AT232181B - Verfahren zur Herstellung von Folien und Fasern aus sterisch regelmäßigem Polypropylen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Folien und Fasern aus sterisch regelmäßigem Polypropylen

Info

Publication number
AT232181B
AT232181B AT632861A AT632861A AT232181B AT 232181 B AT232181 B AT 232181B AT 632861 A AT632861 A AT 632861A AT 632861 A AT632861 A AT 632861A AT 232181 B AT232181 B AT 232181B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
polymer
diluent
slurry
solution
temperature
Prior art date
Application number
AT632861A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Hercules Powder Co Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hercules Powder Co Ltd filed Critical Hercules Powder Co Ltd
Application granted granted Critical
Publication of AT232181B publication Critical patent/AT232181B/de

Links

Landscapes

  • Artificial Filaments (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Folien und Fasern aus sterisch regelmässigem Polypropylen 
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung verformter Gegenstände wie Folien und Fasern, aus sterisch regelmässigem Polypropylen durch Strangpressen einer Lösung des sterisch regelmässigen Polypropylens, das zu wenigstens   95% in   n-Heptan bei einer Temperatur von   210 C   unlöslich ist, und Entfernung des Lösungsmittels durch Verdampfen. 



   Sterisch regelmässiges Polypropylen, das einen der neueren im Handel befindlichen Kunststoffe darstellt, wird im allgemeinen durch die Polymerisation von Propylen in einem inerten, flüssigen, organischen Verdünnungsmittel in Gegenwart eines Ziegler-Katalysators hergestellt. Die Polymerisation wird unter relativ milden Temperatur- und Druckbedingungen durchgeführt und führt zu einer Aufschlämmung eines feinverteilten Polymeren (Flockenform) in dem Verdünnungsmittel.

   Die Aufschlämmung wird sodann nach irgendeinem der verschiedenen bekannten Verfahren zwecks Desaktivierung und/oder Entfernung des restlichen Katalysators behandelt, die Polymerenflocken von dem Verdünnungsmittel abgetrennt und jedes lösliche Polymere, das sich gegebenenfalls gebildet hat, durch Filtrieren, Zentrifugieren oder entsprechende Arbeitsweise abgetrennt, die Polymerenflocken sodann getrocknet, mit Zusatzmitteln (insbesondere Stabilisatoren) vermischt und in ein Presspulver stranggepresst. 



   Eines der Verwendungsgebiete dieses Polymeren ist die Herstellung von Folien und Textilfasern. Zu den Verfahrensweisen, die für diesen Zweck vorgeschlagen wurden, gehören das Giessen und Verspinnen aus einer Lösung. Das Giessen und Spinnen aus einer Lösung bedingt die Herstellung einer Lösung des Polymeren durch Auflösen des trockenen Polymeren in einem geeigneten organischen Lösungsmittel und Strangpressen der Lösung durch ein geeignetes Werkzeug in eine Atmosphäre eines erwärmten Gases, das dazu dient, das Lösungsmittel zu verdampfen und die Folie oder die Faser zu verfestigen.

   Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Fäden aus Polypropylen durch Trockenspinnen und Strecken der erhaltenen Fäden bei erhöhter Temperatur, wird eine Lösung von Polypropylen, das eine Grenzviskosität, gemessen in einer Lösung von Tetrahydronaphthalin bei 135   C, von 0, 5 bis 5 aufweist, in einem aus aliphatischen Kohlenwasserstoffen bestehenden Lösungsmittel mit einem Siedepunkt über   170 C   versponnen, wobei der Lösung Stabilisatoren für das Polymere in Anteilen von 0, 05 bis   0, 5%,   bezogen auf das Gewicht des Polypropylens, zugesetzt werden. 



   Das Giessen und Spinnen einer Folie und Faser aus einer Lösung, die aus Polypropylen besteht, hat jedoch bis jetzt wenig Aufmerksamkeit erfahren, da diese Arbeitsweisen gegenüber den relativ einfacheren   Giess- und   Spinnverfahren aus einer Schmelze, bei denen die Lösungsmittelkosten und der Aufwand für Trockenkammern oder weitere Vorrichtungen, die zum Verdampfen des Lösungsmittels aus dem stranggepressten Produkt notwendig sind, vermieden werden, unwirtschaftlich sind. 



   Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung   von Propylenfblien und-fasern   durch Strangpressen einer Polymerenlösung, das nicht nur wirtschaftlich anziehender als ein Strangpressverfahren aus der Schmelze ist. sondern auch verschiedene praktische Vorteile im Vergleich zu dem Schmelzspinnen bedingt. 



   Die Erfindung beruht auf der Feststellung, dass durch geeignete Auswahl eines geeigneten Verdünnungsmittels und Katalysators für die Polymerisation es möglich wird, die Stufen der Polymerisation, Katalysatordesaktivierung, Stabilisierung des Polymeren sowie Strangpressen der Lösung zu kombinieren, so dass auf ausserordentlich wirtschaftliche Weise eine ausgezeichnete Folie und Faser hergestellt werden kann. Durch die Kombination der genannten Verfahrensstufen werden die bei den bekannten Strangpressverfahren aus der Lösung notwendige Abtrennung, Reinigung, Stabilisierung und Trocknung des Polymeren vor der Herstellung der Lösung für das Strangpressen vermieden. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren der eingangs genannten Art besteht im Wesen darin, dass die Strangpresslösung dadurch erhalten wird, dass eine Aufschlämmung, die durch Polymerisieren von Propylen nach bekannten Verfahrensweisen mit einem Ziegler-Katalysator in einem inerten organischen Lösungsmittel, in dem das Polymere in einem Ausmass von wenigstens 15 Gew.-% bei Temperaturen über etwa 130   C löslich und bei der Polymerisationstemperatur praktisch unlöslich ist, gewonnen wird und aus der der Katalysator entfernt oder in derselben inaktiviert worden ist, auf eine Temperatur von wenigstens 130   C 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 erwärmt wird und dass ein Stabilisator für das Polymer der Polymeren-Aufschlämmung oder Lösung vor dem Strangpressen zugegeben wird.

   Das Verfahren wird also so durchgeführt, dass man   (1)   Propylen in Gegenwart eines Ziegler-Katalysators in einem inerten, flüssigen, organischen Verdünnungsmittel polymerisiert, in dem sterisch regelmässiges Polypropylen in einem Ausmass von wenigstens etwa 15   Gewei   bei einer Temperatur von etwa 130   C und darüber löslich ist, in dem jedoch das sterisch regelmässige
Polypropylen bei Temperaturen unter etwa 90   C praktisch unlöslich ist, um so in dem Verdünnungsmittel eine Aufschlämmung eines sterisch regelmässigen Polypropylens zu erhalten, das wenigstens zu etwa   95%   in n-Heptan bei einer Temperatur von   210 C   unlöslich ist, sodann (2) den restlichen Katalysator in der Aufschlämmung inaktiviert, sodann (3)

   die Aufschlämmung auf eine Temperatur über etwa   130 0 C   erwärmt, um das sterisch regelmässige Polypropylen in dem Verdünnungsmittel aufzulösen, anschliessend (4) in Gegenwart dieses Verdünnungsmittels dem Polypropylen einen Stabilisator zusetzt, sodann (5) die Lösung durch eine kleine Öffnung in Form eines mit Verdünnungsmittel beladenen verformten Gegenstandes strangpresst, anschliessend (6) das Verdünnungsmittel aus dem Gegenstand durch Inberührungbringen mit einem Strom erwärmten Gases verdampft, und (7) das Verdünnungsmittel aus dem Gas zurückgewinnt und in die Polymerisationsstufe zurückführt, wobei man die Arbeitsstufen (3) und (4) in wahlweiser Aufeinanderfolge durchführen kann. 



   Nach dem erfindungsgemässen Verfahren wird also das Propylen in ein sterisch regelmässiges Polymeres in Gegenwart eines Verdünnungsmittels übergeführt, und das Polymere in einen verformten Gegenstand wie eine Folie oder Fasern umgewandelt, ohne dass ein Abtrennen des Polymeren von dem Verdünnungsmittel erfolgt, in dem dasselbe hergestellt wird, bis das Strangpressen durchgeführt worden ist. Somit kommen verschiedene Arbeitsstufen in Fortfall, die bei dem Strangpressen aus der Schmelze zur Herstellung von Folien und Fasern benötigt werden, und zwar das Abtrennen des Polymeren aus dessen Aufschlämmung, das Trocknen des Polymeren, das Vermischen des trockenen Polymeren mit Zusatzmitteln sowie das Strangpressen desselben in Tabletten. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren vereinfacht nicht nur die Herstellung von Fasern und macht dasselbe somit wirtschaftlicher, sondern es wird hierdurch die Erzielung weiterer Vorteile ermöglicht. Einer dieser Vorteile besteht darin, dass die Zugabe eines oder mehrerer Stabilisatoren direkt zu der Polymeren-Aufschlämmung oder Lösung, wenn dieselbe vor der Berührung des Polymeren mit der Luft erfolgt, zu einer Faser verbesserter Stabilität und geringeren Geruchs führt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das bei der Polymerisation angewandte Verdünnungsmittel in praktisch reinem Zustand zurückgewonnen wird, so dass dasselbe direkt in die Polymerisationsstufe ohne Reinigung zurückgeführt werden kann.

