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Vorrichtung zur Ermöglichung der Anwendung der einfachen und selbsttätigen
Luftsaugebremse und der Luftdruckbremse bei demselben Eisenbahnwagen.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die den Gegenstand des Stamm-Patentes bildende Vorrichtung zur Ermöglichung der Anwendung der einfachen und selbsttätigen Luftsaugebremso und der Luftdruckbremse bei demselben Eisenbahnwagen und hat eine Vorrichtung zum Gegenstände, weiche bei Anwendung von nur kleinen Kräften, beispiels- weise durch Schliessung eines elektrischen Stromkreises, eine Bremsung des Zuges sowohl von der Lokomotive, als auch von jedem einzelnen Wagen aus gestattet, gleicbgiltig ol) die am betreffenden Zuge zur Anwendung gelangende Bremsung durch Über-oder Unterdruck bewirkt wird.
Für diesen Zweck wird das an die Saug- und Druckleitung eines jeden Wagens angeschlossene, dreifache Ventil der Fig. 3 des Stamm-Patentes der Erfindung gemäss derart ergänzt, dass dessen Betätigung auf elektrische oder andere Weise möglich ist, oder aber am letzten Wagen des Zuges wird ein in derselben Weise zu betätigendes Ventil an die Saug-und Druckleitung angeschlossen.
Die Zeichnung zeigt als Ausführungsform des erstgenannten Falles in Fig. 1 das Ventil in Verbindung mit einer elektrisch betätigten Vorrichtung zum kleben des Ventiles im Schnitte, Fig. 2 stellt eine Draufsicht der Erfindung dar.
Im Ventilgehäuse 60 sind zwei Ventile, das Tellerventil 9 und das Membranventil 61 angeordnet, deren Durchgangsquerschnitte aus Gründen, die später erklärt werden sollen,
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durch Stisse während der Fahrt zu verhindern, ist an demselben eine Feder 62 angeordnet, welche das Ventil beständig gegen den Sitz drückt. Durch eine Leitung 63 sind die Ge- häuse der Ventile ! J und 61 miteinander verbunden, so dass der spezifische Innendruck auf die Ventile stets von gleicher Grösse ist. Die durchgehenden Leitungen (Saug-und Druckleitung) sind an das Vcntil vermittelst der Stutzen 3 und 4 angeschlossen.
Die Verbindung
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verdreht werden, welche von einer Spiralfeder 80 durch das Getriebe 78, 77 zu drehen gesucht, hieran jedoch durch einen der Anschläge oder Nasen 70, 71 verhindert wird, von denen sich der eine an der Vorderseite, der andere an der Rückseite der Scheibe 67
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die ein um 7. ? drehbarer Hebe ! 74 bildet. Die Scheibe 67 befindet sich zwischen den Schenkeln der Gabel. 2, die durch eine Feder 84 nach auswärts gedrückt wird. Der
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Hebel 74 trägt den Anker 76 eines Elektromagneten 76, der vom Wagen aus durch Schliessen eines Schalters erregt werden kann.
Eine Feder M, welche in an der Scheibe 67 angeordnete Zähne einspringt, verhindert eine Jf. ückdrehung der Scheibe.
Die Wirkungsweise, der Vorrichtung ist (olgende : Wird der elektrische Stromkreis durch Betätigen des Schalters geschlossen, so, wird der Anker 7 angezogen und dadurch eine seitliche Verschiebung der Gabele bewirkt. Der Daumen 71 der Scheibe 67 wird infolgedessen ausgelöst und durch die Feder 80 eine Drehung der Scheibe 67 bis zum Anschlag des nun zur Wirkung gelangenden zweiten Daumens 70, also eine Drehung der Scheibe um 1800, bewirkt. Das in der Ruhelage geschlossene Ventil 9 wird infolgedessen durch den Hebel 65, welcher bei der Drehung in die in Fig. 1 dargestellte gestrichelte Stellung gelangt, gehoben. Es kann nun Luft von aussen in das Ventilgehause einströmen, welche dann durch die Leitung 11 in den Bremszylinder gelangt, wodurch auf bekannte Weise die Bremsung bewirkt wird.
Da jedoch durch Ausübung von nur kleinen Kräften das Heben des Ventiles 9 erfolgen soll, so ist dieses durch die Leitung 68 mit dem Gegenventil 61 verbunden, welches eine etwas kleinere Querschnittsfläche besitzt, so dass nur die den verschieden grossen Ventilflächen entsprechende Druckdifferenz vermehrt um den Druck der Feder 62 zu überwinden ist. Der Schalter, welcher den elektrischen Stromkreis schliesst, wird so lange in der Schliessstellung erhalten, bis die zur Bremsung notwendige Luftmenge dem Bremszylinder zugeführt ist.
Kehrt er in die Offenstellung zurück, so wird der elektrische Strom unterbrochen, der Anker 74 durch die Feder 84 abgestossen und durch diese seitliche Verschiebung der Daumen 70 ausgelöst, wodurch eine Drehung der Scheibe bis zum Anschlag des nun zur Wirkung gelangenden Daumens 71 und hiedurch ein Schliessen des Ventiles 9 bewirkt wird. Die aus den Ventilen 9, 61 und der Verbindung 63 bestehende Vorrichtung kann auch für sich am letzten Wagen eines Zuges angeordnet und durch den Kuppelschlauch mit der durchgehenden Saug-bezw. Druckleitung verbunden werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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1. Vorrichtung zur Ermöglichung der Anwendung der einfachen und selbsttätigen Luftsaugebremse und der Luftdruckbremse bei demselben Eisenbahnwagen nach Patent Nr. 21580, gekennzeichnet durch zwei in die durchgehende Saug-bezw. Druckleitung eines Zuges eingeschaltete, einander entgegenwirkende Ventile (9, 61) von verschiedener Grösse, deren Gehäuse durch eine Leitung (63) miteinander verbunden sind, zum Zwecke, um schon mit geringen Kräften, beispielsweise durch Schliessung eines elektrischen Stromkreises, ein Hoben des grösseren Ventiles (9) und damit eine Bremsung des Wagens zu bewirken.