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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss, insbesondere ein Heckklappenschloss, mit einem Gesperre aus im Wesentlichen einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, einem Auslösehebel, wobei das Gesperre mittels des Auslösehebels entsperrbar ist und einem Speicherelement, wobei zumindest mittelbar mittels des Speicherelements die Sperrklinke nach einem Entsperren des Gesperres in einer Speicherstellung haltbar ist.
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Um die Funktionssicherheit in Kraftfahrzeugen zu erhöhen, werden die in den Klappentüren, Schiebetüren oder Hauben eingesetzten Kraftfahrzeugschlösser mit einer Vielzahl von Funktionen ausgestattet. Eine dieser Funktionen ist die, dass auch im Falle eines Öffnens eines Gesperres in einem Kraftfahrzeugschloss ein Wiederverschließen oder ein unvollständiges Öffnen verhindert wird.
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Insbesondere in dem Fall, bei dem es sich bei dem Schloss um ein Heckklappenschloss handelt, kann der Fall eintreten, dass nach einem elektrischen oder manuellen Öffnen des Schlosses das Gesperre weiterhin im Eingriffsbereich des Schlosshalters verbleibt, da die Klappe mit einer hohen Last, insbesondere einer Schneelast, beaufschlagt ist. Die mit dem Schlosshalter in Eingriff befindliche Drehfalle kann in diesem Fall nicht vollständig aus dem Eingriffsbereich der Sperrklinke herauswandern bzw. sich aus dem Eingriffsbereich der Sperrklinke herausschwenken, so dass die Gefahr besteht, dass die Sperrklinke erneut mit der Drehfalle in Eingriff gelangt. Um zu verhindern, dass nach einem Entsperren des Gesperres die Sperrklinke wieder mit der Drehfalle in Eingriff gelangt, ist die Schneelastfunktion in ein Kraftfahrzeugschloss integrierbar. Die einmal außer Eingriff gebrachte Sperrklinke wird während des Öffnungsvorgangs in einer Position gehalten, in der die Sperrklinke nicht wieder in Eingriff mit der Drehfalle gelangen kann. Das Außereingriffhalten der Sperrklinke wird dabei als Speicherhebelfunktion oder Schneelastfunktion bezeichnet.
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Im Stand der Technik nach der
DE 10 2006 012 105 A1 ist ein Speicherelement realisiert, welches mit Hilfe einer Feder beaufschlagt wird. Das Speicherelement wird mit Hilfe der fraglichen Feder beim Öffnen des zugehörigen Gesperres in Anlage an wenigstens einem Schlossbestandteil gehalten. Auf diese Weise soll die Funktionssicherheit insbesondere mit Blick auf das Speicherelement gesteigert werden. Außerdem wird eine konstruktiv einfache Gestaltung beschrieben.
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Bei der
GB 2 457 680 A ist eine Feder vorgesehen, die auf einem Auslösehebel arbeitet. Die Feder verhindert, dass der Auslösehebel in eine erste Position verschwenkt wird. Zwar ist in dieser Stelle die Feder als gleichsam Speicherelement realisiert, arbeitet jedoch auf den Auslösehebel und nicht auf die Sperrklinke.
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Aus der gattungsbildenden
US 2018/0216374 A1 ist ein Kraftfahrzeugschloss mit einem Gesperre aus im Wesentlichen Drehfalle und Sperrklinke und mit einem federbeaufschlagten Speicherelement bekannt geworden, wobei das Speicherelement bei einem Öffnungsvorgang des Gesperres die Sperrklinke solange in ausgehobener Speicherstellung hält, bis die Drehfalle geöffnet ist. Bei diesem Öffnungsvorgang gleitet ein Vorsprung an der Sperrklinke an einem Federschenkel entlang und übergreift in der ausgehobenen Stellung der Sperrklinke den fraglichen Anschlag. Sobald der Auslösehebel die Sperrklinke nicht mehr beaufschlagt, bewegt sich die Sperrklinke geringfügig im Uhrzeigersinn um ihre Achse zurück, bis der Vorsprung an der Sperrklinke am Anschlag zur Anlage kommt. Die Sperrklinke befindet sich in der Speicherstellung und stützt sich am Federschenkel und an der Drehfalle ab.
