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Quecksilber-Spundapparat. Gemäß dem Zusatzpatent 37197o dient zur
Abdeckung des Gasaustrittsschlitzes nahe dem unteren Ende des Gas- oder Druckröhrchens
ein Seidenschlauch, der unterhalb des Gasaustrittsschlitzes am Gas- oder Druckröhrchen
befestigt ist. Dieser Abschluß des Gasaustrittes ist auch bei dein gemäß der Erfindung
verbesserten Ouecksill)er-Spunciapl>arate beibehalten. DievorliegendeVerbesserung
besteht in einer kräftigeren und einfacheren Bauart bei gleich sicherer Wirkung,
die bei den Apparaten nach dem Hauptpatent 295955 und dem Zusatzpatent 371970 nur
durch die Einführung eines zweiten, das Gas- oder Druckröhrchen unigebenden Rohres
erreicht werden konnte. Gemäß der Erfindung ist das Gas- oder Druckrohr, welches
das Gas in den Arbeitsschenkel übertreten läßt und' über das der Seidenschlauch
zum Abschluß der Gasaustrittsöffnung gestreift ist, unmittelbar vom Arbeitsschenkel
selbst umgeben, der dabei kantigen Querschnitt besitzt. Dieser kantige Querschnitt
des Arbeitsschenkels verhindert (las einseitige Sichanlegen des Druck-oder Gasrohres
mit dem Seidenschlauch an die Innenwandung des Arbeitsschenkels. Das vom Seidenschlauch
umgebene Gas- oder Druckrohr wird vielmehr in seiner Mittellage gesichert, so daß
das Gas im Arbeitsschenkel, rundum ungehindert aufsteigen kann.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung in Abb. i
im achsialen Längsschnitt und in Abb. 2 im Querschnitt nach Linie A-B der Abb. i
dargestellt.
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Der Arbeitsschenkel h besteht aus einem unten geschlossenen und oben
mit Gewinde zum Einschrauben eines Schraubstöpsels c versehenen Rohr von kantigem,
beispielsweise sechskantigem, Querschnitt aus dtirclisicbtigem Stoffe. In dieses
Rohr ist von oben her wie beim Haupt- und Zusatzpatent das im Schraubstöpsel c befestigte
Gas- oder Druckrohr ä eingesetzt. Der Schraubstöpsel geht unten in die Abschlußglocke
c' über und besitzt unmittelbar über der Glocke Gasaustrittsöffnungen k und ebensolche
Öffnungen in seiner Decke. Durch den Schlauch e ist (las obere Ende des Gas- oder
Druckrohrs b in bekannter Weise mit dem Faß verbunden.
Das untere
Ende des Gas- oder Druckrohrs g ist in ebenfalls an sich bekannter Weise schräg
abgeschnitten, um den Ein- und Austritt des Quecksilbers in das Rohr g zu erleichtern.
Auf das Druckrohr ist der Seidenschlauch p aufgestreift, der am unteren Ende unterhalb
der Gasaustrittsöffnungen f im Druckrohr an diesem befestigt ist, während er oben
bis an die Glocke c' am Schrattbstöpsel c reicht. Um Verdrehungen des Seidenschlauches
auf dem Druckrohre ä bei dessen Einschrauben in den Arbeitsschenkel b zu verhindern,
ohne daß der freie Durchtritt des Gases zwischen Schlauch und Druckrohr nach aufwärts
behindert wird, ist der Seidenschlauch z. B. in der Mitte bei g und oben bei r einseitig
noch weiter am Druckrohr außen angeklebt. Oben in einem gewissen Abstand von seinem
Ende besitzt das Druckrohr g die bekannte Sicherung durch eine Verengung oder Einschnürung,
die den Durchtritt von Schaum und damit den Auswurf von Quecksilber erschwert oder
verhindert und nur das Gas durchläßt. Sie wird beispielsweise durch einen eingesetzten
Stöpsel s mit feiner Durchbohrung t gebildet, kann aber auch aus einer eingesetzten
Querscheidewand mit sie durchsetzendem Röhrchen oder in anderer Weise gebildet sein.
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In Abb. 3 ist z. B. der Stöpsels mit der engen Bohrung t durch zwei
in das Rohr g mit Abstand voneinander dicht eingesetzte Querwände ze, und w' ersetzt,
in denen je ein feines Röhrchen x und x' angeordnet ist. Die Enden
beider Röhrchen besitzen Abstand von dem ihnen nicht zugehörigen Zwischenboden.
Der Zwischenraum zwischen den Böden zc, und <cr' kann mit Wasser teilweise gefüllt
sein. So bildet er in an sich ebenfalls bekannter Weise zugleich eine Art Schauglas,
indem der sichtbare Durchtritt der Gasblasen durch die Wasserfüllung- die dauernde
leichte Beobachtung des Gasdurchganges. gestattet. An Stelle der kleinen Auspufföffnungen
im Schraubenstöpseldeckel gemäß Abb. i ist eine etwas größere öffnung mit anschließendem
kurzen, abgebogenen Rohrstutzen y vorgesehen. Diese Anordnung ermöglicht das Abfangen
des austretenden Gases für Beobachtungszwecke, Messungen oder die Verwertung der
ausströmenden Kohlensäure.
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Die Querschnitte der beiden Rohre b und g sind derart bemessen, daß
der freie Querschnitt des Arbeitsschenkels b, der das Druckrohr umgibt, gleich dem
lichten Querschnitt des Druckrohres selbst ist, aus dem das Quecksilber durch den
Gasdruck in den Arbeitsschenkel b getrieben wird. Dadurch wird der Apparat trotz
der ineinandergesteckten Rohre als genau anzeigendes Manometer verwendbar.
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Das Ausführungsbeispiel ist wie folgt ausgebildet. Auf der einen Fläche
des sechskantigen Außenrohres oder Arbeitsschenkels b ist eine unterschnittene
Skalenleiste 1i befestigt, auf der, die unterschnittenen Ränder umgreifend, eine
zweite Skala v in der Längsrichtung verschiebbar ist. Die Skala au dient beim Auffüllen
des Apparates mit Quecksilber für den jeweils gewählten Höchstdruck, während die
zweite Skala mit ihrem Nullpunkt auf den jeweils gewählten Höchstdruck der Skala
u eingestellt wird, um an ihr den anwachsenden Spundungsdruck ablesen zu können.
Der Nullpunkt der Skala zu liegt in der Höhe der Gasaustrittsöffnung f des Gas-
oder Druckrohrs g. In der Zeichnung sind die den Skalenpunkten beigeschriebenen
Zahlen ohne Klammern der Skala au zugehörig, während die eingeklammerten Zahlen
zur Skala v gehören.