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Einrichtung zur Regelung des Auftriebs von Unterseebooten.
Die Unterseeboote werden bekanntlich dadurch zum Untertauchen gebracht, dass eine bestimmte Wasscrmongo in das Boot eingelassen wird ; letztere richtet sich nach den Bootsverhältnissen und nach der gewünschten Tauchtiefe. Nun ändert sich aber bekanntlich das spezifische Gewicht des Seewassers von Ort zu Ort, so dass ein für eine bestimmte Tauch- tiefe in einem gegebenen Fahrwasser eingeregeltes Unterseeboot bei Übergang in ein Fahrwasser von anderem spezifischen Gewichte von seiner früheren Tauchtiefe abweicht, indem sich seine Auftriebsvcrhältnisse ändern. Um dem vorzubeugen, hat man bereits kleine Ililfsstanks angewendet, welche für einen solchen Wechsel entweder zu füllen oder zu entleeren sind.
Dieses Mittel ist aber erfahrungsgemäss nicht genau genug und bezweckt die vorliegende Erfindung, ci ne Einrichtung zu schaffen, welche mit der grösstmöglichen Genauigkeit denAuftriebvonUnterseebootenbehufsEinhaltungdererlangtenTauchtiefezuregeln gestattet. Diese Einrichtung kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, dass im Boot einzelne, mit dem Aussbenwasser in Verbindung stehende Regelungs-Wasserbehälter von gegebenem Fassungsvermögen untergebracht sind und mit diesen ein Steuerhahn verbunden ist, welcher eine Druckluftspoiseleitung steuert.
Dieser Steuerhahn gestattet nun mit Hilfe eines Auftricbsanzeigers und eines den Wechsel im spezifischen Gewicht des Fahrwassers
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Verdrängung aus denselben durch Druckluft derart zu beherrschen, dass das auf einen bestimmten Reserveauftrieb bezw. eine bestimmte Tauchtiefe eingestellte Boot auch bei Wechsel im spezifischen Gewicht des Fahrwassors in dieser Tiefe erhalten bleibt.
Die Zeichnung veranschaulicht eine zwechmässige Ausführungsform dieser Einrichtung, und zwar betreffen die verschiedenen Figuren einzelne Teile dieser Einrichtung. Es ist Fig. 1 ein Querschnitt durch ein mit derselben ausgestattetes Unterseeboot nach Linie xl xl \ on Fig. 2 und Fig. 2 ein vertikaler Längsschnitt desselben nach Linie x2 x2 der Fig. 1.
Fig. 3 zeigt ein Bruchstück des Bootsrumpfes mit dem inneren Mechanismus im Aufriss von rechts gesehen (Fig. 2). Desgleichen zeigt Fig. 4 ein Bruchstück des Bootsrumpfes zusammen mit einem Hydrometer oder Aräometer, wozu Fig. 4 a ein Detail nach Linie x4 darstollt. Fig. 5,6 und 7 veranschaulichen im einzelnen den Mehrweg-oder Steuerhahn, und zwar ist Fig. 5 ein Achsialschnitt durch denselben, während Fig. 6 und 7 Querschnitte
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ebene desselben angeordnet sind.
Zahl und Fassungsvermögen dieser Wasserbehälter sind an keine bestimmten Grenzen gebunden : jedoch wird ihr gesamtes Fassungsvermögen im allgemeinen zweckmässig wenigstens doppelt so gross als der erwünschte maximale Reserveauftrieb gemacht und ihre Anzahl wird vorteilhaft so gewählt, dass jeder Behälter ein passendes Kinhoitsvolumen darstellt. Die Wasserbehälter jeder Reihe sind durch Rohre 2 paarweise untereinander verbunden, wobei jedes dieser Rohre 3 in einem Behälter bis nahe an dessen Boden hinabreicht und im nächstfolgenden Behälter an dessen Decke aus-
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verschiedenen Wasserbehälter angeschlossen. Jeder Wasserbehälter hat einen Entlüftungshahn 9, Messhähne 10 und einen Entleerungshahn 11.
Wie ersichtlich, kann man bei dieser Verbindungsweise der Regolungs-Wasserbohätter von D ausgehend, die Behälter jeder Reihe in beliebiger Anzahl füllen oder entleeren. Will man beispielsweise die Behälter D und 0.
