DE2830683C3 - Verfahren zur Herstellung eines festen Ausgangsmaterials für die Bereitung einer Celluloselösung und Verwendung dieses Ausgangsmaterials - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines festen Ausgangsmaterials für die Bereitung einer Celluloselösung und Verwendung dieses AusgangsmaterialsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines festen Ausgangsmaterials für die
Bereitung einer Celluloselösung in einem tertiären Aminoxyd und die Verwendung dieses Ausgangsmaterials zur Bereitung einer Celluloselösung und Ausformung vorzugsweise zu Fäden oder Fasern.
Ein Verfahren zum Lösen von Cellulose in einem tertiären Aminoxyd ist aus der US-PS 21 79 181
bekannt Danach werden 7 bis 10Gew.-% Cellulose in bis 90 Gew.-% tertiärem Aminoxyd gelöst, um eine
viskose Flüssigkeit zu bilden, die unter Ausfällung der Cellulose in ein wäßriges Fällbad geschüttet oder
eingesponnen wird. Das tertiäre Aminoxyd zur Durchführung des bekannten Verfahrens weist bis zu 14
Kohlenstoffatome auf und kann ein Oxyd eines TriaOcylamins oder eines alkylcycloaliphatischen tertiären Amins sein. Wie aus den Beispielen dieser
Patentschrift hervorgeht, weist die so erhaltene Lösung den Nachteil auf, einen niedrigen Feststoffgehalt und
eine hohe Viskosität zu besitzen.
Ein weiteres Verfahren zum Auflösen von Cellulose oder anderen Verbindungen, die starke intermolekulare
Wasserstoffbindungen aufweisen, in einem tertiären
Aminoxyd ist aus der US-PS 3447 939 bekannt Als
Lösungsmittel wird eine monocyclische N-Methylamin-N-oxyd-Verbindung, wie N-Methylmorpholin-N-oxyd,
benutzt Die Lösung kann zu chemischen Reaktionen herangezogen werden, an denen die gelöste Verbindung
is teilnimmt, oder es kann die Cellulose unter Bildung
eines Films oder eines Fadens ausgefällt werden. Nach diesem Verfahren stellt die Lösung bis zu ihrem Einsatz
eine Flüssigkeit dar. Die sich ergebenden Lösungen weisen die gleichen Nachteile auf wie jene nach der
US-PS 21 79 181, weisen also gleichfalls einen niedrigen Feststoffgehalt sowie eine hohe Viskosität auf.
Bei dem Verfahren, das aus der US-PS 35 08 941 hervorgeht werden mindestens zwei verschiedene
Polymere in einer monocyclischen N-Methylamin-N-
oxyd-Verbindung gelöst und zusammen ausgefällt, um
ein Polymergemisch aus zwei Komponenten zu erhalten. Ein Verdünnungsmittel, beispielsweise Dimethylsulfoxyd, N-Methyl-pyrrolidon oder Sulfolan, kann
zu der Lösung gegeben werden, um deren Viskosität
herabzusetzen. Wie den Beispielen dieser Patentschrift
zu entnehmen, können nur Lösungen mit einem niedrigen Gehalt an Cellulose hergestellt werden, wenn
Cellulose eine der Verbindungen ist die zur Herstellung der Lösung verwendet werden.
ist liegt die Aufgabe zugrunde, ein Cellulosematerial
herzustellen, aus dem eine Cellulose-Lösung auf
einfache Weise herstellbar ist.