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Der bekannte Stand der Technik kann nicht in allen Punkten überzeugen. So ist die Speicherhebelfunktion zum Teil an aufwändige konstruktive Maßnahmen gebunden oder von Federkonstanten abhängig. Hier setzt die Erfindung an.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Kraftfahrzeugschloss bereitzustellen. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, eine kompakte Bauform zu erzielen, die mit einem Minimum an Bauteilen eine hohe Funktionssicherheit gewährleistet.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht beschränkend sind, es sind vielmehr beliebige Variationsmöglichkeiten der in der Beschreibung und den Unteransprüchen beschriebenen Merkmale möglich.
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Gemäß dem Patentanspruch 1 wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Kraftfahrzeugschloss, insbesondere ein Heckklappenschloss, bereitgestellt wird, mit einem Gesperre aus im Wesentlichen einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, einem Auslösehebel, wobei das Gesperre mittels des Auslösehebels entsperrbar ist und einem Speicherelement, wobei zumindest mittelbar mittels des Speicherelements die Sperrklinke nach einem Entsperren des Gesperres in einer Speicherstellung haltbar ist und wobei der Auslösehebel mittels eines Federelements in einer Entsperrstellung verrastbar ist, so dass ein Einrasten der Sperrklinke in die Drehfalle verhinderbar ist. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Kraftfahrzeugschlosses ist nun die Möglichkeit geschaffen, den Auslösehebel und somit die Sperrklinke außer Eingriff mit der Drehfalle zu halten. Insbesondere kann durch das Verrasten des Auslösehebels mit einem Federelement die Sperrklinke außer Eingriff mit der Drehfalle gehalten werden. Wird folglich der Auslösehebel manuell oder elektrisch betätigt, so gelangt das Federelement in eine verrastete Position mit dem Auslösehebel, wodurch der Auslösehebel in der Entsperrstellung gehalten ist. Der Auslösehebel betätigt dabei die Sperrklinke, so dass durch ein Halten des Auslösehebels gleichzeitig die Sperrklinke aus dem Schwenkbereich der Drehfalle herausgehalten wird. Die Drehfalle kann nun unabhängig von einer Schneelast oder Belastung auf das zu schließende Bauteil geöffnet werden, und zwar auch dann, wenn aufgrund zum Beispiel Last auf eine Heckklappe der Schlosshalter die Drehfalle nicht aus der Rastposition heraus bewegt hat. Das Sperren der Drehfalle mittels der Sperrklinke kann somit verhindert werden.
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Wird im Sinne der Erfindung von einem Kraftfahrzeugschloss gesprochen, so sind damit Schlösser umfasst, die in Hauben, Klappen oder Abdeckungen zum Einsatz kommen, aber auch Schlösser, die beispielsweise an Schwenktürken oder an Fahrerhausverriegelungen von Lastkraftwagen im Einsatz sind. Vorstellbar ist es beispielsweise auch bei einer Seitentür, dass aufgrund eines elektrisch öffnenden Mechanismusses das Gesperre entsperrt wurde, der Türdichtungsdruck aber nicht ausreicht, um die Tür und somit das Gesperre aus der Rastposition und insbesondere aus einer Vorrastposition herauszubewegen. Auch in diesem Fall kann durch das Verrasten des Auslösehebels in der Entsperrstellung ein nochmaliges Einfallen der Sperrklinke in die Drehfalle verhindert werden.
