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Gerät zur Durchführung von Analysen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur Durchführung von Analysen, insbesondere zur Durchfüh- rung von quantitativen Analysen von organischen Verbindungen, in Form eines Schliffkolbens mit einem
Schliffstopfen.
Für die Durchführung der sogenannten Kolbenmethode zur mikroanalytischen Schnellbestimmung von
Schwefel, Halogenen, Phosphor und andern Elementen in organischen Substanzen, bei der die organische
Substanz in einem Kolben in einer Sauerstoffatmosphäre oder in Gegenwart von Sauerstoffdonatoren ver- brannt wird, wird bisher ein Erlenmeyerkolben mit einem Schliffstopfen verwendet, wobei der Schliffstop- fen einen stabförmig endenden Ansatz aufweist, der mit einer Halterung für die zu analysierende Substanz verbunden ist. Diese Halterung besteht entweder aus einem kurzen, an seinem unteren Ende mit einem
Platinnetz verbundenen Platinstab oder einer Spirale aus Quarzglas und ist in den Ansatz des Schliffstop- fens eingeschmolzen bzw. an diesen angeschmolzen.
Dadurch ergibt sich aber der Nachteil, dass bei einem Schadhaftworden oder Bruch des Platindrahtes oder der Quarzspirale der ganze Kolben zumindest für einige Zeit unverwendbar wird, weil der Stopfen einer Reparatur bzw. einer Neueinschmelzung unter- zogen werden muss. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere das Platinnetz bei bestimmten Analysen, z. B. bei der Bestimmung von Phosphor oder Arsen, rasch brüchig wird, u. zw. auch dann, wenn das als"phos- phorbeständiges Platin" bezeichnete Platin verwendet wird.
Das Ziel der Erfindung besteht nun darin, ein Gerät zur Durchführung von Analysen, insbesondere quantitativen Analysen von organischen Verbindungen, zu schaffen, bei welchem alle Vorteile, die sich bei Anwendung der erwähnten Kolbenmethode ergeben, erhalten werden können, jedoch gleichzeitig die angeführten Nachteile beseitigt werden, so dass als Endergebnis bei geringeren Kosten ein Gerät mit wesentlich erhöhter Lebensdauer bzw. störungsfreier Betriebsdauer vorliegt. Dieses Ziel wird dadurch erreicht, dass ein vom Schliffstopfen unabhängiger und auswechselbarer Träger für die Halterung der zu analysierenden Substanz vorgesehen wird.
Demgemäss bezieht sich die Erfindung auf ein Gerät der angeführten Art zur Durchführung von Analysen, insbesondere quantitativen Analysen von organischen Verbindungen, in Form eines Schliffkolbens mit einem Schliffstopfen, der einen stabförmig endenden Ansatz aufweist, welcher mit einer Halterung, beispielsweise einem Netz, wie einem Platinnetz, für die zu analysierende Substanz verbunden ist, und besteht in ihrem Wesen darin, dass der Schliffstopfen nur einen kurzen Ansatz hat und dieser mit Hilfe eines abnehmbaren Verbindungsstückes aus beispielsweise Metall, Gummi oder Kunststoff, insbesondere Polytetrafluoräthylen, mit einem stabartigen Träger für die Halterung der zu analysierenden Substanz verbunden ist.
Das abnehmbare Verbindungsstück hat am zweckmässigste die Form eines Rohres bzw. einer Hülse von geeignetem Durchmesser, so dass es über den Ansatz des Schliffstopfens geschoben werden kann und eine Einführung des stabartigen Trägers ermöglicht ; es kann jedoch auch hakenartig ausgebildet sein, in welchem Falle sowohl der Ansatz, als auch der Träger eine entsprechende Durchbohrung zu seiner Aufnahme haben müssen. Der stabartige Träger kann aus Platin, quarzglas oder Geräteglas, wie es unter verschiedenen Bezeichnungen, z. B. als Jenaer Glas, im Handel erhältlich ist, bestehen, so dass für die jeweiligen Analysen das am besten geeignete Material verwendet werden kann.
Der Träger ist an seinem unteren Ende in geeigneter Weise für die Halterung der zu analysierenden Substanz ausgebildet und weist also beispielsweise die Form einer Spirale oder eines Napfes auf.
Ein weiterer Nachteil, der sich bei Anwendung der üblichen Kolbenmethode ergibt, besteht darin, dass bei der Analyse durch die Verbrennung der Substanz bzw. den Verbrauch an Sauerstoff im Kolben ein beträchtlicher Unterdruck entsteht und als Folge davon bei einem guten und vakuumdichten Kolbenschliff der Schliffstopfen nicht ohne weiteres geöffnet werden kann. Es ist daher schon vorgeschlagen worden,
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zum Zwecke der Zuführung von Luft in den Kolben nach der Verbrennung an diesem Glashähne oder
Schlifftrichter anzubringen oder aber Hahntrichter für die Einführung von Spülflüssigkeiten vorzusehen.
