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Freileitungsanlage
Die Erfindung betrifft eine Freileitungsanlage, insbesondere eine Hochspannungsleitung, bei der zu- mindest an einigen der Leitungsträger, insbesondere der Maste, als Aufhängevorrichtungen frei drehbar gelagerte Rollen od. dgl. vorgesehen sind, über die die Leitungen, Seile od. dgl. geführt sind.
Bei den bisher üblichen Freileitungsanlagen für Hochspannungsleitungen, Fernsprechleitungen, Luft- kabel od. dgl. werden die Leiter über Isolatoren an den die Leitungen tragenden Masten, Wandarmen od. dgl. befestigt. Insbesondere bei Leitungen für niedrige Spannungen ist es üblich, die Isolatoren starr an den Masten zu befestigen, so dass diese sämtlichen auf die Leitung wirkenden Kräften ausgesetzt sind.
Durch ungleiche Spannweiten und ungleiche Zusatzlasten an den verschiedenen Leitungen, wiesieetwa durchAneisung entstehen, werden die Leitungsträger sowohl auf Biegung als auch auf Torsion beansprucht.
Demgemäss werden an die Träger, insbesondere an die Masten grosse Anforderungen bezüglich ihrer Torsions-und Biegefestigkeit gestellt. Bei Hochspannungsleitungen wurde der Übelstand dadurch etwas her- abgemindert, dass die Leitungen bzw. Seile an Kettenisolatoren befestigt wurden, wobei die Aufhängepunkte der Leitungen an den Masten bzw. Tragarmen Pendelungen vollführen können. Auch bei diesen Anordnungen werden Torsions- und Biegebeanspruchungen nicht vermieden.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine Freileitungsanlage zu schaffen, bei der die Nachteile der bisher bekannten Anlagen vermieden sind. Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke zurErlangung dieses Zieles besteht darin, die Leitungen, Seile, Kabel u. dgl. zumindest an einigen Befestigungsstellen im Leitungszug derart aufzuhängen, dass die Tragvorrichtungen praktisch nicht in Leitungsrichtung belastet werden, indem zumindest an einigen der Leitungsträger, insbesondere der Maste, Aufhängungsvorrichtungen vorgesehen sind, an denen die Leitungen, Kabel, Seile od. dgl. mit konstant bleibenden Spannfeldweiten, den Träger, insbesondere einen Mast, torsions-und biegungsfrei bzw. im wesentlichen durch ihr Eigengewicht nur in vertikaler Richtung belastend angeordnet sind.
In der österr. Patentschrift Nr. 164992 ist eine Aufhängeklemme für elektrische Freileitungen beschrieben, bei welcher das Leitungsseil auf einer in einem Aufhängeteil drehbar gelagerten Laufrolle aufliegt und im Betriebszustand von einem Klemmteil angepresst wird, wogegen es beim Überschreiten des höchst zulässigen'einseitigen Seilzuges über diese Laufrolle abrollt, wobei der Klemmteil als Klemmrolle ausgebildet ist. Das Leitungsseil liegt zwar auf einer in einem Aufhängeteil drehbar gelagerten Laufrolle auf, wird aber im Betriebszustand von einem Klemmteil angepresst und rollt erst bei Überschreiten des höchst zulässigen einseitigen Seilzuges über diese Laufrolle ab.
Gemäss der in dieser Patentschrift erteilten Lehre ist es somit wesentlich, dass für denBetriebszustand eine genügend grosseAuflagefläche des Leitungsseiles auf der Laufrolle und eine ausreichende Klemmwirkung erreicht werden.
In der deutschenPatentschrift Nr. 589215 ist eineAnordnung beschrieben, bei der das Leitungsseil le- diglich auf einerseilrolle aufruht. Um zu verhindern, dass bei Seilriss in einem Spannfeld das Seil in den angrenzenden Spannfeldem durch die Klemmen vollkommen durchrutscht, wird das Leitungsseil durch Spannrollen mit der Seilrolle derart verspannt, dass bei normalem Leitungszug infolge der Seilkrümmung und Reibung des Seiles auf der Seilrolle und den Spannrollen ein Durchrutschen des Seiles nicht erfolgen kann.
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des Femsprechkabels zu vermeiden.
Das Femsprechkabel ist zwar in Form einer Schleife um eine Trommel gelegt, doch ist zur Vermeidung einer Längsbewegbarkeit des Kabels die Trommel mit Hilfe von Bol-
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zen am Mast unverdrehbar befestigt, wobei die vom Kabel gebildete Schlaufe dazu dient, die Reibung so stark zu vergrössern, dass eine Bewegbarkeit des Kabels in Richtung der Längserstreckung vermieden wird.
Für die Erlangung des erfindungsgemässen Zieles ist aber die Längsverschiebbarkeit des Leitungsseiles von ausschlaggebender Bedeutung.
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schiebbar aufgehängt sind.
Zufolge dieser Anordnung können sich die Leitungen, Seile od. dgl. in ihrer Längsrichtung bewegen, ohne den Träger bzw. den Mast in dieser Richtung zu belasten und ohne dass bei Leitungsriss die Leitung von den sie tragenden Rollen abrollt, bis sie im Zuge des Leitungsverlaufes auf den Untergrund herabfällt.
Diese Massnahme ermöglicht es auch, Leitungen auf steilen Hängen zu verlegen.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform ist hiebei die Leitung, das Seil od. dgl. an der umschlungenen Rolle od. dgl. an mindestens einer Stelle festgeklemmt.
