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Tülle für Flüssigkeitsbehälter
Die Erfindung betrifft eine TUlle, die für die Belüftung bzw. Entlüftung der Behälter beim Ausgiessen bzw. Einfüllen von Flüssigkeit eingerichtet ist. Hiezu hat man vielfach eigene Belüftungsöffnungen und besonders geformte Rohre vorgesehen, die sich durch die Tülle erstrecken. Diese Anordnungen sind teuer in der Fertigung und haben den Nachteil, dass in der Tülle zusätzliche Wege für ein unerwünschtes Durchlecken von Flüssigkeit geschaffen wurden.
Um diese Nachteile zu vermeiden, hat man bereits eine Tülle vorgeschlagen, die einen langgestreckten, im wesentlichen zylindrischen, aus Metallblech geformten Mantel aufweist, in dem eine sich im wesentlichen über die ganze Länge desselben erstreckende Wand vom Gesamtvolumen der Tülle einen kleinen Teil abtrennt, der beim Ausgiessen von Flüssigkeit zur Belüftung des Behälters dient.
Die Erfindung betrifft eine Weiterentwicklung dieser Art von Tüllen, die bei wirksamer Belüftung (Entlüftung) des Behälters einfach und billig herzustellen ist. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass die aus einem Metallstreifen von im wesentlichen gleichbleibender Dicke geformte Trennwand nahe ihren beiden gegenüberliegenden Enden links und rechts mit Elementen versehen ist, die im Eingriff mit dem Mantel der Tülle die Trennwand mit dem Tüllenmantel fest verbinden.
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als Gussstück (Formstück) ausgebildeten Schnabel auf. Die Trennwand, die sich nur über den geraden Teil desselben erstreckt, soll die durch ein besonderes Einlassorgan eintretende Luft vom Flüssigkeitsstrahl trennen. Die Fertigung als Gussstück und die Anordnung eines besonderen Einlassorganes verteuern die Fertigung erheblich gegenüber der erfindungsgemässen Anordnung.
Das gleiche gilt von einer andern bekannten Ausführung (USA-Patentschrift Nr. 1, 676, 711), bei welcher die Trennwand erheblich länger ist als der kurze Ausgussschnabel bzw. das besondere Ausgussrohr und entweder einen Kanal bildet, von dem der weitaus grössere Teil sich quer zum rechteckigen Behälterdeckel unterhalb desselben erstreckt oder am Ausgussrohr vorbei bis zum Boden des Behälters geführt ist.
Die Zeichnung stellt in den Fig. l bis 9 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. Es zeigen Fig. 1 in Draufsicht einen Teil eines Behälterbodens mit der zur Belüftung des Behälters eingerichteten Tülle, Fig. 2 die versenkte Tülle in vergrössertem Massstab, z. T. in einem etwa durch ihre Mittelachse geführten Vertikalschnitt, Fig. 3 in ähnlicher Darstellung die Tülle in Giessstellung, Fig. 4 die Ausbildung und Lage der Belüftungslippe im Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 3, Fig. 5 die Tülle in Vorderansicht, Fig. 6 im Vertikalschnitt nach der Linie 6-6 der Fig. 5, in Pfeilrichtung gesehen, Fig. 7 einen Horizontalschnitt nach der Linie 7-7 der Fig. 5, in Pfeilrichtung gesehen, Fig. 8 einen Horizontalschnitt nach der Linie 8-8 der Fig. 5, in Pfeilrichtung gesehen und Fig.
9 schaubildlich die Belüftungstrennwand vor ihrer Anbringung an der Tülle.
Die Tülle wird vom kreisförmigen Boden 1 eines Behälters getragen und ist in der Nähe der Gargel 2 angeordnet. Wie Fig. 3 zeigt, wird der Behälter zum Ausgiessen angehoben und gekippt, wobei der Giessstrahl im Abstand über die Gargel 2 hinweggeht.
Die Tülle 3 wird von einem Mundstück 4 getragen, das nach dem Füllen des Behälters von aussen an derBehälterwandöffnung angebracht wird, u. zw. durch einen Falzvorgang, in dem der Rand 5 des Mundstückes um den aufwärts gerichtetenrand 6 des die Öffnung umgebenden Behälterwandmaterials herumgefalzt wird. Im Abstand einwärts vom Rand 5 ist das Mundstück 4 mit einem aufwärtsgerichteten gewinde-
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tragenden Hals 7 versehen, der in einer einwärtsgerichteten Schulter 8 endet. Diese Schulter 8 umgibt die Öffnung 9, in welcher der Mantel der Tülle 3 verschiebbar und drehbar gehalten ist.