Alle diese Einrichtungen ergeben zwar eine Verbesserung, sind jedoch mehr oder minder kompliziert und kostspielig und vor allem gegen Bruch empfindlich. Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, diese bisher üblichen Einrichtungen durch einfachere, billigere und praktisch gegen alle Be- anspruchungen widerstandsfähige bzw. unempfindliche Anordnungen zu ersetzen. Dieses Ziel wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass der Schliffstopfen in seinem oberen oder unteren Schliffteil eine senk- recht verlaufende Rille bzw.
Ausnehmung aufweist und der Hals des Schliffkt9lbens in seinem unteren oder oberen Teil eine entsprechend angeordnete Erweiterung oder eine entsprechend gelegene Durchbohrung zur allfälligen Verbindung des Kolbeninhaltes mit der Aussenatmosphäre und damit auch zum Einbringen einer Flüssigkeit hat.
Die Erfindung wird in der beiliegenden Zeichnung an Hand von einigen beispielsweisen Ausführungs- formen näher erläutert. Fig. 1 zeigt schematisch im Schnitt das Gerät gemäss der Erfindung in seiner Ge- samtheit und die Fig. 2 und 3 geben Ausbildungsformen des Trägers für die Halterung der zu analysieren- den Substanz wieder. Fig. 4bezieht sich auf ein Hilfselement für die Aufhängung des Trägers beim Wägen der Substanz und die Fig. 5 und 6 zeigen in einer Teilansicht, die ansonst der Darstellung in Fig. 1 ent- spricht, besondere Ausführungsformen des Schliffstopfens und des Schliffteiles des Kolbens. Fig. 7 zeigt den Schliffstopfen in Ansicht von oben, bei dem der Griffknopf seitlich eine angeschliffene Fläche auf- weist, und Fig. 8 ist ein Querschnitt nach der Linie VIII-VIII in Fig. 1.
Das Gerät gemäss der Erfindung weist einen Kolben 1 mit einem Schliffstopfen 2 auf, dessen Schliff- teil 3 im Schliffteil 4 des Kolbens gelagert ist. Der Schliffstopfen 2 hat einen kurzen Ansatz 5 und eine
Rille bzw. Ausnehmung 6, die senkrecht verläuft und bei Drehung des Schliffstopfens mit einer in entsprechender Weise angeordneten Erweiterung 7 oder Durchbohrung 7'des Schliffkolbens verbunden werden kann. An seinem unteren Ende ist der Schliffstopfen 2 über seinen Ansatz 5 mit einem Verbindungsstück 8 aus z. B. Metall, Gummi oder Kunststoff, insbesondere Polytetrafluoräthylen, verbunden, das abnehmbar ist und in das von unten her ein stabartiger Träger 9 für die Halterung der zu analysierenden Substanz eingeschoben ist.
Der stabartige Träger 9 kann, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, mit einem Draht 10 und einem daran befindlichen Netz 11 für die Halterung der zu analysierenden Substanz verbunden sein. Der Träger 9 kann jedoch auch, wie dies in den Fig. 2 und 3 gezeigt ist, an seinem Ende 11 spiralförmig oder napfförmig ausgebildet sein, wobei der gemäss Fig. 1 vorhandene Zwischenteil 10 entfällt. In Fig. 4 ist ein Hilfselement für die Aufhängung des Trägers 9 mit den zugehörigen Teilen 10,11 bzw. 11 beim Wägen gezeigt, das an seinem oberen Ende eine Durchbohrung zum Aufhängen in der Waage aufweist und mit dem Träger 9 ebenfalls durch das Verbindungsstück 8 oder ein ähnliches Verbindungsstück dieser Art verbunden werden kann.
Die Erfindung gibt die Möglichkeit, die in weitem Umfang angewendete Kolbenmethode auf einfachere, billigere und rationellere Art durchzuführen und schafft dadurch noch grössere Anwendungsmöglich- keiten für diese Methode.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Gerät zur Durchführung von Analysen, insbesondere quantitativen Analysen von organischen Verbindungen, in Form eines Schliffkolbens mit einem Schliffstopfen, der einen stabförmig endenden Ansatz aufweist, welcher mit einer Halterung, beispielsweise einem Netz, wie einem Platinnetz, für die zu analysierende Substanz verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schliffstopfen (2) einen kurzen Ansatz (5) hat und dieser mit Hilfe eines abnehmbaren Verbindungsstückes (8) aus beispielsweise Metall, Gummi oder Kunststoff, insbesondere Polytetrafluoräthylen, mit einem stabartigen Träger (9) für die Halterung (10, 11 bzw. 11) der zu analysierenden Substanz verbunden ist.