■to Schnitzel oder ähnliche stückige Produkte auf Cellulosebasis hergestellt werden, die einzig und allein durch
Erwärmen zu einer Lösung von Cellulose in einem Aminoxyd führen, die geeignet ist, um die Cellulose
auszuformen und auszufällen. Weiterhin wird durch die
Erfindung der Zugang zu einem Produkt auf Cellulosebasis eröffnet, das zerkleinert gelagert oder sonst wie
als festes Material behandelt werden kann und das später durch Erhitzen in eine Cellulose-Lösung überführbar ist aus der ein Gegenstand auf Cellulosebasis
so ausgeformt werden kann, beispielsweise durch Extrusion oder Verspinnen. Insbesondere ist durch die
Erfindung ein Produkt auf Cellulosebasis herstellbar, das in eine Lösung von Cellulose in einem tertiären
Aminoxyd umgewandelt werden kann, die einen
höheren Feststoffgehalt aufweist als die Aminoxyd-Lösungen nach dem vorstehend angegebenen Stand der
Technik. Vor allem soll durch die Erfindung ein Ausgangsmaterial für eine Lösung von Cellulose in
einem tertiären Aminoxyd bereitgestellt werden, das bei
Raumtemperatur fest ist jedoch in eine extrudierbare
oder verspinnbare Lösung übergeht, wenn es auf eine Temperatur höher als Raumtemperatur erwärmt wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also die Cellulose mit einer Flüssigkeit vermischt, die ein
tertiäres Aminoxyd, Wasser und gegebenenfalls ein organisches, flüssiges, Cellulose nicht lösendes Verdünnungsmittel umfaßt das die innige Vereinigung der
Cellulosefasern mit dem tertiären Aminoxyd unter-
stützt, lan die Absorption des tertiären Aminoxyds zu
erleichtern. Das erhaltene Gemisch wird solange auf einer Temperatur gehalten, bei der sich die Cellulose in
dem tertiären Aminoxyd auflöst, bis eine Lösung entsteht, die gekühlt wird, um eine feste Lösung zu
bilden, die sich dazu eignet, in einen Gegenstand auf
Cellulosebasis ausgeformt zu werden, beispielsweise durch Verspinnen oder Extrusion. Vorzugsweise wird
nur die theoretische, für das vollständige Auflösen der Cellulose unter den bei der Extrusion herrschenden
Wärme- und Druckbedingungen notwendige Menge an tertiärem Aminoxyd verwendet
Allerdings ist ein Überschuß an Wasser von beispielsweise 18 bis 30Gew.-%, bezogen auf das
Gemisch aus Aminoxyd und nicht lösendem Verdünnungsmittel,
für die Bildung einer festen Lösung erwünscht, da dieser Überschuß die gleichmäßige
Verteilung des Lösungsmittels in der Cellulose verbessert und die für das vollständige Auflösen erforderliche
Zeitspanne herabsetzt Falls ein organisches, nicht lösendes Verdünnungsmittel eingesetzt wird, erfolgt das
Auflösen in einem evakuierten Gefäß unter Entfernung dieses organischen, nicht lösenden Verdünnungsmittels
und des vorhandenen überschüssigen Wassers. Die feste Lösung kann zu Schnitzel oder anderen Stückchen
zerkleinert werden, die sich dazu eignen, einem Extruder oder einer anderen Vorrichtung zugegeben zu
werden, durch die die Schnitzel bzw. Stückchen bei Einwirkung von Hitze und gegebenenfalls Druck sich
wieder lösen, worauf die Schmelze zu einem Gegenstand auf Cellulosebasis ausgeformt wird.
