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Verfahren zum Färben des menschlichen Haares u. ähnl.
Substanzen
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selbst, sei es mittels Reagenzien, die die Amine aus ihren Salzen freisetzen. Nach Ablauf der angege- benen Zeitspanne-im allgemeinen eine halbe Stunde - entwickeln sich die Farbtöne noch langsam wei- ter, selbst wenn man den Entwicklungsvorgang durch Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd zu beschleunigen sucht.
Es wurde überraschenderweise festgestellt, dass man direkt schöne Naturfarbtöne, die stabil und end- gültig sind, mittels der genannten Trioxyderivate auf einfache Weise erzielen kann.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zum Färben des lebenden Haares, anderer keratin- haltiger Fasern und ähnlicher Materialien, wie Haare, Felle, Filz, Pelzwerk, Federn, das innerhalb einer kurzen Zeit eine sich nicht weiter entwickelnde, dem gewählten Farbton genau entsprechende Färbung ) herbeiführt, wobei diese Färbung sich beim Shampoonieren und beim Dauerwellverfahren als widerstands- fähig erweist und mit jeder nachfolgenden Haarbehandlung verträglich ist.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum Färben von Haaren und andern keratinhaltigen Substanzen bei
Raumtemperatur mit Hilfe eines 1, 2, 4- Triphenols der allgemeinen Formel
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; worin Rein Wasserstoff- oder Halogenatom oder eine Alkyl-, Alkoxy- oder Oxyalkylgruppe bedeutet, in
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bei einem PH von höchstens 7 vornimmt.
Die genannten Oxydationsmittel wurden wohl bereits neben andern, wie z. B. Wasserstoffperoxyd oder Perboraten bei Haarfärbungen mit Hilfe von Oxydationsfarbstoffen aus der Gruppe der aromatischen
Diamine und Aminophenole angewendet, wobei sich, unabhängig von der Art des verwendeten Oxyda- tionsmittels, Chinonimide bilden.
Auf Grund dieser Tatsache war aber die selektive Wirkung gerade der erfindungsgemäss verwendeten Oxydationsmittel beim Färben mit den angeführten Trioxyphenolen nicht vorauszusehen, umsomehr als die Oxydation dieser Phenole anders verläuft als bei den Amingruppen enthaltenden Mitteln und die Behandlung gemäss der Erfindung im Gegensatz zu der üblichen Praxis des Fär- bens mit solchen Mitteln im sauren bis neutralen Milieu durchgeführt wird. Tatsächlich zeigte es sich, dass andere Oxydationsmittel als die erfindungsgemäss verwendeten, wie z. B. Wasserstoffperoxyd, unter den Bedingungen des erfindungsgemässen Verfahrens nicht die gewünschte Wirkung besitzen.
Der endgül- tige angestrebte Farbton hängt von dem gewählten Triphenol und seiner Konzentration - bei Gemischen von den Gewichtsverhältnissen, sowie ebenfalls von der Konzentration der darin enthaltenen Triphenole -
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Die Konzentration der bei der Färbung des Haares oder anderer Produkte verwendeten Triphenollösung kann innerhalb weiter Grenzen liegen. Sie beträgt vorzugsweise 0,01 Grammol - 1 Grammol Triphenol auf einen Liter der Farblösung.
Auch der PH- Wert der nach dem erfindungsgemässen Verfahren verwendeten Lösungen kann innerhalb weiter Grenzen, etwa zwischen 2 und 7, liegen. Der pH-Wert muss auf die Eigenart des betreffenden Oxydationsmittels abgestimmt werden. So ist es bei Verwendung eines Alkali- ode. : Ammoniumjodats oder-perjodats als Oxydationsmittel erforderlich, einen PH-Wert von 3 nicht zu überschreiten und die Zuhilfenahme starker Mineralsäuren ist zu vermeiden, wenn man niedrige pH-Werte erzielen will.
Das erfindungsgemässe Färbeverfahren kann verschiedenen Abänderungen unterworfen werden.
