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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Das in Rede stehende Kraftfahrzeugschloss findet Anwendung bei allen Arten von Verschlusselementen eines Kraftfahrzeugs. Dazu gehören insbesondere Seitentüren, Hecktüren, Heckklappen, Heckdeckel oder Motorhauben. Diese Verschlusselemente können grundsätzlich auch nach Art von Schiebetüren ausgestaltet sein.
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Das bekannte Kraftfahrzeugschloss (
WO 2009/040074 A1 ), von dem die Erfindung ausgeht, ist mit den üblichen Schließelementen Schlossfalle und Sperrklinke ausgestattet. Das Kraftfahrzeugschloss weist ferner eine Schlossmechanik auf, die in verschiedene Funktionszustände wie „entriegelt”, „verriegelt”, „diebstahlgesichert” und „kindergesichert” bringbar ist. Das Kraftfahrzeugschloss weist weiter einen Innenbetätigungshebel, der im montierten Zustand mit einem Türinnengriff gekoppelt ist, und einen Außenbetätigungshebel, der im montierten Zustand mit einem Türaußengriff gekoppelt ist, auf. In Abhängigkeit vom Funktionszustand der Schlossmechanik lässt sich die Sperrklinke über den Innenbetätigungshebel bzw. Außenbetätigungshebel von innen bzw. außen ausheben.
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Im Funktionszustand „entriegelt” kann durch Betätigung des Türinnengriffs und des Türaußengriffs die Sperrklinke ausgehoben werden und damit die zugeordnete Kraftfahrzeugtür geöffnet werden. Im Funktionszustand „verriegelt” kann von außen nicht geöffnet werden, wohl aber von innen. Im Funktionszustand „diebstahlgesichert” kann weder von außen, noch von innen geöffnet werden. Im Funktionszustand „kindergesichert” kann von außen geöffnet werden, jedoch nicht von innen.
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Zur Einstellung zumindest eines Teils der Funktionszustände weist die Schlossmechanik eine schaltbare Kupplungsanordnung auf, durch die der Innenbetätigungshebel und der Außenbetätigungshebel mit der Sperrklinke kuppelbar sind. Die Kupplungsanordnung ist mit einem Kupplungselement ausgestattet, dessen Kupplungsbereich in der Kuppelstellung mit einer Eingriffsfläche des jeweiligen Betätigungshebels einerseits und mit einer Eingriffsfläche der Sperrklinke andererseits in Eingriff bringbar ist, so dass Betätigungshebel und Sperrklinke miteinander gekuppelt sind. In der Entkuppelstellung steht der Kupplungsbereich des Kupplungselements außerhalb der Bewegungsbahn des jeweiligen Betätigungshebels.
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Das Kupplungselement ist bei dem bekannten Kraftfahrzeugschloss als federelastisch biegbarer Draht ausgestaltet, der Kupplungskräfte quer zu seiner Längserstreckung überträgt.
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Bei unbetätigten Betätigungshebeln befindet sich der Kupplungsbereich des Kupplungselements irgendwo zwischen den Eingriffsbereichen von Betätigungshebel und Sperrklinke. Die genaue Lage des Kupplungselements hängt im Wesentlichen von seiner Geometrie ab, die gewissen Toleranzen unterliegt. Vor diesem Hintergrund war es bislang erforderlich, die Auslegung auf die zu erwartenden Toleranzen in der Geometrie des Kupplungselements anzupassen. Entsprechend muss stets ein erhebliches Spiel zwischen den jeweiligen Eingriffsbereichen von Sperrklinke und Betätigungshebel vorgesehen sein, um eine ungewünschte Überlappung des Kupplungselements mit Sperrklinke und Betätigungshebel zu vermeiden.
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Der Aufgabe liegt das Problem zugrunde, das bekannte Kraftfahrzeugschloss derart auszugestalten und weiterzubilden, dass der Einfluss der Fertigungstoleranzen für das federelastisch biegbare Kupplungselement auf die übrige Auslegung des Kraftfahrzeugschlosses reduziert wird.
