AT225425B - Verfahren zur Herstellung von härtbaren, Epoxydgruppen enthaltenden bzw. im alkalischen Medium Epoxydgruppen bildenden, wasserlöslichen Kunstmassen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von härtbaren, Epoxydgruppen enthaltenden bzw. im alkalischen Medium Epoxydgruppen bildenden, wasserlöslichen Kunstmassen

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AT225425B AT811859A AT811859A AT225425B AT 225425 B AT225425 B AT 225425B AT 811859 A AT811859 A AT 811859A AT 811859 A AT811859 A AT 811859A AT 225425 B AT225425 B AT 225425B
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   Verfahren zur Herstellung von härtbaren, Epoxydgruppen enthaltenden bzw. im alkalischen Medium Epoxydgruppen bildenden, wasserlöslichen Kunstmassen 
Es wurde gefunden, dass man neuartige, technisch wertvolle, wasserlösliche, weitgehend vorver- netzte, lagerstabile und dabei doch leicht   härtb9re   Kunstmassen erhält, wenn man solche Polyalkylen- oxydreste enthaltende Polyamine, die im Molekül mehr als ein an Stickstoff gebundenes, reaktionsfähi- ges Wasserstoffatom enthalten, mit Epichlorhydrin und/oder Verbindungen umsetzt, die im Molekül mehr als eine   Epoxyd-und/oder Halogenhydringruppe   enthalten.

   Diese Kunstmassen haben hochviskose bis pastenförmige oder auch feste Konsistenz und zeichnen sich dadurch aus, dass sie bei saurer Einstel- lung bei normaler Temperatur praktisch unbegrenzt ihre Wasserlöslichkeit behalten, nach alkalischer
Einstellung jedoch rasch und leicht bei Temperaturen unter 1000C oder auch selbst bei normaler Temperatur zu wasserunlöslichen Harzen härtbar sind. Sie zeichnen sich weiter dadurch aus, dass sie sowohl im wasserlöslichen als auch im wasserunlöslichen, ausgehärteten Zustand die Eigenschaft besitzen, elektrostatische Aufladungen nicht anzusammeln, also über ein bemerkenswertes elektrisches Leitvermögen verfügen. 



   Die bei dem Verfahren als Ausgangsstoffe verwendeten wasserlöslichen Polyalkylenoxydreste enthaltenden Polyamine sind grundsätzlich bekannte Stoffe und können nach bekannten Methoden erhalten werden. Beispielsweise kann man sie in der Weise herstellen, dass man   mono-und/oder   polyfunktionelle Derivate von Polyalkylenoxyden, die reaktionsfähige Gruppen enthalten, die mit Aminogruppen unter Austausch der Wasserstoffatome zu reagieren vermögen, mit Polyaminen umsetzt. Die als zweite Ausgangskomponente verwendeten Verbindungen, welche im Molekül mehr als eine   Epoxyd- und/oder   Halogenhydringruppe enthalten, sind in erster Linie Epichlorhydrin und Dichlorhydrine. daneben deren reaktionsfähige Umsetzungsprodukte, die im Molekül mehr als eine   Epoxyd-und/oder Halogenhydringruppe   enthalten. 



   Als   mono-und/oder   polyfunktionelle Derivate von Polyalkylenoxyden der oben bezeichneten Art sind solche Abkömmlinge von Polyalkylenoxyden zu nennen, die als reaktionsfähige Gruppen Chlorhydrinreste, Glycidylreste, Halogen oder andere zur Bildung von Anionen befähigte Reste, wie z. B. Schwefelsäureesterreste, Alkylsulfosäurereste usw. enthalten. Die in diesen Verbindungen vorhandenen Polyalkylenoxydgruppen können verschiedene   Molektilgrössen   besitzen, wobei man im allgemeinen die Ausgangsstoffe so wählt, dass im Molekül insgesamt etwa   3 - 70   Alkylenoxydreste vorhanden sind. Als Alkylenoxyde kommen in erster Linie Äthylenoxyd in Betracht ; es sind aber auch andere cyclische Oxyde, wie z. B. Propylenoxyd oder Cyclohexanoxyd sowie entsprechende Gemische verwendbar.