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letztere füllen sich von aussen her mit Seewasser an, worauf jene Ventile und Hähne wieder geschlossen werden. Sollen diese Behälter wieder entleert werden, so öffnet man die Ventile 4 und das zum Behälter C gehörende Druckluftventil 8, so dass die in letzteren eingelassene Druckluft das in beiden Behältern C, D enthaltene Wasser hinaustreibt.
Bei der hier gewählten zweireihigen Behälteranordnung hat diese Operation behufs Erhaltung des bezüglich der Bootslängsachso geltenden Gleichgewichts jeweils für ein behälterpaar zu geschehen.
Vom Boden des Behälters A jeder Reihe (siehe Fig. 2 und 3) geht ein Rohr 12 aus, welches durch die Bootswand nach aussen fahrt und einen Mehrweghahn E enthält.
Letzterer beherrscht nicht nur das Wasserrohr 12, sondern auch eine Druckluftröhre 13, welche von der Drucklufthauptleitung 6 mit Druckluft gespeist wird. Er ist in Fig. 5,6 und 7 in grösserem Massstabe dargestellt und besitzt ein Gehäuse 14, in welches die Ver- bindl1ngsenden des Wasserrohres 12 und der Druckluftröhre 13 eingeschraubt sind und welches das mit einer Wasserkammer 16 und einer davon getrennten Luftkammer 17 ver-
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Hahnkegel 15 mit zwei Bohrungen 18 versehen, welche mit jenen Mündungen zur Deckung gebracht werden können, um die Drucklufthauptleitung 6 durch den Hahn 2 ? mit dem Behätter A zu verbinden.
Desgleichen sind am Hahnkegel 15 drei Öffnungen 19 angebracht, welche zu zweien mit den Mündungen der Teile des Wasserrohres 12 im Ilahngehäuse zur Deckung gebracht werden können, um den Behälter A mit dem Aussonwasser in Verbindung zu setzen. Schliesslich ist noch das Hahngehuse 14 mit einer Luftauslassöffnung 20 vor- sehen, während die durch eine Stopfbüchse aus dem Gehäuse 14 heraustretende Ilabn- spindel mit einem Handrädchen 21 ausgerüstet ist.
Gemäss Fig. G und 7 schliesst der Hahnkegel 15 die Mündungen der Druckluftröhre 13 sowie des Wasserrohres 12 gänzlich ab. Wird nun der Hahnkegel soweit nach rechts gedreht, dass die Öffnungen 18 und zwei der Öffnungen 19 mit den entsprechenden Mündungen von 12 und 13 zusammenfallen, so ist der Behälter A einerseits mit dem
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Behälter A befindliche Wasser wird somit durch die Druckluft aus ihm hinausgedrückt.
Wird nun der Hahukegel nach links gedreht, so wird die Druckluftzufuhr abgeschnitten und schliesslich bei genügend weiter Drohung eine der Bohrungen 18 mit der Luftauslass- öffnung 20 zur Deckung gebracht, so dass die Luft aus dem Behälter A durch 20 ins Bootsinnere entweichen kann, während andersoits wiederum zwei der Öffnungen 19 des Kükens (aus diesem Grunde hat letzterer drei Öffnungen 19) die beiden Teile des Wasserrohres 12 untereinander in Verbindung setzen, um Wasser in den Behälter A einzulassen.
Offenbar kann durch passende Betätigung dieses Stouerhahns E mehr oder weniger Wasser in die Wasserbehälter eingelassen oder aus diesen verdrängt werden, je nach dem einzuregelnden Tiefgang und wird sich hiebei der Steuermann zweckmässig eines Tiefenmessers bedienen, an welchem er die jeweilige Tauchtiefe bezw. den Auftrieb direkt abzulesen imstande ist. Er wird so unter anderem auch für das Untertauchen den Auftrieb gänzlich zu beseitigen in der Lage sein, um das Boot langsam sinken zu lassen. Während daher die Luftdruckventite S xu Anfang jeden einzelnen Behälter mit Druckluft zu speisen go-
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Tauchtiefe aufgenommenen Wasserballast den Verhältnissen entsprechend genau zu regulieren.