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2abwärtsgebördelte Lippe 11 am oberen Ende der Tülle aufnimmt und dadurch verhindert, dass die Tülle in versenktem Zustand inden Behälter fällt.
Ausserdem erstreckt sich die Lippe 10 so nach oben, dass sie sich an den auswärts geneigten inneren Endteil 12 der Tülle dichtend anlegt und die Tülle starr festhält, wenn diese in die Giessstellung herausgezogen wurde.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Tülle 3 von einem besonders geformten Mundstück getragen, doch kann man auch anders ausgebildete Mundstücke verwenden, die an den Behältern, sei es vor Fertigstellung derselben oder nach dem Füllen des Behälters, angebracht werden, sofern diese Mundstücke die einwandfreie Anbringung der Tüllen gestatten.
Der Mantel der Tülle besteht aus einem Blechstück, das zu einem zylindrischen Rohr-gebogen und an seinen Längsrändern mit einer Naht 15 versehen ist. Dieser Rohrkörper ist, wie bereits erwähnt, an seinem oberen Ende bei 11 nach auswärts gebördelt, um eine Lippe zu bilden, die das Hineinfallen der Tülle in den Behälter verhindert. Die Lippe ist unterbrochen, indem ein Teil derselben und ein Teil des Tüllenmantels auf beiden Seiten der Naht 15 unter Bildung einer V-förmigen Kerbe 16 weggenommen ist. Eine solche Kerbe verbessert die Belüftung und erleichtert den Einbau der Tülle in das Mundstück.
Die Verwendung einer Lippe ohne Kerbe in der Stellung 11 hat jedoch den Vorteil der besseren Anlage an einer dar- überliegenden Dichtung, ohne in diese einzuschneiden und verhindert wirksamer das Hineinfallen der Tülle in den Behälter.
Der im Bereich des unteren Endes des Tüllenmantels 3 angeordnete, nach aussen erweiterte und abwärtsgerichtete Teil 12 gewährleistet einen einwandfreien Eingriff mit dem Teil 10 des Mundstückes, so dass die Tülle während des Giessvorganges starr festgehalten wird. Die Belüftung wird auf einfache, wirk-
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lüftungskanal 17 vom Hauptdurchlass 14 der Tülle zu trennen. Die hiezu besonders ausgebildete Trennwand 18 (Fig. 9) besteht aus einem langgestreckten Blechstreifen, dessen mittlerer Teil 19 so gekrümmt ist, dass er sich bei in der Tülle 3 befestigter Trennwand zu der gegenüberliegenden Wand der Tülle hin erstreckt. Im Bereich des oberen Endes des Wandteiles 19 sind zwei Lappen 20 ausgebildet, die sich von entgegengesetzten Seiten derselben auswärts erstrecken.
Unter diesen Lappen 20 erstrecken sich mit dem Wandteil 19 einstückige Randteile 21 von den Bugkanten 22 weg im Winkel zum Wandteil 19, die sich der Krümmung der Innenfläche des Tüllenmäntels 3 anpassen.
Im Bereich ihres unteren Endes ist die Trennwand 18 und die Kante 23 in Richtung der Krümmung des Wandteiles 19 und unter einem beträchtlichen Winkel dazu auswärts gebogen. Dadurch wird ein kanalbildender Befestigungsteil 24 geschaffen, der das eine Ende der Trennwand in der gewünschten Stellung an der Tülle befestigt, den Luftstrom in der gewünschten Weise führt und den Flüssigkeitsstrom von dem Belüftungskanal weg in den Hauptdurchlass 14 richtet. Die Befestigung erfolgt durch das Aufwärtsbördeln der Seitenwände 25 des Teiles 24 und das Einkerben derselben bei 26 zur Aufnahme des erweiterten inneren Endes der Tülle 3.
Dieses Aufwärtsbördeln bei 25 zusammen mit dem Abrunden des Bodens des Teiles 24 schafft eine Mündung 27 (Fig. 4). welche die Einführung des Luftstromes in den richtigen Teil des Behälters beim Ausgiessen der Flüssigkeit unterstützt.
