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Bandkabel
Die Erfindung beschäftigt sich mit der Vielfachverdrahtung von vorzugsweise gleichartigen Bauteilen in fernmeldetechnischen Anlagen, wobei sogenannte Bandkabel Verwendung finden.
Diese Vielfachverdrahtung muss sich besonders dem engen. zur Verfugung stehenden Raum zwischen den Bauteilen oder innerhalb dieser anpassen und kann daher nicht in Form eines üblichen Kabels ausge- bildet werden. Man verwendet hiefür zweckmässig Kabel in Bandform, auch Bandkabel genannt. Dieses
Bandkabel wird nicht in der für Rundkabel bekannten Weise hergestellt. Ihre Herstellung lehnt sich viel- mehr an die aus der Textilindustrie bekannte Art der Bandfertigung unter Verwendung von Kette und Schuss an.
Es ist bereits ein gewebtes Bandkabel (deutsche Patentschrift Nr. 460427) mit ausgeformten Ösen und mit parallel zu den Drähten laufenden Faserstoff-Kettenfäden bekannt, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die aus den Drähten und den Faserstoffäden bestehende Kette von dem Schuss so gebunden ist, dass in je einer Bindung eine Leiter und parallel dazu eine oder mehrere Faserstoffäden gemeinsam eingeschnürt sind. Dieses bekannte Bandkabel ist nicht für eine Faltung in einer zu der Kettenrichtung geneigten Richtung vorgesehen. Dieses Bandkabel hat den Nachteil, bei einem geforderten, besonders engen Abstand zwischen den Osen Schlüsse aufzuweisen, da der Abstand zwischen öse und benachbartem Draht, weil die mit den letzteren gemeinsam verwebten Faserstoffäden letztere nicht unverrückbar in ihrer Lage halten, nicht gleichbleibend ist.
Durch die Erfindung wird dieser Nachteil sicher vermieden.
Zunächst seien jedoch noch weitere bekannte Bandkabel beschrieben. Bandkabel werden bei ein-oder mehrfacher Faltung um eine nicht in Längsrichtung des Bandkabels liegende Faltkante in einfacher Weise an dieser Kante zu Lötschlaufen ausgebildet. Mit diesen sich am gefalteten Band immer wieder in geordneter Reihenfolge darbietenden Schlaufen lassen sich eine Mehrzahl gleichartiger Bauteile, wie z. B. Übertrager, Relais, Wahler für Fernsprech-Selbstwähltechnik, Schaltglieder in Koordinatenschaltern usw., reihenweise bequem, z. B. durch Lötung, verbinden.
Die Bandkabel der üblichen Ausführung, z. B. für die Vielfachverdrahtung von Wählern, bestehen aus einer bestimmten Anzahl von nebeneinanderliegenden Drähten, die mit dem quer dazu liegenden sogenannten Schussfaden verwebt werden. An bestimmten, den jeweiligen Ausgängen an den Wählern zugeordneten Stellen werden beim Webvorgang die Drähte in Schlaufenform herausgeführt und nach dem Flachwickeln des Bandkabels an den Schlaufenenden verzinnt. Aus Grün-zen der Herstellung und der Einhaltung bestimmter Abstände zwischen denDrahtleitern werden zusätzlich zu denDrähten (in Kettenrichtung) Textilfäden (als Kettenfäden) mit eingewoben. Je ein Textilfaden und ein Drahtleiter werden gemeinsam abgebunden, so dass webtechnisch eine sogenannte Ripsbindung entsteht, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist.
Fig. J zeigt einen zur besseren Übersicht etwas auseinandergezogenen Ausschnitt der Bindung eines bekannten Bandkabels. Die in der Kettenrichtung liegenden Drahtleiter l'bis 1"""sind an bestimmten Stellen als Schlaufen 2 bzw. 3 herausgezogen.
Die jeweils mit einem Draht in der gleichen Bindung eingewebten Textilfüllfäden sind mit 4 und die Schussfäden mit 5 bezeichnet. Die strichpunktierte Linie F ist die Faltkante beim Flachwickeln.
