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Antrieb für den Spulen-Abstreifer an automatischen Webstühlen
Die Erfindung betrifft einen Antrieb für den Spulenabstreifer an automatischen Webstühlen, der an einem beweglichen Träger angebracht und mit einem Mundstück zum Abstreifen des Spitzenwickels versehen ist und mittels einer Steuerkurve über die Spitze der einzuschlagenden Schussspule vor-und zurückgeschoben wird.
Die bisher bekannten Spulenabstreifer mit ihrem Antrieb-wie z. B. gemäss der USA-Patentschrift Nr. 2, 566, 880-sind überaus kompliziert gebaut und auch sehr störungsanfällig.
Nach der Erfindung werden nun Antriebe für den Spulenabstreifer an automatischen Webstühlen geschaffen, die dadurch wesentlich einfacher aufgebaut und auch im Betrieb widerstandsfähiger sind, dass das Hebelsystem für den Antrieb des Trägers über ein Gestänge mit einem an einer ortsfesten Achse gelagerten Schwenkhebel verbunden ist, der einen in Abhängigkeit von einem Spulenfühler durch die Aussenschere axial verschiebbaren und in eine Steuerkurve der Weblade eingreifenden Zapfen trägt.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung dieses Antriebes ist der Betätigungszapfen zu seiner axialen Verschiebung mit einer Ringnut versehen, in die ein vorderer Schenkel einer U-förmigen Gabel eingreift, deren zweiter Schenkel im Schwenkhebel gelagert ist ; an dieser Gabel ist ein mit einer Zugstange verbundener Hebel befestigt, und dieselbe ist mittels eines Kugelgelenkes sowie eines weiteren Hebels an der Welle einer Aussenschere angelenkt. Zum Zurückziehen des Betätigungszapfens aus der an der Weblade befestigten Steuerkurve ist vorzugsweise am zweiten Schenkel der in den Zapfen eingreifenden U-förmigen Gabel ein Nocken befestigt, der in den Schwenkbereich eines an der Weblade befestigten Anschlages hineinragt.
In Fig. 1 der Zeichnung ist ein Teil eines automatischen Webstuhles mit dem erfindungsgemässen Antrieb für den Spulenabstreifer in einer beispielsweisen zweckmässigen Ausführungsform sowie in Fig. 2 ein Teil dieses Antriebes vergrössert dargestellt.
Der Abstreifer 1 besteht aus einem hülsenförmigen Mundstück 2 und einem Trägerrohr 3, die beide z. B. durch einen Bajonettverschluss lösbar verbunden oder auch aus einem Stück gefertigt sein können ; vom Trägerrohr 3 führt ein Schlauch 7 zum Fadenbehälter 8, an den die Saugpumpe 9 angeschlossen ist. Das Trägerrohr 3 ist an der Parallelogrammführung 10 mittels zweier Arme 11 und 12 angelenkt, die an ihren oberen Enden mittels der Längslöcher 16 bzw. 17 an Achsen 13 und 14 gelagert sind, welche an der am Webstuhl ortsfesten Platte 15 sitzen ; durch Verschwenken dieser Arme 11 und 12 in der unten näher beschriebenen Weise wird der Abstreifer 1 geradlinig vorwärts und rückwärts bewegt.
Beim nächstfolgenden Spulenwechsel soll nun die Spule 18 vom Hammer 19 des Spulenwechslers in den Schützen 20 eingeschlagen werden. Die Spule 18 trägt an der Spitze einen Endwickel 21, welcher vom Abstreifer 1 abgezogen werden soll und sich dabei in den Faden auflöst, der festgehalten wird. Die Überlänge dieses Fadens wird abgeschnitten und von der Saugvorrichtung 9 durch den Schlauch 7 in den Fadenbehälter 8 abgesaugt.
Im folgenden wird nun der Mechanismus zur Betätigung der Arme 11 und 12 der Parallelogrammführung 10 des Abstreifers 1 sowie der damit zusammenhängende Vorgang des Spulenwechsels und die Funktion der Aussenschere 30 erläutert.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Arbeitsstellung des Webstuhles befindet sich die Weblade 40 annähernd in ihrer vorderen Totpunktlage und der Webschützen 20 auf der Seite des Spulenwechsel-Automaten.
Die im Webschützen 20 vorhandene Schussspule 41 weist nur noch eine geringe Menge Garn auf, so dass ein Spulenwechsel zu erfolgen hat. Ein in Fig. l nicht sichtbarer Spulenfühler an sich bekannter Bauart greift durch eine seitliche Öffnung des Schützen 20 hindurch und tastet die Schussspule 41 ab, um deren Füllung bzw. den Zeitpunkt des Spulenwechsels zu ermitteln und dann den Wechselvorgang einzuleiten.