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Das obige Problem wird bei einem Kraftfahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Die gedankliche Basis für die vorschlagsgemäße Lösung besteht in der Nutzung des grundsätzlichen Aufbaus der Kupplungsanordnung für eine definierte Ausrichtung des Kupplungselements, die unabhängig von den Fertigungstoleranzen des Kupplungselements ist. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Kupplungsanordnung der Kupplung eines ersten Hebels und eines zweiten Hebels dient, die für diese Kupplung jeweils mit einer Eingriffsfläche ausgestattet sind. Das Kupplungselement weist ein verstellbares Kupplungselement mit einem Kupplungsbereich auf, das zum Schalten der Kupplungsanordnung in eine Kuppelstellung bringbar ist, in der sein Kupplungsbereich mit einer Eingriffsfläche des ersten Hebels und einer Eingriffsfläche des zweiten Hebels in Eingriff bringbar ist und dadurch beide Hebel miteinander kuppelt. In einer Entkuppelstellung des Kupplungselements liegt der Kupplungsbereich des Kupplungselements außerhalb der Bewegungsbahn zumindest eines der beiden Hebel, wodurch die beiden Hebel voneinander entkuppelt sind.
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Wesentlich ist nun, dass das Kupplungselement mit seinem Kupplungsbereich stets auf die Eingriffsfläche des ersten Hebels federvorgespannt und dadurch stets in kraftschlüssigem Eingriff mit dem Eingriffsbereich des ersten Hebels steht. Das Kupplungselement liegt also stets an der Eingriffsfläche des ersten Hebels an, mit der das Kupplungselement zur Herstellung der Kupplungsverbindung ohnehin in Eingriff kommen muss. Durch die vorschlagsgemäße Federvorspannung wird der kraftschlüssige Eingriff stets aufrechterhalten, so dass sich der Kupplungsbereich des Kupplungselements stets in definierter Lage befindet. Das für einen reproduzierbaren Betrieb erforderliche Mindestspiel zwischen dem Kupplungsbereich des Kupplungselements und der Eingriffsfläche des anderen, zweiten Hebels, ist nun, aufgrund der definierten Lage des Kupplungselements, weitgehend unabhängig von den Fertigungstoleranzen des Kupplungselements.
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Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 7 ist das Kupplungselement als federelastisch biegbarer Draht oder Streifen ausgestaltet. Aufgrund der bei einer solchen Ausgestaltung regelmäßig großen Fertigungstoleranzen stellt sich die vorschlagsgemäße Lösung hier als ganz besonders vorteilhaft dar.
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Insbesondere bei der Ausgestaltung des Kupplungselements als federelastisch biegbarer Draht kann es gemäß Anspruch 9 vorgesehen sein, dass die vorschlagsgemäße Federvorspannung des Kupplungselements auf die Eigenelastizität des Kupplungselements zurückgeht.
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Eine auf Standardkomponenten beruhende und damit besonders kostengünstige Ausgestaltung des Kupplungselements zeigt Anspruch 10, nach dem das Kupplungselement nach Art einer Schenkelfeder ausgestaltet ist.
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Bei der weiter bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 12 stellt der erste Hebel, auf dessen Eingriffsbereich das Kupplungselement vorschlagsgemäß vorgespannt ist, selbst das Gegenlager für das Kupplungselement bereit. Dies ist vorteilhaft, da die vorschlagsgemäße Federvorspannung dann nicht von der Stellung des ersten Hebels abhängt. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn die für die Verstellung des Kupplungselements zwischen der Kuppelstellung und der Entkuppelstellung benötigte Kraft von der Höhe der vorschlagsgemäßen Vorspannung abhängt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 die für die Erfindung wesentlichen Komponenten eines vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschlosses in einer Draufsicht,
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2 einen perspektivischen Ausschnitt in Blickrichtung II des Kraftfahrzeugschlosses gemäß 1a) bei in der Kuppelstellung befindlichem Kupplungselement und b) bei in der Entkuppelstellung befindlichem Kupplungselement,
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3 die Kupplungsanordnung des Kraftfahrzeugschlosses gemäß 1 bei unbetätigtem Betätigungshebel in einer Unteransicht,
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4 die Kupplungsanordnung gemäß 3 bei betätigtem Betätigungshebel und in der Kuppelstellung befindlichem Kupplungselement und
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5 eine weitere Ausführungsform der Kupplungsanordnung gemäß 1 bei unbetätigtem Betätigungshebel in einer Unteransicht.