   Die Alkylenoxydketten können auch unterbrochen sein, beispielsweise durch Zwischenschaltung eines Dicarbonsäureoder Diisocyanatrestes. Verbindungen, die man demgemäss als Ausgangsstoff für die verwendeten substituierten Polyamine verwenden kann und durch deren Reste die Polyamine charakterisiert sind, sind beispielsweise folgende :

  
Mono- und Bis-chlorhydrinäther von Polyalkylenoxyden,
Mono- und Bis-glycidyläther von Polyalkylenoxyden,   Bis-schwefelsäurereste   von Polyalkylenoxyden, 

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Dihalogenide von Polyalkylenoxyden,
Oxalkylierungsprodukte von   Äthylenchlorhydrin,  
Mono-,   Di- und   Trihalogenide von oxäthyliertem Glycerin,
Mono-, Di-, Tri- und Tetrahalogenide von oxäthyliertem Pentaerythrit,
Monochlorhydrinäther von oxalkylierten Alkoholen,
Monoglycidyläther von oxalkylierten Alkoholen,
Reaktionsprodukte aus oxäthyliertem   Äthylenchlorhydrin   und einem Diisocyanat,
Reaktionsprodukte aus oxäthyliertem Äthylenchlorhydrin und einer Dicarbonsäure bzw. deren Anhydrid. 



   Diese Verbindungen werden zur Gewinnung der verwendeten Ausgangsstoffe mit Polyaminen kondensiert, die im Molekül wenigstens zwei Stickstoffgruppen enthalten, wobei in erster Linie Polyalkylenpolyamine bevorzugt werden, aber auch andere Polyamine,   z. B.   solche aromatischer Natur, verwendet 
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 bewährt, weil sie sehr hellfarbige, lichtbeständige Kunstmassen ergeben. 



   Die Umsetzung der vorgenannten Ausgangskomponenten zur Bildung der als Ausgangsstoffe verwende- ten polyalkoxylierten Polyamine erfolgt, wie schon erwähnt, nach bekannten Methoden. Um zu für das erfindungsgemässe Verfahren besonders geeigneten Produkten zu gelangen, sind die   Mengenverhältnisse   der Ausgangsstoffe, die Kettenlängen und die Reaktionsbedingungen vorzugsweise so zu wählen, dass Pro- dukte erhalten werden, die gute Wasserlöslichkeit besitzen, was durch Variation der Länge der verwende- ten Polyalkylenoxydketten und der eingesetzten Amine ohne Schwierigkeiten zu erreichen ist.

   Wesent- lich ist es dabei, dass die Mengen der verwendeten Polyamine so bemessen werden, dass nach erfolgter
Umsetzung in den erhaltenen polyalkylenoxylierten Polyaminen noch in ausreichender Menge reaktionsfähige Aminogruppen sind, die zur Umsetzung mit Epichlorhydrin oder Dichlorhydrin bzw. Epoxyd-und/ oder Halogenhydringruppen enthaltenden Verbindungen befähigt sind. 



   Wie bereits angeführt, werden bei dem Verfahren als Verbindungen, die im Molekül mehr als eine Epoxyd- und/oder Halogenhydringruppe enthalten, in erster Linie Epichlorhydrin und Dichlorhydrin verwendet. Daneben kann man aber auch mit Vorteil Umsetzungsprodukte dieser Produkte verwenden, die noch reaktionsfähige Epoxyd- bzw. Halogenhydringruppen enthalten, also beispielsweise Umsetzungsprodukte von Epichlorhydrin oder Dichlorhydrin mit Glykolen, Diglykolen, Polyalkylenoxyden, Glycerin, Dicarbonsäuren, Polycarbonsäuren, mehrwertigen Phenolen u. dgl. 



   Die Umsetzung dieser Verbindungen mit den alkylenoxylierten Polyaminen geht glatt vonstatten. 