   Ein weiterer durchaus unerwarteter Vorteil liegt darin, dass sich das Polymere leichter löst, als wenn man die Lösung aus einem abgetrennten und getrockneten Polymeren herstellt. 



   Bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird das Propylen, der Katalysator und das Verdünnungsmittel den Polymerisationsbedingungen unter Ausbilden einer Aufschlämmung aus sterisch regelmässigem Propylen unterworfen, das wenigstens zu etwa 95 Gew.-% in n-Heptan bei einer Temperatur von   210 C   unlöslich ist. Diese erste Verfahrensstufe des Verfahrens kann vermittels in der einschlägigen Industrie bekannter Arbeitsweisen und Katalysatoren natürlich mit der Vorsicht ausgeführt werden, dass man ein inertes flüssiges Verdünnungsmittel anwendet, in dem das Polymere bei Temperaturen unter etwa 90   C praktisch unlöslich ist, in dem das Polymere jedoch in einem Ausmass von wenigstens 15 Gew.-% bezogen auf die gesamte Menge aus Polymeren und Verdünnungsmittel, bei einer Temperatur von 130   C und darüber löslich ist. 



   Anschliessend wird die Polymeren-Aufschlämmung zwecks Inaktivieren restlicher Anteile des Katalysators durch chemische Umsetzung und/oder Entfernen des Katalysators behandelt. Der Zweck dieser Arbeitsstufe besteht darin, schädliche Wirkungen des Katalysatorrückstandes auszuschalten, die sich nachteilig auf die Stabilität und korrodierende Wirkung des Polymeren auswirken. Es sind zahlreiche Arbeitsweisen für das Inaktivieren des Katalysators ohne Abtrennen des Polymeren und Verdünnungsmittels bekannt. 



   Nach dem Inaktivieren der Katalysatorrückstände ist es notwendig, einen Stabilisator oder ein Gemisch aus Stabilisatoren zuzusetzen, und die Polymeren-Aufschlämmung zwecks Lösen des Polymeren zu erwärmen. Die Aufeinanderfolge dieser zwei Arbeitsstufen ist jedoch grösstenteils eine Zweckmässigkeitsfrage und die Erfindung ist nicht auf die hier angegebene Aufeinanderfolge beschränkt. 



   Die zwei letzteren Verfahrensstufen bedürfen keiner ins einzelne gehenden Erläuterung. Es können zahlreiche Stabilisatoren als solche oder in Kombination zum Stabilisieren eines sterisch regelmässigen Polypropylens gegen die nachteiligen Einwirkungen von Wärme und Licht angewandt werden. Die Arbeitsstufe des Auflösens des Polymeren bedingt lediglich ein einfaches Erwärmen der PolymerenAufschlämmung auf eine Temperatur von wenigstens etwa   1300 C, wobei   man vorzugsweise rührt, um die für das Lösen benötigte Zeitspanne zu verkürzen. 



   Die Lösung, in die ein Stabilisator oder ein Stabilisatorengemisch eingearbeitet worden ist, ist nunmehr für das Strangpressen in verformte Gegenstände, wie eine Folie oder Faser, vorbereitet. Das Strangpressen wird unter Anwenden einer Strangpressvorrichtung oder Spinnvorrichtung in üblicher Weise durchgeführt, wobei man eine Verdünnungsmittel enthaltende verformte Struktur erhält, die in eine Atmosphäre eines erwärmten Gases eintritt. Die Temperatur des erwärmten Gases wird so eingeregelt, dass ein schnelles Verdampfen des Verdünnungsmittels von dem Polymeren erzielt wird. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 



   Anschliessend wird das Verdünnungsmittel aus dem Gas durch einfaches Abkühlen oder eDtsprechende Arbeitsweise zwecks Kondensieren des Verdünnungsmittels zurückgewonnen, das sodann wieder in die Polymerisationsstufe eingeführt werden kann. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren wird im folgenden anhand einzelner Beispiele erläutert, wobei Teile und Prozentsätze sich auf der Volumengrundlage verstehen, wenn es nicht anders vermerkt ist. 



