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Schützenwächter für automatische Webstühle
Die Erfindung betrifft einen Schützenwächter an einem mechanischen Webstuhl.
Bei bekannten Einrichtungen dieser Art wird der Webstuhl automatisch und augenblicklich stillgesetzt, wenn für einen Spulenwechsel im Webschützen der letztere nicht die richtige Spulenwechsellage einnimmt. Es genügen schon verhältnismässig geringe Abweichungen der Schützenlage von der richtigen Spulenwechsellage zur Stillsetzung des Webstuhles. Dies ist erforderlich, um allfällige Beschädigungen der Spulen, des Schützen und des Spulenwechselautomaten sicher zu vermeiden. Es ist klar, dass dadurch verhältnismässig yiel Betriebsunterbrechungen auftreten, was als Nachteil zu bezeichnen ist.
Zur Vermeidung dieses Nachteiles sind z. B. durch die deutsche Patentschrift Nr. 569005 auch schon Schützenftihler bekannt geworden, die derart ausgebildet und am Webstuhlgestell derart schwenkbar angeordnet sind, dass sie bei kleiner Korrektumotwendigkeit den Schützen in seine richtige Stellung zum Spulenwechseln bringen, bei grösseren Abweichungen der Lage des Schützen von der richtigen Spulenwechselstellung jedoch das Abstellen des Webstuhles einleiten oder zumindest den Spulenwechsel verhüten.
Diese Ausbildung ist jedoch mit dem Nachteil behaftet, dass bei der Anschlagbewegung der Weblade eine Relativbewegung zwischen dem Schützenfühler und dem Schützen und somit eine gleitende Reibung dieser Teile entsteht, da der Schützen auf der sich nach vom und hinten bewegenden Weblade läuft, wogegen
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Gemäss den deutschen Patentschriften Nr. 569005 und Nr. 569840 ist es auch bekannt, den Schützenfühler oder Schützenzubringer mit einem von vom nach hinten beweglichen Gleitstück zu versehen, das zum Zusammenarbeiten mit dem Schützenende bestimmt ist, jedoch nicht dazu dient, die Reibung zwischen dem Schützen und dem Schützenfühler oder Schützenzubringer aufzuheben.
Das Gleitstück wird vielmehr lediglich dann auf dem schwenkbaren Trägerhebel verschoben, wenn der Schützen eine von der Spulenwechselstellung stark abweichende Lage einnimmt, die nicht mehr korrigiert werden kann. Dann wird das Gleitstück durch Anstossen am Schützen zufolge der Ladenbewegung verschoben und dadurch der Webstuhl stillgesetzt.
Der Schützenwächter gemäss derErfindung weist in bekannter Weise ebenfalls einen beweglichen Finger auf, der, durch eine Kurvenbahn gesteuert, bei der Anschlagbewegung der Weblade in die Bewegungsbahn des Schützen eingreift und dabei den Schützen nötigenfalls in die richtige Spulenwechsellage bringt oder den Webstuhl abstellt.
Zur Vermeidung aller vorerwähnten Nachteile ist die Ausbildung so getroffen, dass der Finger und ein mit demselben verbundener Betätigungshebel nicht am Webstuhlgestell, sondern an der Weblade schwenkbar gelagert sind und dass ein die Kurvenbahn aufweisender Nocken, welcher an einem am Webstuhlgestell angeordneten Träger gegen den Einfluss einer Feder beweglich gelagert ist und mit dem Mechanismus zum Stillsetzen des Webstuhles in Wirkungsverbindung steht, vorgesehen ist, der mit dem Betätigungshebel bei der Anschlagbewegung der Weblade zusammenarbeitet.
Bei dieser Ausbildung entsteht durch die Webladenbewegung keine Relativbewegung und keine Reibung zwischen dem Schützen und dem Finger. Ferner ergibt sich eine bedeutend einfachere Bauweise, da ein Gleitstück, wie es bei den erwähnten, bekannten Ausführungen zu finden ist, entfällt.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung an Hand der Zeichnung, in welcher rein beispielsweise eine Ausführungsrom des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht ist.