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Bei einemHebdrehwähler z. B. gehört der Leiter l"zutSprechadera, der Leiter 1'"zur Ader b, der
Leiter l*"* zur Prüfader c, der Leiter 1 UN'zu einer weiteren Sprechader a2 usw. Der Abstand A zwischen den beiden Schlaufen 2 und 3 ist ein Teilungsmass der Schichtung der Kontaktlamellen, u. zw. wird im allgemeinen das Mass A gleich dem doppelten Teilungsmass der Schichtung der Kontaktlamellen ausge- führt, d. h. die ungeradzahligen Schichtungen liegen an einem Bandkabel, die geradzahligen an einem benachbarten Bandkabel. Durch diese Aufteilung werden die Abstände A hinreichend gross.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt des fertigen bekannten Bandkabels in der Zuordnung zu einem Wähler.
Das durch Wickeln gefaltete Bandkabel 6 wird mit den Schlaufen 7 einer Gruppe in die schematisch dargestellten Lötfahnen der Kontaktbank eines Wählers eingehängt und mit ihnen verlötet. Die dazwischen liegenden Lötfahnen 10 werden mit Schlaufen eines daneben liegenden, nicht dargestellten Bandkabels verbunden. Die Schlaufen 7 gehören zu einer Adergruppe, z. B. zur Adergruppe a, welche die Lötfahnen
9 und 10 einschliesst. Die nächste Gruppe sei z. B. Adergruppe b, mit der Schlaufe 8 beginnend, verbun- den mit den Lötfahnen 11, während entsprechend der vorhergehenden Gruppe die Lötfahnen 12 dazwischen liegen. Der Abstand A entspricht dem in Fig. 1 gleichartig bezeichneten.
Wenn jedoch derAbstandA aus Gründen des Aufbaues des zu verdrahtenden Gerätes kleiner gemacht werden soll, dann tritt die Schwierigkeit auf, dass sich benachbarte Schlaufen insbesondere durch ihre Abbiegung an den Wurzeln sehr nahe kommen und dort berühren bzw. mit den Nachbardrähten berühren.
Die Füllfäden 4 (Fig. 1) liegen nämlich in Wirklichkeit nicht so exakt im Gewebe, wie sie dargestellt sind, sondern sie können seitlich ausweichen.
Zur Vermeidung dieses Nachteiles ist das erfindungsgemässe, gewebte elektrische Bandkabel, insbesondere zur Vielfachverdrahtung, dessen in Kettenrichtung angeordnete leitende Drähte und nichtleitende Kettenfäden mit den quer zu ihnen verlaufenden nichtleitendenSchussfäden verwebt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen den leitenden Drähten angeordneten nichtleitendenKettenfäden jeder für sich durch Schussfäden abgebunden sind.
Bei einem solchen Bandkabel ist nach der weiteren Erfindung vorgesehen, dass unmittelbar neben den leitenden Drähten und mit ihnen ein-oder beiderseitig parallel laufend nichtleitende Fullfäden angeord- net sind.
Ein solches Bandkabel ist weiters dadurch gekennzeichnet, dass die leitendenDrähte gleichmässig oder im wesentlichen gleichmässig auf die das Webfach begrenzenden, oben z. B. durch die geradzahlig numerierten und unten z. B. ungeradzahlig numerierten Kettenfädengruppen verteilt sind.
Die Fäden, insbesondere die nichtleitenden Fäden. können aus Kunststoff bestehen und bzw. oder mit Kunststoff getränkt sein.
Das Bandkabel wird nach der weiteren Erfindung nach der Faltung in flachem Zustand verfestigt. Diese Verfestigung wird vorteilhafterweise unter Druckeinwirkung durch Kleben und bzw. oder Schweissung herbeigeführt.
Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
Die Fig. l und 2 zeigen, wie bereits besprochen, ein bekanntes Bandkabel. In Fig. 3 sind die Brückenausgänge von Koordinatenschaltern zu sehen. Fig. 4 zeigt die erfindungsgemässe Vielfachverdrahtung. In den Fig. 5 - 7 sind verschiedene schematische Darstellungen der Webmuster gezeigt.