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In der Zeichnung sind nur diejenigen Komponenten dargestellt, die für die Erläuterung der Erfindung erforderlich sind. Entsprechend ist im Sinne einer hohen Übersichtlichkeit beispielsweise auf die Darstellung von Gehäuseteilen, von Lagerelementen oder dgl. verzichtet worden.
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Das dargestellte Kraftfahrzeugschloss ist mit den Schließelementen Schlossfalle 1 und Sperrklinke 2 ausgestattet, die in üblicher Weise zusammenwirken. Die Schlossfalle 1 lässt sich in eine Offenstellung (nicht dargestellt) und in eine in 1 dargestellte Schließstellung bringen. In der Schließstellung steht die Schlossfalle 1 in haltendem Eingriff mit einem Schließkeil 3 oder dgl., der üblicherweise an der Karosserie des Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Die Sperrklinke 2 lässt sich in die in 1 dargestellte, eingefallene Stellung, in der sie die Schlossfalle 1 in der Schließstellung hält, und in die in 1 in gestrichelter Linie lediglich angedeutete, ausgehobene Stellung, in der sie die Schlossfalle 1 in Richtung ihrer Offenstellung freigibt, bringen.
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Das Kraftfahrzeugschloss ist ferner mit einer Schlossmechanik 4 ausgestattet, die in verschiedene Funktionszustände bringbar ist. Bei diesen Funktionszuständen handelt es sich beispielsweise um die Funktionszustände „entriegelt”, „verriegelt”, „kindergesichert” oder „diebstahlgesichert”. Die Bedeutung dieser Funktionszustände wurde im allgemeinen Teil der Beschreibung erläutert.
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Das Kraftfahrzeugschloss weist einen Betätigungshebel 5 auf, dessen Betätigung in Abhängigkeit vom Funktionszustand der Schlossmechanik 4 ein Ausheben der Sperrklinke 2 bewirkt. Der Betätigungshebel 5 als solcher ist in der Explosionsdarstellung gemäß 1 gezeigt.
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Zur Einstellung zumindest eines Teils der Funktionszustände weist die Schlossmechanik 4 ganz allgemein einen ersten Hebel 8, einen zweiten Hebel 9 und eine schaltbare Kupplungsanordnung 6 zur Kupplung der beiden Hebel 8, 9 miteinander auf. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem ersten Hebel 8 um den Betätigungshebel 5 und bei dem zweiten Hebel 9 um einen mit der Sperrklinke 2 über eine Formschlussverbindung 10 gekoppelten Sperrklinkenhebel 2a. Beide Hebel 8, 9 sind um ein und dieselbe geometrische Hebelachse 11 schwenkbar.
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Die Kupplungsanordnung 6 weist ein Kupplungselement 7 mit einem Kupplungsbereich 7a auf, das zum Schalten der Kupplungsanordnung 6 in eine Kuppelstellung (2a)) und in eine Entkuppelstellung 2b)) bringbar ist. In der Kuppelstellung ist der Kupplungsbereich 7a des Kupplungselements 7 mit einer Eingriffsfläche 8a des ersten Hebels 8 und einer Eingriffsfläche 9a des zweiten Hebels 9 in Eingriff bringbar, wodurch beide Hebel miteinander gekuppelt sind (2a)). In der Entkuppelstellung liegt der Kupplungsbereich 7a des Kupplungselements 7 außerhalb der Bewegungsbahn 12 zumindest eines der beiden Hebel 8, 9, hier des zweiten Hebels 9, also des Sperrklinkenhebels 2a, wodurch die beiden Hebel 8, 9 voneinander entkuppelt sind (2b)).