Nach einer vorzugsweisen Ausführung stellt man eine wässerige oder wässerig-alkoholische Lösung des Triphenols oder des Triphenolgemisches her und fügt kurz vor Aufbringen auf das Haar oder auf das zu färbende Produkt das oder die anorganischen Oxydationsmittel zu. Der pH-Wert dieser Lösung kann durch Zugabe eines geeigneten Mittels auf den gewünschten Wert eingestellt werden. Man kann aber auch gegebenenfalls die Lösung an sich, d. h. ohne andere Komponenten als Triphenole und Oxydationsmittel, verwenden, wobei sich der pH-Wert aus den entsprechenden Mengen der beiden Verbindungen ergibt. Unabhängig von dem bei der Behandlung gewählten PH-Wert lässt man die Lösung während eines Zeitraumes von 5 bis 60 Minuten auf das Haar oder auf das zu färbende Produkt einwirken, worauf man mit Wasser wäscht, shampooniert, neuerlich wäscht und trocknet.
Bei dieser Arbeitsweise können das oder die Oxydationsmittel in die Triphenollösung entweder im gepulverten oder im gelösten Zustand eingetragen werden.
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Nach einem andern Ausführungsverfahren arbeitet man in zwei Stufen, indem man zuerst die Lösung des oder der Triphenole ohne Zusatz eines Oxydationsmittels aufträgt, dann die Lösung auf das Haar oder das zu färbende Produkt 5 - 60 Minuten einwirken lässt, um die Benetzung zu vervollständigen, worauf man, gegebenenfalls nach Spülung mit Wasser, an der Luft trocknen lässt. Man trägt dann eine wässerige
Lösung des gewählten Oxydationsmittels auf, lässt sie während der zur Entwicklung des Farbtones erfor- derlichen Zeit, im allgemeinen 5 - 20 Minuten lang, einwirken, worauf man spült, shampooniert, neuer- lich spült und trocknet.
Ist der anfängliche PH-Wert der verwendeten Triphenollösung nicht für das benützte Oxydationsmit- tel oder das erstrebte Ergebnis geeignet oder wird durch diese der ersten Auftragung folgende Spülung der
PH-Wert auf dem Haar zu sehr erhöht, so kann man ihn durch Zugabe eines geeigneten Reaktionsmittels, beispielsweise durch Zugabe einer anorganischen oder organischen Säure, eines sauren Salzes oder eines
Puffers, zu der das Oxydationsmittel enthaltenden Lösung entsprechend verändern.
Gleichgültig, welchen pH-Wert man zur Entwicklung des Farbtones gewählt hat oder ob man in zwei oder in einer Stufe arbeitet, kann sich die Konzentration des in der Lösung enthaltenen Oxydationsmittels innerhalb verhältnismässig weiter Grenzen bewegen, u. zw. je nach dem gewünschten Farbton und nach der jedem der verwendbaren Oxydationsmittel eigentümlichen Löslichkeit. Im allgemeinen entspricht die Menge des verwendeten Oxydationsmittels etwa 0, 5-10 g auf 100 cm* des angewandten Triphenols und gleichgültig, ob diese Lösung das Oxydationsmittel enthält oder nicht, werden die Volumina der Lösung des Triphenols und/oder des verwendeten Oxydationsmittels auf jeden Fall durch die Menge des zu behandelnden Haares oder zu färbenden Produktes bestimmt.
Schliesslich kann das erfindungsgemässe Färbeverfahren nicht nur mittels wässeriger Lösungen, sondern auch mittels Kremen, Pasten oder Gelees ausgeführt werden, wobei die gewünschte Konsistenz durch die bei der Haarfärbung üblichen Mittel herbeigeführt wird.
Die Erfindung wird durch die nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele besser verständlich ; der Erfindungsbereich soll aber durch sie keinesfalls irgendwie eingeschränkt werden.
Beispiel l : Man bereitet eine Lösung folgender Zusammensetzung :
1, 2, 4-Trioxybenzol 3 g
Essigsäure 2 g
Wasser auf 100 ems.