Aus den Fig. 5 und 7 geht hervor, dass in der Wand des Tüllenkörpers 3 im Bereich seines äusseren Endes 11 Schlitze 28 für die Aufnahme der Lappen 20 vorgesehen sind. Nach dem Durchstecken durch die Schlitze werdendiese Lappen gegen die Aussenseite der Tülle umgebogen, um den äusseren Teil der Trennwand festzuhalten. Gleichzeitig sind die Kerben 26 in dem schnabelartigen Teil 24 fest gegen den Rand 29 des erweiterten, entgegengesetzten Endes 12 der Tülle angedrückt. Die Kerben 26 und die Lappen 20 stehen in einer solchen Beziehung zur Trennwand 18, dem Tüllenmantel 3 und den Randteilen 21, dass diese Randteile bei an der Tülle 3 befestigten Kerben und Lappen fest an der Innenfläche des Tüllenmantels anliegen.
Die Anlage der Teile 21 an der Tüllenwand verhindert ein Einfliessen von Flüssigkeit in den Luftkanal 17 beim Ausgiessen des Behälterinhaltes durch den Hauptkanal 14 der Tülle.
Es hat sich gezeigt, dass mit der Tülle gemäss der Erfindung selbst Flüssigkeiten von hoher Viskosität pulsierungsfrei aus einem vollen oder halbvollen Behälter ausgegossen werden können, obwohl in den meisten Fällen der kanalbildende Teil 24 vollkommen in die Flüssigkeit eintaucht, so dass seine Endöffnung 27 und der diese umgebende, z. B. der im Mundstückhohlraum gelegene Bereich 30 (Fig. 3) von Flüssigkeit erfüllt ist. Ist der Belüftungskanal entsprechend den vorkommenden Druckbedingungen richtig ausgelegt, so strömt in den Kanal 17 Luft, während die Flüssigkeit nur durch den Hauptkanal 14 ausströmt, da sich zunächst im Behälter eine gewisse Luftmenge in Form eines Luftpolsters befindet, der sich bei zum Aus-
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giessen geneigtem Behälter in dessen oberer Ecke befindet.
Durch das Ausgiessen der Flüssigkeit sinkt der Druck im Luftpolster unter den atmosphärischen Druck, so dass Luft durch den Tüllenkanal17 einströmt, sich selbst einen Weg durch die Flüssigkeit bahnt und diese an einem Ausströmen durch den Luftkanal hin- dert. Selbst wenn zu Beginn des Ausgiessens eines vollen Behälters etwas Flüssigkeit durch den Belüftungskanal ausläuft, vereinigt sie sich mit der durch den Hauptkanal strömenden Flüssigkeit, so dass jede Verschwendung vermieden bleibt.
Bei bisher bekannten Tüllen trat der Nachteil auf, dass das Belüftungselement entweder des Mundstückes oder der Tülle vorher in einer bestimmten Stellung in bezug auf den Behälter angeordnet werden musste, so dass der Belüftungskanal bei dem zum Ausgiessen gekippten Behälter zum oberen Teil des Behälters gerichtet war. Die Notwendigkeit einer solchen Anordnung erforderte entweder eine relativ kostspielige Ausbildung oder sie erschwerte das Anbringen der Mundstücke am Behälter bei der Erzeugung.
Diese Nachteile beseitigt die erfindungsgemässe Ausbildung, weil die Tülle 3 frei drehbar ist und daher sehr einfach in die einwandfreie Belüftungsstellung gebracht werden kann, wenn sie aus der versenkten Stellung (Fig. 2) in die Giessstellung (Fig. 3) herausgezogen wird.
Die erfindungsgemässe Belüftungseinrichtung kann auch an Tüllen angebracht werden, die anders ausgebildet sind als die hier dargestellte. Grundsätzlich kommt es nur darauf an, dass die Tülle, wenn sie nicht schon in bezug auf den Belüftungskanal orientiert ist, drehbar ist, so dass sie zum Giessen in die richtige Stellung gebracht werden kann.
PATENTANSPRÜCHE : 1. Tülle für Flüssigkeitsbehälter, die einen langgestreckten, im wesentlichen zylindrischen, aus Metallblech geformten Mantel aufweist, in dem eine sich im wesentlichen über die ganze Länge derselben erstreckende Wand vom Gesamtvolumen der Tülle einen kleinen Teil abtrennt, der beim Ausgiessen von Flüssigkeit zur Belüftung des Behälters dient, dadurch gekennzeichnet, dass die aus einem Metallstreifen von im wesentlichen gleichbleibender Dicke geformte Trennwand (18) nahe ihren beiden gegenüberliegenden Enden links und rechts mit Elementen (20, 20 bzw. 26, 26) versehen ist, die im Eingriff mit dem Mantel (3) der Tülle die Trennwand mit dem Tüllenmantel fest verbinden.