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Verfahren zum Färben von Haaren u. a. Keratinfasern
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Das erfindungsgemässe Verfahren, bei welchem sich die Entwicklung des gewünschten Farbtons in situ vollzieht, hat den Vorteil, zu einer Färbung von bemerkenswerter Beständigkeit zu führen, die der Reibung und der Einwirkung von Licht widersteht. Weiters wird es möglich, eine grosse Vielfalt von Farbtönen zu erzielen, je nach den verschiedenen, miteinander reagierenden Komponenten. Einen weiteren Vorteil stellt die absolute Unschädlichkeit der verwendeten Produkte dar.
Die Auswahl der zu verwendenden Diketonverbindung richtet sich nach dem gewünschten Farbton.
Die Konzentration der wässerigen Lösung der Diketonverbindung kann verschieden sein, beträgt aber vorzugsweise zwischen 0, 1 und lOgo.
Eine erste Ausführungsform des'erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, die Haare mit einer Lösung einer der vorgenannten Ketonverbindungen in Kontakt zu bringen und genügend lange einwirken zu lassen, um eine Durchdringung der Haare und die Umsetzung der Ketonverbindung mit den im Haar vorhandenenVerbindungen mit freier Aminogruppe zu ermöglichen ; es ist keinerlei Vorbehandlung der Haare notwendig. Diese Ausführungsform ist insbesondere für entfärbte Haare von Interesse. Die partielle Hydrolyse der Peptidbindungen als Folge der Einwirkung von Entfärbungsmitteln bewirkt nämlich die Freisetzung eines Teiles der Aminogruppen der Aminosäuren oder Oligopeptide, aus denen die Haare aufgebaut sind ; diese Aminogruppen reagieren nun mit den obgenannten Ketonverbindungen.
Nach einer andern Ausführungsart wird die Faser zuerst mit der Lösung einer geeigneten Aminverbindung imprägniert. Der Überschuss der Aminlösung wird ausgedrückt, worauf die Behandlung mit der wässerigen, ein oder mehrere Ketonverbindungen enthaltenden Lösung erfolgt.
Für die Imprägnierung der Keratinfasern werden insbesondere in der Natur vorkommende Aminosäuren oder aliphatische cyclische oder aromatische Mono-oder Polyamine bzw. deren Salze verwendet. Die Konzentration der wässerigen Aminlösungen kann innerhalb weiter Grenzen schwanken, beträgt aber vorzugsweise 0, 01 - 2rP/o.
Eine dritte Ausführungsform besteht darin, dass man unmittelbar vor der Anwendung die wässerige Lösung der Aminverbindung mit der wässerigen Lösung der obgenannten Ketonverbindungen vermischt und auf die Haare aufbringt.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Durchführung der Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Beispiel l : Man imprägniert bei gewöhnlicher Temperatur eine rein weisse Haarsträhne mit einer 1%gen wässerigen Lösung von o-Diacetylbenzol. Nach 10 Minuten wird gewaschen, gespült und getrocknet. Man erhält einen rosa-malvenfarbenen Farbton.
Beispiel 2 : Man imprägniert eine rein weisse Haarsträhne mit einer 5%eigen wässerigen Lösung von Monoäthanolamin, übertrocknet sie zwischen zwei Filtrferpapierblättern und imprägniert sie unmittelbar danach unter Verwendung einer kleinen Bürste mit einer Iloigen Lösung von o-Diacetylbenzol. Man lässt 5-10 Minuten einwirken, spült, shampooniert, spült wieder und trocknet unter der Haube. Die erhaltene Färbung ist von einem kräftigen Violett.
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Beispiel 3 : Man taucht eine rein weisse Haarsträhne in eine 5%ige Ammoniumcarbonatlösung.
Unmittelbar nach dem Übertrocknen zwischen zwei Filtrierpapierblättern imprägniert man mit einer iloigen wässerigen o-Diacetylbenzollösung. Man lässt 5-10 Minuten einwirken, spült, shampooniert und spült nochmals. Nach dem Trocknen unter der Haube erhält man einen in das Violette gehenden rosa Farbton.
