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Einrichtung an Webstühlen mit beim Spulenwechsel den Faden abscheidender Aussenschere Die Erfindungbetrifft Einrichtungen an WebstUhlen mitbeim Spulenwechsel den Schussfaden abschneidender Aussenschere, von deren Gliedern eines fest und das andere schwenkbar an einem Schlitten angeordnet ist, der an einem ortsfesten Teil il1 Tiefenrichtung des Webstuhles beweglich geführt ist, und welche unmittelbar vor dem Spulenwechsel durch Einwirkung der vorwärtsgehenden Lade geschlossen wird.
Bei mechanischen Webstühlen wird die Schussspule im Schützen ausgewechselt, wenn sich auf ihr noch ein kleiner Fadenrest befindet, der dann beim Anschlag der Weblade mittels einer sogenannten Au- ssenschere abgeschnitten wird, wenn sich der Schützen in'der Spulenwechsel-Stelle befindet.
Die bisher bekannten Einrichtungen zum Antrieb von Fadenscheren sind aus zahlreichen Bauteilen verhältnismässig kompliziert aufgebaut und geben dadurch Anlass zu verschiedenen Störungen ; das Öffnen und wieder Schliessen der Schere erfolgte hiebei während der letzten Anschlagbewegung der Weblade vor dem Spulenwechsel unmittelbar nacheinander, wobei die Öffnung zwangsläufig durch einen Nocken und das Schliessen durch einen mit dem Spulenwechsel-Hammer zusammenhängenden Teil herbeigeführt wurde ; dieser Scherenantrieb verlangte somit ausserordentlich rasche Bewegungen mit entsprechend grossen Beschleunigungskräften.
So ist z. B. aus der österr. Pateiitscbxift Nr. 56916 eine Vorrichtung zum AbschneidenundFesthalten. des Schussfadens für Webstühle mit selbsttätigem Schussgarnersatzbekannt. Bel dieser Einrichtung wird eine sogenannte Innenschere verwendet, bei welcher die Scherenblätter und die Klemmvorrichtung am
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sehenenSchlitz zum AuffangendesSchussfadens um ungefähr 900 gedreht. Mit dem aufgefangenen Schussfaden wird das bewegliche Scherenblatt zugleich mittels eines am Schützenfiihler drehbar befestigten Hebels, der beim Vorgeben der Lade von einem an derselben angebrachten Anschlag gedreht wird, nach vorne bewegt.
Durch das bewegliche Scherenblatt wird der Schussfaden in einen offenen Schlitz einge-
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sich vorwärtsbewegendenScherenblatt den Schussfaden ab. Das Ende des von der Schere zum Geweberand reichenden Schussfadens wird gleichzeitig in der Klemmvorrichtung festgehalten.
Bei dieser Anordnung mit Innenschere bewegt sich also zum Unterschied zu vorliegender Vorrichtung derschützenftthler mitderSteuerkulisse in die Bahn des Schützen, wobei dann die Innenschere den Faden bei der gegen die Gewebekante gerichteten Schützenspitze abschneidet, so dass auch hier wieder eine komplizierte mechanische Lösung mit vielen beweglichen Teilen vorliegt.
Nach der Erfindung werden nun bei Einrichtungen an Webstühlen mit beim Spulenwechsel den Faden abschneidender Aussenschere der eingangs beschriebenen Art die oben erwähnten Nachteile dadurch behoben, dass der die Aussenschere tragende Schlitten zur Erzielung seiner Bewegung zur Weblade mit dem den Spulenwechsel vorbereitenden Mechanismus des Webstuhles gekuppelt ist und dass ein am schwenkbaren Scherenglied angebrachter Mitnehmer mit einer die Schere zwangsläufig öffnenden bzw. schliessenden
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Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der Schlitten zu seinem Antrieb mit einem Schwenkhebel gekuppelt, der auf einer Welle sitzt, welche mit dem den Spulenwechsel vorbereitenden Mechanismus verbunden ist ; dieser Schwenkhebel ragt dabei zweckmässig zwischen zwei Mitnehmeranschläge hinein, von denen der eine am Schlitten fest und der andere an ihm nachgiebig angebracht ist.
Weitere Merkmale und Einzelheiten der erfindungsgemässen Einrichtung werden an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigen : Fig. 1 die Einrichtung an Webstühlen mit in Ruhelage bef1ndllcherAussenschere von der linken Webstuhlseite gesehen, wobei Lade und Schützen nach der Linie I - I in Fig. 3 geschnitten sind ; Fig. 2 einen Vertikalschnitt nach Linie II - II der Fig. 3 bei geöffneter Aussenschere von der linken Webstuhlseite gesehen ; Fig. 3 die Einrichtung in Draufsicht ohne Weblade und Schützen ; Fig. 4 eine Einzelheit aus Fig. 1 vergrössert ; und schliesslich Fig. 5 eine Einzelheit der Einrichtung gemäss Fig. 1 vergrössert und teilweise im Schnitt.