Fig. 1 zeigt die Automatenseite eines Webstuhl, teils in Seitenansicht und teils im senkrech-
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ten Schnitt nach der Linie I-I in Fig. 2, u. zw. an der linken Seite des Webstuhles gesehen, Fig. 2 stellt teils eine Draufsicht und teils einen waagrechten Schnitt der Teile von Fig. 1 dar, und Fig. 3 zeigt eine Partie der Weblade und der damit verbundenen Teile, sowie einen Webschützen in Ansicht vom Brustbaum des Webstuhles her gesehen, wobei die Weblade teils im senkrechten Schnitt dargestellt ist.
Gemäss Fig. 1 ist eine Stossstange 11 an ihrem unteren Ende mit einem geschlitzten Führungsstück 12 versehen. Zwischen die beiden Schenkel des Führungsstückes 12 greift ein Hebel 13 ein, der durch einen Stift 14 mit dem Führungsstück 12 gelenkig verbunden ist. Der Hebel 13 ist lose schwenkbar auf einer Achse15 gelagert, welche an einem mit dem Webstuhlgestell fest verbundenen Lagerstück 16 drehbar gelagert ist. Mit Hilfe einer Nabe 18 ist ein Bolzen 17, radial zur Achse 15 verlaufend, mit dieser fest verbunden. Parallel zum Bolzen 17 verläuft ein weiterer Bolzen 19, der in der Nabe 18 längsverschiebbar gelagert ist. Eine Zugfeder 20 greift mit dem einen Ende am Bolzen 17 an und ist mit ihrem andern Ende an einem Zapfen 21 des Webstuhlschildes 22 verankert.
Die Feder 20 ist bestrebt, den Bolzen 17 gegen einen Anschlagzapfen 23 zu ziehen, der am Hebel 19 befestigt ist. Die Stossstange 11 mit ihrem Führungsstück 12 sowie der Hebel 13 sind Bestandteile eines an sich bekannten, weiter nicht dargestellten Mechanismus zum Vorbereiten des Wechsels der leer gewordenen Schussspulen.
Das in Fig. 1 rechts liegende Ende des Bolzens 19 befindet sich vor einer Anschlagfläche eines Hebels 25, der um eine am Webstuhlgestell befestigte Achse 26 schwenkbar ist. Das untere Ende des Hebels 25 ist durch ein Gelenk 27 mit einer Stossstange 28 verbunden, die mit der nicht dargestellten Kupplung im Antrieb des Webstuhls in Steuerverbindung steht. Der Hebel 25, die Stossstange 28 und die erwähnte Kupplung bilden einen an sich bekannten Mechanismus. der dazu dient, den Webstuhl augenblicklich stillzusetzen, wenn im Betrieb des Webstuhles ein Fehler auftritt. Am Hebel 25 ist ein Mitnehmerfinger 29 angeordnet, der beim Schwenken des Hebels 25 im Drehsinn des Uhrzeigers in Fig, 1 gegen den Bolzen 19 fährt und denselben nach oben schwenkt.
Auf der Achse 15 sitzt ein Trägerarm 30 fest, an welchem mit Hilfe eines Zapfens 31 ein Nocken 32 schwenkbar gelagert ist. Ein am Nocken 32 ausgebildeter Anschlag 33 arbeitet mit dem in Fig. 1 und 2 linken Ende des Bolzens 19 zusammen. Der Bolzen 19 ist von einer Druckfeder 34 umgeben, welche bestrebt ist, den Bolzen 19 in Fig. 1 und 2 nach links zu bewegen und dadurch den Nocken 32 zuschwenken, bis eine Nase 35 desselben gegen eine entsprechende Anschlagfläche 36 des Trägerarmes 30 stösst (Fig. 2). Am Nocken 32 ist eine Steuerkurve 37 ausgebildet, die an einer Schulter 38 um den Zapfen herum auf die Hinterseite des Nockens zu einer schräg verlaufenden Hinterfläche 39 des Nockens führt.
Der Bolzen 17 und der Anschlagzapfen 23 dienen als Mitnehmer, durch welche der Trägerarm 30 und der Hebel 13 miteinander auf Bewegung in der einen Schwenkrichtung verbunden sind.