   Beispiel 1 : In ein Polymerisationsgefäss werden 10. 000 Teile eines Gemisches, bestehend aus gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffen, mit einem Siedebereich von 170 bis   200   C,   eingeführt und sodann mit Stickstoff gespült. Anschliessend werden in das Gefäss 110 Teile einer   1, 82 molaren   Lösung aus Diäthylaluminiumchlorid in dem oben angegebenen Kohlenwaserstoffgemisch eingeführt. Sodann werden 54 Teile einer 1, 84 molaren Suspension von Titantrichlorid (hergestellt durch Reduzieren von Titantetrachlorid mit Aluminium) in dem gleichen Verdünnungsmittel zugegeben. Das Umsetzungsgefäss wird evakuiert und mit Propylen auf einen Druck von   1, 05 kgfcm2   gebracht. Die Polymerisation wird bei dem Einführen des Propylens initiie-t (das Propylen enthält eine geringe Wasserstoffmenge als Reglersubstanz).

   Die Umsetzung wird 6, 5 Stunden lang bei einer Temperatur von 50   C durchgeführt, wobei man den Propylendruck bei 1, 05 kg/cm2 hält. 



   Nach Abschluss der Polymerisation liegt in dem Umsetzungsgefäss eine Aufschlämmung sterisch regelmässigen Polypropylens (in Form feiner Teilchen mit einer Grösse von etwa 5-385 Mikron) in dem Verdünnungsmittel vor, wobei das Polypropylen etwa 34% der gesamten Aufschlämmung darstellt. Das aus einer Probe der Aufschlämmung durch Abdampfen des Verdünnnungsmittels bei verringertem Druck erhaltene Polymere besitzt eine reduzierte spezifische Viskosität (bestimmt an einer Lösung von 0, 1 g des Polymeren in 100 ml Decahydronaphthalin bei einer Temperatur von 135   C) von 2, 8, und dasselbe enthält etwa 2% eines in n-Heptan bei einer Temperatur von 21   C löslichen Polymeren. 



   Zu der Aufschlämmung werden 300 Teile n-Butanol unter einer Stickstoffatmosphäre zugesetzt, und die mit Butanol behandelte Aufschlämmung eine Stunde lang bei einer Temperatur von 60   C gerührt. 



  Anschliessend werden zu der Aufschlämmung 4000 Teile eines 4%igen wässerigen Natriumhydroxyds zugegeben und das Gemisch 60 Minuten lang gerührt. Dies führt zu einem Überführen der Katalysatorrückstände in die wässerige Phase des Gemisches in Form von feinverteilten Teilchen. Nach dem Absitzen werden die Kohlenwasserstoffphase, die das Polymere enthält, und die wässerige Phase, die das Butanol und die Katalysatorrückstände enthält, durch Dekantieren voneinander getrennt. 



   Anschliessend wird die Kohlenwasserstoffphase, die eine Aufschlämmung des Polymeren enthält, aus der die Katalysatorrückstände löslich gemacht und entfernt worden sind, auf eine Temperatur von   1500 e   unter Rühren und Einleiten von Stickstoff behandelt, um so die Entfernung von Wasserspuren zu unterstützen. Es wird eine Idardurchsichtige Lösung des Polymeren erhalten, zu dem als Stabilisatoren 
 EMI3.1 
 
Die Polymerenlösung wird anschliessend dadurch entgast, dass man dieselbe 6 Stunden lang bei einer Temperatur von   150 C   einem geringen Unterdruck unterwirft. Die Polymerenlösung wird sodann im warmen Zustand nach unten durch eine Spinndüse mit 35 Öffnungen mit einem Durchmesser von 400 Mikron mit einer Geschwindigkeit von etwa 366 m/min. stranggepresst.