Bei der Erfindung wird die Cellulose mit einer flüssigen Lösung aus einem tertiären Aminoxyd, Wasser
und gegebenenfalls einem flüssigen, organischen, Cellulose nicht lösenden Verdünnungsmittel in solchen
Anteilen und bei einer Temperatur vermischt, daß die Cellulose tertiäres Aminoxyd, Wasser und gegebenenfalls
nicht lösendes Verdünnungsmittel absorbiert und in dem tertiäres Aminoxyd im wesentlichen vollständig
quillt Es wird angenommen, daß das Wasser gegebe- to nenfalls zusammen mit dem nicht lösenden, organischen
Verdünnungsmittel das Quellen der Cellulosefasern bewirkt und dadurch eine gleichmäßige und schnelle
Durchfeuchtung der Cellulose durch ihre gesamte Masse hindurch mit der Flüssigkeit, die das tertiäre
Aminoxyd enthält, vor dem Auflösen der Cellulose erleichtert
Ein Brei aus Cellulose, Aminoxyd-Lösungsmittel, Wasser und gegebenenfalls nicht lösendem, organischen
Verdünnungsmittel wird hergestellt und ein Teil des gegebenenfalls vorhandenen nicht lösenden Verdünnungsmittels
bei erhöhter Temperatur bis zur Bildung einer Lösung entfernt während unter Vakuum gerührt
wird. Vorzugsweise wird das Gemisch aus Cellulose, Aminoxyd, Wasser und gegebenenfalls nicht lösendem,
organischen Verdünnungsmittel während des Rührens auf eine Temperatur von etwa 700C oder mehr erwärmt,
um das Quellen und Auflösen der Cellulose zu beschleunigen. Bei niedrigen Konzentrationen an
Cellulose, beispielsweise 10%, wird eine Lösung gebildet, wenn der Wassergehalt, bezogen auf die
Gesamtmenge an Cellulose, Lösungsmittel und Wasser, den Bereich von etwa 10 bis 15%, je nach dem
eingesetzten Aminoxyd, erreicht, wobei das gesamte organische, nicht lösende Verdünnungsmittel vorher zu
entfernen ist. Bei höheren Konzentrationen an Cellulose, beispielsweise 20 bis 30%, wird eine Lösung erhalten,
wenn der Wassergehalt nach dem Entfernen jeglichen organischen, nicht lösenden Verdünnungsmittels etwa 2
bis 9% erreicht
Die erhaltene Lösung wird gekühlt, bis sie fest ist und
kann dann zerkleinert werden, beispielsweise durch Vermählen oder Zerhacken, um Teilchen oder Schnitzel
zu bilden, die sich zur Extrusion, zum Verspinnen oder
Formpressen eignen. Sie können aufbewahrt werden, um später in eine Lösung umgewandelt zu werden, oder
sie können sofort zur Bildung einer Lösung von Cellulose in einem tertiären Aminoxyd und Wasser
erhitzt und ausgeformt werden.
Das kleinstückige Produkt kann zur Herstellung eines ausgeformten Celluloseproduktes verwendet werden,
indem die feste Cellulose, die absorbiertes tertiäres Aminoxyd und Wasser enthält auf eine Temperatur
erhitzt wird, bei der sich die Cellulose in dem tertiären Aminoxyd auflöst und indem das tertiäre Aminoxyd
während des Ausformens der Lösung entfernt wird.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte, feste Lösung stellt ein festes Produkt auf
Cellulosebasis dar, das Aminoxyd und etwas Wasser enthält, das beim Erwärmen eine zum Ausformen
geeignete Schmelze bildet Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß das
Wasser oder das Gemisch aus Wasser und organischem, nicht lösendem Verdünnungsmittel, das mit dem
tertiären Aminoxyd vermischt ist, den Transport des tertiären Aminoxyds zu den Fasern unterstützt und
damit zu einer gleichmäßigen Verteilung des Aminoxydes in der Cellulose beiträgt.
Durch den Einsatz des Wassers oder eines Gemisches aus Wasser und nicht lösendem organischen Verdünnungsmittels
wird die Zeitspanne verkürzt die zum Transport und zur gleichmäßigen Verteilung des
Aminoxydes durch die gesamte Cellulose erforderlich ist Das kleinstückige Produkt kann ausgeformt werden,
indem es ausreichend erwärmt wird, um ein extrudierbares festes Rohmaterial zu bilden. Durch die Erfindung
wird damit ein Verfahren zur Herstellung eines festen Rohmaterials bereitgestellt das in sich vollständig ist,
also in sich bereits alles enthält was für die Extrusion eines Cellulosefilms oder für das Spinnen von
Cellulosefasern und -garnen erforderlich ist Der Einsatz des Wasser allein oder eines Gemisches aus Wasser und
einem organischen, nicht lösenden Verdünnungsmittel, trägt dazu bei, eine homogene Lösung zu erhalten,
indem das Auflösen verlangsamt wird, so daß das Aminoxyd gleichmäßig absorbiert wird.
