<Desc/Clms Page number 1>
Überflutungsboot.
Bei den bis jetzt in verschiedenen Ländern gebauten Unterseebooten, die einen praktischen Erfolg aufzuweisen haben, sind für die Fahrt über Wasser allgemein Explosions- motoren vorgesehen, während bei der Fahrt unter Wasser das Boot durch Elektromotoren angetrieben wird, denen der elektrische Strom von vorher geladenen Akkumulatoren zugeführt wird.
Das grosse Gewicht dieser Akkumulatoren und der starken Explosionsmotoren, sowie der grosse Raum, welchen dieselben beanspruchen, machen eben die Verwendung von starken Motoren bei Unterseebooten unmöglich, so dass man den letzteren bis jetzt nur eine Höchstgeschwindigkeit von zehn Knoten über Wasser und acht Knoten unter Wasser geben konnte und sie somit den viel schnelleren Kreuzern und Torpedobooten nicht gewachsen waren.
Bei dem den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Überflutungsboot soll diesen Fbelständen abgeholfen werden ; dasselbe besitzt einen doppelten Rumpf und ge-
EMI1.1
sicht, FIg. 3-ti sind Querschnitte nach den Linien U-U, X-X, Y-Y und Z-Z der Fig. 1.
Das L'bernutungsboot besitzt zwei Rümpfe, von welchen der äussere J im Querschnitt die Gestalt eines gleichschenkligen Dreiecks mit bogenförmig nach aussen gekrümmten
EMI1.2
5 bezeichnet die Kapitänskabine, 6 ist der Vordersteven und 7 ist der Hinterstoven. Der Raum zwischen dem Rumpf 1 und jenem 2 ist durch Querwände in wasserdichte Abteilungen geteilt. Die mittlere Abteilung 3 dient als Behälter für den Wasserballast, welcher zum
EMI1.3
Die Schraube ' benndot sich am vorderen Ende des Bootes, 10 ist die Schraubenwelle und 11 die als Motor dienende Dampfturbine, 12 ist der lokomotivkesselartige Generator, welcher mit einem Brenner 26 ausgestattet ist, der das Verbrennen von Wasserstoff mit Sauerstoff, vorzugsweise im Verhältnis von 2 : 1, oder von Naplitha gestattet,
EMI1.4
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
den inneren Rumpf 2 ein und sind vermittelst eines Druckminderungsventils und eines Waaserverachlasaes an den Brenner angeschlossen, so dass etwa zurückschlagende Flammen nicht in die Hauptleitungen gelangen können und etwa aus den Hauptleitungen entweichendes Gas nicht in das Innere des Rumpfes 2 eintreten kann.
Jede Naphthaabteilung 4 ist an ihrem Unterteil mit einem Doppelsitzvontil 27 vorsehen, vermittelst welchem die Abteilung mit dem Meer oder mit einer nach dem Behälter 14 fahrenden Leitung 28 verbunden werden kann. Der obere Teil jeder Abteilung 4 ist an eine Leitung 31 angeschlossen, die mit einem Dreiweghahn 30 versehen ist, welcher durch den Kolben eines Zylinders 29 betätigt werden kann, um dadurch die Leitung 31 mit einer gemeinsamen, dem Boot entlang laufenden Hauptleitung, welche Druckluft von einem Kompressor 52 herleitet oder mit einer zweiten, dem Boot entlang geführten und nach aussen mündenden Hauptleitung 33 zu verbinden.
Der untere Teil der Abteilung 3 kann durch ein Ventil 26 mit dem Meer und ihr oberer Teil durch eine mit Dreiweghahn 37 versehene Röhre (Fig. 4) einerseits mit einer Druckluftleitung und anderseits mit der äusseren Atmosphäre verbunden werden. Am Vorderteil des Bootes sind zwei seitliche Steuerruder 38 angeordnet, welche zum flegeln der ab-und aufsteigenden Bewegung des Bootes dienen und welche durch den Kolben nines Zylinders entweder von Hand oder auch automatisch von einem, vermittelst eines keinen Servomotors auf das Steuerungsorgan des Kolbens wirkenden Pendel 39 aus betätigt werden können.
An dem unteren Teil des Bootes ist in seiner Mitte vermittelst eines durch einen
Keil gehaltenen Zapfens 43 ein Bleigewicht 44 angehängt. Der dieses Gewicht haltende
Keil ist mit dem Kolben eines Zylinders 41 verbunden und mit letzterem in einer dicht nach aussen verschlossenen Kammer 42 untergebracht. Durch Herausziehen des Keiles aus dem Zapfen 43 kann das Abfallen des Bleigewichtes 44 bewirkt werden.
34 sind Klapptüren, 60 ist ein Periskop, 35 sind hydraulische Zylinder, die zur
Betätigung der verschiedenen beweglichen Teile, wie Kamin, Register, Ventile usw. dienen und bei welchen Glyzerin, das einem Behälter 47 entnommen und vermittelst Pumpen 45 und eines hydraulischen Akkumulatoren 46 komprimiert wird, als Triebmittel dient.