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Das Kraftfahrzeugschloss weist ein Gesperre auf, welches eine Drehfalle aufweist, die mit einem Schlosshalter in Eingriff bringbar ist. Durch eine Relativbewegung zwischen Drehfalle und Schlosshalter wird die Drehfalle verschwenkt und gelangt in Eingriff mit der federvorgespannten Sperrklinke. Es kommen Systeme mit einer oder zwei Sperrklinken zum Einsatz, wobei die Sperrklinken bevorzugt in einer Ebene mit der Drehfalle angeordnet sind. Vorstellbar ist es aber auch, dass zwei Sperrklinken zum Beispiel für eine Vorrast und für eine Hauptrast eingesetzt werden. In einer weiteren Variante kann die Sperrklinke durch die konstruktive Anordnung und durch die Last der Drehfalle ein öffnendes Moment aufweisen, so dass die Sperrklinke mittels einer zweiten Sperrklinke in Eingriff mit der Drehfalle zu halten ist. Eine solche zweite oder weitere Sperrklinke wird auch als Blockadehebel bezeichnet.
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Der Auslösehebel ist schwenkbeweglich im Kraftfahrzeugschloss angeordnet und in der Lage, das Gesperre zu entsperren. Vorzugsweise ist der Auslösehebel wie auch die Gesperreteile in einer Ebene und bevorzugt auf einer Schlossplatte des Kraftfahrzeugschlosses schwenkbar aufgenommen.
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In vorteilhafter Weise ist das Federelement eine Schenkelfeder, wobei die Schenkelfeder ortsfest im Kraftfahrzeugschloss aufgenommen ist. Der Einsatz einer Schenkelfeder bietet die Möglichkeit, ein kostengünstiges Bauteil mit einer hohen Funktionalität einzusetzen. Die Schenkel der Schenkelfeder können als Anschläge aber auch als Mittel zur Einleitung einer Kraft in ein bewegtes Bauteil dienen. Insbesondere ist durch die Ausbildung der Federschenkel ein sicheres und dauerelastisches Verrasten ermöglichbar. Durch eine ortsfeste Anbindung der Schenkelfeder können beide Federschenkel der Schenkelfeder mit einer Funktion versehen werden, um ein Interagieren mit weiteren Bauteilen wie auch dem Auslösehebel zu ermöglichen. Insbesondere kann durch den Einsatz einer Schenkelfeder einerseits ein bewegliches Bauteil mit einer Kraft vorgespannt werden und andererseits ein Federschenkel als Rastmittel für den Auslösehebel dienen.
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In einer Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist die Schenkelfeder in eine Kontur des Auslösehebels einrastbar. Weist der Auslösehebel eine Rastkontur auf, so kann ein sicheres Einrasten mittels des Federschenkels realisiert werden. Die Rastkontur ist dabei derart am Auslösehebel ausbildbar, dass bei einem Entsperren des Gesperres mittels des Auslösehebels ein Schenkel der Schenkelfeder in Eingriff mit der Rastkontur gelangt. Hierdurch ist die Möglichkeit geschaffen, den Auslösehebel sicher zu positionieren, was wiederum die Funktionssicherheit des Kraftfahrzeugschlosses erhöht.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante ist die Kontur des Auslösehebels in einer Durchgangsöffnung des Auslösehebels angeordnet. Das Hindurchführen des Federschenkels der Schenkelfeder durch eine Durchgangsöffnung im Auslösehebel reduziert den Bauraum, da die Rastkontur in das Innere der Sperrklinke hinein verlegbar ist. Es werden keine weiteren Bauteile oder Anformungen am Auslösehebel benötigt, um ein Verrasten des Federelements zu ermöglichen. Die Durchgangsöffnung kann sich umfänglich über den Auslösehebel hinweg erstrecken, wobei die ortsfeste Schenkelfeder und insbesondere ein Schenkel in die Öffnung hineinragt und vorzugsweise an einem radialen Ende der Öffnung des Auslösehebels anliegt. Wird nun der Auslösehebel in Öffnungsrichtung verschwenkt, so kann eine Ausnehmung oder Vertiefung in der Öffnung als Rastkontur für den Federschenkel dienen. Eine scharfe Kante im Bereich der Rastkontur kann ein Höchstmaß an Rastsicherheit liefern, wobei ein sanfter und leichter, das heißt zum Beispiel schräger Übergang in die Rastkontur hinein ein leises, das heißt geräuscharmes Einrasten des Federschenkels ermöglicht. Beide Vorteile sind entsprechend den konstruktiven Vorgaben, dem Platzbedarf und den Anforderungen an das Kraftfahrzeugschloss anzupassen.
