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Verfahren zur Herstellung von Doppelplüsch.
Der Zweck dieses Verfahrens ist, eine grössere Leistung eines gewöhnlichen Doppelplüsch- oder Doppelmoquettestuhles ohne Veränderung der Tourenzahl und ohne Anwendung zweier gleichzeitig geworfener Schützen zu erzielen. Besonders wichtig wird das Vorfahren bei der Herstellung gewisser Plüsche, bei welcher eine schnelle Ladenbewegung nicht
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stellung der Ware nach der deutschen Patentschrift Nr, 90420. Die Bindekettenfäden sind dabei voll ausgezogen, die Polfäden der Unterware punktiert und die Polfäden der Oberware gestrichelt eingezeichnet.
DieSchussreihenfolgebeiderHerstellungderWarenachdergenanntenPatentschrift ist folgende : Url1ndschuss in der Oborware, Grundschuss in der Unterwaro, florbindender Schuss in der Oberware, florbindender Schuss in der Unterware.
Beginnen wir mit dem Grundschuss unten ; hiebei sind alle Florkettenfliden, also sowohl die der Oberwaro wie auch die der Unterware, hoch, die BIndekettenfäden der Oberware und ein Teil der Bindekettenfäden der Unterware sind hoch, der andere Teil der Bindekettenfäden der Unterware ist tief (Fig. 1). Ist dieses eben angegebene Fach vollständig geöffnet, so ist der Stand der Lade a und der Kiirbel b wie in Fig. 1 angedeutet. Bei dieser Stellung der Kurbel und der Lade geht der Schützen von rechts nach links.
Während nun die Kurbel ihre Umdrehung in der Pfeilrichtung c fortsetzt, wird das Fach für den florbindenden Schuss oben hergestellt (Fig. 2), so dass also die nicht- Horbildenden Kettenfäden der Unterwnre tief, sämtliche Bindekettenfäden der Unterware und ein Teil der Bindokettenfäden der Oberwaro tief liegen, während alle übrigen Florkettenfäden der Uuterware und Oberware, sowie der andere Teil der Bindekettenfäden der Oberware hoch stehen.
Die Kurbel und die Lade haben inzwischen die ebenfalls in Fig. r gezeichnete Stellung erhalten und der Schützen geht von der linken Seite zurück nach
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der Unterware tief, die nichtflorbildenden Kettenfäden der Oberware, alle Bindeketten- fäden dur Oborwaro und der andere Teil der Dindekettonf1iden der Unterwalze liegen hoch. Die Kurbel und die Lade haben die Stellung, wie in Fig. 1 und 4 gezeichnet. Während des Überganges der Kurbel und Lade aus der Stellung nach Fig. 4 in die
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kettenfäden durch die Jacquardmaschine erfolgt in der durch die deutsche Patentschrift Nr. 90420 bekannt gewordenen Weise.
Vergleicht man den oben beschriebenen Arbeitsvorgang mit dem in der deutschen Patentschrift Nr. 90420 angegebenen, so wird man den Unterschied darin finden, dass beim letztgenannten Vorgang bei Eintragung eines jeden Schusses eine volle Kurbel- umdrehung und eine volle Ladenbewegung nötig ist; während bei dem vorliegenden neuen Verfahren für Grulldschuss unten und norbindenden Schuss oben zusammen ein Ladengang, also der erste Ladengang (Fig. 1-3), und für florbindenden Schuss unten und Grnndschuss ollen zusammen wieder ein Ladengang, also der zweite Ladengang (Fig. 4-6), nötig ist.
Man kann a ! so bei gleicher Tourenzah) des Webstuhtos und gleicher Geschwindigkeit der Ladenbewegung, ohne gezwungen zu sein, mit zwei gleichzeitig geworfenen Schützen zu arbeiten, gegenüber dem bisher bekannten Verfahren die doppelte Zahl von Schüssen eintragen.
Dasselbe Verfahren kann man auch auf andere Doppelplüschgewebe und andere Doppelgewebe, beispielsweise zur Herstellung von Stoffen mit angewebtem Futter für Überzieher usw. anwenden ; man ist auch selbstredend in der Lage, anstatt mit einem Schützen mit mehreren Schützen zu arbeiten, wobei die bisher bekannten Webstühle mit Wechselnden Anwendung finden können.