Gegenüber der Anordnung nach Fig. 1 und 2 zeigt die Fig. 3, wie bei einem Koordinatenschalter die Verhältnisse anders liegen. Die Brückenausgänge liegen in mehreren Ebenen parallel zur Brücke, wobei
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bBI - BN auf der rechten Brücke und der linken Brücke. Aus Gründen eines raumsparenden Aufbaues sind die Teilungsabstände A'relativ klein, kleiner als die Abstände A in Fig. l. Da ausserdem, ebenfalls aus Nebensprechgründen, die Reihenfolge der Drahtleiter im Bandkabel die gleiche ist, d.h. a1, b1, c1, a2 usw., so kommen sich die benachbarten Schlaufen. insbesondere durch ihre Abbiegung an den Wurzeln, sehr nahe und es besteht die Gefahr der Berührung an dieser Stelle.
Es muss dabei berücksichtigt werden, dass die Füllfäden 4 (Fig. l) nicht so exakt im Gewebe liegen, wie sie dargestellt sind, sondern seitlich ausweichen können.
Um diesen Mangel zu beseitigen, wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, die Füllfäden zwischen den einzelnen Drahtleitern gesondert abzubinden. Dies kann, nach den Möglichkeiten der Webtechnik, in verschiedenen Bindungsarten geschehen. Es ist damit sichergestellt, dass die Füllfäden in einer bestimm ten Lage festgehalten werden und nicht mehr ausweichen können. Die Abbiegungen an den Wurzeln der Schlaufen werden dadurch so weit auseinander gehalten, dass trotz des geringen Abstandes der Schlaufen keine Beruhrungsgefahr besteht.
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Ein Ausführungsbeispiel mit einem Ausschnitt aus dem Bandkabel, das zur besseren Erkenntlichkeit auseinandergezogen ist, zeigt Fig. 4. Der leitende Draht 13'entspricht dabei z. B. der Ader a, der Draht
13" der Ader b und 13"der Ader c. A'ist der Abstand der benachbarten Schlaufen. Es ist klar ersicht- lich, dass eine Berührung der Drahtleiter, besonders an den Schlaufenwurzeln, atich nach demfalten um die strichpunktierte Linie F nicht erfolgen kann.
Wie bereits erwähnt, sind verschiedene Bindungsarten möglich. Jene gemäss Fig. 4 ist bindungsmässig zwar die dichteste, hat aber einen gewissen Nachteil dadurch, dass beim Weben sämtliche verhältnis- mässig steifen leitenden Drähte jeweils auf einer Seite des Webfaches liegen, während sämtliche weichen Füllfäden auf der entgegengesetzten Seite des Webfaches liegen. Die Drähte und Fäden oberhalb und un- terhalb des Webfaches besitzen dann ungleichmässige Kettenspannungen. Dies ist webtechnisch nicht so günstig, als wenn die leitenden Drähte auf Oberkette und Unterkette etwa gleichmässig verteilt sind.
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- 7fäden schraffiert bezeichnet. Die Fig. 5 entspricht also dem Gewebe nach Fig. 4. Weitere Abwandlungen zeigen die Fig. 6 und 7, ohne die möglichen Abwandlungen damit zu erschöpfen.
Auch bei den Geweben nach Fig. 6 und 7 liegen die eine Hälfte der leitenden. in der Kette enthaltenen, z. B. geradzahlig numerierten Drähte. oben und die andere Hälfte, z. B. die ungeradzahlig numerierten Drähte, unten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Gewebtes elektrisches Bandkabel, insbesondere zur Vielfachverdrahtung, dessen in Kettenrichtung angeordnete leitende Drähte und nichtleitende Kettenfäden mit den quer zu ihnen verlaufenden nichtlei- tendenSchussfäden verwebt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen den leitenden Drähten ange- ordneten nichtleitenden Kettenfäden jeder für sich durch Schussfäden abgebunden sind.