   Die mit Lösungsmitteln beladenen Fasern treten aus der Spinndüse in eine Trockenkammer mit einem Durchmesser von etwa 15 cm und einer Länge von 6, 8 m ein. In den unteren Teil der Kammer wird Luft mit einer Temperatur von 270   C mit einer Geschwindigkeit von etwa   0, 566 m3 (min.   eingeführt und an dem oberen Ende der Kammer herausgeführt. 



   Das Lösungsmittel wird aus den Fasern durch die Trockenwirkung der erwärmten Luft verdampft. 



  Das Lösungsmittel wird sodann durch Abkühlen der aus der Trockenkammer abgegebenen Luft auf eine Temperatur von etwa 0   C und Adsorbieren an Kohle zurückgewonnen. Das zurückgewonnene Lösungsmittel wird für die weitere Anwendung als Verdünnungsmittel bei dem Polymerisationsverfahren erneut zurückgeführt. 



   Die aus der Trockenkammer austretenden trockenen Fasern werden über Walzen geführt, die sich mit einer Umfangsgeschwindigkeit von etwa 366   m/min.   drehen, in ein einzelnes Garn zusammengeführt und auf einer Spule aufgewickelt. Das Garn wird sodann über mit verschiedenen Geschwindigkeiten umlaufenden Walzen bei einer Temperatur von   22, 50 e   gereckt, wobei das Reckverhältnis 3, 5 : 1 beträgt. Hiebei wird ein Garn mit den folgenden Eigenschaften erhalten : Feinheitsnummer-70 Denier, Zähigkeit-5 g/Denier, Bruchdehnung-28%, RSV-2, 6. 



   Beispiel 2 : Bei diesem Beispiel wird eine nach den im Beispiel 1 gemachten Angaben hergestellte Polymerenlösung in Form einer Folie durch eine Schlitzöffnung mit Abmessungen von   0, 51 X   152 mm auf eine Giesstrommel mit einem Durchmesser von 30, 3 cm stranggepresst, die sich mit einer Umfangsgeschwindigkeit von etwa   6, 1 mjmin.   dreht. Die Oberäche der Giesstrommel wird durch im Inneren angeordnete Erwärmungsvorrichtungen und Luft mit einer Temperatur von 270   C, die durch die die Giesstrommel umgebende Kammer geführt wird, bei einer Temperatur von etwa   1650 e gehalten.   Hiedurch wird das Lösungsmittel aus der gegossenen Folie entfernt.

   Die trockene Folie wird sodann von der Giesstrommel an einer Stelle abgenommen, die sich 230   von der Stelle entfernt befindet, an der dieselbe auf die Giesstrommel aufgebracht wird. 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 



   Die trockene Folie ist nicht orientiert und besitzt die folgenden   Eigenschaften : Stärke - 0, 127 mm,   Zerreissfestigkeit   längsseits-252 kg/cm2, Zerreissfestigkeit querseits-245 kg/cm2, Bruchdehnung-     - längsseits-650%, Bruchdehnung querseits-750%, RSV-2, 7.   Die einzelnen erfindungsgemässen Verfahrensstufen können jeweils nach bekannten Arbeitsweisen durchgeführt werden, und die Auswahl der speziellen Arbeitsbedingungen für jede Verfahrensstufe lassen sich leicht von dem einschlägigen Fachmann feststellen. 



   Bei der ersten Verfahrensstufe wird Propylen durch Inberührungbringen mit einem inerten organischen Verdünnungsmittel in Gegenwart eines sterisch spezifischen Katalysators polymerisiert, der aus einer Kombination der zwei oben erwähnten Metallverbindungen besteht. Bei dem erfindungsgemässen Verfahren muss ein inertes, flüssiges, organisches Verdünnungsmittel angewandt werden, in dem das inerte sterisch regelmässige Polypropylen in einem derartigen Ausmass löslich ist, dass wenigstens etwa 15 Gew.-% bei einer Temperatur von 130   C und darüber löslich sind, in dem jedoch das gleiche Polymere bei Temperaturen unter etwa 90   C praktisch unlöslich ist. Weiterhin muss es sich bei dem Verdünnungsmittel um eine derartige Substanz handeln, die vorzugsweise einen Siedepunkt innerhalb des Bereiches von 100 bis 2100 C aufweist.