  Sie kann ohne oder auch in Gegenwart von organischen Lösungsmitteln oder Wasser sowie säurebindenden Stoffen, wie Ätzalkali, Natriumcarbonat, Magnesiumcarbonat u. dgl. stattfinden. 



   Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens geht man bei der Auswahl der polyalkylenoxylierten Polyamine zweckmässig von solchen aus, welche durch Kondensation von Polyaminen mit Polyalkylenoxydabkömmlingen erhalten werden, die Chlorhydrin-und/Qder Epoxydgruppen enthalten, wobei besonders die Mono- und Bis-chlorhydrinäther von Polyalkylenoxyden sowie deren Gemische zu nennen sind. 



   Man kann nämlich in diesem Falle die erfindungsgemässen Kunstmassen, ausgehend von   Polyalky-   lenoxyden bzw. deren Monosubstitutionsprodukten, in einem einzigen Arbeitsgang ohne Isolierung von Zwischenprodukten herstellen. Es ist also   z. B.   möglich, ein Polyäthylenglykol von einem Molgewicht von zirka 400 - 2000 mit Epichlorhydrin in Gegenwart eines üblichen Katalysators, wie beispielsweise Bortrifluorid, in bekannter Weise in den Mono- bzw. Bis-chlorhydrinäther des Polyglykols überführen. 



  Das Reaktionsgemisch kann dann direkt mit einem Polyamin, beispielsweise dem Tripropylentetramin, gegebenenfalls unter intermediärer Umwandlung der Chlorhydringruppe in eine Epoxydgruppe umgesetzt werden, wobei Chlorhydrate von mehr oder weniger polymeren Polyglykol-polyaminen entstehen. Der polymere Charakter dieser Verbindungen wird durch   das Verhältnis derChlorhydringruppen   zu denAminogruppen einerseits und durch das Verhältnis der Monochlorhydrinäther zu den   Bis-chlorhydrinätherresten   anderseits bestimmt, wie sie im Ausgangsgemisch vorliegen, in Abhängigkeit von Reaktionstemperatur und-zeit. 



   Die Reaktion kann in Gegenwart von beliebigen Lösungsmitteln, wie z. B. Dioxan, Alkohole usw. durchgeführt werden, die jedoch nicht erforderlich sind. In erster Linie ist dafür Wasser geeignet. Weiterhin kann   mÅan   zur Beschleunigung der Umsetzung zu irgendeinem beliebigen Zeitpunkt auch säurebindende Stoffe, wie Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Natriumcarbonat oder Triäthanolamin, vorzugsweise in wässeriger Lösung, zusetzen. 

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      HerstellungBeispiel 3 :   In einem mit Rückflusskühler, Thermometer und Rührer versehenen Kolben werden 300 g geschmolzenes Polyglykol 1500 (0,2 Mol) vorgelegt und in der gleichen Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, mit 6 g Bortrifluorid versetzt. Dann werden 24 g (0,26 Mol) Epichlorhydrin zugesetzt und 1   h. bei 68 - 750C weitergerührt.   Zum Reaktionsgemisch, das vorwiegend den Monochlorhydrinäther des Polyglykols 1500 neben etwas Bis-chlorhydrinäther enthält, werden 29 g Dipropylentriamin zugefügt. Nach Steigerung der Temperatur auf   130 - 1400C   wird unter Rückflusskühlung 2 h gerührt. Nun wird die 
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 - 950CRühren 31, 5 g Epichlorhydrin zugefügt.

   Dann wird bei Temperaturen um   600C   noch zirka 2 h weitergerührt, bis der pH-Wert des Reaktionsgemisches auf etwa 7,2 gesunken ist. Durch Zufügen von wenig konzentrierter Salzsäure wird der   PH- Wert   des Reaktionsproduktes auf 5,   5-6   eingestellt. Dann wird mit Wasser auf 600 g aufgefüllt. Es wird eine viskose, mit Wasser mischbare Flüssigkeit erhalten, die bei alkalischer Einstellung unter Aushärten gelatiniert. 