Es hat sich herausgestellt, daß Celluloseplatten oder -schnitzel, die in einem tertiären Aminoxyd und Wasser
oder einem tertiären Aminoxyd, Wasser und einem organischen, nicht lösenden Verdünnungsmittel suspendiert
sind, sich auflösen, wenn die Suspension erhitzt wird unter gleichzeitiger Entfernung jeglichen organischen,
nicht lösenden Verdünnungsmittels sowie in der Suspension vorhandenem, überschüssigen Wassers, um
eine Lösung mit einem hohen Feststoffgehalt zu bilden, die nach dem Abkühlen eine feste Lösung bildet aus der
durch Zerkleinern Schnitzel oder dergleichen erhalten werden können.
Das organische, nicht lösende Verdünnungsmittel wird während des Vermischens oder Auflösens bei einer
solchen Temperatur entfernt, die eine wirksame und schnelle Entfernung des Verdünnungsmittels unter
Vakuum sicherstellt Bei den meisten nicht lösenden Verdünnungsmitteln kann die Temperatur während
ihrer Entfernung etwa 70 bis etwa 950C betragen. Das
nicht lösende Verdünnungsmittel kann unter Vakuum
bei einem Druck entfernt werden, der so niedrig wie
13 χ 10-5 bar sein kann.
Das feste Produkt, das durch Abkühlen der Lösung erhalten wird, kann sofort in eine geeignete Vorrichtung
übergeführt werden, um es zu einem Produkt aus
regenerierter Cellulose auszuformen, oder es kann bis
zu einem späteren Zeitpunkt gelagert werden. Die feste
Lösung ist im wesentlichen frei von nicht adsorbierter Flüssigkeit, wenn sie zerkleinert wird, um Schnitzel oder
dergleichen zu bilden.
Die relativen Anteile von Cellulose, Wasser, Aminoxyd und flüssigem, organischem, die Cellulose nicht
lösendem Verdünnungsmittel, die miteinander vermischt werden, können in weiten Grenzen variieren,
und zwar, je nach der gewünschten Zusammensetzung des Produkts, soweit, bis noch genügend Gemisch aus
Aminoxyd und Wasser in der festen Lösung verbleibt, um die Cellulose nach dem Entfernen des nicht lösenden
Verdünnungsmittels aufzulösen. Vorzugsweise soll das Verhältnis der flüssigen Phase zur Cellulose in dem Brei
derart sein, daß sich die Cellulose auflöst, jedoch der
Überschuß an flüssiger Phase nicht so groß ist, daß eine überflüssige Abtrennung eines größeren Flüssigkeitsvolumens erforderlich ist
Der Wassergehalt des flüssigen Gemisches aus Aminoxyd und Wasser oder Aminoxyd, Wasser und
organischem, nicht lösendem Verdünnungsmittel, das mit der Cellulose vermischt wird, sollte so niedrig wie
möglich sein, um die Entfernung eines großen Wasservolumens während des Vorganges des Auflösens
zu vermeiden. Allerdings muß bei der Ausführungrform,
bei der ein organisches, nicht lösendes Verdünnungsmittel eingesetzt wird, das Verhältnis des organischen, nicht
lösenden Verdünnungsmittels und des Wassers gegenüber der Cellulose derart sein, daß genügend Wasser
nach dem Entfernen des organischen, nicht lösenden Verdünnungsmittels zurückbleibt, damit der Schmelzpunkt der Cellulose unterhalb der Zersetzungstemperatur des tertiären Aminoxyds liegt
Wenn der Gewichtsanteil der Cellulose in der festen Lösung niedrig ist, also beispielsweise 10%, sollte das
Verhältnis des organischen, nicht lösenden Verdünnungsmittels plus Wasser gegenüber der Cellulose zu
Beginn des Verfahrens mindestens etwa 0,5 Gewichtsteile nicht lösendes Verdünnungsmittel plus Wasser pro
Gewichtsteil Cellulose betragen. Wenn das Produkt, also die tertiäres Aminoxyd enthaltende Cellulose, einen
hohen Celluloseanteil aufweisen soll, also beispielsweise
35 Gew.-°/o, sollte das Verhältnis zu Beginn des Verfahrens mindestens etwa 0,15 Gewichtsteile Gemisch aus nicht lösendem Verdünnungsmittel und
Wasser pro Gewichtsteil Cellulose und weniger als etwa 2,0 Gewichtsteile Gemisch aus nicht lösendem Verdünnungsmittel und Wasser pro Gewichtsteil Cellulose
betragen. Bei den bevorzugten Lösungsmitteln, insbesondere N-Methylmorpholin-oxyd und Dimethyläthanolamin-oxyd ist ein größerer Wasseranteil von
beispielsweise 18 bis 30% erwünscht, um eine gleichmäßige Lösung in einer beträchtlich kürzeren Zeit
zu erhalten.
