AT240674B - Verfahren zum elektrolytischen Beizen von niedriglegierten und Kohlenstoffstählen - Google Patents

Verfahren zum elektrolytischen Beizen von niedriglegierten und Kohlenstoffstählen

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AT240674B
AT240674B AT334563A AT334563A AT240674B AT 240674 B AT240674 B AT 240674B AT 334563 A AT334563 A AT 334563A AT 334563 A AT334563 A AT 334563A AT 240674 B AT240674 B AT 240674B
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pickling
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zum elektrolytischen Beizen von niedriglegierten und   Kohlenstoffstählen   
Nach dem Patentieren oder ähnlichen Wärmebehandlungen von Stahldrähten muss der Zunder entfernt werden. Es wurde nun häufig versucht, ein derartiges Beizverfahren zur Entfernung des Zunders im Durchzugsverfahren solcherart hinter die Wärmebehandlung zu schalten, dass der Draht mit gleicher Geschwindigkeit, ohne dazwischen aufgehaspelt zu werden, beide Behandlungen durchläuft. Doch konnte sich bislang kein derartiges Verfahren durchsetzen. 



   Auch bei rein chemischer Beize braucht man sowohl mit Schwefel- als auch mit Salzsäure mehrere Minuten Beizzeit, und auch bei der rascheren elektrolytischen Beize benötigt man immer noch 1 - 2 min   sowie erheblichen Stromaufwand. Bei   den heutigen   hohen Glühgeschwindigkeiten erfordert   dies also immer noch sehr lange Beizbehälter, die die Wirtschaftlichkeit sehr belasten. Ferner war die Beizqualität, ob chemisch oder elektrolytisch, nie völlig befriedigend wegen gewisser Beizrückstände, die sich äusserst ungünstig insbesondere auf die Standzeit der Ziehwerkzeuge auswirkten. 



   Das Verhalten des Zunders und die Bildung des sogenannten Beizschlammes erklärt sich aus dessen chemischem Aufbau : Der Zunder und damit der Beizschlamm der   C-Stählebestehtnämlichhauptsächlich   aus den Oxyden des Eisens, aber auch aus Kohlenstoff, Graphit, den Carbiden des Eisens und eventuell in geringer Menge der vorhandenen Begleitmetalle, also von Stahlverunreinigungen. 



   Der aus dem Zunder durch das Beizen entstandene Beizschlamm ist wegen des Gehaltes an Graphit und an Carbiden in Säuren nicht oder nur sehr langsam löslich. Es gab bisher nur mechanische Mittel zur Beseitigung des Beizschlammes : Entweder man setzte Bürstmaschinen ein, die einen hohen Verschleiss hatten, oder man zog den Draht durch nassen Sand oder Kies mit sehr mässigen Abstreifeffekt; als modernster Weg mag die Ultraschallreinigung angeführt werden, die enorm kostspielig in Anschaffung und Betrieb ist. 



   Vorliegendes Verfahren beruht nun auf der überraschenden Feststellung, dass die Kombination zweier verschiedener elektrolytischer Beizbehandlungen die erforderliche Beizzeit weit über den Summeneffekt hinaus herabsetzt, und neben dem damit erreichten geringeren Strom-,   Chemikalien-und Investitions-   aufwand auch eine hervorragende Beizqualität ohne Auftreten eines Beizrückstandes ermöglicht, die mit den bisherigen Verfahren nicht zu erreichen war. 



   Die erste Behandlung erfolgt abwechselnd anodisch und kathodisch in neutraler Alkalisalzlösung. 



  Man verwendet Gleichstrom, ändert mindestens einmal die Stromrichtung. Die Schlussbehandlung ist vorzugsweise kathodisch. Anschliessend folgt eine ähnliche anodisch-kathodische Wechselbehandlung, nun aber in verdünnter Mineralsäure, vorzugsweise Schwefelsäure. Auch hier wird mindestens einmal die . Stromrichtung umgekehrt, und die letzte Behandlung ist vorzugsweise kathodisch. 



   Zur Reinhaltung der Säure ist eine Spülung auch zwischen den beiden Behandlungen empfehlenswert, aber nicht unbedingt erforderlich. 