An der Lade 40 des Webstuhls ist ein Support 41 festgeschraubt, welcher ein Lager 42 für eine Achse 43 trägt. Auf der Achse43 sitzt ein Finger 44 fest, welcher durch eine Längsausnehmung 45 der Lade 40 hindurch in die Bewegungsbahn des Webschützens 46 greifen kann, um dadurch den Webschützen 46 für den Wechsel der Schuss spule 47 nötigenfalls in die richtige Lage bringen zu können, wie weiter unten beschrieben wird.
Ebenfalls auf der Achse 43 sitzt ein Betätigungshebel 48, der mit der Steuerkurve 37 des Nockens 32 zusammenarbeiten kann. Eine um die Achse 43 gewickelte Schraubenfeder 49 greift einerseits am Hebel 48 und anderseits am Lager 42 an ; sie hat das Bestreben, die Achse 43 so zu drehen, dass der Finger 44 in Fig. 3 sich gegen den Drehsinn des Uhrzeigers bewegt und dabei aus der Bewegungsbahn des Schützens 46 hinausgeschwenkt wird. Zum Festlegen der Endstellung des Fingers 44 ist am Support eine Anschlagschraube 50 vorhanden.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist wie folgt :
Wenn die Schussspule 47 des Schützens 46 ieergeworden ist, wird im nicht dargestellten, an sich be-
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Schussspule bereitgestellt, wobeiübergehend nach unten bewegt. Dabei wird der Hebel 13 in die in Fig. 1 mit nicht voll ausgezogenen Linien dargestellte Lage nach unten geschwenkt. Die Feder 20 hält dabei den Bolzen 17 gegen den Zapfen 23 des Hebels 13, so dass die Achse 15 in Fig. 1 im Uhrzeigersinn gedreht wird und der Trägerarm 30 die mit voll ausgezogenen Linien gezeichnete Lage einnimmt. Der Nocken 32 kommt dadurch in die Bewegungsbahn des Betätigungshebels 48 zu liegen, was aber zunächst ohne Einfluss bleibt, da die Lade 40 im Begriff ist, sich nach hinten, d. h. in Fig. 1 und 2 nach links, zu bewegen.
Bei der anschliessenden Vorwärtsbewegung der Lade 40 läuft der Schützen 46 von links nach rechts in die Spulenwechselstellung.
Wenig vor dem Erreichen der vordem Totpunktlage der Lade 40 trifft der Hebeln 48 auf die Steuerkurve des Nockens 32 auf und gleitet an derselben entlang, wobei der Hebel 48 entgegen dem Einfluss der Torsionsfeder 49 verschwenkt und dadurch der Finger 44 nach oben in die Bewegungsbahn des Schützens 46 ge-
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schwenkt wird, wie in Fig. 3 mit strichpunktierten Linien gezeigt ist.
Hat der Schützen nicht die richtige, in Fig. 3 mit voll ausgezogenen Linien gezeichnete Lage, sondern z. B. diejenige, die in Fig. 3 mit gestrichelten Linien dargestellt ist, so fährt der Finger 44 gegen das in Fig. 3 linke Ende des Schützens und drückt dabei den Schützen vollends in die richtige Spulenwechselstellung. Dies ist natürlich nur möglich, wenn die Lage des Schützens nicht allzu stark von der richti- gen Spulenwechselstellung abweicht. Die Abweichung darf in der Praxis bis zu 30 mm oder sogar bis zu 50 mm betragen, je nach der Konstruktion des Schützens bzw. des Webstuhles.
Unmittelbar bevor die Lade 40 in die vordere Totpunktlage kommt, gleitet der Hebel 48 an der Schulter 38 des Nockens 32 von der Steuerkurve 37 ab, wobei unter dem Einfluss der Torsionsfeder 49 der Hebel 44 auf die Hinterseite des Nockens 32 schwenkt. Dabei geht der Finger 44 in seine Ausgangslage zurück, um dadurch dem Schützen 46 den Weg für den Rücklauf freizugeben. Hat die Lade 40 die vorderste Totpunktlage erreicht, so wird die leere Spule 47 im Schützen 46 gegen eine volle gewechselt. Bei der anschliessenden Rückwärtsbewegung der Lade 40 gleitet der Hebel 48 über die schräge Hinterfläche 39 des Nockens 32, wodurch derselbe unter entsprechender Schwenkung des Trägerarmes 30 gegen den Einfluss der Feder 20 aus der Bewegungsbahn des Hebels 48 herausbewegt wird.