Das Auflösen der Cellulose scheint unabhängig von dem Verhältnis des nicht lösenden organischen Verdünnungsmittels gegenüber dem Wasser zu sein. Wie
vorstehend erwähnt, muß das Verhältnis jedoch so sein, daß das gewünschte Verhältnis des tertiären Aminoxyds
gegenüber dem Wasser in der Cellulose nach dem Entfernen des nicht lösenden organischen Verdünnungsmittels sich einstellt Die besten Ergebnisse
werden erhalten, wenn das Aminoxyd zwischen etwa 10
und etwa 25 Gew.-% Wasser enthält und die Menge des nicht lösenden, organischen Verdünnungsmittels in dem
Brei zwischen etwa 20 und etwa 50 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des Gemisches aus Aminoxyd und
Wasser, beträgt
Die besten Resultate werden erzielt, wenn das getrocknete Produkt nach der Entfernung des überschüssigen Wassers und gegebenenfalls des organi-
sehen, nicht lösenden Verdünnungsmittels etwa 10 bis
etwa 35 Gew.-% Cellulose, 2 bis 15 Gew.-% Wasser und
als Rest beispielsweise etwa 50 bis 88 und vorzugsweise
63 bis 75 Gew.-% tertiäres Aminoxyd enthält
Verdünnungsmittels und dem Herabsetzen des Wassergehaltes auf 2 bis etwa 15 Gew.-% Wasser, bezogen auf
das Gewicht des Produktes, kann das feste Produkt auf eine Temperatur von beispielsweise 120°C oder mehr
erhitzt werden, bei der sich die Cellulose in dem in dem
festen Produkt vorhandenen Gemisch aus Aminoxyd
und Wasser auflöst, und zwar ohne weitere Zugabe von
Aminoxyd, Wasser oder einem anderen Material, worauf die gebildete Lösung versponnen oder in
anderer Weise zu einem brauchbaren Produkt auf
Jede geeignete Cellulose kann bei dem Verfahren eingesetzt werden, beispielsweise Linters oder verschiedene Arten von Holzcellulose, bevorzugt wird jedoch
der Einsatz von Pulpe oder Holzschliff von Rayon-Qua
lität
Jedes geeignete tertiäre Aminoxyd, das ein Lösungsmittel für Cellulose darstellt und mit Wasser sowie dem
organischen, flüssigen, nicht lösenden Verdünnungsmittel nicht reagiert, falls ein organisches, flüssiges, nicht
lösendes Verdünnungsmittel verwendet wird, kann eingesetzt werden, beispielsweise jene, die in den
vorstehend genannten Patentschriften angegeben sind. Die bevorzugten tertiären Aminoxyde sind jedoch
Dimethyläthanolamin-oxyd, Triäthylamin-oxyd, be
stimmte monocyclische N-Methylamin-N-oxyd-Verbin
dungen, wie
sowie andere cyclische Aminoxyde, bei denen die Aminoxyd-Gruppe außerhalb des Ringes liegt beispielsweise Di-N-methylcyclohexylamin-N-oxyd und
Dimethylbenzylamin-N-oxyd.
