DE2942376C2 - Farbmittel für menschliche Haare oder Fasermaterialien aus Wolle oder Seide - Google Patents
Farbmittel für menschliche Haare oder Fasermaterialien aus Wolle oder SeideInfo
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Description
Nachteile bekannter Farbmittel bestehen beispielsweise in einem Mangel an erzielbarer Farbtiefe
und/oder Effizienz und Leichtigkeit der Anwendung auf die zu färbenden Materialien.
Zur Verbesserung des Färbens von Fasermaterialien ist schon viel Entwicklungsarbeit geleistet worden.
Jedoch waren diese Arbeiten hinsichtlich der Verbesserung der Färbeverfahren nur gelegentlich und bzw. oder
begrenzt erfolgreich. Die entwickelten Maßnahmen erwiesen sich oft als kostspielig oder führten nur zur
Verringerung eines der obigen Nachteile und bzw. oder waren nur bei bestimmten Farbmitteln anwendbar.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß
durch Einbringen von N-Acetyläthanolamin in Farbmittel
eine verbesserte und dauerhaftere Färbung als bisher srzielt werden, das Färbeverfahren beschleunigt und
bzw. oder ein gefärbtes Produkt mit beständigeren
Farben erhalten werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist das Farbmittel gemäß Patentansprüchen.
N-Acetyläthanolamin ist in der Kosmetikindustrie als sehr wirksames Mittel zum Konditionieren und Pflegen
von Haar bekannt. Es wird anstelle von Mineralölderivaten in Shampoos. Spülmittel^ Konditionierungsmitteln
und dergleichen verwendet, um das Haar mit einem Überzug zu versehen, so daß es flach liegt und
Formbeständigkeit und Glanz erhält. Es war jedoch nicht bekannt, daß N-Acetylälhanolamin auch das
Färben von Haar begünstigt oder beschleunigt, und es war nicht bekannt, daß diese Wirkung nicht nur bei
Haar, sondern auch bei Fasermaterial aus Wolle oder Seide auftritt.
AuCer dieser neu aufgefundenen und gemäß der Erfindung genützten Eigenschaften hat d?s N-Acetylethanolamin
natürlich weiterhin die bekannten Eigenschaften, so daß es bei Anwesenheit in einem Farbmittel
auch seine pflegende und konditioniercnde Wirkung ausübt. Das heiß! mit einem Farbmittel gemäß der
Erfindung wird nicht nur eine verbesserte Färbung erzielt, sondern außerdem haben solche Mittel weniger
nachteilige Wirkungen auf das zu färbende Material.
Möglicherweise beruht die Wirkung des N-Acetyliithanolamins
bei seiner Verwendung gcmiili der Erfindung auf seinem Vermögen, eine Fascrexpansion in
dem behandelten Material /u verursachen. Das verbesserte und beschleunigte Eindringen eines Farbmittels
in tins Material kann auf einer solchen Expansion der einzelnen Fasern des zu färbenden Materials
beruhen. Das würde auch die festgestellte Beschleunigung der Färbung und Leichtigkeit der Anwendung des
Mittels sowie die verbesserte Bleichfestigkeit oder den geringeren Farbverlust des gefärbten Materials erklären.
Die chemische Zusammensetzung des Farbmittels und der Mechanismus seiner Anwendung sind ohne
besondere Bedeutung. Das N-Acetyläthanolamin kann
in mit jedem der bekannten Farbmittel, beispielsweise
oxydativen Farbstoffen, basischen Farbstoffen und Färbemitteln, die Schwermetallsaiz und als Reduktionsmittel
eine schwefelhaltige Verbindung enthalten, wie sie weiter unten beschrieben sind, verwendet werden.
ii Diese bekannten Farbstoffe sind normalerweise in
einer Menge bis zu 50% und vorzugsweise von I bis 25% des Gesamtgewichtes des Farbmittels in diesem
enthalten. Die genauen Mengenverhältnis*·.- variieren jedoch von Mittel zu Mittel und hängen außerdem in
üblicher Weise von der beabsichtigten Verwendung ab. Sie sind hinsichtlich der Funktion des N-Acetyläthanolamins
nicht von wesentlicher Bedeutung.
In den Farbmitteln gemäß der Erfindung liegt der Farbstoff wie bei den herkömmlichen Mitteln in einem
flüssigen Dispersionsmittel bzw. Träger dafür, gewöhnlich Wasser oder einem wäßrigen Gemisch, vor. Das
Dispersionsmittel kann aber auch nicht-wäßrig, beispielsweise ein Alkohol. Mineralöl oder dergleichen,
sein. Auch Emulsionen aus Wasser und einer mit Wasser
Jo nicht mischbaren Flüssigkeit können geeignete Träger
für das Farbmittel gemäß der Erfindung sein.