     B eis pi el 4 : Man erhitzt unter Rühren in einem mit Rückflusskühler versehenen Kolben 290 g   (zirka 0,3 Mol) eines Reaktionsproduktes aus 1 Mol Äthylenchlorhydrin und 20 Mol Äthylenoxyd mit 31 g (zirka 0,3 Mol) Diäthylentriamin 4 h bei   120 C.   Dann wird das Reaktionsgemisch auf zirka   600C   abgekühlt, 100 g Wasser und 55 g Epichlorhydrin zugesetzt und bei   55 - 650C so   lange   (l     1/2-2   h) weitergerührt, bis der pH-Wert des Reaktionsgemisches auf zirka 7 gesunken ist. Das erhaltene viskose Produkt wird mit Salzsäure auf PH 6 eingestellt und mit Wasser auf 510 g aufgefüllt.

   Die Lösung gelatinièrt in Gegenwart von Alkali. 
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 320 g (zirka 0,2 Mol) des Bis-glycidyläthers des Polyglykols 1500, der durch Epoxydierung des entsprechenden Bis-chlorhydrinäthers durch Behandlung mit Natriumaluminat erhalten wurde, vorgelegt. Zu dem geschmolzenen Diepoxyd werden unter Rühren bei zirka   800C   18 g (0,3 Mol) Äthylendiamin und 50   cma   Wasser zugefügt. Das Gemisch wird zirka 60 min bei   80 - 900C   weitergerührt. Dann fügt man 68 g (zirka 0, 2 Mol) des rohen Bis-chlorhydrinäthers von Triäthylenglykol, der durch Umsetzung von 1 Mol Triäthylenglykol mit zirka 2 Mol Epichlorhydrin in Gegenwart von Bortrifluorid erhalten wurde, zu und rührt noch 1 1/2 h bei   60 - 800C   nach.

   Dann wird das erhaltene Reaktionsprodukt mit konzentrierter Salzsäure auf PH 5,   5-6   eingestellt. Man erhält eine gelbliche viskose Flüssigkeit, die nach Zusatz von Natronlauge bei 60 - 700C sofort geliert. 



   Beispiel 6 : 300 g Polyglykol 1500 (zirka   0, 2 Mol)   werden in Gegenwart von 6 g Bortrifluorid mit 40 g Epichlorhydrin, wie in Beispiel 1 angegeben, umgesetzt. Zu dem erhaltenen Reaktionsprodukt wer- 
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 lung erhitzt. Dann wird das Reaktionsprodukt auf 50 - 600C abgekühlt, 100 g Wasser zugefügt und unter dauerndem Rühren 60 g eines flüssigen Epoxydharz-Vorproduktes, das durch Umsetzung von Natriumphthalat mit Epichlorhydrin in bekannter Weise erhalten wurde, und das bei einem Epoxydsauerstoffge- 
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 noch 30 min fortgesetzt. Dann wird das Reaktionsprodukt mit konzentrierter Salzsäure auf einen pH-Wert von 5 bis 6 eingestellt und mit Wasser auf 600 g aufgefüllt. Man erhält ein viskoses bis pastöses Produkt, das sich in Wasser zu einer beständigen Dispersion löst, die durch Alkali aushärtbar ist. 



   Beispiel 7 : In 260   Gew.-Teile   eines bei Normaltemperatur flüssigen Glycerin-Oxäthylierungsproduktes, das durch Oxäthylierung von 1 Mol Glycerin mit 30 Mol Äthylenoxyd erhalten wurde, werden unter Rühren bei Raumtemperatur langsam 5,25 Gew.-Teile Bortrifluorid eingeleitet. Dann werden 28 Gew.-Teile Epichlorhydrin zugesetzt. Unter Rühren wird das Gemisch auf   68 - 700C   erwärmt und 1 h bei dieser Temperatur gehalten. Dann werden 20   Gew.-Teile Dipropylentriamin   und 120   Gew.-Teile   Wasser zugefügt. Das erhaltene Gemisch rührt man unter Rückflusskühlung bei Siedetemperatur (zirka 1000C) etwa 20 min, setzt 60 Gew. -Teile 10%ige Natronlauge zu und hält eine weitere Stunde am Sieden. Nun wird auf zirka   650C   abgekühlt.

