AT21467B - Verfahren zur Gewinnung von Saft aus Zuckerrüben, Zuckerrohr oder anderen zuckerhaltigen Pflanzen durch Auslaugung. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Saft aus Zuckerrüben, Zuckerrohr oder anderen zuckerhaltigen Pflanzen durch Auslaugung.

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AT21467B
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  • Non-Alcoholic Beverages (AREA)
  • Apparatuses For Bulk Treatment Of Fruits And Vegetables And Apparatuses For Preparing Feeds (AREA)
  • Preparation Of Fruits And Vegetables (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Gewinnung von Saft aus Zuckerrüben, Zuckerrohr oder anderen zucker- haltigen Pflanzen durch Auslaugung. 



   Wenn eine bestimmte Menge   zuckerhältiger Pflanzenschnitte   mit so grossen Gewichtsmengen von auf Temperaturen zwischen   60u   C bis Siedepunkt (zweckmässig   970   C bis Siedepunkt) erwärmten Diffusionsrohsaft gemengt wird, dass die in dem   Diffusionsrohsaft-   Schnittengemenge vorhandene   Gesamtwärme ausreicht,   den für die zu diffundierenden   Rübenschnitte   angestrebten Erhitzungsgrad (zweckmässig 80 bis   850 C) im gesamten Misch-   gute als Ausgleichstemperatur zu erzeugen, so tritt vollkommener Temperaturausgleich sofort bei dem Vermengen der Massen ein und die Schnitte erleiden eine plötzliche Erhitzung auf die angestrebte Temperatur.

   Da eine Temperatur-Steigerung von über 700 C plötzlich in den Schnitten eintritt, so werden alle Zellen gesprengt. 



   Werden auf diese Art erhitzte Schnitte alsdann einem systematischen Entsaftungsprozess durch Auslaugung (Diffusion) unterworfen, so vollzieht sich derselbe mit ausserordentlicher Geschwindigkeit, denn da alle Pflanzenzellen durch den beschriebenen Erhitzungsvorgang geöffnet werden, so ist bei dem Entsaften der Schnitte nicht jener Diffusionsvorgang zwischen der diffundierten und der Zellenfliissigkeit vorhanden, wie er bei dem   heur'     gebräuchlichen Diffusionsverfahren   vorausgesetzt wird.

   Bei der systematischen Auslaugung so erhitzter Pflanzenschnitte ist keine so hohe Differenz (Diffusionsgefälle) zwischen der diffundierten und   Zellcnflüssigkeit   mehr notwendig, wie bei den bekannten   Diffusionsvcr-   fahren, da der Ausgleich dieser Flüssigkeiten während des systematischen Auslaugens auch mehr unmittelbar stattfinden kann, wodurch die Auslaugung selbst sehr rasch und mit weniger Auslaugeflüssigkeit ausführbar wird. Da die Flüssigkeit des   Pflanzenkorpers einf   
 EMI1.1 
 Wenn nur ein teilweises Entsaften von   Rübonschnitten durch Auslaugen   oder Diffusion ausgeführt werden soll, wie dies nach dem Patente Nr. 5793 zu geschehen hat, so vollzieht sich dasselbe in wenigen Minuten (5 bis 10 Minuten).

   Aber auch das Auspressen der nach oben beschriebener Methode erhitzten und dann nur teilweise ausgelaugten Schnitte liefert bedeutend günstigere   Pressresu1tate   als das Auspressen   gewohnlicher Diffnsionsschnitte. Man   erreicht für erstere in den Schnitzelpressen gebräuchlicher Konstruktion ein ebenso starkes 
 EMI1.2 
 nach   dem im Patente Nr. 5798 geschilderten Verfahren beim   Abpressen der zu Brei zerkleinerten und vorher teilweise ausdiffundierten Schnitte in geeigneten Breipressen möglich wird.

   Die nach dem vorliegenden Verfahren resultierenden Presssäfte sind reiner und faserfreier, weil durch die   plötzliche hoho Erhitzung   der Schnitte alle Zellen aufgeschlossen 
 EMI1.3 
 andererseits ein leichteres Auspressen der teilweise   ausgelangten   Schnitte bei geringerem   Pressdruck   möglich wird. Da die Dauer der Erhitzung, Anslaugung und Abpressung nur eine sehr kurze ist (etwa 5 bis 10 Minuten), so wird ein Aufquellen der Quellsubstanz verhindert. 



  Dadurch wird die Pressfähigkeit der teilweise ausgelaugten Schnitte günstig   beeinflusst   und verbleibt der   grösste   Teil der Quellsubstanz unaufgequollen im Pressgute zurück. 