   Zahlreiche Verdünnungsmittel entsprechen diesen Anforderungen. Beispiele hiefür sind gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie n-Dekan, n-Undecan, Dodecan und Erdölfraktionen, die in dem oben angegebenen Bereich sieden. Weitere zweckmässige Verdünnungsmittel sind aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Xylol, Cumol, p-Cymol usw., und gesättigte cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Cyclopentan, Methylcyclohexan, Äthylcyclohexan usw. 



   Es sind ebenfalls zahlreiche sterisch spezifische   Katalysatorkombinationen   bekannt, die zur Herstellung eines Polymeren führen, das zu wenigstens etwa   95%   in n-Heptan bei einer Temperatur von   210 C   unlöslich ist. Ein speziell bevorzugter Katalysator enthält eine Kombination aus Titantrichlorid und einer Alkylaluminiumverbindung, die entweder ein Trialkylaluminium oder ein   Dia1kylaluminiumhalogenid   sein kann, wie z. B. Triäthylaluminium, Triisobutylaluminium, Diäthylaluminiumchlorid usw. Insbesondere beträgt in dem bevorzugten Katalysator das Verhältnis von Aluminium zu Titan etwa 0, 5 : 1 bis 5 : 1, und die Titankonzentration sollte bei etwa 2-20 mMole pro Liter Verdünnungsmittel liegen.

   Die Polymerisation kann innerhalb eines recht breiten Temperatur- und Druckbereiches durchgeführt werden, normalerweise wird man jedoch bei Temperaturen von etwa 20 bis   900 C   und Druckbedingungen von Normaldruck bis etwa 7 kg/cm2 Propylen arbeiten. Die Polymerisation wird vorzugsweise solange durchgeführt, bis die gebildete Polymerenmenge 15-60% des gesamten Gewichtes des Polymeren und Verdünnungsmittels ausmacht. 



   Nach Abschluss der Polymerisation wird das Polymere in Form fester Teilchen erhalten, die mit dem Verdünnungsmittel eine   Aufschlämmung   bilden, und die Katalysatorrückstände enthalten. Für die erfindungsgemässen Zwecke ist es notwendig, diese Rückstände zu inaktivieren, und dies kann entweder durch chemische Umsetzung derselben zu einer Form, die die endgültige Stabilität des Polymeren nicht nachteilig beeinflusst, oder dasselbe korrodierend macht, durchgeführt werden, oder man kann dergestalt arbeiten, dass man die Katalysatorrückstände aus dem Polymeren entfernt. Anderseits kann man beide Verfahrensweisen anwenden. Üblicherweise ist es zweckmässig, die Katalysatorrückstände zu entfernen, wobei man hiebei z.

   B. dergestalt arbeitet, dass man dieselben zunächst durch Zugabe eines aliphatischen Alkohols zu der Aufschlämmung löslich macht und sodann vermittels Waschen der   Aufschlämmung   mit Wasser, wässerigem Alkali oder wässeriger Säure extrahiert. So können die Katalysatorrückstände z. B. wirksam aus der Aufschlämmung durch Zugabe eines Alkohols mit 1-12 Kohlenstoffatomen in einer Menge entsprechend etwa 0, 1-10% der Aufschlämmung und Waschen der Aufschlämmung nach einigen Minuten mit einer wässerigen Flüssigkeit entfernt werden. Wasser als solches ist für das Waschen der Aufschlämmung geeignet, jedoch sind sowohl wässerige alkalische als auch saure Lösungen, z. B. 



  Lösungen des Natriumhydroxyds und der Salzsäure, ebenfalls geeignet. Das Waschen wird natürlich ohne Abtrennen des Polymeren von dem Verdünnungsmittel durchgeführt, und die wässerige Waschflüssigkeit lässt sich leicht von der Polymeren-Aufschlämmung durch Dekantieren oder entsprechende Verfahrensweisen abtrennen. Ein weiteres Verfahren zum Inaktivieren der Katalysatorrückstände bedingt ein Umwandeln derselben in eine in der abschliessend erhaltenen Folie oder Faser unschädliche Form. So können z. B. Titanrückstände in Titandioxyd und Aluminium in Aluminiumoxyd umgewandelt werden. 



