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Photographisches Material für das Silberfarbbleichverfahren
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absorbiert, jedoch für höhere Lichtwellenlängen gänzlich durchlässig ist. Visuell ist eine solche Farbe ein reines Zitronengelb. Wird das gelbe Teilbild nach dem Silberfarbbleichverfahren hergestellt, so benötigt man geeignete bleichbare Azofarbstoffe. Den optischen Anforderungen entsprechende, rein gelbe Azo- farbstoffe findet man in der Reihe derjenigen, welche Reste von Acetoacetylaminobenzolen oder Pyrazo- lonen enthalten. Diese Farbstoffe haben aber in den meisten Fällen den Nachteil, dass sie in den üblichen
Silberfarbbleichverfahren gar nicht oder nur zum Teil ausgebleicht werden.
Die nach der vorliegenden Erfindung für den erwähnten Zweck zu verwendenden Farbstoffe zeigen nun rein gelbe Farbtöne und lassen sich im Silberfarbbleichverfahren gut ausbleichen. Gegenstand der Erfin- dung ist demgemäss ein photographisches Material für das Silberfarbbleichverfahren. Es ist dadurch ge-
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dasszolkern gebundenen 5-Iminopyrazolins bedeuten, wobei alle im Molekül vorhandenen Azogruppen einerseits an einen Benzolkern und anderseits an den Rest eines 5-Iminopyrazolins gebunden sind.
Im einfachsten Falle handelt es sich um Monoazofarbstoffe, die durch Kupplung diazotierter Amine der Benzolreihe mit Iminopyrazolen erhalten werden. Enthalten die Farbstoffe wasserlöslichmachende Gruppen wie Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppen, so sollen sie trotzdem für das Silberfarbbleichverfahren diffusionsfest sein oder doch eine möglichst geringe Diffusion aufweisen. Dieses Ziel kann man durch Vergrösserung des Farbstoffmoleküls erreichen, z. B. indem man Diazokomponenten verwendet, die über Carboxy- oder Sulfoxygruppen vergrösserte Moleküle haben. Ganz allgemein ist es von Vorteil, wenn in den Farbstoffen der Formel (1) der Rest Ri mindestens eine Acylgruppe, z. B. eine solche vom Typus der Benzoylaminogruppe, aufweist.
Die Acylgruppen können sich beispielsweise von höheren Fettsäuren
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entsprechen, worin A einen aliphatischen oder aromatischen Rest und Y eine wasserlöslichmachende Gruppe bedeuten. Als Beispiel einer derartigen Diazokomponente sei die Verbindung der Formel
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erwähnt.
Besonders gut wirksam für die Herstellung von wasserlöslichen, wenig oder gar nicht diffundierenden Farbstoffen ist die Verwendung von substantivierenden Diazokomponenten, d. h. solchen, welche zu Farbstoffen führen, die Affinität zur Cellulosefaser besitzen. Als Beispiele seien hier die folgenden Verbindungen aufgeführt :
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Selbstverständlich können die Diazokomponenten ausser den bereits erwähnten Substituenten und Atomgruppierungen noch weitere Substituenten, wie Chloratome, Methyl- oder Äthylgruppen, Methoxy- oder Äthoxygruppen, Carbonsäure- oder Sulfonsäureamidgruppen enthalten.
Die Iminopyrazoline, mit welchen die Diazoverbindungen zu Monoazofarbstoffen gekuppelt werden, können z. B. der Formel
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entsprechen, worin R 4 einen Naphthalinrest oder vorzugsweise einen Benzolrest bedeutet, der ebenfalls weitere Substituenten, z. B. die soeben im Zusammenhang mit den Diazokomponenten erwähnten, insbesondere aber auch wasserlöslichmachende Gruppen wie Sulfonsäuregruppen, enthalten kann.
