DE2312014C3 - Verfahren zum Ausgleichen des auf einen absenkbaren Lagerbehälter wirkenden Wasserdrucks, sowie absenkbarer Lagerbehälter - Google Patents
Verfahren zum Ausgleichen des auf einen absenkbaren Lagerbehälter wirkenden Wasserdrucks, sowie absenkbarer LagerbehälterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausgleichen
des Wasserdruckes, der auf einen mit Ballasträumen und Lagerkammern versehenen, im Wasser absenkbaren
Lagerbehälter wirkt, durch Zuführung eines trägen Kompensationsgases in den Lagerbehälter.
Zur Aufstellung auf den Meeresgrund bestimmte Unterwasserbehälter für den Transport mit einem
Auftriebsgas zu füllen, ist bekannt. Der Tauchvorgang wird dann dadurch ermöglicht, daß die Schwimmfähigkeit
zum Beispiel durch Einlassen einer entsprechenden Wassermenge in den Behälter praktisch auf Null
ίο reduziert wird. Dieser Zustand wird für den ganzen
Tauchvorgang aufrechterhalten, indem der dem Auftriebsgas verbliebene Volumenanteil während des
Tauchvorganges konstant gehalten wird. Der notwendige Druckausgleich, der im Hinblick auf die mit der
ι s Absenktiefe größer werdende Druckbelactung der
3ehälterwände notwendig wird, wird dadurch vorgenommen, daß über eine an der Wasseroberfläche
befindliche Druckluftquelle und entsprechend längerveränderliche Verbindungsleitungen der Druck im
Behälter der jeweiligen Wassertiefe angepaßt wird. Da das für einen Tauchvorgang erforderliche Ausgleichsgasvclurncn
im allgemeinen sehr groß ir.t, sind bei einer solchen Vorgehensweise groß dimensionierte und damit
teuere Druckluftquellen erforderlich, und es sind auch
2S die Verbindungsleitungen sehr kostspielig, da sie einmal
den veränderlichen Entfernungen zum Behälter anzupassen sein müssen und da zum andere1- mit sehr hohen
Drücken gearbeitet werden muß.
Anstelle von Druckluft mit einem trägen Kompensationsgas
zum Ausgleich des Wasserdruckes zu arbeiten, ist an sich bekannt (CH-PS 2 15 266). Es geschieht bei
dieser bekannten Lösung, um die Lagerbedingungen für das Lagermaterial zu verbessern. Im Hinblick auf die
Zuführung des Gases zum Behälter und die insoweit
!■> gegebenen Schwierigkeiten ergeben sich durch die
Verwendung eines trägen Kompensationsgases anstelle von Luft aber an sich noch keine Vorteile.
Durch die Erfindung soll demgegenüber ein Verfahren der eingangs genannten Art dahingehend ausgestal-
■"· tet werden, daß die Druckregelung m Lagerbehälter in
vereinfachter Weise durchgeführt werden kann.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß das Kompensationsgas im flüssigen Zustand gekühlt
unmittelbar am Lagerbehälter in einem Druckgefäß
4<> gelagert und in eine als Ballast dienende, in den
Ballasträumen befindliche wäßrige Hilfslösung injiziert wird, aus der es im gasförmigen Zustand in die
Lagerkammern überführt wird. Bei der erfindungsge mäßen Vorgehensweise wird somit die erforderliche
w Gasmenge in einem vergleichsweise kleinen und auch
schwachwandigen Gasbehälter mitgeführt, so daß auf gesonderte, zur Wasseroberfläche führende Versorgungsleitungen
verzichtet werden kann, was auch zu einer weitgehenden Vereinfachung des Tauchvorganges
« führt.