Das Aminoxyd, das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet wird, kann durch
Oxydation des Amins hergestellt werden, wie in der US-PS 33 33 000 sowie in der US-PS 34 47 939
beschrieben, oder nach einem anderen geeigneten
Verfahren. Wenn in diesen Unterlagen der Einfachheit
halber von einem »Aminoxyd« gesprochen wird, so ist damit stets ein tertiäres Aminoxyd gemeint
Jedes geeignete flüssige, Cellulose nicht lösende organische Verdünnungsmittel kann eingesetzt werden,
beispielsweise ein Alkohol, wie n-Propylalkohol, Isopropylalkohol oder Butanol, oder ein aprotisches Lösungsmittel, wie Toluol, Xylol, Dimethylformamid oder
Dimethy'.acetamid.
Die nachstehenden Beispiele dienen der weiteren
Li läuterung der Erfindung. Falls nicht anders angegeben, beziehen sich darin alle Teile und Prozentangaben
auf das Gewicht.
Die in den nachstehenden Beispielen angegebene
grundmolare Viskositätszahl [η] wird mit einer Cellulosekonzentration
von 0,5% in Kupfer-Il-Äthylendiamin bestimmt.
Etwa 209 g trockener Holzschliff von Rayon-Qualität, der etwa 6% Wasser enthält, werden bei 900C 5 min
quellen gelassen in etwa 829 g Dimethylcyclohexylaminoxyd, das etwa 14,6% Wasser enthält, sowie in 4 ml
Dimethyl-cocoamin-oxyd als das Spinnen unterstüztendes, oberflächenaktives Mittel und 80 ml Methanol. Der
Holzschliff adsorbiert Aminoxyd, Wasser und Methanol, wobei die Fasern quellen. Das erhaltene Gemisch wird
mit 210 Umdrehungen pro Minute 10 min bei 75°C gerührt, und anschließend mit 250 Umdrehungen pro
Minute 15 min bei 75°C unter einem Vakuum von 0,85 bar unter Entfernung des Methanols sowie eines
Teils des Wasser. Es wird aus dem Holzschliff eine Lösung erhalten, die etwa 8,9 Gew.-% Wasser und eine
Viskosität von [tj] = 3,02 aufweist. Nach dem Abkühlen
wird eine feste Lösung von Cellulose in Aminoxyd erhalten. Das Produkt enthält etwa 20,3% Cellulose.
Etwa 150 g trockener Holzschliff werden etwa 10 min bei 700C quellen gelassen in einem Gemisch, das durch
Mischen von etwa 899 g N-Methylmorpholin-oxyd, das etwa 18,7% Wasser enthält, 13 ml Wasser und 100 ml
Toluol hergestellt wird. Die erhaltene Suspension wird mit 210 Umdrehungen pro Minute 10 min bei 97°C
gerührt. Es wird dann weitergerührt mit etwa 250 Umdrehungen pro Minute bei 97°C unter einem
Vakuum von 0,85 bar, wodurch das Toluol und ein Teil des Wassers entfernt werden. Die Lösung kristallisiert
etwas, wenn sie auf Raumtemperatur abgekühlt wird. Das so erhaltene feste Produkt wird in Stücke
geschnitten und zu einem Garn versponnen. Die Spinnlösung enthält etwa 12,6% Wasser und weist eine
Viskosität von [η] = 4,14 auf.