Das N-Acetyläthanolamin kann in fast jeder Menge verwendet werden. Normalerweise wird es in einer
Menge von 1 bis 25%, vorzugsweise 10 bis 15%. des
J5 Gesamtgewichtes des Farbmittels verwendet. Mit diesen Mengen wird die Färbung am meisten begünstigt;
jedoch können für den zusätzlichen Zweck einer Konditionierung des behandelten Fasermaterials oder
wenn das N-Acetyläthanolamin den Hauptteil des Trägers oder den ganzen Träger darstellt, noch größere
Mengen an N-Acetyläthanolamin anwesend sein. Die in einem bestimmten Farbmittel verwendete Menge an
N-Acetyläthanolamin kann daher in einem weiten Bereich variieren.
« Die Farbmittel gemäß der Erfindung müssen nicht vor
ihrer Verwendung hergestellt werden, sondern können auch auf dem Fasermaterial selbst gebildet werden,
indem man N-Acetyläthanolamin und das Färbemittel nacheinander aufbringt. Notwendig ist also nur, daß alle
wesentlichen Komponenten des Farbmittels auf oder in dem zu färbenden Material gleichzeitig anwesend sind,
damit die obigen Vorteile erzielt werden.
Die folgende;/ Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
In Vergleichstests zur Ermittlung der Wirkung von N-Acetyläthanolamin wurden wäßrige Färbemittel mit
zwei Standardfarbstoffen, FD & C Blue # I
ω (0,25Gew.-%) und D& C Yellow # 10 (0,75 Gew.-%),
hergestellt. Zum Vergleich wurde jeweils eine Probe des Färbemittels mit 0% N-Acetyläthanolamin und eine
Probe mit einem Gehalt von IOGew.-% N-Acetyläthanolamin verwendet.
fti In die vier Testproben der Färbemittel wurden für
I Minute bei 60" C Stoffproben aus Wolle und Seide getaucht. Nach Trocknen wurden die Stoffproben
visuell auf Intensität der Färbune verglichen. Die mit
dem N-Acetyläthanolamin enthaltenden Färbemittel erzielten Färbungen waren denjenigen, die mit dem
Vergleichsmittel erzielt worden waren, klar überlegen. Die visuelle Untersuchung zeigte auch, daß die
Gewebeproben, die in Anwesenheit von N-Acetyläthanolamin
gefärbt worden waren, eine homogenere Färbung aufwiesen und weniger leicht ausliefen und
Streifen bildeten. Das heißt das N-Acetyläthanolamin
verbesserte die Fixierung des Farbstoffs an dem Gewebe.
Ein Haarfärbemittel der folgenden Zusammensetzung wurde hergestellt:
Alkohol
Octoxynol-9
Wasser
Parfüm
0,50%
3,00%
10,00%
0,50%
0,10%
15,00%
70,80%
0,10%
Das Mittel wurde in herkömmlicher Weise hergestellt,
wobei das N-Acetyläthanolamin zugesetzt wurde, nachdem die anderen Bestandteile miteinander vermischt
waren. Um dieses Mittel zu testen, wurden Stränge von gebleichtem Haar darin eingetaucht,
wieder entnommen, ausgeschüttelt, um überschüssiges Mittel zu entfernen, und dann über Nacht bei
Raumtemperatur trocknen gelassen. Nach dem Trocknen wurde festgestellt, daß das anfangs blonde Haar
einen braunen Ton angenommen hatte. Über eine Woche täglich wiederholte Behandlungen ergaben ein
zunehmend tieferes oder dunkleren braunen Ton von hoher Haltbarkeit,
Beispiel III
Ein Haarfärbemittel der folgenden Zusammensetzung wurde hergestellt:
p-Phenylendiaminsulfat
Resorcin
Alkohol
ölsäure
Wasser
5,00%
1,00%
15,00%
10,00%
0,40%
10,00%
63,60%
L-as Mittel wurde in herkömmlicher Weise hergestellt
und mit einem Peroxidentwickler verwendet. Bei dem Test mit gebleichten Haarsträngen erzeugte es eine
dunkelschwarze Färbung.
Ein semi-permanentes Färbe- und Haarwaschmittel
der folgenden Zusammensetzung wurde hergestellt;
p-Nitro-o-phenylendiamin 1,50%
μ Wasser 65,50%
Wenn dieses Mittel zum Waschen von Haar verwendet wurde, wurde eine verbesserte Färbung mit
erhöhter Erosionsfestigkeit gegen Abrieb festgestellt.
Claims (4)
1. Mittel zum Färben von menschlichen Haaren oder Fasermaterialien aus Wolle oder Seide auf der
Basis eines üblichen Farbstoffes und eines flüssigen Trägers, dadurch gekennzeichnet, daß es
zur Verbesserung der Färbung N-Acetyläthanolamin
enthält.
2. Farbmittel nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß es das N-Acetylätiianolamin in einer
Menge von 1 bis 25 Gew.-% des Mittels enthält.
3. Farbmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es das N-Acetyläthanolamin in einer
Menge von IO bis 15 Gew.-% des Mittels enthält
4. Farbmittel nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Farbstoff einen Oxydationsfarbstoff enthält.
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