An Stelle der Monoazofarbstoffe können die photographischen Schichten auchDisazofarbstöffe der weiter oben angegebenen allgemeinen Zusammensetzung enthalten. Solche Disazofarbstoffe können z. B. der Formel
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entsprechen, worin R den Rest einer Diazokomponente mit einem an die Azogruppe gebundenen Benzolkern, R einen Benzolrest und X eine direkte Bindung oder ein Brückenglied bedeuten.
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worin Reinen Naphthalinrest oder vorzugsweise einen Benzolrest und Rs den Rest einer Tetrazoverbindung bedeutet.
Diese Disazofarbstoffe lassen sich durch Kupplung tetrazotierter Diamine mit Aminopyrazolinen der Formel (7) herstellen. Bei den als Ausgangsstoffe benötigten Diaminen der Formel HN-R-NH kann sich wiederum die Anwesenheit substantivierender Gruppen als vorteilhaft erweisen.
Es kommen beispiels weise folgende Diamine in Betracht
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:Im übrigen können die Mono- und Disazofarbstoffe durch Azokupplung in schwach saurem bis schwach alkalischem Medium aus den Mono-und Diaminen und den ein-oder zweimal kuppelbaren Iminopyrazolinen in üblicher, an sich bekannter Weise hergestellt werden.Fallssie keine wasserlöslichmachenden Gruppen besitzen und deshalb als Pigmente nicht in wässerige Lösung gebracht und nicht wie wasserlösliche Farbstoffe auf Substraten fixiert werden können, müssen sie in den photographischen Schichten fein und gleichmässig verteilt werden. Zu diesem Zweck ist es notwendig, sie mittels geeigneter Vorrichtun-
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che zum Färben der Schichten angewendet.
Optisch zeichnen sich diese Farbstoffe aus durch eine starke Absorption im Wellenlängenbereich von 400 bis 480 mu mit steilem Abfall im Bereiche über 480 mp und hoher Transparenz bei 500 m f und darüber.
Die gelben Azofarbstoffe der eingangs angegebenen Zusammensetzung können als Filterfarbstoffe verwendet werden, insbesondere aber zum Aufbau eines Mehrschichtenmaterials zur Herstellung farbiger Aufsichts- oder Durchsichtsbilder. Die wasserlöslichen diffundierenden Vertreter der gelben Farbstoffe können z. B. zum Einfärben von Gelatineschicht- oder Gelatinegerbbildern benutzt werden, die man in
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Übertragungsprozessen oder Absaugeverfahren zum Aufbau eines mehrfarbigen Bildes verwendet.
Die besondere Bedeutung dieser Farbstoffe liegt in ihrer Bleichbarkeit im Silberfarbbleichverfahren.
Insbesondere können diese gelben Farbstoffe in einem Mehrschichtenmaterial vorhanden sein, das auf einem transparenten oder weisspigmentierten Träger die drei lichtempfindlichen und grünblau, blaurot und gelbgefärbten Halogensilber-Gelatineschichten enthält, wobei die Schichten nach der natürlichen Farbzuordnung sensibilisiert sind.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel1: Man verwendet einer der folgenden, in üblicher Weise herstellbaren Farbstoffe :
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S HNR : H oder CH R' : H oder SO H
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Die Herstellung der mit diesen Farbstoffen gefärbten Gelatinen erfolgt nach an sich bekanntem Verfahren, indem man den Farbstoff in heissem Wasser löst, die Farbstofflösung auf etwa 400 abkühlt und mit einer etwa 400 warmen, 10% gen wässerigen Gelatinelösung vermischt und verrührt. Das Auflösen des
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hält man nach dem Trocknen eine Gelbschicht mit einer optischen Dichte von 2, 5 bei einer Wellenlänge von 436 m .500g einer so hergestellten, gelb gefärbten Gelatine werden mit 1000 g Halogensilberemulsion vermischt, welche 35 g Silber enthält.