Eine senkrecht verlaufende Stossstange 11 (Fig. l und 3) ist Bestandteil eines den Wechsel der Schussspulen jeweils vorbereitenden Mechanismus, der im übrigen nicht näher dargestellt ist und als an sich bekannt vorausgesetzt werden darf. An ihrem untern Ende ist die Stossstange 11 mit einem geschlitzten Füh- rungsstück 12 versehen, das gelenkig mit einem Hebel 13 verbunden ist. Dieser Hebel ist um eine Achse 14 schwenkbar, die in einem am Webstuhlgestell'befestigten Lagerbock 15 (Fig. 3) angeordnet ist.
Eine Zugfeder 16 ist einerends am Hebel 13 und andernends an einem Finger 1*7 verankert, der gemäss Fig. 3 am Lagerbock 15 befestigt ist. Die Feder 16 ist bestrebt, den Hebel 13 und damit auch das Füh- rungsstUck 12 und die Stossstange 11 nach oben zu bewegen. Durch einen Lenker 18 ist der Hebel 13 mit einem weiteren Hebel 19 (Fig. 1) gekuppelt, der auf einer Welle 20 festsitzt. Diese Welle ist in einem Lager 21 (Fig. 3) drehbar gelagert, das auf nicht näher dargestellte Weise mit dem Lagerbock 15 in Verbindung steht. Die Welle 20 ist durch ein Kardangelenk 22 mit einem Wellenstück 23 verbunden, das in einem Lager 24 drehbar gelagert ist. Der Deutlichkeit wegen ist das Lager 24 nur in Fig. 2 eingezeichnet.
Auf dem Wellenstück 23 sitzt ein einarmigerSchwenkhebel25 fest, dessen oberes Ende sich zwischen zwei Mitnehmeranschlägen 27 und 26 befindet, wie Fig. 1, 2 und insbesondere Fig. 5 erkennen lassen.
Der eine Anschlag 27 ist auf einem Bolzen 28 (Fig. 5) befestigt, während der andere Anschlag 26 auf dem gleichen Bolzen verschiebbar geführt ist. Eine den Bolzen 28 umgebende Schraubendruckfeder 29 ist bestrebt, den beweglichen Anschlag 26 gegen den Hebel 25 zu drUcken, der einen Schlitz 30 zum Durchlassen des Bolzens 28 aufweist. Der Bolzen 28 ist an einem seitlichen Fortsatz 31 eines Schlittens 32 angeordnet, welcher gemäss Fig. 1 und 2 an zwei waagrecht verlaufenden Bolzen 33 und 34 in Tiefenrich- tung des Webstuhles verschiebbar geführt ist. Das eine Ende der beiden Bolzen 33 und 34 ist in einem Träger 35 befestigt, der mittels eines vertikalen Bolzens 36 an einem Halter 37 verstellbar und feststellbar angeordnet ist.
Der Halter 37 seinerseits ist verstellbar und feststellbar an einer waagrecht verlaufenden Tragachse 38 angeordnet, die im Lagerbock 15 abgestützt ist und dadurch mit dem Webstuhlgestell in Verbindung steht. Der Träger 35 ist bezüglich des Webstuhlgestelles in verschiedene Lagen einstellbar, um die weiter unten beschriebene Aussenschere in die richtige Stellung bringen zu können, die für den Webprozess am günstigsten ist. Das wird durch das bereits erwähnte Kardangelenk 22 ermöglicht. Auch das bereits erwähnte Lager 24 ist am Träger 35 befestigt. Der eine Bolzen 34 ist mit einem verstellbaren Anschlag 39 versehen, welcher die Verschiebbarkeit des Schlittens 32 im einen Sinne begrenzt. Zur Begrenzung der Verschiebbarkeit des Schlittens 32 in der andern Richtung ist am Träger 35 eine Anschlagschraube 40 vorhanden, die ebenfalls einstellbar ist.
Der Deutlichkeit halber ist die Anschlagschraube 40 nur in Fig. 2 eingezeichnet.
Am Schlitten 32 ist mit Hilfe eines Acnsbolzens 42 die zwei Scherglieder 43 und 44 aufweisende Aussenschere angeordnet (Fig. 4). Auf dem gleichen Achsbolzen 42 befinden sich ferner zwei Klemmplatten 45 und 46, die mit Hilfe einer gebogenen Blattfeder 47 seitlich gegeneinandergedrückt werden. Die Spannung der Blattfeder 47 ist zum Einstellen der Klemmwilkung veränderlich durch Verdrehen einer Mutter 48 auf den Achsbolzen 42. Das eine Scherglied 44 und die eine Klemmplatte 45 sind miteinander durch einenBolzen 49 verbunden. Das andere Scherglied 43 und die andere Klemmplatte 46 sind mit Hilfe eines Stiftes 50 am Schlitten 32 festgelegt. Der Stift 50 geht durch Schlitze 51 (Fig. 2) der Klemmplatte 45 und des Schergliedes 44 hindurch, um eine Verschwenkung dieser zuletzt genannten Teile um den Bolzen 42 zu ermöglichen.
