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Flüssige Spülmittel für die Geschirrwäsche
Es wurde gefunden, dass man hochwertige, nicht schäumende und kalkbeständige, flüssige Spülmittel für Geschirr u. dgl. erhält, wenn man gemischte Äthylenoxyd- und Propylenoxydanlagerungsprodukte an höhermolekulareOH-, SH-oder NH-Gruppen enthaltende Verbindungen, insbesondere fettaromatischer
Natur, zusammen mit lösungsvermittelnden Stoffen anwendet. Es wurde weiter gefunden, dass diese ge- mischten Äthylen- und Propylenoxydanlagerungsprodukte eine sehr gute Spülwirkung besitzen und bei hö- heren, den Spülbedingungen entsprechenden Temperaturen, insbesondere in der maschinellen Wäsche, keinen Schaum entwickeln.
Sie haben aber, wie weiter festgestellt wurde, den Nachteil, dass sie im schaumlosen Stadium dazu neigen, sich auf dem Reinigungsgut fettig abzuscheiden. Diese Abscheidungen lassen sich zwar durch einen relativ kalten Nachspülprozess beseitigen, dieser ist jedoch in der Praxis nicht üblich und auch nicht anwendbar, weil dadurch die Klartrocknungszeit verlängert wird. Durch den Zu- satz der lösungsvermittelnden Stoffe werden diese fettigen Abscheidungen verhütet. Der erfindungsgemä- sse Effekt beruht also auf der Kombination bestimmter, bei Spültemperaturen unlöslicher Alkylenoxydan- lagerungsprodukte mit Verbindungen, die diese unlöslichen Anteile wieder in Lösung bringen, ohne dass das Gemisch eine nennenswerte Schaumsteigerung ergibt.
Die erfindungsgemässen flüssigen oberflächenaktive Stoffe enthaltenden Spülmittel sind demnach da- durch gekennzeichnet, dass sie a) aus für sich bei Spültemperaturen schwerlöslichen Mischanlagerungspro- dukten von Äthylenoxyd und Propylenoxyd an höhermolekulare, OH-, SH-oder NH-Gruppen enthaltende
Verbindungen und b) aus bei Spültemperaturen löslichen Anlagerungsprodukten von Äthylenoxyd an Ver- bindungen, die OH-, SH-und NH-Gruppen enthalten, wobei letztere als Lösungsvermittler für erstere die- nen, bestehen.
Die erfindungsgemäss verwendeten, gemischten Äthoxylierungs-und Propoxylierungsprodukte höhermolekularer OH-, SH- oder NH-Gruppen enthaltender Verbindungen sollen sich vorzugsweise von alkyl- aromatischen Verbindungen mit Alkylresten von C-C ableiten. Der aromatische Rest kann durch einen Benzol-oder Naphthalinrest vertreten sein. Sofern aliphatische Verbindungen verwendet werden, kommen solche in Betracht, deren Alkylreste 6-14 C-Atome aufweisen. Die Gemische der Polyäthylenoxyd- und
Polypropylenoxydreste entsprechen der Zusammensetzung, wie sie sich bei der Anlagerung von Äthylenoxyd und Propylenoxyd gleichzeitig oder nacheinander in verschiedenen Reihenfolgen ergibt.
In der Regel wird
1 Mol OH-, SH-oder NH-Gruppen enthaltende Verbindungen mit3-8 Mol Äthylenoxyd und 1-5 Mol Propylen- oxyd kondensiert, man kann diese Mengenverhältnisse aber auch in gewissem Umfang überschreiten oder unterschreiten. Die Produkte werden nach bekannten Methoden erhalten. Als Beispiele für solche Produkte sind
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sprechender Weise können auch analoge Anlagerungsprodukte an Alkylnaphthole verwendet werden. Es hat sich dabei im Sinne der Erfindung als besonders vorteilhaft erwiesen, solche Produkte der obigen Art als Ausgangsstoffe zu verwenden, die in wässeriger Lösung bei Konzentrationen von etwa 0, 2-2 g/lund bei Temperaturen von zirka 30 bis 50 C in öliger oder flockiger Form zur Ausscheidung kommen und dabei ihr Schaumvermögen verlieren.
Als lösungsvermittelndestoffe kommen in erster Linie Äthylenoxydanlagerungsprodukte an OH-, SHoder NH-Gruppen enthaltende Verbindungen von der Art, wie sie im vorstehenden genannt sind, in Be-
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tracht, insbesondere Äthylenoxydanlagerungsprodukte an alkylierte Phenole und Naphthole. Dabei werden solche bevorzugt, die auf 1 Mol OH-, SH- oder NH-Gruppen enthaltende Verbindungen 10 - 20 Äthylenoxydreste enthalten. Man kann jedoch an Stelle dieser Verbindungen auch die entsprechenden alkylfreien Äthylenoxydanlagerungsprodukte verwenden. Beide Verbindungsgruppen sind dann besonders geeignet, wenn sie im Molekül zusätzlich saure anorganische oder organische Reste bzw. entsprechende wasserlöslichmachende Salzreste enthalten, wie z.