Nach dem Vergiessen auf dem gewünschten Träger und Trocknen wird belichtet und wie folgt entwickelt : 10 5 min Entwickeln in einem der gebräuchlichen Metol-Hydrochinon-Natriumcarbonat-Entwickler
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Wasserchinon, 26 g wasserfreies Natriumcarbonat und 1 g Kaliumbromid) ;
2. 2 - 3 min Wässern ; 30 5 min Fixieren in einem Bad von 1000 cnr Wasser, 200 g Natriumthiosulfat und 20 g Kaliummetabisulfit;
4.5 min Wässern ; dz 5 min Härten in 4%iger Formaldehydlösung:
6. 5 min Wässern ;
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7.10 min Bleichen in einem Bad, das in 1000 Teilen Wasser 30-90 Teile Kaliumbromid, 20-50 Teile Thioharnstoff, 30-75 Teile konz.
Salzsäure und 1-2 Teile einer l ? !" Lösung von Aminooxyphenazin enthält ;
8.3 min Wässern ;
9.3 min Spülen in einer l Obigen Natriumcarbonatlösung ;
10.3 min Wässern ;
11. 5 min Bleichen, wie unter 7 ;
12.5 min Wässern ;
13.3 min Silberbleichen in einem Bad, das in 1000 Teilen Wasser 100 Teile krist. Kupfersulfat, 20 Teile 30%ige Salzsäure und 80 Teile Natriumchlorid enthält ;
14.3 min Wässern ;
15.5 min Fixieren (Bad wie unter 3) ;
16.10 min Wässern ;
17. Trocknen.
Man erhält ein gelbes Teilbild, das einem Mehrschichtenmaterial angehören kann, z. B. als Gelbschicht neben einer Purpur- und einer Cyanschicht üblichen Zusammensetzung.
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werden zusammen mit 0, 5 Teilen eines Natrium-alkylnaphthalinsulfonats und 20 Teilen Wasser in einer von Metallteilen freien Kugelmühle, z. B. einer Attritormühle (Labormodell), so lange gemahlen, bis praktisch alle Farbstoffpartikel kleiner als 0,5 ju sind. Dann wird der Mühleninhalt mit 30 Teilen Wasser herausgespült und mit 150 Teilen einer 8% gen Gelatinelösung homogen vermischt. 100 Teile dieser Farbgelatine werden mit 50 Teilen Bromsilberemulsion gemischt und auf Glasplatten vergossen.
Dann wird hinter einem Stufenkeil belichtet, das Silberbild in einem Metol-Hydrochinonentwickler entwickelt und fixiert. Nach einer Zwischenhärtung in verdünnter Formaldehydlösung wird der Schichtfarbstoff in Abhängigkeit von der vorhandenen Silbermenge in einem Bad, das in 1000 Vol.-Teilen 30-75 Vol.-Teile zigue Salzsäure, 30-90 Teile Kaliumbromid, 20-50 Teile Thioharnstoff und 0, 001-0, 01 Teile Aminooxyphenazin enthält, ausgebleicht. Dann wird überschüssiges Silber in einem Bad, das in 1000. Vol. -Tei- len 100 Teile Natriumchlorid, 100 Teile krist. Kupfersulfat und 50 Vol.-Teile 37%ige Salzsäure enthält, gebleicht und wie üblich fixiert. Man erhält auf diese Weise einen zum ursprünglichen Silberkeil gegenläufigen Farbkeil.
An Stelle des azopigmentes der Formel (23) können auch die Azopigmente der folgenden Formeln verwendet werden.
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PATENTANSPRÜCHE :
1. Photographisches Material für das Silberfarbbleichverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass es auf einem Träger eine Schicht mit mindestens einem Farbstoff der Formel
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enthält, worin R den Rest einer Diazokomponente mit einem an die Azogruppe gebundenen Benzolkern und Rz den Rest eines in 4-Stellung an die Azogruppe und in 1-Stellung an einen Naphthalin- oder Benzolkern gebundenen 5-Iminopyrazolins bedeuten, wobei alle im Molekül vorhandenen Azogruppen einerseits an einen Benzolkern und anderseits an den Rest eines 5-Iminopyrazolins gebunden sind.