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Weist das Gesperre eine weitere Sperrklinke, insbesondere einen Blockadehebel auf, so ergibt sich eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Der Einsatz einer weiteren Sperrklinke bietet den Vorteil, dass die erste Sperrklinke mit einem öffnenden Moment an der Drehfalle ausgelegt werden kann. Die Sperrklinke hält dann, wie bereits vorstehend beschrieben, durch den Blockadehebel die Rastposition ein. Der Einsatz der erfindungsgemäßen Speicherfunktion mittels des Verrastens des Auslösehebels kann hier besonders vorteilhaft eingesetzt werden, weil es sich gezeigt hat, dass der Auslösehebel lediglich geringfügige Kräfte überwinden muss, um einerseits des Blockadehebels außer Eingriff mit der Sperrklinke zu bringen und gegebenenfalls nahezu oder nahezu keine Kräfte notwendig sind, um die Sperrklinke aus dem Schwenkbereich der Drehfalle herauszubewegen. Insbesondere in einem solchen Fall sind geringe Kräfte zum Bewegen des Auslösehebels notwendig, so dass die zusätzlich durch die Schenkelfeder in den Auslösehebel eingeleiteten Kräfte leicht mittels eines elektrischen Antriebs oder durch manuelle Betätigung überwindbar sind. Ein Gesperre mit zwei Sperrklinken eignet sich somit in vorteilhafter Weise für die erfindungsgemäße Speicherfunktion.
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In einer weiteren Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist die Schenkelfeder auf einer Achse der weiteren Sperrklinke aufgenommen, wobei die Schenkelfeder mit dem Blockadehebel in Eingriff steht. Die Schenkelfeder kann in platzsparender Weise ortsfest auf zum Beispiel einer Achse der weiteren Sperrklinke aufgenommen sein. Hierdurch wird ein Minimum an Bauraum zur Lagerung der Schenkelfeder benötigt. Darüber hinaus kann durch das Anliegen eines Schenkels der Schenkelfeder am Blockadehebel bzw. der weiteren Sperrklinke eine Federkraft in den Blockadehebel eingeleitet werden. Das Federelement besitzt folglich eine Zusatzfunktion, nämlich die, dass der Blockadehebel durch die Schenkelfeder in Richtung der Sperrklinke vorspannbar ist. Darüber hinaus dient die Lagerung und das Einleiten der Kraft in den Blockadehebel als Gegenlager für einen weiteren Schenkel der mit dem Auslösehebel in Eingriff bringbar ist. Die Schenkelfeder dient somit zum Einleiten einer Kraft und gleichzeitig als Rastmittel zur Erzielung einer Speicherfunktion.
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Weist der Auslösehebel eine erste Steuerkontur zur Betätigung des Blockadehebels und eine zweite Steuerkontur zur Betätigung der Sperrklinke auf, so ergibt sich eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Der Auslösehebel ist bevorzugt einteilig aufgebaut und aus einem metallischen Grundkörper mit einer zumindest bereichsweisen Kunststoffummantelung versehen. Somit können mittels des Auslösehebels große Kräfte übertragen werden und gleichzeitig kann ein geräuscharmes Betätigen der Sperrklinken erfolgen. Die Ausbildung von Steuerkonturen am Auslösehebel ermöglicht es hierbei, die weitere Sperrklinke wie auch die Sperrklinke, die mit der Drehfalle in Eingriff steht, außer Eingriff zu bringen. Eine erste Steuerkontur bewegt beim Betätigen des Auslösehebels den Blockadehebel, so dass die Sperrklinke freikommt. Durch die Druckkraft, die durch die Drehfalle auf die Sperrklinke ausgeübt wird, kann sich die Sperrklinke selbständig aus dem Eingriffsbereich mit der Drehfalle herausbewegen. Wird der Auslösehebel aber vollständig ausgelenkt bzw. betätigt, so gelangt eine zweite Steuerkontur, quasi als Sicherungsmittel, in Eingriff mit der Sperrklinke und bewegt die Sperrklinke außer Eingriff mit der Drehfalle. In der ausgelenkten Position des Auslösehebels verrastet die Schenkelfeder den Auslösehebel und hält Blockadehebel und Sperrklinke außer Eingriff zum Bewegungsbereich der Drehfalle. Ein Öffnen der Drehfalle ist nun zeitunabhängig möglich.