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Im Einzelnen ist es ausgehend von 3 so, dass eine Verstellung des ersten Hebels 8, hier des Betätigungshebels 5, im Uhrzeigersinn ein Mitnehmen des Kupplungsbereichs 7a bewirkt, bis das Spiel S (3) vollständig durchlaufen ist. Anschließend kommt es zu einem Kraftschluss zwischen dem ersten Hebel 8, hier dem Betätigungshebel 5, und dem zweiten Hebel 9, hier dem Sperrklinkenhebel 2a, über den Kupplungsbereich 7a des Kupplungselements 7, sofern sich das Kupplungselement 7 in der Kuppelstellung befindet (2a)). Befindet sich das Kupplungselement 7 dagegen in der Entkuppelstellung (2b)), so nimmt der erste Hebel 8, hier der Betätigungshebel 5, den Kupplungsbereich 7a des Kupplungselements 7 zwar in seiner Bewegung in 3 im Uhrzeigersinn mit. Allerdings läuft der Kupplungsbereich 7a des Kupplungselements 7 am Eingriffsbereich 9a des zweiten Hebels 9, hier des Sperrklinkenhebels 2a, vorbei, so dass im Ergebnis der erste Hebel 8 freiläuft.
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Wesentlich ist, dass das Kupplungselement 7 mit seinem Kupplungsbereich 7a stets auf die Eingriffsfläche 8a des ersten Hebels 8, also des Betätigungshebels 5, federvorgespannt ist und dadurch stets in kraftschlüssigem Eingriff mit der Eingriffsfläche 8a des ersten Hebels 8 steht.
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Die Eingriffsfläche 8a des ersten Hebels 8 ist bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel zweiteilig ausgestaltet. Grundsätzlich kann es sich bei der Eingriffsfläche 8a auch um eine einzige, zusammenhängende Fläche handelt.
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Die noch zu erläuternde Federvorspannung des Kupplungselements 7 auf die Eingriffsfläche 8a des ersten Hebels 8 wirkt im wesentlichen senkrecht zu dieser Eingriffsfläche 8a. Die Richtung dieser vom Kupplungselement 7 auf den ersten Hebel 8 wirkenden Kraft ist in 3 durch die Pfeile mit dem Bezugszeichen 13 angedeutet.
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Es wurde schon darauf hingewiesen, dass hier und vorzugsweise der erste Hebel 8 der Betätigungshebel 5 und der zweite Hebel 9 die Sperrklinke 2, genauer ein mit der Sperrklinke 2 gekoppelter Sperrklinkenhebel 2a, ist. Dies ist insoweit vorteilhaft, als die Haltewirkung der Sperrklinke 2 in ihrer in 1 dargestellten, eingefallenen Stellung auch nicht ansatzweise beeinflusst wird.
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Dennoch kann es vorteilhaft sein, dass der erste Hebel 8 die Sperrklinke 2 oder ein mit der Sperrklinke 2 gekoppelter Sperrklinkenhebel 2a und der zweite Hebel 9 der Betätigungshebel 5 ist. In diesem Fall ist dafür Sorge zu tragen, dass eine hinreichend große Federvorspannung der Sperrklinke 2 in Einfallrichtung vorgesehen ist, um sicherzustellen, dass die vorschlagemäße Federvorspannung des Kupplungselements 7 nie zu einem Ausheben der Sperrklinke 2 führen kann.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist ebenfalls eine Federvorspannung der Sperrklinke 2 in Einfallrichtung vorgesehen, um ein sicheres Halten der Schlossfalle 1 sicherzustellen. Hierfür ist eine separate Federanordnung 14 in Form einer Schenkelfeder vorgesehen.