Die Reservespulen 18, 18 a befinden sich in einem Zuführungskanal 42, in welchem sie unter dem Einfluss der Schwerkraft nach unten gleiten. Die unterste Spule 18, die beim Spulenwechsel mit Hilfe des Hammers 19 in den Webschützen 20 eingeschlagen werden soll-u. zw. unter Ausstossung der beinahe leer gewordenen Spule 41 -, ist in üblicher Weise durch einen Anschlag gegen vorzeitiges Herunterfallen gesichert.
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Der Picker zum Antrieb der Schützen 20 ist mit 43 bezeichnet.
Fig. 1 veranschaulicht die Lage dieser Bauteile im Zeitpunkt unmittelbar vor dem Einschlagen der
Spule 18 in den Schützen 20. Eine übliche Aussenschere 30 des Webstuhles, die mittels eines Schlittens 44 auf zwei festen Führungsstangen 45, 46 senkrecht zum Webschützen 20 verschiebbar gelagert ist, be- findet sich in gegen den Schützen 20 vorgeschobener Lage, in der die Aussenschere 30 geöffnet ist. Der in das
Gewebe zuletzt eingetragene Schussfaden 47 verläuft durch die geöffnete Aussenschere 30 hindurch, deren erwähnte Verschiebung mittels eines Hebels 48, einer denselben tragenden Welle 49, eines Lenkers 50, der mittels Gelenken mit dem Hebel 48 und dem Schlitten 44 der Aussenschere 30 verbunden ist, erreicht wird.
Eine den Lenker 50 umgebende Schraubendruckfeder 51 ermöglicht, den Schlitten 44 mit der Aussen- schere 30 etwas vom Webschützen 20 wegzuschieben, ohne dass der Hebel 48 entsprechend geschwenkt wird. Der Schlitten 44 ist mit einem regulierbaren Anschlag 52 versehen, gegen welchen die Weblade 40 anschlagen kann und der so eingestellt wird, dass ein Berühren der Aussenschere 30 an der Wand des Web- schützen 20 verhindert ist.
Die Schere 30 ist mit einer Rolle 53 versehen, gegen welche ein Anschlag 54 schlägt, der mit dem
Hammer 19 in Verbindung steht und mit der Abwärtsbewegung des Hammers 19 gegen die Rolle 53 drückt und somit die Aussenschere 30 schliesst.
Der Endwickel21 der zum Einschlagen in dem Schützen 10 bereitliegenden Spule 18 ist beim Schliessen der Aussenschere 30 bereits durch den Abstreifer 1 erfasst, deren Ausbildung bereits eingangs näher be- schrieben wurde.
Die Antriebsarme 11, 12 des Abstreifers 1 sind schwenkbar mit Lenkern 55 und 56 verbunden, welche fest auf Wellen 57 bzw. 58 sitzen, die sich in Lagern 59 und 60 der Platte 15 drehen können. Angetrieben wird lediglich der Hebel 12, während der Hebel 11 nur als Parallelführungsteil der Abstreifvorrichtung 1 dient.
Am Ende der Welle 58 ist ein Hebel 61 befestigt, der über zwei Kugelgelenke 62, 63 und eine diese verbindende Stange 64 mit einem gekrümmten Hebel 65 verbunden ist (Fig. 2). Der Hebel 65 ist auf einer in der Platte 15 drehbaren Welle 66 gelagert und trägt einen axial verschiebbaren Zapfen 67, der in eine Führungskurve 68 (Fig. 1) einer Platte 69 eingreifen kann, welch letztere mit Schrauben 70, 71 an der Weblade 40 befestigt ist.
In einem Teil des Hebels 65 ist ein Bügel 72 mit einem Ende 72 a schwenkbar angebracht, wogegen sein anderes freies Ende 72 b in eine Ringnut 73 des Zapfens 67 eingreift (Fig. 2) ; am freien Schenkel 72 b des Bügels 72 ist ein zweiarmiger Hebel 74 schwenkbar gelagert ; eine Torsionsfeder 75, die einerseits mit dem Hebel 74 verbunden ist und anderseits an einem Stellring 76 dieses Schenkels 72 b angreift, trachtet, den Hebel 74 mit seinem Arm 74 a gegen den ersten Schenkel 72 a des Bügels 72 zu drücken ; am anderen Arm 74 b des Hebels 74 greift eine Zugstange 77 an-deren Eingriffende in Fig. 1 strichliert dargestellt ist-und welche den Bügel um seinen Schenkel 72 a entgegen dem Uhrzeigersinn schwenken kann.
Schlägt der Hebelarm 74 a am Schenkel 72 a des Bügels 72 an und wird weiter an der Stange 77 gezogen, so wird mittels des Gabelschenkels 72 b über die Ringnut 73 auch der Zapfen 67 nach rechts (Fig. 2) geschoben und in Eingriff mit der Führungskurve 68 der Platte 69 gebracht.