Im Rahmen der Erfindung erweist es sich dabei als
zweckmäßig, wenn als Hilfslösung Meer oder Salzwasser dient, in die Kohlendioxyd als Kompensationsgas
eingebracht wird Dem durch seinen Salzgehalt in seinem Gefrierpunkt abgesenkten Wasser kann so die
notwendige Verdarnpfungswärme entzogen werden
Die Erfindung betrifft außerdem einen, mit Ballasträumen und Lagerkammern versehenen, im Wasser
absenkbaren Lagerbehälter, insbesondere einen auf den
M Meeresboden absenkbaren Großraumbehälter, bei dem der Behälterinnendruck zum Ausgleich des Wasserdrucks
durch Zuführung eines tragen Kompensationsgases mittels des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 5 anhebbar ist Dieser Lagerbehälter ist gemäß der Erfindung derart ausgestaltet, daß die um zentrale
Lagerkammern angeordneten Ballasträume in ihrem oberen Bereich über öffnungen mit den Lagerkammern
in Verbindung stehen und daß ein Druckgefäß für Flüssiggas samt Kühleinrichtung am Lagerbehälter
trennbar befestigt und an diesem über ebenfalls trennbare Versorgungsleitungen angeschlossen ist, die
in je einem der Ballasträume unterhalb der Verbindungsöffnungtn
einmünden. Ein solcher Lagerbehälter besitzt ein großes, polares Trägheitsmoment, weil die
Ballastmasse, die von der wäßrigen Hilfslösung gebildet wird, sich gleichmäßig über die Peripherie des Behälters
verteilt. Der Behälter kann deshalb während des Tauchvorganges leicht stabilisiert werden. Dadurch, daß
das Druckgefäß für Flüssiggas samt Kühleinrichtungen und Versorgungsleitungen trennbar dem eigentlichen
Lagerbehälter zugeordnet ist, sind darüber hinaus auch die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Durchführung
des Verfahrens gegeben, da die genannte Einheit wiederholt einsetzbar ist.
Weitere Ausgestaltungen des Verfahrens und des
Behälters gemäß der Erfindung sind in de,, Unteransprüchen 4 und 5 bzw. 7 bis 9 angegeben.
Die Erfindung wird durch die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels eines für den Tauchvorgang
ausgerüsteten Lagerbehälters nach der Erfindung näher erläutert. Die Beschreibung bezieht sich auf die
Zeichnung, deren Abbildung den Aufriß eines Teilachsschnittes durch ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Lagerbehälters nach der Erfindung wiedergibt.
Der Lagerbehalter 1 besteht aus einem Betonkörper,
der einen zylinderförmigen, flachen Hauptteil enthält, an dessen Peripherie gleichmäßig verteilte und mit
Salzwasser gefüllte Ballasträume 2 angeordnet sind. In der zentralen Zone des Behälters befinden sich mit Luft
gefüllte Lagerkammern 3, die durch Trennwände von den Ballasträumen 2 abgeteilt sind. Im oberen Bereich
dieser Trennwände angebrachte Öffnungen 5 stellen eine ständige Verbindung zwischen den Ballasträumen 2
und den La6erkammern 3 her. Weiterhin gehört zu dem Betonkörper des Lagerbehälters 1 ein Kamin 4, dessen
Höhe gleich oder etwas größer als die Tiefe des Unterwasserstandortes ist, auf den der Behälter
ausgesetzt werden soll.
Mit Hilfe von Schrauben 6. die durch Sprengung gelöst werden können, ist auf dem Hauptteil des
Behälters ein Untergestell 7 befestigt, das einen Schwimmkasten 8 mit der CO2 Vorratseinheit trägt. Im
Schwimmkasten 8 ist horizontal ein zylindrisches Druckgefäß 9 angeordntt, das mit flüssigem CO2 gefüllt
ist, dessen Druck 20 Bar bei einer Temperatur von -200C beträgt. Das Druckgefäß 9 ist aus Stahl
und außen mit einer Wärmedämmschicht 10 versehen, die dem umgebenden Druck widerstehen kann und
beispielsweise aus einer Schicht Polyurethan-Schaum besteht, auf der eine Polyesterschicht aufgebracht ist.
Das Druckgefäß 9 ist an wiegenförmigen Konsolen befestigt, die mit dem Unterteil 7 fest verbunden sind.