   Nach Zusatz von 14 Gew.-Teilen Epichlorhydrin rührt man zirka 1 h bei 60 - 700C nach, bis der pH-Wert des Gemisches auf etwa   7 - 7,   5 gesunken ist. Nach Einstellung des pH-Wertes mit zirka 14 g 30%iger Salzsäure auf 5,   5 - 6   wird mit Wasser auf 750 g aufgefüllt. Man erhält eine honigfarbene, viskose, klare Flüssigkeit, die sich mit Wasser in jedem Verhältnis mischt 
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 meter und Rückflusskühler versehenen Gefäss geschmolzen und mit 2   Gew.-Teilen Bortrifluorid   in der in Beispiel1 angegebenen Weise versetzt.

   Dann werden 14   Gew. -Teile Epichlorhydrin (0, 15   Mol) zugesetzt. 

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Nach einstündigem Rühren bei   68 - 720C fugt   man 14 Gew.-Teile Triäthylentetramin und 70 Gew.-Tei- le Wasser zu und erhitzt das Gemisch unter Rückflusskühlung etwa 20 min. Dann setzt man 25 Gew.-
Teile 40%ige Natronlauge zu und hält weitere 30 min am Sieden. 



   Nun werden 82   Gew.-Teile   eines rohen Bis-chlorhydrinäthers des Polyglykols 600, der durch Be- handlung von 1 Mol Polyglykol 600 mit 2 Mol Epichlorhydrin in Gegenwart von Bortrifluorid erhalten wurde,   zugefugt.   Nach einstündigem   RUhren   bei Siedetemperatur werden 4,6   Gew.-Teile Epichlorhydrin   zugesetzt. Dann wird so lange weitergerührt, bis der pH-Wert auf zirka   7 - 7, 5   gesunken ist. Nun stellt man mit konzentrierter Salzsäure auf einen pH-Wert von 5, 5 bis 6 ein und füllt mit Wasser auf 320 Gew.-
Teile auf. Man erhält eine schwach gelbliche, trübe, viskose Flüssigkeit, die nach Zusatz von etwas
Natronlauge bei zirka   500C   rasch geliert. 



   Beispiel 9 : In einem heiz-und kuhlbaren, mit Rückflusskühler und Thermometer versehenen RUhrwerkskessel werden 180 kg flüssiges Polyglykol 600 vorgelegt. Bei etwa   300C   werden unter   RUhren     2, 7   kg Zinntetrachlorid langsam zufliessen gelassen. Nach Aufheizen auf   68 - 700C   werden 56 kg Epi- chlorhydrin unter stetigem Rühren und eventueller Kühlung so rasch zugefügt, dass die Temperatur des
Gemisches zwischen 68 und   700C   bleibt. Nun wird bei Temperaturen um   700C   1 h weitergerührt. Die
Gesamtmenge des erhaltenen rohen Polyglykol-bis-chlorhydrinäthers beträgt etwa 239 kg. 



   80 kg des erhaltenen rohen Chlorhydrinäthers werden in einen zirka 600   l   fassenden zweiten, mit
Thermometer und   Rückflusskühler   versehenen   heiz-und kühlbaren Ruhrwerkskessel   abgelassen, unter Rühren mit 13, 2 kg Dipropylentnamin, 50 kg Wasser und 28 kg Natronlauge 40%ig versetzt. Dann wird 45 min unter   Rückflusskühlung   zum Sieden erhitzt. Nun fügt man die restliche, im ersten Kessel befind- liche Menge an rohem Chlorhydrinäther des Polyglykols 600 unter Rühren zu und hält nach Zusatz von weiteren 30 kg Wasser nochmals 20 - 30 min am Sieden. Der PH-Wert des viskosen Reaktionsproduktes sinkt während dieser Zeit auf etwa 7, 2 ab. 