Durch eine Federwippe wird gewährleistet, dass der Zapfen 67 entweder ganz nach links oder ganz nach rechts verschoben wird und nicht in einer Zwischenstellung stehenbleiben kann. Hiezu ist eine Schrauben-Druckfeder 78 (Fig. 2) vorgesehen, welche einerseits mit dem Bügel 72 b der Gabel 72 und anderseits mit einem fest im Hebel 65 sitzenden Bolzen 79 verbunden ist ; mittels der Druckfeder 78 wird über den Schenkel 72 b des Bügels der Zapfen 67 entweder ganz in den Hebel 65 hinein- oder aus diesem herausgeschoben.
Die Zugstange 77 ist durch ein Kugelgelenk 80 (Fig. 1) und einen Hebel 81 mit der Welle 49 verbunden, die zur Betätigung der Aussenschere 30 dient. Somit wird beim Verschieben der Aussenschere 30 gegen den Schützen 20 der Zapfen 67 über die Zugstange 77, den Hebel 74 und den Bügel 72 in Eingriff mit der Führungskurve 68 der Platte 69 gebracht.
Am Gabelschenkel 72 a ist ein Nocken 82 befestigt, der mit dem abgebogenen Teil 83 (Fig. 1) einer Stange 84 zusammenarbeitet, die ihrerseits an der Weblade 40 befestigt ist. Wenn die Weblade 40 ihre vorderste Stellung erreicht, stösst der Teil 83 der Stange 84 gegen den Nocken 82 und bringt den Zapfen 67 über den Bügel 72 wieder ausser Eingriff mit der Führungskurve 68, indem sich der Bügel 72 im Uhrzeigersinn um seinen Schenkel 72 a dreht und den andern 72 b über die Ringnut 73 den Zapfen 67 aus der Führungskurve 68 herauszieht.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt :
Wenn der erwähnte, nicht dargestellte Spulenfühler feststellt, dass ein Spulenwechsel, zu erfolgen hat, so wird der Wechselvorgang in mechanischer Hinsicht genau gleich eingeleitet, wie es bekannterweise schon bisher an automatischen Webstühlen der Fall war. Zu beachten ist, dass der Spulenwechsel sobald der Spulenfühler einen Wechsel einleitet, jeweils beim nächsten Einlauf des Schützen 20 in die automatenseitige Endlage (Fig. 1) stattfindet.
Beim Ansprechen des Spulenfühlers, der z. B. in an sich bekannter Weise einen elektrischen Kontakt schliesst, wird die Aussenschere 30 in die in Fig. 1 gezeigte vorgeschobene Lage gebracht. Dadurch gelangt die Zugstange 77 aus der in Fig : 1 gestrichelt gezeichneten Stellung am Hebelarm 74 b (Fig. 2) in die Stellung, die dem in vollen Linien gezeichneten Stangenende entspricht. Durch diese Bewegung dreht die
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Stange 77 den Hebel 74 entgegen dem Uhrzeigersinn unter Anschlag des Hebelarmes 74 a am Gabelschenkel 72 a, wodurch der Bügel 72 um den Schenkel 72 a geschwenkt wird und mit dem Ende 72 b den Zapfen 67 nach rechts (Fig. 2) verschiebt, wodurch dieser in Eingriff mit der Führungskurve 68 gelangt.
Durch die Bewegung der Weblade 40, an welcher die Platte 69 mit der Führungskurve 68 befestigt ist, werden der Zapfen 67 und damit der Hebel 65 zunächst angehoben. Dabei wird der Hebel ssj um die Achse 66 geschwenkt, wobei die Stange 64 gehoben und über den Hebel 61 die Welle 58 im Gegenuhrzeigersinn gedreht wird. Hiebei werden über den Hebel 56 die an der Abstreifvorrichtung 1 angelenkten Arme 12 und 11 um ihre Gelenkachsen 13, 14 an der Platte 15 im Uhrzeigersinn geschwenkt, so dass die Abstreifvorrichtung 1 mit dem Mundstück 2 sich gegen die Spule 18 bewegt.
Sobald der Zapfen 67 durch die Führungskurve 68 wieder gesenkt wird, erfolgt eine Gegensteuerung
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zurückgeführt wird und hiebei den Endwickel 21 von der Spule 18 abzieht.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Antrieb für den Spulenabstreifer an automatischen Webstühlen, der an einem beweglichen Träger angebracht und mit einem Mundstück zum Abstreifen des Spitzenwickels versehen ist und mittels einer Steuerkurve über die Spitze der einzuschlagenden Schussspule vor-und zurückgeschoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Hebelsystem (11-12) für den Antrieb des Trägers (3) über ein Gestänge (56-61-64) mit einem an einer ortsfesten Achse (66) gelagerten Schwenkhebel (65) verbunden ist, der einen in Abhängigkeit von einem Spulenfühler durch die Aussenschere axial verschiebbaren und in eine Steuerkurve (68) der Weblade eingreifenden Zapfen (67) trägt.