DE1535284C - Vorrichtung zum Bilden einer Kante an auf schützenlosen Webmaschinen hergestellten Geweben - Google Patents
Vorrichtung zum Bilden einer Kante an auf schützenlosen Webmaschinen hergestellten GewebenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bilden einer Kante an auf schützenlosen Webmaschinen
hergestellten Geweben, bei der ein geradlinig quer zum Gewebe bewegliches, an einem Träger angeordnetes
Einziehorgan einen Hilfsschußfaden in Schleifenform einzieht, der beim Zurückgehen des Einziehorgans
vorübergehend von einer zwischen die Kettenfäden eindringenden Haltenadel festgehalten wird,
bis der Hilfsschußfaden zusammen mit dem eingezogenen Hauptschußfaden durch die Lade angeschlagen
wird.
Bei diesen Vorrichtungen (belgische Patentschrift 604 587) können zum Antrieb des Einziehorgans
und der Haltenadel auf einer Antriebswelle sitzende Nocken vorgesehen sein, die über Gestänge auf die
beiden Organe einwirken. Dieser doppelte Antrieb ist aufwendig, insbesondere müssen die Nocken un- '·
abhängig voneinander mit einem der erforderlichen Bewegung angepaßten, verschiedenen Profil hergestellt
werden. Die Nocken sind ferner hinsichtlich ao ihrer Unterbringung nachteilig, weil sie eine bestimmte
Größe haben müssen. Es ist schwierig, sie in der Nähe der anzutreibenden Organe unterzubringen,
weil sich an dieser günstigsten Stelle schon die Breithalter für das Gewebe befinden und hier ein
möglichst freier Zugang zum Gewebe zur Überwachung des Gewebes und zur Fehlerbeseitigung verbleiben
soll. Werden die Nocken unten am Webmaschinengestell
angeordnet, so sind zwei Gestänge erforderlich, die zum Einziehorgan und zur Haltenadel
führen. Ein schwerwiegender Nachteil des Nockenantriebes liegt schließlich darin, daß es praktisch
keine Einstellmöglichkeit gibt, die insbesondere für die Haltenadel wichtig ist. Sind die Nocken mit
einem bestimmten Profil versehen und auf der Antriebswelle aufgekeilt, kann an der grundsätzlichen
Bewegung der beiden angetriebenen Organe nichts mehr geändert werden.
Es ist auch möglich, die Betätigung. der beiden Organe auf elektromagnetischem Wege vorzunehmen,
jedoch ergibt dies erst recht eine unerwünschte Komplizierung der Vorrichtung.
Es ist auch bekannt, zum Antrieb des Einziehorgans und der Haltenadel eine gemeinsame Kurvenscheibe
vorzusehen, in deren Führungsnut zwei an je einem Hebel gelagerte Rollen eingreifen (österreichische
Patentschrift 219 516). Die Hebel wirken über Gestänge auf die beiden Organe ein. Diese Ausführung
des Antriebes mit einem einzigen Antriebsorgan ist zwar einfach im Aufbau, jedoch ist es nicht
möglich, eine praktisch brauchbare Antriebsvorrichtung dieser Art zu verwirklichen. Bei der Form der
Führungsnut der Kurvenscheibe muß eine Kompromißlösung getroffen werden, denn die gemeinsame
Kurvenscheibe muß zwei voneinander etwas verschiedene Bewegungen steuern. Die Haltenadel soll z. B. im
Augenblick des Einsetzens des Ladenschlages schnell zurückgezogen werden, damit der Hilfsschußfaden
noch so lange gehalten wird, bis das Einziehorgan ganz zurückgegangen ist, das selbst nicht so schneit
zurückgezogen werden muß. Für das Einziehorgan ist im Gegenteil ein gleichmäßiges Hin- und Hergehen
erwünscht.
Auch bei dieser bekannten Vorrichtung ist im übrigen eine Einstellung der Bewegungen der beiden Antriebe
nicht möglich.
Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, den Antrieb von Einziehorgan und Haltenadel von einem
einzigen Antriebsteil abzuleiten und dabei eine einfache Einstellung des Antriebes der Haltenadel gegenüber
dem Antrieb des Einziehorgans zu ermöglichen.