Etwa 10 g Holzcellulose von Rayon-Qualität werden in einem Gemisch, das aus etwa 90 g Dimethyläthanolaminoxyd,
das etwa 14,7% Wasser enthält, und aus 5 ml Toluol hergestellt ist, bei etwa 95 bis 97°C 10 min
quellen gelassen. Das Gemisch wird dann mit 210 Umdrehungen pro Minute etwa 10 min bei 95 bis 97°C
gerührt, und 55 bis 60 min mit 250 Umdrehungen pro Minute bei 97°C unter einem Vakuum von etwa
0,88 bar, wodurch das Toluol und ein Teil des Wassers entfernt werden. Die erhaltene Lösung wird auf
Raumtemperatur abgekühlt unter Bildung einer festen Celluloselösung. Diese wird aufbewahrt. Nach dem
Erwärmen über den Schmelzpunkt wird die Lösung in ein Bad aus nicht lösendem Verdünnungsmittel extrudiert,
um die Cellulose auszufällen.
Etwa 100 g knochentrockener Holzschliff werden in einem Gemisch, das etwa 900 g Dimethyläthanolaminoxyd
mit einem Wassergehalt von 14,7% und etwa 50 ml Toluol enthält, 10 min bei 900C quellen gelassen. Etwa
150 g des Gemisches werden in ein Gefäß gegeben, das
mit einem Rührer ausgerüstet ist, worauf 5 ml Toluol hinzugefügt werden. Das Gemisch wird 25 min bei 97°C
unter einem Vakuum von 0,88 bis 0,91 bar gerührt, um das Toluol und einen Teil des Wassers zu entfernen. Es
wird eine klare, hochviskose Lösung erhalten. Nach dem Abkühlen und Stehen über Nacht wird die Lösung ein
kristalliner Feststoff. Der Schmelzpunkt der festen Lösung ist etwa 75 bis 80° C. Die Lösung enthält etwa
8,7% Wasser und hat eine Viskosität vor dem Verspinnen von [η] = 3,54 bzw. [η] = 2,2. Während des
Verspinnens bei 105° C erfolgt eine geringfügige
Zersetzung.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines festen Ausgangsmateriab far Tie Bereitung einer CelluloseJösung in einem tertiären Aminoxyd, wobei allein
durch Erwärmen des Ausgangsmaterials die Lösung bereitet wird, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) die Cellulose wird in einem Gemisch aus einem Cellulose lösenden tertiären Aminoxyd und
Wasser sowie gegebenenfalls einem organischen, Cellulose nicht lösenden Verdünnungsmittel bei erhöhter Temperatur gelöst,
b) im Falle der Mitverwendung des organischen Verdünnungsmittels wird dieses aus der Lösung
entfernt und schließlich
c) wird die Lösung abgekühlt, bis ein festes,
tertiäres Aminoxyd und Wasser enthaltendes Celluloseprodukt entsteht, welches das Ausgangsmaterial darstellt
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das organische, Cellulose nicht lösende
Verdünnungsmittel durch Anlegen eines Vakuums entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß vor dem Erwärmen zum
Auflösen der Cellulose ein Brei hergestellt wird aus Cellulosefasern und dem Gemisch aus dem Cellulose
lösenden tertiären Aminoxyd, Wasser und dem organischen. Cellulose nicht lösenden Verdünnungsmittel in einem Anteil, daß eine innige Vereinigung
der Cellulosefasern mit dem tertiären Aminoxyd gewährleistet ist.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß das entstehende, feste Celluloseprodukt 90 bis 50Gew.-%
tertiäres Aminoxyd, 2 bis 15 Gew.-% Wasser und 10
bis 35 Gew.-% Cellulose enthält
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß das feste,
adsorbiertes tertiäres Aminoxyd und Wasser enthaltende Celluloseprodukt zur Weiterverarbeitung zu
schmelzbaren und ausformbaren Stückchen zerkleinert wird.
6. Verwendung des nach einem der Ansprüche 1 bis 5 hergestellten Celluloseprodukts zur Bereitung
einer Celluloselösung durch Einwirkung von Hitze und gegebenenfalls Druck und Ausformung vorzugsweise zu Fäden oder Fasern.
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