   Nun wird kräftig gekühlt. Der pH-Wert wird während des Kühlens durch Zusatz von etwa 38 kg   10o/oiger   wässeriger Salzsäure auf 5,   5-6   eingestellt. 



   Man erhält zirka 500 kg einer schwach gelblich gefärbten, leicht getrübten, hochviskosen Flüssigkeit, die nach Zugabe von Natronlauge bis zur deutlich alkalischen Reaktion bei zirka   400C   rasch geliert. 



     Beispiel 10 :   30 Gew.-Teile Polyglykol 600   (0, 5   Mol) werden in einem mit Rührer, Rückflusskühler und Thermometer versehenen Kolben unter Rühren mit   1, 5 Gew.-Teilen   Bortrifluorid in Form   20o/oiger   ätherischer Lösung vermischt. Bei abgestellter   Rückflusskühlung   wird die Mischung auf zirka 70 C erwärmt, wobei die Hauptmenge des Äthers abdestilliert. Dann werden unter   Rückflusskühlung   93 Gew. Teile Epichlorhydrin   (1   Mol) zugesetzt und die Temperatur unter ständigem Rühren 2 h bei   70 - 750C   gehalten. Zu dem entstandenen rohen Polyglykol-bis-chlorhydrinäther werden anschliessend 60 Gew.Teile Dipropylentriamin und 100 Gew.-Teile Äthylalkohol zugefügt.

   Das erhaltene Gemisch wird 4 h unter   Rückfluss   zum Sieden erhitzt. Nach Abkuhlen auf zirka   500C   werden 60   Gew.-Teile Epichlorhydrin   zugefügt und es wird so lange weitergeruhrt, bis der pH-Wert einer in Wasser gelösten Probe des Reaktionsgemisches auf 6,   8-7   gesunken ist. 



   Das erhaltene Produkt härtet auf Zusatz von etwas wässeriger oder alkoholischer Alkalilauge beim Erhitzen rasch. Nach Einstellung mit Eisessig auf PH 5,   5-6   kann es durch Destillation unter vermindertem Druck vom Lösungsmittel befreit werden, ohne dabei seine Wasserlöslichkeit zu verlieren. 



     Beispiel 11 :   290 g (0, 3 Mol) des im Beispiel 4 genannten Oxäthylierungsproduktes von Äthylenchlorhydrin werden mit 40 g (zirka 0, 3 Mol) Dipropylentriamin bei   120 - 1300C   so lange (zirka 3 h) unter Rühren umgesetzt, bis mindestens   950/0 des   organisch gebundenen Chlors in ionisches Chlor umgewandelt sind. Das Reaktionsgemisch wird auf zirka   50 - 600C   abgekühlt, danach wird mit 490 g (zirka 0, 6 Mol) eines rohen Bis-chlorhydrinäthers des Polyglykols 600, der durch Behandlung von 1 Mol Polyglykol 600 mit 2 Mol Epichlorhydrin in Gegenwart von Bortrifluorid oder Zinntetrachlorid erhalten wurde, versetzt und bei   50 - 600C   zirka 1 h weitergerührt. Eine in Wasser gelöste Probe des erhaltenen Reaktionsgemisches zeigt dann einen pH-Wert unter 7.

   Das erhaltene Produkt härtet nach Zugabe von etwas konzentrierter Natronlauge rasch aus. 



   Beispiel 12 : 180 kg Polyglykol 600 werden, wie im Beispiel 9 beschrieben, in Gegenwart von Zinntetrachlorid mit 56 kg Epichlorhydrin umgesetzt. Nach Zufügen von 13, 2 kg Dipropylentriamin, 35 kg   40% tiger   Natronlauge und 150 kg Wasser wird das Gemisch zirka 40 min unter   Rückflusskühlung   zum Sieden erhitzt. Der pH-Wert des viskosen Reaktionsgemisches ist nach dieser Zeit auf 7,2 abgesunken. 



  Nun wird mit zirka 66 kg 10%iger Salzsäure auf einen PH-Wert von etwa 5,5 eingestellt. 