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Ist der Auslösehebel mittels der Drehfalle entrastbar, so ergibt sich eine weitere vorteilhafte Variante der Erfindung. Der Auslösehebel liegt in der betätigten Stellung in verrasteter Entsperrposition bzw. Öffnungsposition vor und hält die Sperrklinken in der Speicherfunktion. Wird nun die Drehfalle vollständig geöffnet, so kann in vorteilhafter Weise die Öffnungsbewegung der Drehfalle zum Entrasten des Auslösehebels genutzt werden. Es sind folglich keine weiteren Bauteile notwendig, um ein Entrasten des Auslösehebels zu ermöglichen.
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In vorteilhafter Weise ist der mit dem Auslösehebel in Eingriff bringbare Schenkel der Schenkelfeder mittels der Drehfalle und insbesondere mittels einer Steuerkontur an der Drehfalle, betätigbar, was einer weiteren Ausgestaltungsvariante der Erfindung entspricht. Eine Steuerkontur an der Drehfalle gelangt dann in Eingriff mit dem Schenkel der Schenkelfeder, wenn sich die Drehfalle so weit in eine Öffnungsrichtung bewegt hat, dass die Sperrklinke nicht mehr in eine Rastfläche der Drehfalle eingreifen kann. Die Sperrklinke kommt dann mit einer Anlagefläche an einer äußeren Kontur der Drehfalle zur Anlage. Der Auslösehebel wird entrastet und folglich nicht länger durch den Schenkel der Schenkelfeder in der Entrastposition gehalten. Die Steuerkontur kann beispielsweise aus einer Erhöhung auf der Drehfalle gebildet sein. In vorteilhafter Weise wird die Steuerkontur an der Drehfalle durch eine Kunststoffumspritzung eines Stahlkerns der Drehfalle gebildet. Somit ist eine kostengünstige Möglichkeit zur Bereitstellung einer Steuerkontur ermöglichbar. Es sind keine weiteren Bauteile zum Entrasten des Auslösehebels notwendig, was die Anzahl der Bauteile minimiert und gleichzeitig eine kompakte Bauform gewährleistet. Gleichzeitig kann durch das Verrasten des Auslösehebels mittels der Multifunktionsfeder bzw. der Schenkelfeder ein Höchstmaß an Sicherheit zur Erzielung einer Speicherfunktion bereitgestellt werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es gilt jedoch der Grundsatz, dass das Ausführungsbeispiel die Erfindung nicht beschränkt, sondern lediglich eine vorteilhafte Ausgestaltungsform darstellt. Die dargestellten Merkmale können einzeln oder in Kombination mit weiteren Merkmalen der Beschreibung wie auch den Patentansprüchen einzeln oder in Kombination ausgeführt werden.
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Es zeigt:
- 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäß ausgebildetes Gesperre mit den für die Erläuterung der Erfindung wesentlichen Bestandteile in einer Hauptrastposition und
- 2 eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Gesperre gemäß der 1 in einer Offenstellung.
