EP0021386B1

EP0021386B1 - Längenverstellbarer Baukörper

Info

Publication number: EP0021386B1
Application number: EP80103512A
Authority: EP
Inventors: Walter Freller
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1979-06-29
Filing date: 1980-06-23
Publication date: 1986-04-02
Also published as: ATA459179A; EP0021386A1; US4351135A; DE3071519D1; AT374356B

Description

Die Erfindung betrifft einen längenverstellbaren Baukörper mit einem aus einem Trägerteil auf einer Lauffläche herausziehbaren Verlängerungsteil und mit einer aus wenigstens zwei flexiblen, beidseits des Verlängerungsteils angeordneten Zugmitteln bestehenden Kippsicherung des Verlängerungsteiles, wobei die Zugmittel über obere und untere Umlenkrollen am Verlängerungsteil zwischen dem vorderen Ende der Lauffläche und dem hinteren, oberen Ende des Trägerteils gespannt sind.
Aus US-A-3 378 321 ist ein längenverstellbarer Baukörper dieser Art bekannt, bei dem der Trägerteil aus einem Aktenschrank und der Verlängerungsteil aus einem aus diesem herausziehbaren Fach besteht. Nach diesem bekannten Prinzip des aus einem Schrank- oder Korpusteil herausziehbaren und dieses verlängernden Faches können auch andere längenverstellbare Baukörper hergestellt werden, beispielsweise Gleitschalungen für den Brückenbau oder verlängerbare Kranausleger. Derartige längenverstellbare Baukörper können auch als Transportbehälter, verschiebbare Dächer oder in ihrer Länge verstellbare Fahrzeuge ausgebildet werden. Längenverstellbare Baukörper dieser Art können überall dort eingesetzt werden, wo es darum geht, aus einem Trägerteil einen Verlängerungsteil herauszuziehen und so zu führen, dass quer zur Ausziehrichtung wirksam werdende Kräfte mit einfachen Mitteln vom Verlängerungsteil auf den Trägerteil übertragen werden können.
Der bekannte, aus einem Fach bestehende Verlängerungsteil vermag auf diesen wirkende vertikale Kräfte auf den Trägerteil des Aktenschrankes zu übertragen. Es gibt nun aber auch Anwendungsfälle, in denen das herausziehbare Verlängerungsteil gegen seitlich wirkende Kräfte gesichertsein muss. Ein seitliches Kippen des Verlängerungsteils gegenüber dem Trägerteil muss beispielsweise dann verhindert werden, wenn der längenverstellbare Baukörper als Gleitschalung, Kranausleger, Fahrzeugteil oder dgl. eingesetzt werden soll.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen längenverstellbaren Baukörper der eingangs angegebenen Art derart zu verbessern, dass er nicht nur eine einwandfreie Führung des Verlängerungsteils gegen ein vertikales Abkippen, sondern auch eine einfache Übertragung von auf den Verlängerungsteil wirkenden Seitenkräften auf den Trägerteil gewährleistet.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Zugmittel jeweils zwischen ihren beiden Befestigungsstellen an den vorderen Enden der Laufflächen und an den gegenüberliegenden, hinteren oberen Teilen des Trägerteil über oben an dem Verlängerungsteil befestigte Umlenkrollen parallel zur Lauffläche und quer zur Ausziehrichtung geführt sind. Da jedes der beiden Zugmittel über Umlenkrollen geführt wird, die einen zur Lauffläche des Verlängerungsteils senkrechten und einen dazu parallelen Abstand besitzen, ergeben sich für die dadurch gebildeten Zugmittelschleifen zwei Wirkungskomponenten, nämlich eine zur Lauffläche senkrechte und eine zu dieser parallele. Durch die Zugmittelschleifen können folglich nicht nur Kräfte, die senkrecht zur Lauffläche des Verlängerungsteils wirksam werden, vom Verlängerungsteil über die Zugmittel auf den Trägerteil übertragen werden, sondern auch zur Lauffläche parallele, quer zur Ausziehrichtung wirkende Kräfte. Da eine solche Zugmittelschleife nur im Sinne einer Schleifenvergrösserung belastet werden darf, kann durch eine Schleife nur die Abstützung des Verlängerungsteils nach einer Seite gewährleistet werden. Es sind folglich zwei Zugmittel erforderlich, die bezüglich der Übertragung von Seitenkräften gegensinnig wirken.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist Gegenstand des Patentanspruchs 2.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung, in deren einziger Figur ein aus einem Trägerteil und einem ausziehbaren Verlängerungsteil bestehender Baukörper perspektivisch dargestellt ist, näher erläutert.
Der dargestellte Baukörper besteht im wesentlichen aus einem Trägerteil 1, der eine Lauffläche mit zwei Laufschienen 2 für einen Verlängerungsteil 3 aufweist. Dieser Verlängerungsteil 3, dessen Konstruktion wie auch die Konstruktion des Trägerteiles 1 an sich beliebig ist, stützt sich über Rollen 4 auf den Laufschienen 2 des Trägerteiles 1 ab. Zur Sicherung der Lage des Verlängerungsteiles 3 sind zwei Seile 5 und 6 beidseits des Verlängerungsteiles 3 vorgesehen, die zwischen den Enden der Laufschienen 2 gespannt und über Umlenkrollen geführt sind, die am Verlängerungsteil 3 lagern. Um eine möglichst einfache Konstruktion zu erhalten, dienen die Laufrollen 4 zugleich als Umlenkrollen, von denen das Seil 5 bzw. 6 senkrecht zu der durch die Laufschienen 2 gebildeten Lauffläche nach oben zu Umlenkrollen 7a bzw. 7b und von dort jeweils auf die andere Seite des Verlängerungsteiles 3 zu Umlenkrollen 8a und 8b geführt wird. Die beiden Seile 5 und 6, die jeweils zwischen den Abstützstellen 9a und 10a bzw. 9b und 10b des Trägerteiles 1 gespannt sind, weisen zwischen den Abstützstellen am Trägerteil und den diesen Abstützstellen 9 und 10 bezüglich des Seilverlaufes nächstliegenden Umlenkrollen 8 und 4 zu den Laufschienen 2 parallele Seiltrume 5a und 5b bzw. 6a und 6b auf, wobei die beiden Trume 5a und 5b bzw. 6a und 6b jedes der beiden Seile 5 und 6 auf verschiedenen Seiten des Verlängerungsteiles 3 liegen.
Da sich aufgrund dieser Seilführung eine Seilschleife bildet, die zwischen den Umlenkrollen 4 und 7 einen zur Lauffläche der Laufschienen 2 senkrechten und zwischen den Umlenkrollen 7 und 8 einen dazu parallelen, quer zu den Laufschienen 2 gerichteten Abschnitt aufweist, können über die gespannten Seile 5 und 6 nicht nur Kräfte senkrecht zu der durch die Laufschienen 2 gebildeten Lauffläche vom Verlängerungsteil 3 auf den Trägerteil 1 abgetragen werden, sondern auch Querkräfte, die ebenfalls die Seilschleifen im Sinne einer Schleifenvergrösserung beanspruchen. Der Verlängerungsteil 3 kann daher weder aufgrund seiner Gewichtsbelastung noch zufolge von auftretenden Seitenkräften gegenüber dem Trägerteil 1 gekippt oder verkantet werden, und zwar unabhängig von seiner Ausziehlage. Es ergibt sich somit eine kipp- und verkantsichere Führung für den Verlängerungsteil 3, der zufolge dieser bis ans Ende der Laufschienen 2 aus dem Trägerteil 1 ausgezogen werden kann, ohne die Führungskräfte zu verringern.
Um die Länge der Seile 5 und 6 einstellen zu können, können Spannschlösser 11 vorgesehen werden. Diese Spannschlösser können auch dazu dienen, nur ein Seil in seiner Länge zu verändern, was eine Abweichung von der geraden Ausziehrichtung mit sich bringt.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So können beispielsweise an Stelle der Seile 5 und 6 Ketten eingesetzt werden. Ausserdem wäre es durchaus möglich, den Verlängerungsteil 3 nicht auf Rollen, sondern auf Kufen oder auf einem Schlitten im Trägerteil 1 zu führen, wobei die Laufrollen 4 dann nicht mehr als Umlenkrollen dienen könnten. Schliesslich muss noch erwähnt werden, dass aufgrund der Führung in zwei Richtungen, nämlich parallel und senkrecht zur Lauffläche, die Laufschienen 2 nicht horizontal verlaufen müssen.
Obwohl dies bisher nicht ausdrücklich erwähnt wurde, ist es für die einwandfreie Funktion eines solchen längenverstellbaren Baukörpers erforderlich, ein seitliches Verschieben der Laufrollen 4 des Verlängerungsteiles 3 auf den Laufschienen 2 zu verhindern, was durch die besondere Ausgestaltung der Laufschienen bzw. der Laufrollen erreicht werden kann. Es wäre aber auch möglich, hiefür die Reibung zwischen den Laufrollen und den Laufschienen auszunützen.