Eine Dynamomaschine 51 dient zum Antreiben der verschiedenen Hilfsmaschinen, wie Kompressoren, Pumpen usw. 53 ist ein Ventilator, vermittelst welchem die schlechte Luft aus dem Innern des Bootes nach aussen abgesaugt oder wenn sich das Boot unter Wasser befindet, durch einen chemischen Reiniger getrieben werden kann. 54 ist eine Winde für den Anker oder die Sonde ; 55 bezeichnet eine Zentrifugalpumpe des Oberflächenkondensators ; 56 ist die Pumpe für den Wasserballast ; 57 ist eine Batterie elektrischer Akkumulatoren, die den Strom für die Beleuchtung oder auch im Bedarfsfalle für den Antrieb der Hilfsmaschinen liefern kann. 58 ist eine Luftpumpe und 5. 9 ein Lüftung- kamin : sind zwei Torpedo-Lancierrohre ;
C2 ist ein Apparat zum Zersetzen von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff durch Elektrolyse, wenn sich das Boot über Wasser befindet.
Die Ventile 36 und 27 sind gewöhnlich so eingestellt, dass die Abteilungen 3 und 4 mit dem Meer in Verbindung stehen. Da die Naphtha leichter ist als das Meerwasser, kann sie dabei nicht aus den Abteilungen 4 entweichen und der Druck auf den äusseren Rumpf wird somit immer ausgeglichen.
Wenn das beschriebene Übernutungsboot über Wasser fährt, wird der Brenner des Generators 12 mit Naphtha aus dem Behälter 14 gespeist und der Inhalt des letzteren kann durch denjenigen der Abteilungen 4 ersetzt werden. Zu diesem Zwecke wird das l) oppolsitzventil 27 der in den Behälter 14 zu entleerenden Abteilung 4 von seinem oberen Sitze auf den unteren gedrückt, so dass die Verbindung dieser Abteilung mit dem Meer unterbrochen und jene mit dem Behälter 14 vermittelst der Leitung 28 hergestellt wird.
Durch Umstellen des Hahns 30 wird Druckluft in den oberen Teil der Abteilung 4 geleitet, um dadurch die Naphtha in den Behälter 14 zu treiben. Wenn die Abteilung 4 von
Naphtha geleert ist, lässt man die darin befindliche Druckluft entweichen, hebt das Ventil 27 derart, dass die Verbindung mit dem Behälter 14 abgeschnitten und jene mit dem Meer hergestellt wird, so dass das Meerwasser die Naphtha in der Abteilung ersetzt. Durch
Regelung der Luftentweichung kann man den Füllungsgrad der Abteilung und somit das Gewicht des Bootes regeln.
Wenn die zur Heizung des Dampfgenorators verwendete Naphtha füchtige Substanzen enthalten sollte, kann, um das Entstehen eines explosiblen Gemisches zu verhüten, statt Druckluft zum Austreiben dor Naphtha aus den Abteilungcn 4, l\ohlens ! iure unter Druck verwendet werden.
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
sprechenden Bahnen. Der als Verbrennungsprodukt bei der Heizung vermittelst Wasserstoff und Sauerstoff auftretende Wasserdampf wird in den Oberflächenkondensator 17, 18 geleitet, dessen einer Teil zum Vorwärmen des zur Speisung des Dampf generators dienenden Susswassers dient, während sein anderer Teil durch Meerwasser gekühlt wird.
Alsdann werden das Register 16, die Falitären 8. und die anderen Öffnungen geschlossen und die seitlichen Ruder 88 nach vorn geneigt, bis die gewünschte Wassertiefe erreicht ist.
Wenn dabei infolge eines Unfalles oder eines falschen Manövers das Boot in eine zu grosse Tiefe gelangen sollte, kann man das Bleigewicht 44 vom Boot lösen, um das Aufsteigen des letzteren zu bewirken. Das Lösen des Bleigewichtes 44 vom Boot kann auch selbsttätig bewirkt werden, wenn man das Steuerungsorgan des Zylinders 41 mit einem Kolben verbindet, welcher einerseits unter dem Einfluss einer Feder und anderseits mit dem Meer in Verbindung steht, wobei die Stärke der Feder so bemessen sein muss, dass letztere einem gewissen Wasserdruck nachgeben muss, um dadurch das Herausziehen des Keiles aus dem das Bleigewicht tragenden Zapfen 43 zu bewerkstelligen.
Das Aufsteigen des Bootes, d. h. der Übergang von der Fahrt unter Wasser zu jener über Wasser, wird durch Einstellen der seitlichen Ruder 38 veranlasst. Die Wasser- linie kann durch Ein- oder Auslassen von Luft in die Abteilung 3 und in die mit Wasser gefüllten Abteilungen 4 eingestellt werden.
Bei diesem Boot werden dieselben Motoren bei der Fahrt unter Wasser wie bei jener über Wasser benutzt, man kann also diese Motoren stark genug wählen, um dem
Boot eine von Unterseebooten bis jetzt noch nie erreichte Geschwindigkeit, sowohl unter
Wasser als über Wasser, zu verleihen und da das Ersetzen des flüssigen Brennmaterials durch gasförmiges, vermittelst einfacher Hnhnenumstellung ohne Unterbrechung des Motor- langes bewirkt wird, so kann der Übergang von der Fahrt über Wasser zu jener unter
Wasser und umgekehrt jederzeit und sozusagen augenblicklich, ohne grosse zeitraubende Vorbereitungen ausgeführt worden. PATENT-ANSPRÜCHE :
1.
Ein Überflutungsboot mit doppeltem Rumpf, bei welchem Dampf als Triebkrnft, sowohl unter Wasser als über Wasser benutzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Heizung des Dampfgenerators während der Fahrt unter Wasser ein gasförmiges Brenn- matoriat verwendet wird, dessen Vprbrennungsprodukte kondensiert werden können, zum Zwecke, auch unter Wasser Dampf erzeugen zu können.