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In der 1 ist eine Seitenansicht auf ein erfindungsgemäß ausgebildetes Kraftfahrzeugschloss 1 mit den für die Erfindung wesentlichen Bestandteilen wiedergegeben. Das Kraftfahrzeugschloss 1 umfasst ein Gesperre 2 bestehend aus einer Drehfalle 3, einer Sperrklinke 4, einer weiteren Sperrklinke 5 und einem Auslösehebel 6. Zwischen dem Auslösehebel 6 und der weiteren Sperrklinke 5 ist eine Schenkelfeder 7 angeordnet, wobei die Schenkelfeder 7 auf einer Achse 8 der weiteren Sperrklinke 5 aufgenommen ist. Das Gesperre 2 sowie der Auslösehebel 6 sind schwenkbar im Kraftfahrzeugschloss 1 und bevorzugt auf einer Schlossplatte 9 befestigt. Die Drehfalle 3 ist um die Achse 10, die Sperrklinke 4 um die Achse 11 und der Auslösehebel 6 um die Achse 12 schwenkbar. Die Schenkelfeder 7 weist zwei Federschenkel 13, 14 auf, wobei ein erster Federschenkel 13 mit der weiteren Sperrklinke 5 und ein weiterer Federschenkel 14 mit dem Auslösehebel 6 in Eingriff steht. Der Federschenkel 14 erstreckt sich durch eine Öffnung 15 des Auslösehebels 6 hindurch bis in den Schwenkbereich der Drehfalle 3 hinein.
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In der 1 ist das Gesperre 2 in einer Hauptrastposition wiedergegeben, wobei eine Rastfläche 16 an der Drehfalle 3 mit einer Rastfläche 17 an der Sperrklinke 4 in Eingriff steht. Die Hauptraststellung des Gesperres 2 ist derart ausgelegt, dass ein öffnendes Moment auf die Sperrklinke 4 wirkt, wodurch sich das Gesperre 2 ohne die weitere Sperrklinke 5 selbständig öffnen würde. Die weitere Sperrklinke 5 kann somit auch als Blockadehebel 5 bezeichnet werden.
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Das Gesperre 2 ist in einer Hauptrastposition wiedergegeben, bei der ein Schlosshalter 18 mittels des Gesperres 2 im Kraftfahrzeugschloss 1 gehalten ist. Zum Entsperren des Gesperres wird der Auslösehebel 6 im Gegenuhrzeigersinn in Richtung des Pfeils P1 verschwenkt, wobei zuerst der Blockadehebei 5 ebenfalls im Gegenuhrzeigersinn in Richtung des Pfeils P2 von der Sperrklinke 4 gelöst wird. Dabei greift eine Verlängerung 19 am Auslösehebel 6 an einen Bolzen 20 des Blockadehebels 5 an. Anschließend gelangt eine weitere Verlängerung 21 mit einem weiteren Bolzen 22 in Eingriff und verschwenkt die Sperrklinke 4 ebenfalls im Gegenuhrzeigersinn in Richtung des Pfeils P3.
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Die Bewegung des Auslösehebels 6 bewirkt, dass der Federschenkel 14 mit einer Kontur 23 der Öffnung 15 in Eingriff gelangt, wodurch der Auslösehebel 6 in seiner Öffnungsstellung verrastet. Die Öffnungsstellung des Auslösehebels 6 ist in der 2 wiedergegeben. Durch das Verrasten des Schenkels 14 in der Kontur 23 des Auslösehebels 6 wird der Auslösehebel daran gehindert, in seine unbetätigte Ausgangslage gemäß der 1 zurückzukehren. Durch das Zusammenspiel der Verlängerungen 19, 21 und der zylindrischen Bolzen 20, 22 wird das Gesperre 2 in einer geöffneten Stellung, der sogenannten Speicherstellung gehalten. Kommt es nun aufgrund zum Beispiel einer Schneelast oder einer Belastung auf das Kraftfahrzeugschloss 1 dazu, dass der Schlosshalter 18 in seiner Position verbleibt, so kann sich die Drehfalle 3 nicht federbelastet öffnen und im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt, so wird die Sperrklinke 4 mittels des Auslösehebels 6 außer Eingriff mit der Drehfalle 3 gehalten. Diese Speicherstellung ist in der 2 in Bezug auf den Auslösehebel 6, die Sperrklinke 4 und den Blockadehebel 5 wiedergegeben.
