-
UNVERDREHBARER EINSATZRING FÜR KANISTER Die Erfindung betrifft einen
unverdrehbaren Einsatzring für den Ausgußstutzen eines aus Kunststoff hergestellten
Kanisters, mit einem Röhrchen, das sich vom Innenumfang des Einsatzrings aus gekrümmt
und frei in das Kanisterinnere in Richtung auf den oberen Teil der Rückwand des
Kanisters erstreckt.
-
Kanister dieser Art haben praktisch immer die Gestalt der 20 L-Wehrmachtskanister
und haben wie diese 20 L Inhalt, seltener 30 L Inhalt. Ihre Stutzen können durch
Schraubkappen, durch Ringverschlüsse oder durch Krallenverschlüsse verschlossen
sein.
-
Anders als bei den aus Blech geschweißten, metallenen Kanistern kann
man bei diesen -Kanistern zum einen den Stutzen symmetrisch zur Mittenfläche des
Kanisters vorsehen, sodaß er nicht seitlich versetzt ist, wie dies bei den Metallkanistern
der Fall sein muß.
-
Femer ist bei solchen Kanistern die Querschnittsfläche des Ausgußstutzens
etwa doppelt bis dreimal so groß wie beim Stutzen des metallenen Kanisters und schliesslich
sind die Ausgußstutzen der Kunststoffkanister stets kreisrund.
-
Über die Gebrauchstüchtigkeit solcher Kanister entscheidet ganz erheblich
die Art und Weise, wie man sie ausgiessen kann. Beim Ausgiessen vieler hunderter
oder tausender von Kanistern ist ein Zeitgewinn von einigen Sekunden bereits erheblich.
Aber auch eine Frau, die einen einzelnen Kanister entleert, ist dankbar, wenn sie
ihn bei kurzer Ausgießdauer einige Sekunden weniger frei halten kann, denn beim
Ausgiessen muß man die Kanister praktisch immer frei halten.
-
Auch ist es sehr wichtig, wie der aus dem Ausgußstutzen schiessende
Flüssigkeitsstrahl aussieht.
-
Durch die DBGMS 7020511 ist ein Ausgußstutzen der eingangs erwähnten
Art bekannt geworden. Der Einsatzring hat nur eine geringe Wandstärke und deshalb
ist der Ausgußquerschnitt kaum kleiner als der Querschnitt des Ausgußstutzens, der
auf seiner Innen- und Oberseite den Einsatzring hält. Es hat sich nun gezeigt, daß
zwar einerseits ein großer Ausgußstutzen z.B. von 5 cm Innendurchmesser wünschenswert
ist, weil ja die Blaspinole einen bestimmten Durchmesser haben muß, weil dann außen
vorgesehene Gewindegänge großflächiger werden, weil die Belastbarkeit des Stutzens
wächst, weil zähflüssige Flüssigkeiten wie Motorenöl sehr schnell ausgegossen werden
können. Auf der anderen Seite hat sich jedoch gezeigt, daß bei weniger zähflüssigen
Flüssigkeiten wie z.B. Benzin oder Wasser der Strahl beim Ausgiessen zerflattert
und nicht richtig geführt wird.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, Vorsorge dafür zu treffen, daß bei sonst
unveranderter
Gestaltung des Stutzens, Verschlusses od. dgl. auch
dünnflüssige Flüssigkeiten wie Wasser, Benzin od. dgl. im Hinblick auf die Form
des Ausgußstrahls als auch im Hinblick auf die Ausgußzeit optimal ausgegossen werden
kann.
-
Um diese Aufgabe zu lösen, sieht die Erfindung vor, daß sich im Innenraum
des Einsatzrings zwei zur Mittenfläche des Kanisters und des Einsatzrings symmetrische
Querschnittsreduktionswände befinden, die den Querschnitt seitlich einschnüren.
-
Wider Erwarten hat sich gezeigt, daß durch eine solche Querschnittsreduktion>-der
Ausgußstrahl seitlich geführt werden kann, was zu einem nicht zerflatternden Strahl
führt.
-
Weitere Vorteile und Merkmale gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels hervor. In der Zeichnung zeigen Fig. 1 die
Seitenansicht eines teilweise aufgebrochenen Kanisters, Fig. 2 einen Querschnitt
durch den Ausgußstutzen im Maßstab 1 1, Fig. 3 eine Vorderansicht des Einsatzrings
samt Ansatzröhrchen, Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie 4 - 4 in Fig. 3, Fig.
5 die Draufsicht auf den Einsatzring samt Ansatzröhrchen.