Im Druckgefäß 9 befindet sich ein Verdampfer 11, der
über eine starre Leitung an ein im Inneren des Schwimmkastens 8 angeordnetes Kühlaggregat 12
angeschlossen IsL Die starren Leitungen sind mit in der
Abbildung nicht dargestellten Ventilen versehen. Das Kühlaggregat 12 hat die Aufgabe, die Temperatur des
im Druckgefäß 9 ünthaltenen, flüssigen CO2 in der Zeit
zwischen dem Füllen des Druckgefäßes 9 und dem Absenken des Lageffcehälters 1 auf -200C zu
halten. Eine Wechselschaltvorrichtung, die aus einem elektrischen Dreiweg-Ventil 15, einem Sicherheitsventil
16 und aus Trennelementen 17 besieht, ist ebenfalls mit dem Inneren des Druckgefäßes 9 verbunden. Die
Ventile 15,16 und 17 bilden eine Sicherheitsvorrichtung,
die ein Ansteigen des Druckes im Druckgefäß 9 durch die Erwärmung des CO2 während der Lagerung
verhindert Im Druckgefäß 9 vorgesehene Einfüllventile 13 und Ausgleichsventile 14 ermöglichen die Versorgung
des Druckgefäßes 9 mit flüssigem COi durch nicht dargestellte Tankfahrzeuge, die auf dem Lagerbehälter
1 verkehren, so lange er am Kai liegt.
Jeder der Ballasträume 2 des Lagerbehälters ist mit dem Innerendes Druckgefäßes9 durch Versorgungsleitungen
verbunden, in denen von Elektro-Ventilen 18 gesteuerte, pneumatische Ventile 19 sowie pyrotechnische
Abschervorrichtungen 20 zwischengeschaltet sind.
Die jeweils in einen der Ballasträime 2 einmündenden
Endstücke der Versorgungsleitungen sind mit Einspritzdüsen 20 versehen, die vollständig in die
Salzwasserlösung eintauchen. Da· Druckgefäß 9 ist auucfucrn mit einer liCicnsonciL / # üüu cincin
Druckfühler 24 ausgestattet.
Im Schwimmkasten 8 ist auch ein elektrischer
Schaltschrank 25 vorgesehen, der mit Hilfe eines Versor/ungs- und Steuerkabels 26 die elektrischen
Organe der COj-Einheit mit einer Stromerzeugungs gruppe 27 und einer Steuerstelle 28 verbindet Die
Stromerzeugungsgruppe 27 und die Steuerstelle 28 befinden sich auf einer am oberen EnJe des Kamins 4
angebrachten Plattform. Nach dem Absenken des Lagerbehälters 1 liegt diese Plattform demzufolge auf
einem Niveau oberhalb des Meeresspiegels. Um die Wiedergewinnung der CO2-Einheit durch Hochschwim
men zu gewährleisten, enthält der Schwimmkasten 8 zu beiden Seiten des Druckgefäßes 9 angeordnete
Lufträume, in denen die Ventile 13 bis 19. das Kühlaggregat 12 und der elektrische Schaltschrank Z5
eingebaut sind. Der Druckausgleich zvischen dem Inneren des Schwimmkastens 8 und dem umgebenden
Medium wird durch ein ständiges Ausströmen des Cr^-Gases aus einem Rohrstutzen 29 und eine außen
gelegene Rohrleitung 30 bewirkt. Nach Entleerung des flüssigen CO2 aus dem Druckgefäß 9 wird dieses mittels
eines pyrotechnisch betätigbaren Wasserfüllventils 31 mit Meerwasser aufgefüllt, währenu ein weiteres
pyrotechnisch betätigbares Entlüftungsventil 32, das auf einer im Druckgefäß 9 mit einem Schwimmerventil 23
mündenden Leitung angeordnet ist. die Entlüftung gewährleistet.
Die Verwendungsart des in der Zeichnung dargestellten
Lagerbehälters 1 ist folgende:
Der Lagerbehälter 1 wird stufenweise in Richtung des
Unte-vasserstandortes abgesenkt, an dem er aufgesetzt
werden soll. Nachdem der im Inneren des Druckgefäßes 9 herrschende Dr:;k auf 18 Bar abgesenl.i worden ist.
wird die elektrische Versorgungsleitung des Kühlaggrc
gates 12 abgeschaltet.