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Es ergibt sich aus einer Zusammenschau der 3 und 4, dass das Kupplungselement 7 mit seinem Kupplungsbereich 7a stets einer Verstellung des ersten Hebels 8, hier des Betätigungshebels 5, folgt. In jeder Stellung des Betätigungshebels 5 ist das Kupplungselement 7 mit seinem Kupplungsbereich 7a also in Anlage an der Eingriffsfläche 8a des ersten Hebels 8, hier des Betätigungshebels 5. 3 zeigt, dass durch diese definierte Lage des Kupplungselements 7, die unabhängig von den Fertigungstoleranzen des Kupplungselements 7 ist, ein nur geringes Spiel S zwischen dem Kupplungselement 7 und der Eingriffsfläche 9a des zweiten Hebels 9, hier des Sperrklinkenhebels 2a, notwendig ist, um ein reproduzierbares Betriebsverhalten der Kupplungsanordnung 6 zu garantieren.
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Interessant bei der dargestellten und insoweit bevorzugten Kupplungsanordnung 6 ist die Tatsache, dass das Kupplungselement 7 mit seinem Kupplungsbereich 7a für die Bewegung in zwei senkrecht zueinander stehenden Bewegungsrichtungen b, k (2a)) vorgesehen ist. Im Einzelnen ist zunächst einmal die Verstellung des ersten Hebels 8 mit einer Bewegung des Kupplungsbereichs 7a des Kupplungselements 7 in einer ersten Richtung, hier in Richtung b verbunden, die in 2a) angedeutet ist. Ferner ist das Schalten der Kupplungsanordnung 6 mit einer Bewegung k des Kupplungsbereichs 7a verbunden, die in 2a) ebenfalls angedeutet ist. Aus der Darstellung gemäß 2a) geht hervor, dass die Bewegung b im Wesentlichen senkrecht zu der Bewegung k ausgerichtet ist.
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Angesichts der vorschlagsgemäßen Vorspannung des Kupplungselements 7 ist es ferner so, dass die Verstellung des Kupplungselements 7 zwischen der Kuppelstellung (2a)) und der Entkuppelstellung (2b)) stets mit einem Entlanggleiten des Kupplungsbereichs 7a auf der Eingriffsfläche 8a des ersten Hebels 8, hier des Betätigungshebels 5, einhergeht. Zwar erhöht sich dadurch die für das Schalten der Kupplungsanordnung 6 erforderliche Kraft, da die resultierende Gleitreibung überwunden werden muss. Auf der anderen Seite kann diese Gleitreibung gerade vorteilhaft sein, da die Gleitreibung einer ungewünschten, beispielsweise vibrationsbedingten Verstellung des Kupplungselements 7 entgegenwirkt.
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Eine in vielerlei Hinsicht vorteilhafte Anordnung ergibt sich dadurch, dass das Kupplungselement
7 als federelastisch biegbarer Draht oder Streifen ausgestaltet ist und so als Biege-Kupplungselement in die Kuppelstellung und in die Entkuppelstellung bringbar ist. Hinsichtlich der Ausgestaltung des Kupplungselements
7 als federelastisch biegbarer Draht oder Streifen darf auf die internationale Patentanmeldung
WO 2009/040074 A1 verwiesen werden, die auf die Anmelderin zurückgeht und deren Inhalt zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
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Alternativ kann es vorgesehen sein, dass das Kupplungselement
7 in einem Teilbereich, vorzugsweise in einem Endbereich, des Kupplungselements
7 mittels einer nicht dargestellten Lageranordnung gelagert und dadurch in die Kuppelstellung und in die Entkuppelstellung verstellbar ist. Im Einzelnen ist das Kupplungselement vorzugsweise so gelagert, dass das Kupplungselement
7 bezogen auf eine Referenzebene sowohl seitlich als auch in der Höhe, jeweils im Wesentlichen senkrecht zu seiner Längserstreckung, verstellbar ist. Hinsichtlich möglicher Ausgestaltungsvarianten eines solchen Kupplungselements
7 darf auf die internationale Patentanmeldung
WO 2010/031580 A1 verwiesen werden, die ebenfalls auf die Anmelderin zurückgeht und deren Inhalt ebenfalls zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
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Vorzugsweise ist der Kupplungsbereich 7a des Kupplungselements 7 zumindest abschnittsweise länglich ausgestaltet, wobei in diesem länglichen Abschnitt im Wesentlichen senkrecht zu der Längserstreckung des länglichen Abschnitts wirkende Kupplungskräfte übertragbar sind. Die 3 und 4 zeigen, dass das Kupplungselement 7 mit seinem Kupplungsbereich 7a hier und vorzugsweise im Wesentlichen radial bezogen auf die geometrische Betätigungshebelachse 15 und die geometrische Sperrklinkenachse 16 ausgerichtet sind. Hier sind die Betätigungshebelachse 15 und die Sperrklinkenachse 16 identisch, so dass sich ein besonders kompakter Aufbau ergibt. Denkbar ist auch, dass die beiden Achsen 15, 16 versetzt zueinander angeordnet sind, so dass das Kupplungselement 7 radial nur auf eine der beiden Achsen 15, 16 ausgerichtet sein kann.