-
Ein 20 L-Wehrmachtskanister aus Polyäthylen hat Griffe -12. An der
linken Schrugfläche ist ein Stutzen 13 mit Aussengewinde angeformt, der durch eine
nicht dargestellte
Schraubkappe verschlossen werden kann. Die Oberseite
14 des Kanisters 11 hat eine Schrägfläche 16, die nach rechts oben geneigt ist.
Sie geht nach rechts in eine horizontale Fläche 17 über, aus der die Griffe 12 herauswachsen.
Mit einem Radius 18 schwingt diese horizontale Fläche 17 in eine tiefer gelegene,
horizontale Flache 19 ab, -um dann wieder mit einer Schräge 21 bis zu einer horizontalen
Flache 22 anzusteigen, die oberhalb des obersten Punktes des Stutzens 13 liegt.
Kanister kann man natürlich verschieden voll machen. Sie werden jedoch nicht mehr
gefüllt, als etwa dem Niveau der Flache 19 entspricht. Unterhalb der Flache 22 verbleibt
daher ein lediglich mit Luft gefüllter Raum, in den auch die gefüllte Flüssigkeit
bei Erwärmung ausweichen kann, ohne daß es im Kanister 11 zu hohen Drucken kommt.
-
Koaxial zur geometrischen Längsachse 23 des Stutzens 13 befindet sich,
in diesem ein Einsatzring 24, der auf seiner Aussenfläche einen Flachwulst 26 aufweist,
der kreisabschnittförmigen Querschnitt hat und der ebenfalls koaxial zur Längsachse
23 verlauft.
-
Diesem Flachwulst 26 entspricht eine Innennut 27 auf der Innenseite
und dem oberen Bereich des Stutzens 13. Schlägt man den Einsatzring 24, der als
Einzelteil gespritzt ist, in den Stutzen 13 hinein, so rastet die Flachwulst 26
in die Innennut 27 ein. Man kann jedoch auch auf vernünftig einfache Weise den Einsatzring
24 wieder aus dem Stutzen 13 herausziehen, sodaß der Kanister 11 wahlweise mit dem
beschriebenen Einsatzring 24, mit irgend einem anderen Einsatzring oder auch ohne
Einsatzring benutzt werden kann.
-
Als Anschlag beim Einschieben dient ein senkrecht zur Längsachse 23,sich
erstreckender Ringflansch 28 des Einsatzrings 24, der mit seiner unteren Ringfläche
29 auf der
ebenfalls ringförmigen Stimfläche 31 des Stutzens 13
aufsitzt. Zu Abdichtzwecken ist im inneren Bereich der Ringfläche 29 eine Nut für
einen O-Ring 32 vorgesehen, der den Eckbereich dichtet. Damit sich der Einsatzring
24 nicht dreht, was z.B.
-
dann geschehen kann, wenn man den Schraubverschluß verwendet, ist
an ihm im Bereich der Flachwulst 26 eine Nase 33 vorgesehen, die in eine entsprechende
Ausnehmung 34 im Stutzen 13 einrastet. Natürlich könnte man die Nase auch am Stutzen
und die Ausnehmung am Einsatzring vorsehen. Hierdurch wird nicht nur verhindert,
daß die Flachwulst 26 und die Innennut 27 sich-abreiben, der-O-Ring 32 abgerieben
wird und daß vor allem das Entlüftungsröhrchen 36 sich drehen kann,dessen inneres
Ende 37 in eine solche Richtung zeigen soll, in der sich später beim- Entleeren
des Kanisters 11 die bekannte Luftblase befindet. Hierzu hat das zunächst parallel
zur Längsachse 23 verlaufende Entlüftungsröhrchen 36 einen Knick 38 und verläuft
dann nach innen und praktisch waagrecht. Die obere Stirnfläche 39 des Einsatzrings
24 dient als Dichtfläche.
-
Wie gezeichnet, hat das Entlüftungsröhrchen 36 im ersten Teilbereich
41 linsenförmigen Querschnitts, der etwa in der Hälfte des zweiten Teilbereichs
42 stetig in einen kreisrunden Querschnitt übergeht. In dem zweiten Teilbereich
42 ist ein Röhrchen 43 aus stranggepresstem Kunststoff mit seinem vorderen Ende
hineingesteckt, das dicht im zweiten Teilbereich 42 anliegt und dessen Innenkontur
folgt. Das Röhrchen 43 erstreckt sich nicht ganz horizontal. Sein freies Ende 44
endet knapp vor der Rückwand 46 des Kanisters 11. Ein Abstand von 1 cm reicht hier
völlig. Der Abstand muß lediglich so groß sein, daß die Luft bei ihrem Austritt
im wesentlichen durch die Rückwand 46 nicht behindert wird. Dies erreicht man leicht
dadurch, daß man das Ende 44 abschrägt, wie
dies Fig. 1 zeigt. Das
Röhrchen 43 ist genügend leicht, sodaß die Bewegungen des Kanisters 11 - auch wenn
sie ruckartig sind - ohne weiteres mitmacht, ohne daß die Steckverbindung mit dem
Teilbereich 42 verlorengeht. Es ist innen glattflächig, sodaß die Luft laminar strömt.