Claims

1. Längenverstellbarer Baukörper mit einem aus einem Trägerteil auf einer Lauffläche herausziehbaren Verlängerungsteil und mit einer aus wenigstens zwei flexiblen, beidseitig des Verlängerungsteil angeordneten Zugmitteln bestehenden Kippsicherung des Verlängerungsteils, wobei die Zugmittel über obere und untere Umlenkrollen am Verlängerungsteil zwischen dem vorderen Ende der Lauffläche und dem hinteren, oberen Ende des Trägerteils gespannt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugmittel (5, 6) jeweils zwischen ihren beiden Befestigungsstellen (9a, 10a, 9b, 10b) an den vorderen Enden der Laufflächen (2) und an den gegenüberliegenden, hinteren oberen Teilen des Trägerteils (1) über oben an dem Verlängerungsteil (3) befestigte Umlenkrollen (7, 8) parallel zur Lauffläche (2) und quer zur Ausziehrichtung geführt sind.

2. Längenverstellbarer Baukörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trume (5a, 5b, 6a, 6b) jedes der beiden Zugmittel (5, 6) zwischen den Befestigungsstellen (9, 10) am Trägerteil (1) und den diesen Befestigungsstellen (9, 10) nächstliegenden Umlenkrollen (4, 8) jeweils auf zu den Laufflächen (2) parallelen, einander etwa diagonal gegenüberliegenden Seiten (3) liegen.