   Die nächsten zwei Arbeitsstufen, die in unterschiedlicher Reihenfolge nacheinander ausgeführt werden können, betreffen die Zugabe von Stabilisatoren und Erwärmen der Aufschlämmung unter Ausbildung einer Polymeren-Lösung. Es können hiebei zahlreiche und unterschiedliche Stabilisatoren angewandt werden. Zu den allgemein Anwendung findenden Stabilisatoren gehören Phenolverbindungen, wie Alkylphenole, Alkylidenbisphenole sowie die Nickelsalze der Bis (alkylphenol) sulfide. Die Stabilisatoren werden im allgemeinen jeweils in einer Menge entsprechend etwa   0, 1-5 Gew.-%   des Polymeren in der Aufschlämmung oder Lösung zugesetzt.

   Bei der Verfahrensstufe der Herstellung einer Polymerenlösung wird die   Aufschlämmung   einfach erwärmt, vorzugsweise unter Rühren, auf eine Temperatur von wenigstens 1300 C, vorzugsweise jedoch nicht höher als 230   C. Während dieser Arbeitsstufe kann gegebenenfalls Druck angewandt werden, um so ein Verdampfen des Verdünnungsmittels zu verhindern, wenn dasselbe einen relativ tiefen Siedepunkt aufweist. 



    Bis hierher wird das Verfahren vorzugsweise in einer praktisch keinen Sauerstoff aufweisenden Atmosphäre durchgeführt, z. B. in einer Stickstoffatmosphäre. Ein Grund hiefür liegt darin, dass die Zugabe   

 <Desc/Clms Page number 5> 

 von Stabilisatoren zu sterisch regelmässigem Polypropylen vor jeglicher Berührung mit Luft zu einem wirksamer stabilisierten Polymeren führt, als dies der Fall dann ist, wenn das Polymere mit der Luft vor
Einarbeiten von Stabilisatoren in dasselbe in Berührung kommt. Bei den sich anschliessenden Verfahrens- stufen ist jedoch das Vorliegen von Luft nicht schädlich, da die stabilisierte Polymerenlösung lediglich bei mässig erhöhten Temperaturen gehalten wird. 



   Nachdem in dieser Weise eine warme Lösung des stabilisierten sterisch regelmässigen Polypropylens durch die vorangehenden erfindungsgemässen Arbeitsstufen hergestellt worden ist, wird anschliessend die Lösung bei einer Temperatur von 130   C oder darüber gehalten und einer Verformung unterworfen, wobei dieselbe in Form einer Folie stranggepresst oder als eine Faser in eine Atmosphäre eines erwärmten
Gases, z. B. Luft, Stickstoff, Kohlendioxyd oder Wasserdampf, versponnen wird, wodurch das Ver- dünnungsmittel verdampft und die Folie oder Faser verfestigt wird. 



   Anschliessend wird die frisch stranggepresste und getrocknete Folie oder Faser gegebenenfalls gereckt oder in anderer Weise weiterbehandelt, um derselben so die gewünschten Eigenschaften zu vermitteln. 



   Jegliches restliche Verdünnungsmittel, das gegebenenfalls zurückbleibt, kann aus der Folie oder der
Faser während des Reckens entfernt werden. 



   Das Verdünnungsmittel lässt sich leicht aus dem zum Trocknen der stranggepressten Folie oder Faser angewandten Gas durch Abkühlen und/oder Adsorption in bekannter Weise zurückgewinnen. Eine derartige Rückgewinnung des Lösungsmittels führt zu einem Verdünnungsmittel hohen Reinheitsgrades, das üblicherweise wieder für die erneute Anwendung bei der Polymerisation ohne weitere Reinigung zurückgeführt werden kann. 



   Zusätzlich zu den erläuterten wesentlichen erfindungsgemässen Verfahrensstufen lassen sich während des Verfahrens zahlreiche zusätzliche wahlweise Arbeitsstufen anwenden. So kann man z. B. die Lösung zwecks Entfernen von Wasserspuren trocknen, dieselbe entgasen und/oder filtrieren, wenn immer sich eine derartige Arbeitsweise als zweckmässig erweist. Weiterhin ist es möglich, in die Lösung Zusatzmittel ausser den Stabilisatoren einzuarbeiten, wie z. B. Farbstoffe, Säureneutralisatoren u. dgl. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Herstellung verformter Gegenstände, wie Folien oder Fasern, aus sterisch regelmässigem Polypropylen durch Strangpressen einer Lösung des sterisch regelmässigen Polypropylens, das zu wenigstens 95   %   in n-Heptan bei einer Temperatur von   210 C   unlöslich ist, und Entfernung des Lösungsmittels durch Verdampfen, dadurch gekennzeichnet, dass die Strangpresslösung dadurch erhalten wird, dass eine Aufschlämmung, die durch Polymerisieren von Propylen nach bekannten Verfahrensweisen mit einem Ziegler-Katalysator in einem inerten organischen Lösungsmittel, in dem das Polymere in einem Ausmass von wenigstens 15 Gew.-% bei Temperaturen über etwa   130  C   löslich und bei der Polymerisationstemperatur praktisch unlöslich ist,