   Wenn man die elektrolytische Beize auf eine Wechselbehandlung entweder in Alkalisalzlösung oder in Mineralsäure allein beschränkt, erhöhen sich die Beizzeiten und   Snomaufwände   wesentlich, vor allem aber erreicht man in keinem Fall die völlig rückstandsfreie Oberfläche des gebeizten Drahtes nach dem Beizen in beiden Medien hintereinander. Vermutlich ist eine gewisse Aufschliessung oder Oberflächenvergrösserung des Zunders während der ersten Behandlungsphase im Neutralelektrolyt der Grund, weshalb das eigentliche Beizen in der Säure der zweiten Behandlungsphase so rasch vonstatten geht. Es bilden sich Grenzfilme anderer Art als in der Säure, z. B. bei der kathodischen Behandlung im Alkalineutralsalz ein 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 Film aus Alkalilauge. Das ist alles, was sich theoretisch über das Verfahren sagen lässt. 



   Wegen der erforderlichen Stromwendungen und der Schwierigkeiten der direkten   Stromaufbrhigur   insbesondere auf den noch   verzundertenDraht   empfiehlt sich indirekte Stromaufbringung nachdem Mittel leiterverfahren. 



   Für die Neutralsalz-Vorbehandlung eignen sich die verschiedensten Alkalisalze von Mineralsäure wie   z.B.NaCl,KSo,NH Cl   usw. In den meisten Fällen genügt jedoch eine Behandlung inde wässerigen Lösung des billigen Natriumsulfats, das auch korrosionstechnisch günstig ist, Insbesondere al Gründen der Leitfähigkeitserhöhung empfehlen sich höhere Salzkonzentrationen über 150   gíl   sowie auc höhere Temperaturen, u.zw. 50-100 C, wodurch auch die Behandlungszeiten günstig beeinflusst   werdei   Die günstigste Stromdichte pflegt hiebei zwischen 10 und 20   A/dm2   zu liegen. 



   Auch zur sauren Beize in der zweiten Behandlungsphase kann man verschiedene Säuren verwende   z. B. Salz-oder   Mischsäure, jedoch genügt meistens eine auch hier korrosionstechnisch am günstigste liegende Behandlung in verdünnter Schwefelsäure ab 100 g/l. In der Regel genügt es hier, wegen de   guten Leitfähigkeit,   die u. a. auch erlaubt, wesentlich grössere Stromdichten anzuwenden, kalt zu beizer Man arbeitet hier im Bereich von 10 bis 100   A/dm2.   



   Meistens genügen ein bis zwei Stromrichtungswechsel während der Behandlung in jedem der beide Bäder. In der Regel ist es aber eindeutig vorteilhafter, mit einer kathodischen Behandlung abzuschliesser   u. zw.   sowohl im neutralen, als auch im sauren Bade. 



   Die Stromdichten der einzelnen kathodischen und anodischen   Behandlungsphassn in   ein und dem selben Bad können verschieden hoch gehalten werden, nur die Strommenge muss kathodisch und anodisc in Summe gleichgross sein, wenn man im Mittelleiterverfahren beizt. Es empfiehlt sich, besonders di abschliessende kathodische Behandlung im sauren Bad kurz, aber mit hoher Stromdichte zu fahren, ur durch die   kräftigeWasserstoffentwicklung   eine sichere   gründlicheEmfernung vonBeizschlamm zugewähr   leisten. 



   Günstig ist es in vielen Fällen schliesslich, den Draht sowohl zu Beginn als auch am Ende seine elektrolytischen Behandlung kathodisch, u. zw. möglichst mit dem gleichen Potential zu behandeln, ur Potentiale und Kriechströme in der vor-und nachgeschalteten Anlage zu unterbinden. 