Bei jeder Tauchstufe des Lagerbehälters 1 wird durch Betätigung der F.iektro-Ventile 18 eine entsprechende
Menge flüssigen CO? in das Salzwasser der Ballasträume
2 eingespritzt, so daß der im Inne-en des Lagerbehälters herrschende Druclc etwas über dem
Druck des umgebenden Mediums liegt, in dem der Lagerbehälter schwimmt
Sobald der Läget behälter die Gewässersohle erreicht
hat, wird nach Entleerung des CO2 das Druckgefäß 9 mit Meerwasser gefüllt. Durch Betätigung der pyrotechni-
sehen Abschervorrichtung 22 und durch Sprengung der Schrauben 6 wird der Schwimmkasten 8 vom Lagerbehälter
1 gelöst. Der Schwimmkasten 8 schwimmt auf, wobei die Rohrleitung 30 den Ausgleich der inneren und
äußeren Drücke, die während des Aufsteigens auf die Wände des Schwimmkastens 8 einwirken, gewährleistet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zum Ausgleichen des Wasserdrucks, der aur einen mit Ballasträumen und Lagerkammern
versehenen, im Wasser absenkbaren Lagerbehälter wirkt, durch Zuführung eines tragen Kompensationsgases
in den Lagerbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß das Kompensationsgas im
flüssigen Zustand gekühlt unmittelbar am Lagerbehälter (1) in einem Druckgefäß (9) gelagert und in
eine als Ballast dienende, in den Ballasträumen (2) befindliche wäßrige Hilfslösung injiziert wird, aus
der es im gasförmigen Zustand in die Lagerkammern (3) des Lagerbehälters überführt wird.
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Hilfslösung Meer- oder Salzwasser
dient
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kompensationsgas Kohlendioxyd
dierc.
4 Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kohlendioxyd bei einer Temperatur von etwa — 20°C und unter einem Druck von
etwa 20 Bar gelagert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennze: :hnet, daß das Druckgefäß
(9) vor seiner Beförderung zur Wasseroberfläche vollständig mit Wasser gefüllt wird.
6. Mit Ballasträumen und Lagerkammern versehener, in Wasser absenkbarer Lagerbehälter, insbesondere
auf der Meeresboden absenkbarer Großraumbehälter, bei dem op.r BeKiSltennnendruck zum
Ausgleich des Wasserdrucks durch Zuführung eines trägen Kompensationsgaics nv*'els des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 5 anhebbar ist. dadurch gekennzeichnet, daß die um zentrale
Lagerkammern (3) angeordneten Ballasträume (2) in ihrem oberen Bereich über Öffnungen (5) mit den
Lagerkammern (3) in Verbindung stehen und daß ein Druckgefäß (9) für Flüssiggas samt Kühleinrichtung
am Lagerbehälter (1) trennbar befestigt und an diesem über ebenfalls trennbare Versorgungsleitungen
angeschlossen ist. die in je einen der Ballasträume (2) unterhalb der Verbindungsöffnungen
(5) einmünden.
7. Lagerbehälter nach Anspruch 6. dadurch gekennzeichnet, daß das Druckgefäß (9), die
Kühleinrichtung sowie die zugehörigen Ventile (13 bis 19) in oinem gasdichten Schwimmkasten (8)
angeordnet sind, der Lufträume aufweist, die sowohl mit dem Druckgefäß als auch mit dem den
Schwimmkasten umgebenden Medium in Verbin dung stehen.
8. Lagerbehälter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckgefäß (9) oder dessen
Schwimmkasten (8) mittels Schrauben (6) am Lagerbehälter (1) befestigt ist und daß diese
Schrauben (<>) mit einer fernsteuerbaren pyrotechmschen
Abschervorrichtung(22) versehen sind.
9. Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 6 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckgefäß (9) je ein fefnsteUerbares Entlüftungsventil (32) und
Wasserfüiivcntil (31) aufweist.
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