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   Man erhält zirka 500 kg eines getrübten, nahezu farblosen Produktes, das nach alkalischer Einstel- lung bei   40 - 500C   rasch zu einer Gallerte erstarrt. 



   In ganz analoger Weise, d. h. in einem einzigen Umsetzungsprozess, kann man in allen den Fällen arbeiten, in denen die für die Bildung der polyalkoxylierten Polyamine und deren anschliessende weitere
Umsetzung verwendeten Bischlorhydrinäther bzw. deren Gemische identisch sind. Dabei ist es zweckmä- ssig, im Reaktionsgemisch das Verhältnis zwischen der Zahl der vorhandenen Chloratome und der Zahl der Aminowasserstoffatome etwa 4 : 5 bis 7 : 5 zu wählen. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Herstellung von bei alkalischer Reaktion leicht zu Formkörpern und vorzugsweise   Überzügen   härtbaren, Epoxydgruppen enthaltenden bzw. im alkalischen Medium Epoxydgruppen bilden- den, wasserlöslichen Kunstmassen, dadurch gekennzeichnet, dass man wasserlösliche Polyalkylenoxyd- reste enthaltende Polyamine, die im Molekül mehr als ein an Stickstoff gebundenes reaktionsfähiges
Wasserstoffatom enthalten, in freier Form und/oder in Form ihrer Salze in an sich bekannter Weise mit
Epichlorhydrin und/oder Verbindungen, die im Molekül mehr als eine Epoxyd- und/oder Halogenhydrin- gruppe enthalten, derart umsetzt, dass noch leicht wasserlösliche Polykondensationsprodukte erhalten werden und diese durch Ansäuern stabilisiert.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man als wasserlösliche Polyalkylenoxydreste enthaltende Polyamine solche Verbindungen verwendet, die man in an sich bekannter Weise durch Kondensation von mono- und/oder polyfunktionellen Derivaten von Polyalkylenoxyden mit Poly- aminen erhält.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen l und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als Epoxyd- und/oder Halogenhydringruppen enthaltende Verbindungen Dichlorhydrin und/oder dessen reaktionsfähige Umsetzungsprodukte verwendet, die im Molekül mehr als eine Epoxyd-und/oder Halogenhydringruppe enthalten.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung der Polyalkylenoxydreste enthaltenden Polyamine mit den Verbindungen, die im Molekül mehr als eine Epoxydund/oder Halogenhydringruppe enthalten, bei Temperaturen zwischen 50 und 100 C, zweckmässig in Gegenwart von wässerigen Flüssigkeiten, vorgenommen wird.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung der Poly- alkylenoxydresfe enthaltenden Polyamine mit Verbindungen, die im Molekül mehr als eine Epoxyd-und/ oder Halogenhydringruppe enthalten, in Gegenwart säurebindender Mittel vorgenommen wird.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man in einem einzigen Umsetzungsprozess arbeitet, indem man von einem Polyäthylenglykol ausgeht, dieses mit Epichlorhydrin in ein Gemisch von Mono- und Bis-chlorhydrinäthern überführt, die mit einem Polyalkylenpolyamin zu einem polyäthoxylierten Polyamin weiterkondensiert werden, das anschliessend mit Epichlorhydrin und/ oder Dichlorhydrin umgesetzt wird.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man in einem einzigen Umsetzungsprozess arbeitet, indem man ein Polyäthylenglykol mit Epichlorhydrin zu einem Bis-chlorhydrinäther umsetzt und diesen mit so viel Polyamin zur weiteren Umsetzung bringt, dass sich im Reaktionsgemisch die Zahl der vorhandenen Chloratome zur Zahl der vorhandenen Aminowasserstoffatome wie 4 : 5 bis 7 : 5 verhält.
AT811859A 1959-01-16 1959-11-10 Verfahren zur Herstellung von härtbaren, Epoxydgruppen enthaltenden bzw. im alkalischen Medium Epoxydgruppen bildenden, wasserlöslichen Kunstmassen AT225425B (de)

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