   Beispiele : 
 EMI2.1 
 
<tb> 
<tb> Drahtsorte <SEP> Bad <SEP> art <SEP>  C <SEP> Elektrolyt <SEP> Stromdichte <SEP> A/dm2 <SEP> Dauer <SEP> (sec)
<tb> I <SEP> (1, <SEP> 6 <SEP> mm) <SEP> neutral <SEP> 80 <SEP> 2oog <SEP> Na <SEP> 2S04/1 <SEP> 15 <SEP> 3". <SEP> anod. <SEP> +3" <SEP> kath.
<tb> sauer <SEP> 25 <SEP> 350g <SEP> H2SO4/1 <SEP> 25 <SEP> anod., <SEP> 50 <SEP> kath. <SEP> 6"anod. <SEP> +3"kath. <SEP> 
<tb> 



  II <SEP> (2, <SEP> 7mm) <SEP> neutral <SEP> 70 <SEP> 300 <SEP> g <SEP> Na2S0 <SEP> 4/l <SEP> 12 <SEP> 5" <SEP> anod. <SEP> +5" <SEP> kath. <SEP> 
<tb> sauer <SEP> 20 <SEP> 400g <SEP> H2S0./1 <SEP> 35 <SEP> anod., <SEP> 70 <SEP> kath. <SEP> 6"anod. <SEP> +3"kath. <SEP> 
<tb> 



  III <SEP> (1, <SEP> 8 <SEP> mm) <SEP> neutral <SEP> 75 <SEP> 150gNaCl/l <SEP> 10 <SEP> 3" <SEP> anod. <SEP> +3" <SEP> kath. <SEP> 
<tb> sauer <SEP> 20 <SEP> 500g <SEP> H2SO4/1 <SEP> 50 <SEP> 3" <SEP> anod. <SEP> +3" <SEP> kath. <SEP> 
<tb> 
 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zum elektrolytischen Beizen von niedriglegierten und von Kohlenstoffstählen in DurchzugsverfahrennachdemPatentierenoderandernWärmebehandiungen, dadurchgekennzeich net, dass zunächst in wässerigen Lösungen neutraler Alkalisalze von Mineralsäuren und sodann   i)     wässerigen Lösungen von Mineralsäuren   gebeizt wird,   u. zw. mit Gleichstrom untermindestens einmaligen   Umpolen in jedem der beiden Elektrolyten.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Strom im Mittelleiter' verfahren aufgebracht wird. EMI2.2 des ersten, neutralen Elektrolyten zwischen 50 und 1000C gehalten wird.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Neutral. salzbeize ein Elektrolyt verwendet wird, der mindestens 100 g Natriumsulfat pro Liter enthält.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Neutral <Desc/Clms Page number 3> elektrolyten bei Stromdichten zwischen 10 und 20 A/dm2 gebeizt wird.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Säurebeize ein Elektrolyt verwendet wird, der mindestens 100 g Schwefelsäure im Liter enthält.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im sauren Elektrolyten bei Stromdichten zwischen 10 und 100 A/dm2 gebeizt wird.
    8. Verfahren nach den Ansprüchen l bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Draht sowohl die neutrale, als auch die saure Behandlung kathodisch geschaltet verlässt. EMI3.1 kathodischen und anodischen Behandlungsphasen auch in ein und demselben Bad zum Teil mit unterschiedlichen Stromdichten und Behandlungszeiten erfolgen, wobei insbesondere als Abschluss der sauren Behandlung ein hoher kathodischer Stromstoss erfolgt.
    10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Draht die elektrolytische Beizstrecke mit dem gleichen oder annähernd dem gleichen Potential betritt und verlässt, vorzugsweise so, dass im Falle einer kathodischen Endbehandlung im sauren Bad auch eine kathodische Eingangsbehandlung im Neutralbad erfolgt, die dem Draht etwa das gleiche Potential verleiht.
AT334563A 1963-04-25 1963-04-25 Verfahren zum elektrolytischen Beizen von niedriglegierten und Kohlenstoffstählen AT240674B (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2621108A1 (de) * 1975-05-13 1976-11-25 Wennberg Ab C J Verfahren zur stetigen oder schrittweisen elektrochemischen reinigung von legiertem stahl, besonders von rostfreiem stahl, in form von baendern, profilstangen, draehten, rohren und stueckgut mit veroelten oberflaechen
US4276133A (en) * 1978-09-21 1981-06-30 Sumitomo Industries, Ltd. Method for continuous electrolytic descaling of steel wire by non-contact current flow
EP0359736A1 (de) * 1988-09-14 1990-03-21 Maschinenfabrik Andritz Actiengesellschaft Verfahren zum elektrolytischen Beizen von Edelstahl

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