-
Im Einsatzring 24 befinden sich zwei Querschnittsreduktionswände 47,48,
die nach oben mit der Stirnfläche 39 fluchten. Sie liegen symmetrisch zur Mittenfläche
des Kanisters und des Einsatzrings 24, die mit der Zeichnungsebene von Fig. 4 identisch
ist. Die Wände 47/48 sind so dick als der Innenbereich des Einsatzrings 24 zylindrisch
verläuft, reichen also nicht bis in die kegelstumpfartige Schräge 49.Zur Mittenebene
51 verläuft der innere Rand 52 der Wände 47,48 unter einem Winkel von 70 gemäß Fig.
5 nach rechts divergierend. In dieser Ansicht überdecken die Wände die Mündung des
Entiüftungsröhrchens 36 nicht, sondern beginnen seitlich davon im knappen Abstand.
-
Die Abrißkanten 53 sind rechtwinklig und scharf. Wegen des genauen
Verhältnisses der Anordnung der reduzierten zu den nicht reduzierten Flächen wird
ausdrücklich auf Fig. 5 verwiesen. Diese Figur gibt auch die beste Anordnung und
Gestaltung der Mündung des Entlüftungsröhrchens 36 an.
-
Durch die angegebene Dimensionierung des Entlüftungsröhrchens 36 befindet
sich das freie Ende 44 beim Ausgiessen des Kanisters bei üblicher Ausgiessbewegung
praktisch stets in einer Luftblase, sodaß die aus dem Ende 44 herauskommende Luft
nicht
erst noch die Flüssigkeit in einzelnen-Luftblasen durchqueren muß, um dann erst
in die grosse Luftblase zu gelangen. Auch dadurch wird die Ausgiessqualität ganz
erheblich besser.
-
Der Preis des Röhrchens ist natürlich minimal .Durch die Lösung mit
dem Röhrchen 43 vermeidet man ein kompliziertes Spritzwerkzeug. Würde man das Röhrchen
43 mit dem Teilbereich 42 einstückig machen, d.h.' diesen einfach fortsetzen, so
bräuchte man hierzu im Spritzwerkzeug einen Kern,der so lang ist, wie das Röhrchen
43 und der zweite Teilbereich 42. Dieser Kern hatte auf der ganzen fast 30 cm langen
Strecke seitlich keine Führung und da er sehr schlank sein müsste, hätte er nicht
genügend Eigensteifigkeit, um dem Spritzdruck zu widerstehen. Ganz abgesehen davon,
daß das Spritzwerkzeug sehr groß würde, würden auch die langen Geradführungen für
einen solchen Spritzkern Schwierigkeiten machen, die Spritzgeschwindigkeit wäre
nieder und es würde trotzdem zu Ausschuß kommen. Dagegen läßt sich der Einsatzring
24 samt Entlüftungsröhrchen 36 einstückig ohne weiteres spritzen. Zum Beispiel ist
es sehr günstig, wenn man die Trennebene der Werkzeughälften in die Zeichnungsebene
von Figur 4 verlegt. Zur Herstellung der Hohl raume im ersten und zweiten Teilbereich
41,42 benötigt man dann nur sehr kurze Kerne.
-
Man könnte das Röhrchen 43 auch auf den zweiten Teilbereich 42 aufstecken.
-
Dann müsste der Innendurchmesser des Röhrchens 43 grösser sein. Es
hat sich jedoch gezeigt, daß man mit dem gezeichneten Durchmesser ohne weiteres
auskommt. Außerdem ist das dünnere Röhrchen billiger als das dicke und hat auch
weniger Gewicht, -sodaß die Verbindung weniger belastet wird. Der linsenförmige
Querschnitt des ersten und zweiten Teilbereichs 41, 42 hat herstellungsmäßig günstige~Gestalt
und nimmt,
was Fig. 5 zeigt, dem Ausgußstutzen sehr'wenig der verbleibenden
Ausflußflöche für die Flüssigkeit weg. Er läßt sich auch großflächig mit dem Einsatzring
24 verbinden und man kann die Wand des ersten Teilbereichs 41 teilweise in die Wand
des Einsatzrings 24 einbeziehen. sodaß sowohl eine steifere als auch eine materialsparendere
Konstruktion entsteht.