Diese. Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß zum Antrieb der Haltenadel eine Schubstange vorgesehen isty die verschiebbar durch den
Träger des Einziehorgans hindurchgeführt und mit diesem zusammen querbeweglich angeordnet ist, und
daß die Schubstange zwei Anschläge aufweist, von denen der eine die Arbeitsstellung und der andere die
Ruhestellung der Haltenadel bestimmt.
Bei dieser Ausbildung der Vorrichtung wird also das Einziehorgan für den Hilfsschußfaden direkt angetrieben,
während der Antrieb der Haltenadel von dem angetriebenen Einziehorgan bzw. dessen Träger
abgeleitet ist. Zum Antrieb des Einziehorgans kann beispielsweise ein Nocken auf einer Antriebswelle
vorgesehen werden, die unten an der Webmaschine liegt, von wo aus eine Schubstange nach oben zum
Träger des Einziehorgans führt. Der Nocken wird so ausgebildet, daß er die gewünschte gleichmäßige.
Hin- und Herbewegung des Einziehorgans bewirkt^. Die vom Träger des Einziehorgans abgeleitete Bewegung
der Haltenadel kann durch Einstellen der Anschläge auf der zum Antrieb der Haltenadel vorgesehenen
Schubstange ganz genau so eingeregelt werden, daß das erwünschte schnelle Herausziehen der
Haltenadel am Schluß der Rückbewegung des Einziehorgans kurz vor dem Ladenschlag verwirklicht
wird.
Zweckmäßige Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles dargestellt. Es
zeigt ■ . : i ;
F i g. 1 die Vorrichtung gemäß der Erfindung in Draufsicht auf der linken Seite einer schützenlosen
Webmaschine, wobei das Einziehorgan in das Fach eingeführt ist,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Einziehorgans,
F i g. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in
Fig. 1,
F i g. 4 eine Einzelheit,
F i g. 5 eine Seitenansicht eines Teiles des Antriebes des Einziehorgans,
F i g. 6 eine perspektivische Ansicht einiger Antriebsteile für die Haltenadel, auseinandergezogen
dargestellt,
F i g. 7 eine Ansicht der Haltenadel mit ihrem Antrieb, von hinten, , ·.-.....■
Fig. 8 eine Ansicht der Spitze der Haltenädel zur Veranschaulichung ihres Eindringens in das Fach,
F i g. 9 einen Schnitt durch das Einziehorgan zur Veranschaulichung seines Eindringens in das Fach
und
Fig. 10 eine Draufsicht entsprechend Fig. 1 mit
aus dem Fach herausgezogenem Einziehorgan.
Aus F i g. 1, ist ein an der Lade (nicht dargestellt) befestigtes Webeblatt 1 einer schützenlosen Webmaschine
ersichtlich. In das von Kettenfäden 2 jeweils gebildete Fach wird ein Schußfaden 4 durch
eine Eintragnadel 3 mit einer Fadenklemme 3 a eingetragen und mittels des Webeblattes 1 beim Ladenschlag
angeschlagen. Der Schußfaden 4 wird von
Claims (4)
- einer fest angeordneten Vorratsspule über einen Fa- beiden Seiten des Trägers 13 einstellbare Anschlägedenführer 8 zugeführt. Zum Abtrennen der Schuß- 46, 46' trägt, die durch Klemmschrauben 47 befestigtfadenlängen dient in bekannter Weise ein beweg- sind,liches Messer 9 (nur angedeutet). ' Die Spitze 35 α der Haltenadel 35 (F i g. 7 und 8)Auf das fertige Gewebe 5 wirken Breithalter 6 ein, 5 ist zunächst um 90° abgebogen, damit sie bei der in die auf beiden Seiten der Webmaschine; auf einer F i g. 7 gestrichelt gezeichneten Arbeitsstellung senkquer durchgehenden Stange 7 befestigt sgfcLZum BiI- recht in das Fach eindringt. Dann ist die Spitze 35a den einer Kante am Gewebe 5 wird ein Hilfsschuß- etwa um 45° schräg nach unten und gegen das Webefaden 10 zugeführt, der als Doppelschuß in geringer blatt 1 derart abgebogen, daß bei der Bewegung der Länge in das Fach durch ein Einziehorgan 12 einge- io Haltenadel 35 von oben nach unten der Hilfsschußtragen