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Verfahren zur Herstellung von gut dispergierbaren, organophilen
Berlinerblau-Pigmenten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gut dispergierbaren, organophilen Berlinerblau-Pigmenten.
Das Berlinerblau besteht aus sehr feinen primären Pigmentteilchen, und seine Überführung in einen Zustand, in welchem das Pigment in organischen Flüssigkeiten gut netzbar und dispergierbar ist, ist mit Schwierigkeiten verbunden. Bei der Behandlung des Berlinerblau-Pigmentes in wässeriger Lösung mit kapillaraktiven Stoffen, wie Fettsäuresalzen, Fettalkoholsulfonaten - welche zu solchem Zwecke üblich sind-entsteht nämlich eine praktisch unfi1trierbar Dispersion. Deshalb werden diese kapillaraktiven Stoffe vermittels des sogenannten"Flushing"-Verfahrens, unter Verwendung einer wässerigen Suspension von Berlinerblau und organischen Lösungsmitteln in das Pigment einverleibt und die derart behandelten Pigmente stufenweise in eine ölige Phase übergeführt.
Gemäss einem andern bekannten Verfahren wird das Wasser aus der Suspension durch azeotropische Destillation oder Waschen mit Alkohol entfernt. Diese Verfahren sind umständlich und zeitraubend und dabei werden die Netzmittel dennoch nicht gut an das Pigment gebunden.
In der österr. Patentschrift Nr. 195540 werden die anorganischen Pigmente, besonders die Pigmente vom Berlinerblau-Typ mit einer amphoteren organischen Verbindung behandelt, welche sowohl stickstoffhaltige, basische, kationaktive Gruppen, als auch saure anionaktive Gruppen (COOH oder SO H) besitzt.
Das so behandelte Pigment kann nach dem Filtrieren, Trocknen und Mahlen organischen Bindemitteln gut einverleibt werden ; dadurch wird die Dauer des Mahlens auf etwa ein Drittel vermindert. Der Mangel dieses Verfahrens besteht darin, dass die auf die Oberfläche des Pigmentes aufgebrachte Substanz zwei polare Gruppen enthält, von welchen die eine basischen, die andere sauren Charakter besitzt. In wässerigen Suspensionen besitzen die anorganischen Pigmente eine positive oder eine negative Ladung ; demzufolge adsorbieren sie anionaktive oder kationaktive Verbindungen, hauptsächlich durch Ionenaustausch. Diese Adsorption, sowohl die Hydrophobität, die Wasser-und Sturmbeständigkeit als auch die Carbophilität (Organophilität) der getrockneten Pigmentoberfläche werden durch die Gruppe entgegengesetzten Charakters der amphoteren Verbindung geschädigt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, mittels welchem Berlinerblau in wässeriger Suspension einfach und mit hervorragendem Ergebnis in einen organophilen Zustand überführt werden kann. Laut dem erfin- dungsgemässen Verfahren werden nach dem Filtrieren und Trocknen solche Pigmente hergestellt, welche eine vollständig apolare Oberfläche und gute Wasser- und Sturmbeständigkeit besitzen, ferner ausserordentlich leicht eingemahlen und in apolaren, organischen Verbindungen vorzüglich benetzt werden können.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass eine schlecht filtrierbar Dispersion entsteht, wenn man positiv geladenes Berlinerblau in wässeriger Suspension mit der wässerigen Lösung eines Alkalisalze bzw. des Ammoniumsalzes einer Fettsäure oder Oxyfettsäure, welche eine Kohlenstoffkette vorzugsweise mit
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Die Verwendung der Ammoniumsalze der Fettsäuren ist deshalb von Vorteil, weil das entstehende Ammonsalz im Gegensatz zu den andern entstehenden Salzen beim Trocknen abgetrieben werden kann.
Dadurch erhält man mit den Ammonsalzen Produkte höherer Reinheit.
PATENTANSPRÜCHE : l. Verfahren zur Herstellung von gut dispergierbaren, organophilen Berlinerblau-Pigmenten durch Behandlung der Pigmente mit anionaktiven Substanzen, die polare Gruppen aufweisen, in wässeriger Suspension, wobei das Pigment nach der Behandlung von der wässerigen Phase getrennt, gegebenenfalls gewaschen, hierauf getrocknet, und schliesslich gegebenenfalls desintegriert wird, dadurch gekennzeichnet, dass apolare anionaktive Substanzen wie Alkalisalze bzw. Ammoniumsalze einer Fettsäure oder Oxyfettsäure, welche eine Kohlenstoffkette, vorzugsweise mit 16 oder 18 Kohlenstoffatomen, besitzt, verwendet werden, und man anschliessend das Reaktionsgemisch mit einem mit den Ferrocyanid-Ionen einen Niederschlag bildenden Salz versetzt.