Bei Anwendung gibt man 1, 5 g gepulvertes Natriumjodat hinzu und nach dessen schneller Auflösung benetzt man mit dieser Lösung lebendes, bereits stark ergrautes Haar. Der pH-Wert der Lösung ist 4.
Nach 15 Minuten langer Behandlung wird gespült, shampooniert, neuerdings gespült und getrocknet.'Damit wird eine hell kastanienbraune, goldschimmemde Färbung erreicht.
Beispiel 2 : Man stellt folgende Lösung her : 1, 2, 4- Trioxybenzol 4 g
Essigsäure 0, 5 g
Wasser auf 100 cmS.
Der PH-Wert dieser Lösung ist 4. Bei der Verwendung zur Haarfärbung fügt man 2 g Kaliumperjodat hinzu. Man lässt 20 Minuten einwirken, dann wird gespUlt, shampooniert, nochmals gespült und getrocknet. Man erhält einen hell kastanienbraunen, sehr natürlich wirkenden Farbton.
Beispiel 3 : Man verwendet die folgende Lösung : 1, 2, 4- Trioxy-5- methyl- benzol 4 g
Wasser auf 100 cm.
Bei Gebrauch gibt man 2 g Kaliumperjodat hinzu. Dann benetzt man mit dieser Lösung lebendes, stark ergrautes Haar und lässt 15 Minuten einwirken. Dann wird gespült, shampooniert, neuerlich gespült und getrocknet. Es wird eine lebhaft mahagonibraune Färbung mit einem Stich ins Violett erreicht.
Beispiel 4 : Man stellt folgende Lösung her : 1, 2, 4- Trioxybenzol 3 g
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Unmittelbar vor Gebrauch gibt man 5 g Natriumpersulfat zu. Der PH-Wert dieser Lösung ist 2, 3.
Man benetzt mit dieser Lösung lebendes weisses Haar und lässt 15 Minuten einwirken. Bei Benetzung des Haares ist der pH-Wert 1, 1. Man spült, shámpooniert, sptilt neuerlich und trocknet. Man erhält einen goldkastanienbraunen warmen Ton, der sehr natürlich wirkt.
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Beispiel 5 : Man stellt folgende Farblösung her :
1, 2, 4- Trioxybenzol 2, 5 g
Oberflächenaktives Fettsäureamid ("Antaron FC 34") 5. g
Wasser und Milchsäure bis auf 100 cm bei PH- Wert 3 zugeben.
Kurz vor Gebrauch gibt man zu dieser Lösung 4 g Natriumjodat. Der pH-Wert ändert sich nicht.
Nach 15 Minuten langer Benetzung lebenden, stark ergrauten Haares wird gespült, shampooniert, neuerlich gespült und getrocknet. Man erhält einen kastanienbraunen, goldschimmernden Farbton.
Beispiel-6 : Es wird in der gleichen Weise wie bei dem vorgenannten Beispiel gearbeitet, aber es wird kurz vor Gebrauch als Oxydationsmittel 5 g Natriumpersulfat hinzugegeben. Die Einwirkungsdauer beträgt 15 Minuten. Nach Ablauf dieser Zeit sinkt der PH- Wert am benetzten Haar von 3 auf 1. Es wird ein kastanienbrauner, ins Rötliche gehender Farbton erreicht.
Beispiel 7: Es wird eine Lösung folgender Zusammensetzung hergestellt :
1, 2, 4-Trioxybenzol 3 g
Neutrales Natriumtartrat 5 g
Weinsäure 5 g
Wasser auf 100 cm.
Kurz vor Gebrauch werden 5 g Natriumpersulfat hinzugegeben. Der pH-Wert dieser Lösung ist 3.
Nach Benetzung des lebenden weissen Haares und nach 30 Minuten langer Einwirkung sinkt der PH-Wert auf dem Haar auf 2. Es wird gespült, shampooniert, nochmals gespült und getrocknet. Das Haar ist dann goldblond.