Am Träger 35 ist eine 1m Querschnitt U-förmige Schiene 52 befestigt, die eine zweiseitig wirkende Steuerkurve bildet. Zwischen den Schenkeln der Schiene 52 ist eine Rolle 53 geführt, dite auf dem bereits erwähnten Bolzen 50 drehbar gelagert ist. Die Steuerkurve 52 ist derart geformt, dass beim Verschieben des Schlittens 32 inRichtung gegen die Weblade 54 hin, d. h. in der Zeichnung nach links, die Schere 43, 44 unddie Klemmvorrichtung 45,46 geöffnet, beim Verschieben des Schlittens in der entgegengesetzten
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Bewegungsrichtung jedoch geschlossen werden. Sowohl das Öffnen als auch das Schliessen erfolgt zwangs- häufig dutch Einwirkung des oberen bzw. des unteren Schenkels der Steuerkurve 52 auf die Rolle 53.
Am Schlitten 32 ist ferner ein verstellbarer Anschlagbolzen 55 befestigt, gegen welchen die Weblade 54 bei ihrer Anschlagbewegung anschlagen kann, um dadurch den Schlitten 32 mit der Schere in der Zeichnung nach. rechts zu bewegen. Ein sich in der Spulenwechsellage befindender Webschützen ist in Fig. l und 2 mit 56 bezeichnet.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist wie folgt : Die Stossstange 11 wird jedesmal unmittelbar nach dem Anschlagen der Weblade in vertikaler Richtung nach unten bewegt, wenn der nicht
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Fühler festgestellt hat,ein Spulenwechsel erfolgen soll. Dann wird der Hebel 13 entgegen dem Einfluss der Feder 16 nach unten geschwenkt, wobei Über den Lenker 18 auch der Hebel 19 ebenfalls nach unten geschwenkt wird. Dadurch erfahren die Welle 20 und das Wellenstück 23 eine Drehbewegung, die in Fig. l und 2 der Drehung des Uhrzeigers entgegengesetzt ist. DerSchwenkhebel 25 stösst dabei mittels des Anschlages 26 unter Vermitt-
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Weblade, bis der Schlitten am Anschlag 39 anschlägt.
Sollte die Schwenkbewegung des Hebels 23 etwas grösser sein, so wird hiedurch die Feder 29 entsprechend zusammengedrückt. Bei der genannten Bewegung desSchlittens 32 werden die Schere 43, 44 und die Klemmvorrichtung 45,46 geöffnet. Die erwähnte Be- wegung des Schlittens 32 erfolgt gleichlaufend mit der Lade 54, die sich nach hinten bewegt.
Beider nächsten Vorwärtsbewegung derLade 54 stösst diese gemäss Fig. 2 unmittelbar vor dem Spulenwechsel gegen den Anschlagbolzen 55, wobei unter Zusammendrückung der Feder 29 der Schlitten 32 etwas nach rechts bewegt wird. Diese Bewegung hat das Schliessen der Schere 43,44 und der Klemmvorrichtung 45,46 zurFolge, wodurch der Faden der auszuwechselnden Spule in der Klemmvorrichtung zwischen den Platten 45 und 46 festgeklemmt und durch die Schere 43,44 abgeschnitten wird. Nach dem Spulenwechsel geht die Stossstange 11 wieder nach oben, wodurch der Schwenkhebel 25 mit seinem oberen Ende nach rechts geschwenkt wird und dabei mittels des festen Anschlages 27 den Schlitten 32 in Richtung der Anschlagbewegung der Lade 54 vollends in die Ausgangslage zurückbewegt.
GegenUber denbisher Bekannten Einrichtungen mit einerAussenschere hat die beschriebene Ausbildung den Vorteil, dass die Schere 43,44 und die Klemmvorrichtung 45,46 sowohl zwangsläufig geöffnet als auch zwangsläufig geschlossen werden, u. zw. allein durch entsprechende Verschiebung des Schlittens 32. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus dem gegenüber dem bisher üblichen andern zeitlichen Rhythmus der Bewegung des Schlittens 32 bzw. der Schere 43, 44. Das Öffnen der Schere erfolgt während des Rücklaufes der Lade, so dass ein Stillstand der Schere und des Schlittens möglich ist, bevor die Lade bei ihrer nächsten Vorwärtsbewegung gegen den Anschlag 55 des Schlittens 32 fährt und dabei das Schliessen der Schere bewirkt.
Dadurch ist den vom vorherigen Spulenwechsel her noch in der Klemmvorrichtung 45,46 geklemmtenFadenresten genügendzeit gegeben, sich zu lösen, bevor der Faden der jetzt zu wechselnden Spule geklemmt und abgeschnitten wird. Ein weiterer Vorteil liegt im verhältnismässig einfachen und übersichtlichen mechanischenAufbauder Einrichtung und in der sich daraus ergebenden Betriebssicherheit und geringen Störanfälligkeit.
PATENTANSPRÜCHE :
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net, dass der die Aussenschere (43,44) tragende Schlitten (32) zur Erzielung seiner Bewegung zur Weblade (54) mttdem denSpulenwecbsel vorbereitenden Mechanismus des Webstuhles gekuppelt ist und dass ein am schwenkbaren Scherenglied (44) angebrachter Mitnehmer (53) mit einer die Schere (43,44) zwangs-
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den Mechanismus verbunden ist.