wird, das dicht hinter seiner Spitze 12 d eine " faden 10 in Richtung auf die Fachspitze hin gedrückt kleine dreieckige Platte 11 mit einem Fadenauge 11 α wird (vgl. die strichpunktierten Darstellungen in und weiter hinten zu ein zweites Fadenauge 12a auf- Fig. 8).weist (Fig. 2). Der abgewinkelte Fuß 12 b des Ein- Die Wirkungsweise ist folgende:tragorgans 12 ist mit einem Lngloch 12 c versehen 15 Sobald nach Eintragen eines Schußfadens und Zu-und mittels einer Schraube 14 und eines Führungs- rückbewegen der Lade das Fach sich wieder geöffnetStiftes 15 (Fig.3) an dem einen Ende eines in Längs- hat, wirkt der Nocken 31 über die Arme 30, 28 aufrichtung der· Webmaschine verlaufenden Trägers 13 die Schubstange 21 ein, wodurch die Antriebsstangebefestigt. 16 in F i g. 10 von links nach rechts verschoben wirdDas andere Ende des Trägers 13 ist als Halterung 20 und das Einziehorgan 12 um eine bestimmte Strecke13a ausgebildet, so daß der Träger 13 mittels einer * in das Fach eintritt (Fig. 1). Wesentlich ist, daß dasSchraube 17 auf einer Antriebsstange 16 festklemm- Fadenauge 11a dicht an der Fachspitze zu liegenbar ist. Am Träger 13 ist ferner eine mit Langlöchern kommt, damit der zurückgesetzte streifenförmige18 a versehene Platte 18 mittels Schrauben 19 ein- Hauptteil des Einziehorgans 12 im Fach ausreichendstellbar befestigt, die die Stange 7 teilweise umfaßt, 25 Platz findet (vgl. F i g. 9).auf der die Breithalter 6 befestigt sind. Kurz bevor das Einziehorgan 12 in die in F i g. 1Die Antriebsstange 16 ist im Gestell 20 der Web- dargestellte Lage gelangt, stößt der Träger 13 gegen maschine längsverschieblich gelagert. Ihre Hin- und den Anschlag 46, wodurch die Schubstange 44 in Herbewegung wird durch eine senkrecht angeordnete F i g. 1 nach rechts, d. h. in F i g. 7 nach links, verSchubstange 21 (F i g. 4 und 5) bewirkt, an der oben 30 schoben wird. Durch das Verschwenken der Kurbelein Hebel 22 angelenkt ist. Dieser Hebel 22 ist gelen- scheibe 36 entgegen dem Uhrzeigersinn in Fig. 7 kig mit einem Doppelhebel 23 verbunden, der auf wird die Haltenadel 35 in die in F i g. 7 gestrichelt geeinem Zapfen 24 an einer am Gestell der Web- zeichnete Arbeitsstellung verschwenkt. Dabei dringt maschine befestigten Konsole 25 gelagert ist. Das der die Spitze 35 a durch die Kettenfäden hindurch zwi-Antriebsstange 16 zugewandte Ende des zweiarmigen 35 sehen die beiden Schenkel der eingetragenen HilfsHebels 23 ist gabelförmig ausgeschnitten und umfaßt schußfadenschleife ein. Infolge der schräg nach unten einen Zapfen 26, der in einem Gabellager 27 am Ende und gegen das Webeblatt 1 abgebogenen Spitze 35 a der Antriebsstange 16 gelagert ist (Fig. 1). Die der Haltenadel 35 kann sie zunächst in der Mitte Schubstange 21 wird unten durch einen Arm 28 der Hilfsschußfadenschleife eindringen, obwohl der (F i g. 5) angetrieben, der auf einer Welle 29 befestigt 40 Hauptteil der Haltenadel 35 so weit zur Fachspitze ist, die einen weiteren Arm 30 trägt, an dessen an- hin liegt, daß bei voll eingedrungener Haltenadel der derem Ende eine Rolle 33 gelagert ist. Die Rolle 33 Rückgang des Einziehorgans 12 nicht behindert wird, liegt unter der Wirkung einer Feder 34 an einem während zugleich der Hilf sschußf aden 10 in die Fach-Nocken 31 an, der auf einer umlaufenden Welle 32 spitze gedrückt wird, wie bei 10' in F i g. 8 angedeusitzt. 