   gewonnen wird und aus der der Katalysator entfernt oder in derselben inaktiviert worden ist, auf eine Temperatur von wenigstens 130   C erwärmt wird und dass ein Stabilisator für das Polymer der Polymeren-Aufschlämmung oder Lösung vor dem Strangpressen zugegeben wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lösungsmittel nach dem Abtrennen von dem verformten Gegenstand für die erneute Anwendung bei der Polymerisation zurückgeführt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Lösungsmittel ein gesättigter aliphatischer Kohlenwasserstoff mit einem Siedebereich von 100 bis 2100 C ist.
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator durch Zugabe eines aliphatischen Alkohols zu der Polymeren-Aufschlämmung und anschliessendes Waschen der Aufschlämmung mit einer wässerigen Flüssigkeit entfernt wird.
AT632861A 1960-08-17 1961-08-16 Verfahren zur Herstellung von Folien und Fasern aus sterisch regelmäßigem Polypropylen AT232181B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US232181TA 1960-08-17 1960-08-17

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT232181B true AT232181B (de) 1964-03-10

Family

ID=29731393

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT632861A AT232181B (de) 1960-08-17 1961-08-16 Verfahren zur Herstellung von Folien und Fasern aus sterisch regelmäßigem Polypropylen

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT232181B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2830683C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines festen Ausgangsmaterials für die Bereitung einer Celluloselösung und Verwendung dieses Ausgangsmaterials
DE836711C (de) Verfahren zur Herstellung von halbfesten und festen Polymeren des AEthylens
DE1794361C2 (de) Polymere des Propylens oder Butens-1. Ausscheidung aus: 1494168
DE69736555T2 (de) Mikroporöse membranen und verfahren zu ihrer herstellung
DE2607345A1 (de) Verfahren zur gewinnung von polyesterpolymerisaten
DE1669505A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Fasern aus insbesondere hochschmelzenden Polymeren
US5362867A (en) Method of making cellulose yarn solution
DE2602322A1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen abtrennung und gewinnung von halogen- substituiertem isolationsmaterial aus abfaellen von isoliertem drahtmaterial
DE1149490B (de) Molekular orientierte Gebilde aus isotaktischen Kohlenwasserstoff-mischpolymeren undVerfahren zur Herstellung derselben
DE1595415A1 (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Zusammensetzungen aus Russ und Polyacrylnitril
AT232181B (de) Verfahren zur Herstellung von Folien und Fasern aus sterisch regelmäßigem Polypropylen
DE1660634A1 (de) Verfahren zu der Herstellung kristalliner Polymerfasern
DE1469149A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Polystyrolfaeden
WO2001058960A1 (de) Verfahren zur herstellung und verarbeitung einer celluloselösung
DE2032396A1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Losungen von Acrylnitrilpolymeren und -copolymeren
DE2732187C2 (de) Verformbare Celluloselösungen und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1645354A1 (de) Kontinuierliches Verfahren zum Polymerisieren von Vinylchlorid bei niedrigen Temperaturen
DE1770328A1 (de) Verfahren zur Herstellung von praktisch aschefreien,festen Polyolefinen
AT218735B (de) Verfahren zum Reinigen von festen Olefinpolymeren
DE862368C (de) Verfahren zur Herstellung von Loesungen von Acrylnitrilpolymeren
DE2146751A1 (de) Herstellung von plastizierten, granulierten Polymerisaten
DE832654C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Faeden, Fasern, kuenstliches Rosshaar oder Spaene, aus Polyvinylchlorid
AT218667B (de) Herstellung von Fasern und Fäden
DE1519604B2 (de) Verfahren zum zusetzen wasserunloeslicher feststoffe zu kristallinen polyolefinen
DE1494168C (de) Formkörper aus Polymeren des Propylens oder Butens 1 Ausscheidung aus 1094985