüchtet werden, die schwächere Wurzeln aufweisen, so dass eine bessere Nährstoffausnutzung-bezogen auf den Spross-gegeben ist.
Weist die Hülle Löcher oder Schlitze auf, so ist eine besonders günstige Zufuhr von Nährstoffen bzw.
Wasser ermöglicht. Gleichzeitig wird dem Wurzelwachstum insbesondere in einer sogenannten zweiten Ebene Rechnung getragen. Dabei ist aber zur Anzucht der Pflanze ein genügender Zusammenhalt des Substrates gegeben. Weiters kann das Substrat, wenn die Nährlösungszufuhr bei der Anzucht durch Anstauen erfolgt, nur schwer austrocknen.
Ist die Hülle durch zumindest zwei Teilschalen gebildet, so können die Wurzeln bei ihrem Wachstum diese Teilschalen auseinanderdrängen, so dass dem Platzbedürfnis der Wurzeln auf besonders günstige Weise Rechnung
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getragen wird. Weiter kann eine derartige Vorrichtung sehr einfach um das Substrat, welches gegebenenfalls bereits bepflanzt ist, gelegt werden, ohne dass eine Verletzung des Sprosses oder der Wurzeln erfolgt.
Bei der hydroponischen Kultivation von Pflanzen bedient man sich sehr oft solcher Rohre bzw. Schläuche, in welche die die Pflanzen tragenden Substrate eingefügt werden sollen. Die Befestigung dieser Substrate ist bislang nicht zufriedenstellend gelöst worden. Weist jedoch die Hülle Klemmorgane auf, so dass eine Befestigung auf einem Rohr durch Aufschieben ermöglicht ist, ist eine besonders einfache Befestigungsart gegeben. Ist das Substrat zwischen dem Spross der Pflanze und der Hülle wenigstens teilweise abgedeckt, so kann durch vollständige oder teilweise Abedeckung das Kleinklima, z. B. der Feuchtigkeitsgehalt der Luft, in unmittelbarer Nähe der Pflanze gesteuert werden, wobei gleichzeitig, so die Abdeckung nicht lichtdurchlässig ist, ein Wachstum von Algen im Substrat verhindert wird.
Besonders vorteilhaft ist es, das Substrat in der Hülle durch Stäbe od. dgl. zu halten, wenn Pflanzen gezüchtet werden, deren Wurzeln viel Luft benötigen, da das Substrat besonders locker in die Hülle eingefügt werden kann.
Besteht das Substrat aus einzelnen Kunststoffschaumsträngen, die vorzugsweise im wesentlichen in Wachstumsrichtung der Pflanze angeordnet sind, wird dem Transport der Nährlösung und dem Gasaustausch durch die zwischen den Schaumstoffsträngen befindlichen Hohlräume und Kanäle auf besonders günstige Weise Rechnung getragen.
Ist im Substrat eine Ausnehmung zum Einsetzen der Pflanze vorgesehen, so wird beim Einsetzen keine Verdichtung des Substrates bzw. keine andersartige Veränderung verursacht, wobei gleichzeitig bei einer Hülle mit Stützorgan der richtige Abstand zwischen der Pflanze und dem Stützorgan festgelegt ist.
Ist zirka 30% des von der Hülle umschlossenen Volumens von Luft und nicht vom Substrat erfüllt, so ist sowohl für den Gashaushalt der Wurzeln genug freies Volumen vorhanden als auch genügend Widerstand für die Wurzeln, so dass einem optimalen Wachstum der Wurzeln-bezogen auf das Sprosswachstum-Rechnung getragen ist.
Ein besonders vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemässen Vorrichtung besteht darin, dass ein Schlauch oder Rohr, welcher bzw. welches mit dem Substrat gefüllt ist, etwa senkrecht zur Längsrichtung in Stücke geteilt wird.
Die Erfindung wird nun im folgenden an Hand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert.
Die Fig. l, 2,3 und 4 zeigen einteilige erfindungsgemässe Vorrichtungen mit und ohne Stützorgane, wohingegen die Fig. 5 und 6 eine zweiteilige Vorrichtung zeigen, Fig. 7 und 8 eine Vorrichtung mit Träger, Fig. 9 eine Befestigung des Substrates und Fig. 10 eine Vorrichtung, wobei eine Ausnehmung im Substrat vorgesehen ist.
Der in Fig. l dargestellte Trägerkörper für Pflanzen weist innerhalb der Hülle --2-- ein Substrat --1-auf, das aus einzelnen Kunststoffschaumstränge--17--besteht. Die Hülle--2--besteht aus formstabilem Material, z. B. PVC.
Die in Fig. 2 dargestellte Hülle --3-- weist die Form eines Kegelstumpfmantels auf. Aussen besitzt diese
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dem Wurzelraum heraus.
Wie in Fig. 3 dargestellt, kann die Hülle-9-auch ein Stützorgan-8-für die Pflanze tragen. In Fig. 4 ist ein kegelmantelförmiges Stützorgan-10-dargestellt, wobei der Spross der Pflanze, z. B. ein Salat oder Kohl, besonders vorteilhaft gestützt wird. Die Hülle mit dem Substrat ist in ein Rohr oder einen Schlauch - eingesetzt, durch welchen die Zufuhr der Nährlösung sowie der Gase erfolgen kann. Dieses Rohr --11-- kann gegebenenfalls auch mit Substrat, z. B. in Form von Kunststoffschaumsträngen, erfüllt sein.
Wie in Fig. 5 dargestellt, kann die Hülle aus zwei Teilschalen --12-- bestehen, wobei es von Vorteil sein kann, wenn die Hüllen Perforationen--13--aufweisen, durch welche die Pflanzenwurzeln in die Umgebung dringen können. In Fig. 6 sind die Teilschalen --12-- in Draufsicht dargestellt.
Fig. 7 zeigt einen Trägerkörper für Pflanzen, wobei die Hülle--2--neben Perforationen--13--auch Träger --15-- aufweist, welche erlauben, die Vorrichtung auf einem Rohr--14-zu befestigen. Im Rohr --14-- ist eine Nährlösung vorgesehen. In Fig. 8 ist die Vorrichtung gemäss Fig. 7 in Seitenansicht dargestellt.
In Fig. 9 ist eine Hülle-2-dargestellt, welche Stäbe-16-aufweist, durch die das Substrat samt Pflanze gehalten werden kann.
Fig. 10 zeigt einen Trägerkörper für Pflanzen im Schnitt, wobei die Kunststoffschaumstränge-17-in der Hülle-2-so angeordnet sind, dass eine Ausnehmung-18-für einen Pflanzensamen gebildet wird.
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