Beispiel 4 : Rein weisse Haare werden mit einer eigen Äthylendiamincarbonatiösung imprägniert, sofort ausgedrUckt und dann mit einer l < igen Lösung von o-Diacetylbenzol imprägniert. Man lässt 5 - 10 Minuten einwirken, spült, shampooniert, spült nochmals und erhält nach dem Trocknen einen schönen rotblonden Farbton.
Beispiel 5 : Man imprägniert mit Hilfe einer kleinen Bürste rein weisse Haare mit einer Mischung von je 5 cm einer l% igen Monoäthanolaminlösung und einer ligen o-Diacetylbenzollösung. Man lässt 5 - 10 Minuten einwirken, spült, shampooniert, spült nochmals und trocknet unter der Haube. Es wird ein graublauer Farbton erhalten.
Beispiel 6 : Man vermischt 5 cm3 einer eigen Piperazinlösung mit 5 cm3 einer ligen o-Di- acetylbenzollösung. Eine mit dieser Mischung imprägnierte rein weisse Haarsträhne färbt sich nach 10 Minuten, nach Waschen und Trocknen, aschblond.
Beispiel 7 : Man vermischt 5 cm3 einer Beigen Äthylendiamincarbonatlösung mit einer l% igen o-Diacetylbenzollösung und imprägniert mit dieser Lösung eine Strähne rein weisser Haare. Nach 10 Minuten wird gewaschen und getrocknet. Man erhält einen licht-rotblonden Farbton.
Beispiel 8 : Man imprägniert rein weisse Haare mit einer 20% igen wässerig-alkoholischen Lösung, welche 5% Piperazincarbonat enthält. Man lässt 10 Minuten lang einwirken, trocknet leicht mit einem Handtuch und bringt dann eine 3 g o-Diacetylbenzol und 10 g Nonic 218 (Kondensationsprodukt aus Äthylenoxyd und verzweigtem Dodecylmercaptan) enthaltende Lösung auf. Nach 10 Minuten langer Einwir- kungsdauer wird gewaschen und getrocknet. Man erhält eine lichte Mahagonifarbe.
Beispiel 9 : Man imprägniert rein weisse Haare mit einer Lösung folgender Zusammensetzung :
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<tb> Allylamincarbonat <SEP> 5 <SEP> g
<tb> 5, <SEP> 6-Dimethoxy-2-acetyl-propiophenon <SEP> l <SEP> g <SEP>
<tb> Wasser <SEP> auf <SEP> 100cm"
<tb>
Man lässt 10 Minuten einwirken, trocknet mit einem Handtuch und behandelt dann mit verdünnter Essigsäure, welche 10 Minuten mit den Haaren in Kontakt gelassen wird. Nach Waschen und Trocknen erhält man einen graugrünen Farbton.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Färben von Haaren oder andern Keratinfasern, dadurch gekennzeichnet, dass man die Haare mit einer Lösung imprägniert, die eine oder mehrere Diketonverbindungen der allgemeinen Formel
R-CO-X-CO-R' enthält, worin R und R'niedere aliphatische Reste mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen und X einen gegebenenfalls substituierten aromatischen Rest oder einen cycloaliphatischen Rest mit einer oder mehreren Doppelbindungen bedeutet, wobei die die Carbonylgruppen tragenden Ketten in o-Stellung zueinander an den cyclischen Rest gebunden sind und dass man diese Lösung während so langer Zeit, meist zwischen 5 Minuten bis zu 1 Stunde einwirken lässt, dass sie in die Haare eindringt und eine Reaktion der Diketonverbindung (en) mit Verbindungen mit einer oder mehreren freien Aminogruppen eintritt,
wobei sich die letztgenannten Verbindungen entweder von Natur aus auf den Haaren befinden oder dort vorher oder gleichzeitig abgelagert oder gebildet worden sind.
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