Eine andere zweckmässige Ausführungsform besteht darin, dass an der Leitung, dem Seil od. dgl. zu beidenSeitenderAufhängungAnschläge, insbesondere Klemmen, angebracht sind, die ein Hindurchgleiten der Leitung durch die Aufhängevorrichtung vermeiden.
Um die Leitungen, Kabel od. dgl. zu schonen und sie von der bezüglichen Rolle fernzuhalten, ist nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung über die Rollen, Walzen oder Kugellager ein Tragseil geführt, an dem die Leitung oder das Kabel, insbesondere unter der Aufhängevorrichtung frei durchhängend, zu beiden Seiten derselben befestigt ist.
Da, wie erwähnt, der Leitungsträger, insbesondere die Maste, keinen Biege-und Torsionsbeanspruchungen ausgesetzt ist, ist es nicht erforderlich, diesen inForm einer Stahlkonstruktion auszuführen. Vorteilhafterweise besteht dieser und die Aufhängevorrichtung zumindest teilweise auf Isoliermaterial, insbesondere Kunststoff.
Vorteilhafterweise weist die Aufhängevorrichtung ein Rad auf, dessen Speichen ausisoliermaterial, insbesondere Porzellan bestehen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich an Hand der Zeichnung, in der einige Ausführungs- beispiele dargestellt sind.
Fig. l zeigt einen Teil einer bekannten Hochspannungsleitung, Fig. 2 eine Aufhängevorrichtung mit einer Rolle in schematischer Darstellung, Fig. 3 gleichfalls schematisch die Aufhängung einer Leitung auf Rollen, wobei zur Begrenzung der Bewegung der Leitung in ihrer Längsrichtung Anschläge vorgesehen sind und Fig. 4 eine Aufhängung einer Leitung mittels eines, über eine Rolle geführten Tragseils.
Bei der in Fig. l dargestellten bekannten Anlage ist eine Hochspannungsleitung 1 in üblicher Weise an zwei Kettenisolatoren 2,3 aufgehängt, die an den Masten 4 befestigt sind. Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, dass die Masten 4 durch die Leitung 1 nicht nur auf Biegung und auf Torsion beanspruchtwer- den, sondern dass sich auch die Spannfeldweiten beim Ausschwingen der Ketten ändern. Schwingen die Ketten 2,3 gegeneinander, so ergibt sich eine Spannfeldweite a, schwingen sie auseinander, eineSpannfeldweite c. Die Spannfeldweiten über-und unterschreiten somit die mittlere durch den Mastabstand gegebene Spannfeldweite b, die nur dann für alle Leitungsbewegungen beibehalten würde, wenn die Leitung 1 starr am Mast, etwa an den Stellen 5,6 befestigt wäre.
Werden an diesen Stellen gemäss der Erfindung Aufhängevorrichtungen vorgesehen, an denen die Leitungen 1 mit konstanten Spannfeldweiten, den Mast torsions-und biegungsfrei bzw. im wesentlichen durch ihr Eigengewicht nur in vertikaler Richtung belastend angeordnet sind, so werden die Nachteile dieser bekannten Leitungsanlage vermieden.
In Fig. 2 ist ein Beispiel einer derartigen Aufhängevorrichtung dargestellt, wobei an einem Auslegerarm 7 eines Mastes 8 eine Rolle 9 drehbar gelagert ist, um die die Leitung 10 in Form einer Schlinge gelegt ist. Aus elektrischen Gründen ist es zweckmässig, die Leitung 10 mittels der Klemme 11 an der Rolle 9 zu befestigen, wodurch gleichzeitig erreicht wird, dass die Leitung 10 bei Leitungsriss nicht aus der Rolle 9 gleitet.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist die Leitung 12 zwischen Rollen 13,14 geführt, die von einemAuslegerarm 15, der am Mast 16 befestigt ist, getragen werden. An dem Auslegerarm 15 sind Anschläge 17, 18 angeordnet, gegen die die Anschläge 19, 20 von auf die Leitung 12 geklemmten Klemmen 21,22 stossen können, wodurch auch bei diesem Ausführungsbeispiel vermieden wird, dass die Leitung12 bei Seilriss vom Mast herabfällt.
Bei dem Ausführungs beispiel nachFig. 4 ist nicht die Leitung 23 über dieRolle24geführt, sondern ein Seil 25, an das die Leitung 23 mittels Klemmen 26,27 geklemmt ist. Analog dem Beispiel nach Fig. 2
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ist das Tragseil 25 an der Rolle 24 mit einer Klemme 28 festgeklemmt. Ebenso ist auch hier die Rolle 24 auf einem Auslegerarm 29 des Mastes 30 gelagert. Zur Isolation der Leitung 23 gegenüber dem Mast 30 sind bei diesem Ausführungsbeispiel in das Tragseil 25 Kettenisolatoren 31,32 eingefügt. Das Tragseil 25 kann ein Stahlseil, aber auch ein Nylonseil od. dgl. sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Freileitungsanlage, insbesondere Hochspannungsleitung, bei der zumindest an einigen der Leitungsträger, insbesondere der Maste, als Aufhängevorrichtung frei drehbar gelagerte Rollen od. dgl. vorgesehen sind, über die die Leitungen, Seile od. dgl. geführt sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Rolle od. dgl. vorgesehen ist, über die die Leitung, das Seil od. dgl. in an sich bekannter Weise in mindestens einer Schlaufe gelegt ist, wobei die Leitungen, Seile od. dgl. zumindest an einigen der drehbaren Lagerstellen, wie Rollen od. dgl. in ihrer Längsrichtung begrenzt verschiebbar aufgehängt sind.
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