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Insbesondere bei der Ausgestaltung des Kupplungselements 7 als federelastisch biegbarer Draht oder Streifen kann es vorgesehen sein, dass die Federvorspannung des Kupplungselements 7 auf den Eingriffsbereich 8a des ersten Hebels 8, hier des Betätigungshebels 5, auf die Eigenelastizität des Kupplungselements 7 selbst zurückgeht, wobei sich das Kupplungselement 7 zur Bereitstellung der vorschlagsgemäßen Federvorspannung an einem Gegenlager 17 abstützt. Sowohl bei dem in den 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel als auch bei dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Eigenelastizität des Kupplungselements 7 zur Bereitstellung der vorschlagsgemäßen Federvorspannung genutzt. Dies lässt sich in besonders einfacher konstruktiver Weise dadurch umsetzen, dass das Kupplungselement 7 nach Art einer Schenkelfeder ausgestaltet ist, wie in den 3 bis 5 dargestellt. Dabei stellt der eine Schenkel 18 des als Schenkelfeder ausgestalteten Kupplungselements 7 den Kupplungsbereich 7a bereit, während sich der andere Schenkel 19 des als Schenkelfeder ausgestalteten Kupplungselements 7 zur Bereitstellung der vorschlagsgemäßen Federvorspannung des Kupplungselements 7 auf den Eingriffsbereich 8a des ersten Hebels 8, hier des Betätigungshebels 5, an dem Gegenlager 17 abstützt.
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Für die Anordnung des Gegenlagers 17 zeigen die 3 und 4 einerseits und die 5 andererseits zwei interessante Alternativen.
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Bei dem in den 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Kraftfahrzeugschloss ein Gehäuse 20 mit mindestens einer Gehäusekomponente auf, wobei das Gegenlager 17 gehäusefest ist. In einer bevorzugten Variante ist das Gegenlager 17 hier Bestandteil des Gehäuses 20. Beispielsweise kann das hier drahtförmige Kupplungselement 7 mit seinem gegenlagerseitigen Schenkel 19 in das Gehäuse 20 eingehakt sein. Denkbar ist aber auch, dass sich das Gegenlager 17 an irgendeiner weiteren Komponente, beispielsweise einem Hebel, befindet, der wiederum gehäusefest ist.
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Bei der in 5 dargestellten Alternative dagegen stellt der erste Hebel 8 oder eine mit dem ersten Hebel 8 verbundene Komponente das Gegenlager 17 bereit. Diese Variante ist insoweit interessant, als sich ein geschlossener Kraftschluss ergibt, der ausschließlich über den ersten Hebel 8, und nicht über ein eventuelles Schwenklager des ersten Hebels 8, über ein eventuelles Gehäuse oder dgl. verläuft. Auch ist die vorschlagsgemäße Vorspannung dadurch unabhängig von der jeweiligen Auslenkung des ersten Hebels 8, hier des Betätigungshebels 5. Hieraus ergibt sich wiederum die Möglichkeit, die vorschlagsgemäße Vorspannung relativ niedrig anzusetzen, da eine eventuelle Änderung der Vorspannung durch die Auslenkung des ersten Hebels 8 nicht berücksichtigt werden muss.