Der zum Vorbereiten des Spulenwechsels dienende Mechanismus kehrt gleichzeitig in seine Ausgangslage zurück, d. h. die Stossstange 11 bewegt sich nach oben, wobei auch der Hebel 13 in die strichpunktiert gezeichnete Ausgangslage geschwenkt wird. Der Anschlagzapfen 23 nimmt dabei den Bolzen 17 gegen den Einfluss der Feder 20 ebenfalls nach oben mit. Dadurch bewegt sich der Trägerarm 30 mit dem Nocken 32 in die strichpunktiert gezeichnete Ruhelage, d. h. der Nocken 32 tritt vollständig aus dem Bewegungsbereich des Hebels 48 heraus, so dass bei den nachfolgenden Anschlagbewegungen der Lade der Hebel 48 nicht mit dem Nokken 32 in Berührung kommt.
Ist aus irgend einem Grunde der Webschützen 46 nicht in die richtige Lage eingelaufen und ist die Abweichung des Schützens von der Spulenwechselstellung zu gross, so kann der Finger 44 nicht nach oben schwenken, weil er gegen den Schützen 46 stösst. In diesem Fall kann auch der Hebel 48 nicht durch die Steuerkurve 3 7 betätigt werden. Bei der Vorwärtsbewegung der Lade 40 wirkt jetzt der Hebel 48 als starrer Anschlag, der gegen den Nocken 32 fahrt und denselben in Fig. 2 im Sinne des Uhrzeigers um den Zapfen 31 schwenkt. Dabei drückt der Anschlag 33 den Bolzen 19 gegen den Einfluss der Feder 34 zurück, d. h. in Fig. 1 und 2 nach rechts. Das rechte Ende des Bolzens 19 stösst gegen den Hebel 25, wodurch die Kupplung des Webstuhls ausgerückt und derselbe augenblicklich stillgesetzt wird.
Um bei der weiteren Vorwärtsbewegung der Lade 40 die mechanische Beanspruchung der miteinander zusammenarbeitenden Teile nicht allzu gross werden zu lassen, ist am Hebel 25 der Mitnehmerfinger 29 vorhanden, der bei der genannten Verschwenkung des Hebels 25 sich nach oben bewegt und dabei gegen den Bolzen 19 fährt. Dadurch wird die Achse 15 so gedreht, dass der Trägerarm 30 nach unten schwenkt und dabei der Nocken 32 aus der Bewegungsbahn des Hebels 48 gebracht wird.
Mit der beschriebenen Schützenwächter-Einrichtung werden die Betriebsausfälle des Webstuhles bedeutend herabgesetzt, weil mit Hilfe des Fingers 44 der Schützen 46 jeweils in die richtige Spulenwechsellage geschoben wird, auch wenn er unmittelbar vorher eine gewisse Abweichung gegenüber dieser Lage gehabt hat. Erst in jenen Fällen, wo die Abweichung des Schützens zu gross ist, als dass eine Korrektur der Schützenlage mit Hilfe des Fingers 44 noch möglich wäre, erfolgt die automatische und augenblickliche Stillsetzung des Webstuhles. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Regulierung des Schützenlaufes bzw. der Abbremsung des Schützensauf der Spulenwechselseite nicht mehr so genau sein muss wie bisher.
Das ist insbesondere bei Mehrfarben webstühlen von grosser Bedeutung, weil dort verschiedene Schützen zur Anwendung kommen, die in der Masse unterschiedlich sein können, was das richtige Einregulieren des Schützenlaufes natürlich wesentlich erschwert.
Es sind auch Ausführungsformen der Schützenwächter-Einrichtung möglich, bei denen der Schützen nicht durch einen schwenkbaren Finger, sondern durch irgend ein äquivalentes mechanisches Glied in die richtige Lage bewegt wird. Anstatt von unten könnte das Glied auch von der Seite her mit dem Schützen zusammenarbeiten. Schliesslich ist nicht nur ein Stossen, sondern auch ein Ziehen des Schützens durch das erwähnte Glied möglich.
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