B. saure Phosphorsäure-, Schwefelsäure-, Borsäurereste oder Carboxylgruppen.
Diese Lösungsvermittler zeichnen sich - abgesehen von ihrer lösungsvermittelnden Eigenschaft - dadurch aus, dass sie mit den obengenannten gemischten Polyäthylenoxyd- und Polypropylenoxydanlagerungsprodukten praktisch keine Schaumbildung bewirken.
Die erfindungsgemässen Spülmittel sind flüssige Produkte und werden in üblicher Weise angewendet, vorwiegend in Konzentrationen von 0, 1 bis 3 g/l auf aktive Substanzen berechnet. Sie sind gut automatisch dosierbar, also speziell für den mechanischen Spülprozess geeignet. Sie geben auch bei Dauergebrauch und in harten Wässern keine Abscheidungen und besitzen eine ausgezeichnete Entfettungswirkung. Man erhält damit bei allen Anwendungstemperaturen einen vorzüglichen Klartrocknungseffekt.
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gemäss auch entsprechend konstituierte Alkoxylierungsprodukte anderer höhermolekularer Verbindungen die austauschbare Wasserstoffatome enthalten, also solche von Aminen, Merkaptanen, Carbonsäuren, Sulfonsäuren, Säureamiden, Säurealkanolamiden usw. zur Anwendung.
Beispiel l : 25 Gew.-Teile eines Kondensationsprcduktes aus 1 Mol Nonylphenol mit 6 Mol Äthylenoxyd und 2 Mol Propylenoxyd werden in 60 Gew.-Teilen Wasser gelöst, dem 4, 5 Gew.-Teile eines Kondensates aus 1 Mol Nonylphenol mit 20 Mol Äthylenoxyd, das mit 1 Mol Phosphorsäure verestert und mit Natronlauge neutralisiert wurde, zugesetzt wird. Durch Zugabe von 10 Teilen Äthylalkohol wird die Kältebeständigkeit der Mischung verbessert.
Man erhält ein flüssiges Spülmittel, das für Spülmaschinen mit bestem Reinigungs-und Klartrock- nungseffekt geeignet ist, ohne störenden Schaum zu bilden.
Beispiel 2 : 30 Gew.-Teile des Äthylen-propylen-oxydkondensats wie in Beispiel 1 werden mit 30 Gew.-Teilen eines Kondensats aus 1 Mol Phenol mit 8 Mol Äthylenoxyd gemischt und mit 40 Teilen Wasser verdünnt. Das Produkt benetzt und reinigt Porzellanoberflächen noch in hoher Verdünnung sehr gut und gibt in schnellaufenden Spülmaschinen keinen störenden Schaum.
Beispiel 3 : Man mischt 25 Gew.-Teile eines Kondensates aus l Mol Nonylphenol mit 4 Mol Äthylenoxyd und 4 Mol propylenoxyd mit 5 Gew.-Teilen des Natriumsalzes des sauren Phosphorsäureesters eines Kondensats aus 1 Mol Nonylphenol und 20 Mol Äthylenoxyd. Um eine klare Lösung zu erhalten, setzt man 5 Gew.-Teile Äthylalkohol zu und bringt mit Wasser auf 100 Gew.-Teile. Das flüssige, leichtviskose Produkt benetzt und reinigt in verdünnter Form, d. h. in Konzentrationen von etwa 0,3 bis 1, 5 g/l Prozellan-, Glas- und Kunststoffgeschirr in Spülmaschinen sehr gut, ohne einen störenden Schaum zu entwickeln.
Beispiel 4 : Man erhält ein ähnlich wirksames Produkt wie in Beispiel 3 durch Vermischen von 19 Gew.-Teilen des in Beispiel 3 genannten Äthylenoxydpropylenoxydkondensates und 5 Gew.-Teilen eines Kondensates aus 1 Mol Octylphenol und 8 Mol Äthylenoxyd, welches durch Umsetzung mit Chloressigsäure und Neutralisation mit Natronlauge in das entsprechende Natriumsalz des Carboxymethylierungsproduktes umgewandelt wurde. Man verdünnt mit 7 Gew.-Teilen Äthylalkohol und mit 69 Gew.-Teilen Wasser. Das Produkt zeigt in der Maschinenwäsche ausgezeichneten Reinigungseffekt und nur minimale Schaum Wirkung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Flüssige oberflächenaktive Stoffe enthaltende Spülmittel für die Geschirrwäsche u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass sie a) aus für sich bei Spültemperaturen schwerlöslichen Mischanlagerungsprodukten von Äthylenoxyd- und Propylenoxyd an höhermolekulare, OH-, SH-oder NH-Gruppen enthaltende Verbindungen und b) aus bei Spiiltemperaturen löslichen Anlagerungsprodukten von Äthylenoxyd an Verbindun- gen, die OH-, SH-und NH-Gruppen enthalten, wobei letztere als Lösungsvermittler für erstere dienen, bestehen.