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Bei geeigneter Auslegung hat insbesondere die Ausgestaltung des Kupplungselements 7 als federelastisch biegbarer Draht oder Streifen einen weiteren Vorteil. Im Einzelnen kann das Kupplungselement 7 aufgrund seiner Eigenelastizität die Funktion einer Rückstellfeder für den ersten Hebel 8, hier den Betätigungshebel 5, bereitstellen. Dies ist bei dem in den 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel der Fall, da das Kupplungselement 7 durch das gehäusefeste Gegenlager 17 eine Rückstellkraft vom Gehäuse 20 auf den ersten Hebel 8, hier den Betätigungshebel 5, ausübt.
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Alternativ oder zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass das Kupplungselement 7 aufgrund seiner Eigenelastizität in die Kuppelstellung vorgespannt ist. Dies ist bei beiden Ausführungsbeispielen der Fall, da das Kupplungselement 7 gerade so gebogen ist, dass es aufgrund seiner Eigenelastizität stets in die Kuppelstellung drängt. Grundsätzlich kann es auch anders herum vorgesehen sein, dass das Kupplungselement 7 entsprechend in die Entkuppelstellung vorgespannt ist.
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Es wurde schon darauf hingewiesen, dass bei in der Kuppelstellung befindlichem Kupplungselement (2a)) und bei unbetätigtem ersten Hebel 8 ein Spiel S zwischen der Eingriffsfläche 9a des zweiten Hebels 9, hier des Sperrklinkenhebels 2a, und dem Kupplungsbereich 7a des Kupplungselements 7 verbleibt (3). Durch die vorschlagsgemäße Vorspannung des Kupplungselements 7 und die damit in jedem Betätigungszustand definierte Lage des Kupplungselements 7 lässt sich das Spiel S auf außerordentlich geringe Werte reduzieren. Hier und vorzugsweise beträgt das Spiel S weniger als etwa 5 mm, weiter vorzugsweise weniger als etwa 3 mm. Zur Verstellung des Kupplungselements 7 in Kuppelrichtung und in Entkuppelrichtung ist ein Zentralverriegelungsantrieb 21 vorgesehen, der hier und vorzugsweise als motorischer Zentralverriegelungsantrieb 21 ausgestaltet ist.
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In der Kraftwirkungskette zwischen Zentralverriegelungsantrieb 21 und Kupplungselement 7, über die das Kupplungselement 7 hier und vorzugsweise motorisch verstellbar ist, ist vorschlagsgemäß eine Übertragungswippe 22 mit einer Wippenachse 23, einem antriebsseitigen Wippenarm 24 und einem kupplungselementseitigen Wippenarm 25 geschaltet. Dies bedeutet, dass die für die Verstellung des Kupplungselements 7 mittels des Zentralverriegelungsantriebs 21 erforderliche Antriebskraft über die Übertragungswippe 22 übertragen wird.
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Weiter vorzugsweise ist ein nicht dargestellter Innenbetätigungshebel vorgesehen, der im montierten Zustand mit einem Türinnengriff gekoppelt ist. Ferner ist weiter vorzugsweise ein Außenbetätigungshebel vorgesehen, der im montierten Zustand mit einem Türaußengriff gekoppelt ist. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist bzw. sind der Innenbetätigungshebel und/oder der Außenbetätigungshebel mit dem Betätigungshebel 5 gekoppelt. Grundsätzlich kann es aber auch vorgesehen sein, dass es sich bei dem Betätigungshebel 5 um einen der beiden Hebel handelt.
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Der Zentralverriegelungsantrieb 21 wird nun vorzugsweise so angesteuert, dass er zur Einstellung des Funktionszustands „entriegelt” das Kupplungselement 7 in die Kuppelstellung verstellt. Ferner ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Zentralverriegelungsantrieb 21 zur Einstellung des Funktionszustands „verriegelt” das Kupplungselement 7 in die Entkuppelstellung verstellt. Die Einstellung weiterer Funktionszustände mittels des Zentralverriegelungsantriebs 21 ist denkbar, spielt für die vorschlagsgemäße Lösung aber keine Rolle. Auf eine weitergehende Erläuterung wird insoweit verzichtet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/040074 A1 [0003, 0038]
- WO 2010/031580 A1 [0039]