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Durch das Verrasten des Federschenkels 14 in der Kontur 23 der Öffnung 15 des Auslösehebels 6 wird der Auslösehebel 6 in seiner Öffnungsposition gehalten. Die Sperrklinke 4 ist folglich nicht mehr in der Lage, in eine Rastfläche 16, 24 einzufallen und somit das Gesperre 2 zu sperren. Bei der Rastfläche 24 handelt es sich um eine Rastfläche für eine Vorrast des Gesperres 2.
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In der 2 ist nun die geöffnete Position des Gesperres 2 wiedergegeben. Der Schlosshalter 18 ist frei, so dass zum Beispiel eine Heckklappe oder Haube geöffnet werden kann. Das vollständige Öffnen des Gesperres 2 bewirkt, dass eine Steuerkontur 25 an der Drehfalle 3 mit dem Federschenkel 14 in Eingriff gelangt. Der Federschenkel 14 wird dabei in Richtung des Pfeils P4 bewegt, wodurch der Federschenkel 14 außer Eingriff mit der Kontur 23 im Auslösehebel 6 gelangt. Hierdurch wird der Auslösehebel 6 nicht mehr in der Offenstellung gehalten und der Auslösehebel 6 verschwenkt in Richtung der Kraft F in seine Grundstellung. Eine auf den Auslösehebel 6 wirkende Federkraft F bewegt den Auslösehebel 6 im Uhrzeigersinn, wodurch die Sperrklinke 4, nicht mehr von der Geometrie 21 in der Offenstellung gehalten wird. Die Sperrklinke 4 verschwenkt im Uhrzeigersinn bis die Anlagefläche 26 in Kontakt zur Drehfalle 3 gelangt. mit einer Anlagefläche 26 zur Anlage an die Drehfalle 3 gelangt. Durch eine erneute Relativbewegung zwischen Kraftfahrzeugschloss 1 und Schlosshalter 18 kann das Gesperre 2 nun wieder gesperrt werden.
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Die Schenkelfeder 7 weist gemäß dem erfindungsgemäßen Aufbau des Kraftfahrzeugschlosses 1 mehrere Funktionen auf. Einerseits bewirkt die Schenkelfeder 7 mit dem Federschenkel 13, dass die weitere Sperrklinke 5 bzw. der Blockadehebel 5 im Uhrzeigersinn federvorgespannt ist, darüber hinaus kann ein Verrasten des Auslösehebels 6 mittels des Federschenkels 14 erfolgen und letztlich kann mit Hilfe des Federschenkels 14 ein Entrasten und somit ein Lösen aus der Speicherstellung vorgenommen werden. Durch den erfindungsgemäßen Einsatz einer Schenkelfeder 7 kann im Zusammenspiel mit einem Auslösehebel 6 und einer Drehfalle 3 ein kann eine kompakte Bauform eines Gesperres 2 mit einer minimalen Anzahl an Bauteilen und hoher Funktionalität bereitgestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeugschloss
- 2
- Gesperre
- 3
- Drehfalle
- 4
- Sperrklinke
- 5
- weitere Sperrklinke, Blockadehebel
- 6
- Auslösehebel
- 7
- Schenkelfeder
- 8, 10, 11, 12
- Achse
- 9
- Schlossplatte
- 13, 14
- Federschenkel
- 15
- Öffnung
- 16, 17, 24
- Rastfläche
- 18
- Schlosshalter
- 19, 21
- Verlängerung
- 20, 22
- Bolzen
- 23
- Kontur
- 25
- Steuerkontur
- 26
- Anlagefläche
- P1, P2, P3, P4
- Pfeil
- F
- Federkraft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006012105 A1 [0004]
- GB 2457680 A [0005]
- US 2018/0216374 A1 [0006]