De Tiefenmesser oder Auftriebsanzeiger, dessen sich hier der Steuermann bedient, ist in Fig. 1 und 2 angegeben. Er befindet sich am Steuerturm 2 und besteht aus der senkrechten Anzeigeglasröhre 22, welche oben und unten durch Röhren 23 mit dem aussen am Turm 2 befestigten geschlossenen Gefäss 24 verbunden ist. Letzteres besitzt oben ein Luftloch 25 und ist unten durch eine bis zum Boden des Bootes führende Rohrleitung 26 mit dem Aussenwasser in ständige Verbindung gesetzt.
Gegenüber der Glasröhre 22 ist eine graduierte Platte angebracht, welche zwei Skalen 27, 28, nämlich eine für Süsswasser und eine für normales Salzwasser, trägt und an welchen bei geeigneter Graduierul1g der Tiefgang des Bootes bezw. dessen Reserveauftrieb ohne weiteres abgelesen werden kann.
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hinab an die tiefste Stelle des Bootes geführt ist und erst dort in das Aussenwasser mündet, bringt mit sich, dass der Steuermann auch bei bewegter See den richtigen Tiefstand des Bootes an der Anzeigeröhre 22 bezw, an der zugehörigen Anzeigeplatte ermitteln kann, denn das Gefäss 24 steht mit den tieferen, ruhigeren Wasserschichten in Verbindung, so dass Wellenbewegungen an der Oberfläche des Schwimmwassers sich wohl kaum im Gefäss 24 fühlbar machen worden. Es ist dies von ganz besonderem Vorteil für das richtige Einstellen des Bootes bezw. für die Regelung seines Auftriebs vermittels des Steuorhahns E.
Bei der Tiefeneinstellung eines Unterseebootes spielt das spezifische Gewicht des Fahrwassers, das bekanntlich von Ort zu Ort wechselt, eine wichtige Rolle. Es ist daher eine richtige Tiefeneinstellung mittels des Steuerhahns E nur dann möglich, wenn der
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wassers anzuzeigen vermag. Dieses Aräometer ist in Fig. 4 und 4 a gesondert dargestellt
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von Wasser in die Regelungs-Wasserbohälter oder durch Herausdrängen von Wasser aus denselben durch Druckluft das Boot auf der ursprünglich cingeregelten Tauchtiefe zu erhalten.
Ist das Wetter ungünstig bezw. stürmisch, derart, dass der Rosorvoauftriob nicht mit Sicherheit am Auftriebsanzeiger abgelesen werden kann. so wird eine solche Anzahl von
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tauchen gebracht, bis der Auftrieb gänzlich aufgehoben ist, worauf eine hinreichende Anzahl von Regelungs-Wasserbehältern durch Einblasen von Druckluft soweit entleert wird, bis der gewünschte Roserveauftrieb vorhanden ist ; alsdann kann die Einhaltung der erlangten Tauchtiefe in der geschilderten Weise mit Hilfe von Zeit zu Zeit vorgenommener Aräometermessungen gesichert worden. Es wird also hier einfach der anfänglich aufgenommene Wasserüberschuss wieder herausgetrieben, um auf die gewünschte Tauchtiefe zu kommen.
Zweckmässig ist bei dieser Einrichtung die Anordnung der Rcgelungs-Wasserbehälter so durchgeführt, dass keine merklichen Änderungen im Gleichgewichtszustand bezüglich der Bootslängsachse auftreten können. Die gezeichnete Anordnung trägt diesem Umstand Rechnung. Indessen können auch andere diesbezüglich geeignete Anordnungen der RegelungsWasserbehältergetroffenwerden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Regelung des Auftriebs von Unterseebooten behufs Einhaltung der erlangten Tauchtiefe, bei welcher gemäss den Angaben eines Aräometers der Zunuss von Wasser zu Regelungs-Wasserbehältern bezw. dessen Verdrängung aus denselben durch Druckluft bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, dass diese Steuerung des Wassers und der Druckluft vermittels ein und desselben Steuerhahns (E) geschieht, welcher als Mehrweghahn ausgebildet, im Hahnegel mit gesonderten Kammern für den Wasser-und für den Luftdurchlass versehen ist und mit Hilfe eines Auftriebsanzeigers (22, 24) sowie des Aräometers (29, 33, 36) den Zufluss von Wasser zu den untereinander verbundenen,
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aus denselben durch Druckluft in der für Einha'ung der erlangten Tauchtiefe erforderlichen Weise zu beherrschen gestattet.