45 tet ist.Eine Haltenadel 35, die den vom Einziehorgan 12 Bevor sich das Fach wieder schließt, bewegt sich in Schleifenform eingetragenen Hilfsschußfaden 10 die Antriebsstange 16 wieder in die linke Stellung beim Zurückgehen des Einziehorgans 12 vorüber- (F i g. 10) zurück, wobei das Einziehorgan 12 aus dem gehend festhält, ist an einer Kurbelscheibe 36 ange- Fach herausgeht. Die schräge Spitze 35 a der Haltebracht, die auf einem eine Reibscheibe 43 tragenden 50 nadel 35 liegt dann völlig unterhalb der Kettenfäden. Zapfen 37 frei drehbar gelagert ist, der an einem Ende Am Ende der Rückbewegung der Schubstange 44 einer Winkelschiene 38 sitzt. Das andere Ende der wirkt der Träger 13 auf den Anschlag 46' ein, wo-Winkelschiene 38 ist muffenförmig ausgebildet und durch die Schubstange 44 in F i g. 1 nach links, d. h. mittels einer Schraube 39 auf der Stange 7 festge- in F i g. 7 nach rechts, verschoben wird. Die Kurbelklemmt. Die Ausschläge der Haltenadel 35 sind durch 55 scheibe 36 wird dadurch im Uhrzeigersinn verzwei Anschläge 40 an der Winkelschiene 38 be- schwenkt, und die Haltenadel 35 wird aus dem Fach grenzt. An der Winkelschiene 38 ist ferner mittels herausgehoben und gelangt in die Ruhestellung einer Schraube 42 ein Ende einer Blattfeder 41 (F i g. 7), wodurch beim folgenden Ladenschlag (anbefestigt, deren anderes Ende - an der Kurbel- gedeutet durch den Pfeil in Fig. 10) sowohl der scheibe 36 anliegt, so daß die Kurbelscheibe 36 60 Schußfaden als auch der als Doppelschuß eingezogegen die Reibscheibe 43 (F i g. 6 und 7) gehalten ist. gene Hilfsschußfaden angeschlagen wird.
Durch die eintretende Bremswirkung kann die Haltenadel 35 nur bei entsprechend hoher Krafteinwir- - Patentansprüche:
kung bewegt werden und bleibt durch die Bremswirkung bei Aufhören der Antriebskraft sofort stehen. 65 1. Vorrichtung zum Bilden einer Kante an auf An der Kurbelscheibe 36 ist mittels einer Schraube schützenlosen Webmaschinen hergestellten Ge-45 eine Schubstange 44 angelenkt, die durch den weben, bei der ein geradlinig quer zum Gewebe Träger 13 frei hindurchgeht (F i g. 1 und 10) und auf bewegliches, an einem Träger angeordnetes Ein-ziehorgan einen Hilfsschußfaden in Schleifenform einzieht, der beim Zurückgehen des Einziehorgans vorübergehend von einer zwischen die Kettenfäden eindringenden Haltenadel festgehalten wird, bis der Hilfsschußfaden zusammen mit dem eingezogenen Hauptschußfaden durch die Lade angeschlagen wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antireb' ;der Haltenadel (35) eine Schubstange (44) vorgesehen ist, die verschiebbar durch den Träger (13)^ des Einziehorgans (12) hindurchgeführt und mit diesem zusammen querbeweglich angeordnet ist, und daß die Schubstange (44) zwei Anschläge (46, 46') aufweist, von denen der eine (46) die Arbeitsstellung und der andere (46') die Ruhestellung der Haltenadel (35) bestimmt. - 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltenadel (35) an einer auf einem Zapfen (37) frei drehbar gelagerten Kurbelscheibe (36) angeordnet ist, an der die Schubstange (44) angelenkt ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Bremsen der Kurbelscheibe (36) auf dem Zapfen (37) eine Reibscheibe (43) befestigt ist, gegen welche die Kurbelscheibe (36) durch eine Blattfeder (41) gehalten ist, und daß zum Festlegen der beiden Endlagen der Haltenadel (35) je ein ortsfester Anschlag (40) vorgesehen ist.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze (35 a) der Haltenadel (35) schräg nach unten und gegen das Webeblatt (1) derart abgebogen ist, daß bei der Bewegung der Haltenadel (35) von oben nach unten der Hilfsschußfaden (10) in Richtung auf die Fachspitze hin gedrückt wird. : .Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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