   Der Ausgleich der Temperatur im   Pnanzenschnitt-Rohsaftgemenge   tritt ebenso plötzlich 
 EMI1.4 
 

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   Das Verfahren wird, ohne an diese speziell beschriebene Ausführungsform gebunden zu sein, folgendermassen ausgeführt : Die von der Schneidmaschine oder ähnlichen Vorrichtung kommenden Schnitte beliebiger Form gelangen in ein mit Mischvorrichtung versehenes   Mischgefäss.   In dieses Gefäss gelangt gleichzeitig ein mittels Kalorisator oder direkten Dampfes auf eine Temperatur zwischen   600   C bis Siedepunkt (zweckmässig 970 C bis Siedepunkt) erhitzter, früher gewonnener Rübenrohsaft, und zwar etwa in der vier-bis fünffachen Menge des gleichzeitig mit dem heissen Safte in das Mischgefäss eingeführten Schnittequantums.

   Schnitte und Saft treten in den angegebenen   Gewichtsverhältnissen   kontinuierlich in das Mischgefäss ein, und zwar erstere direkt von der Schneidmaschine kommend, und werden an der Eintrittsstelle sofort zu einem   dünnflüssigen   Rohsaft-Schnittegemenge. Das so aus dem heissen Safte und kalten Schnitten entstehende Gemisch erreicht plötzlich bei der Vermischung einen vollkommenen Temperaturausgleich und zeigt eine Temperatur von über 850 C, wenn das   fünffache   Saftquantum bei 1000 C auf Schnitte von 100 C Wärme einwirkt.

   Dem leichtflüssigen Schnitte-Saftgemenge kann auch, falls sich dies noch notwendig erweist, im Mischgefässe durch direkte Zuführung von Dampf oder mittels   Aussonheizung   des Mischgefässes, etwa fehlende Wärme bis zur Erreichung der angestrebten Temperatur im Mischgut zugeführt werden. Das Gemisch wird direkt aus dem Mischgefäss in den Diffuseur oder Auslaugeapparat geschwemmt, oder es worden die Schnitte mitteist einer Hubschnecke,   Schnittorechen   oder ähnlicher Vorrichtung aus dem Mischgefässe in die   Auslauge- V orrichtung   gefördert. 



   Wenn die in die   Diffusionsvorrichtung mit   oder ohne Wärmesaft eingeführten heissen Schnitte nur kurze Zeit (zweckmässig nicht über 10 Minuten) einer teilweisen Entsaftnng (bis nicht unter   20/0   Zuckergehalt in den Schnitten) durch das Auslaugeverfahren unterworfen werden, so werden sie hierauf mit der sie umgebenden   Auslaugenüssigkeit   oder auch nach   gänzlicher   oder teilweiser Abtrennung derselben in eine Pressvorrichtung gleicher oder ähnlicher Konstruktion, wie solche zum Auspressen von Diffusionsschnitten brauchbar sind, gebracht, um hier abgepresst zu werden.

   Falls die Diffusion der erhitzten Schnitte nach dem im Patente Nr. 5793 geschilderten Verfahren durchgeführt wird, kann die bei diesem Verfahren notwendige Zerkleinerung der teilweise diffundierten Schnitte entfallen, so dass die Entsaftung wesentlich vereinfacht wird. Der von den erhitzten Schnitten vor deren Auslaugung abgetrennte Wärmesaft wird gemeinsam mit dem aus der Auslaugebatterie durch Auslaugen der Schnitte gewonnenen   Rübenrohsaft   neuerdings auf die angegebenen Temperaturen erhitzt und gelangt so wiederholt in gleicher Weise auf neue, in den Betrieb in das Mischgefäss eingeführte frische Schnitte zu gleichem Zwecke.

   Der durch das Auslaugen der erhitzten Schnitte sich in diesem Kreisvorgange als Überschuss sich   anhäüf0nde   Rohsaft (welcher nach der beschriebenen Art als Wärmeträger wiederholt auf frische Schnitte wirkte) wird zur Zuckergewinnung ausgeschaltet. 



   Das beschriebene Verfahren der Erhitzung der Pflanzenschnitte, welche der Auslaugung zu unterwerfen sind, unterscheidet sich wesentlich von den bekannten Arten der Erwärmung zerkleinerter Rüben zwecks Saftgewinnung, da die bekannten Methoden die Temperatursteigerung der   Rübenmasse   auf die gewünschte obere   Tomperaturgreuze   weder so plötzlich, noch bei einem so hohen Temperaturgefälle für das ganze der Erhitzung zu unterwerfende Rübenquantum ausführen und auch die   angestrebte Erhitzungstemporatur illl   ganzen Rohsaft-   Rubengemenge   (samt angewendeten Brühsaft und Schnitte) als Ausgleichstemperatur jedes für sich nicht erhalten,

   sondern vielmehr eine allmähliche und ungleichmässige Erwärmung der eingeführten Rübenschnitte unter gleichzeitiger Abkühlung des Wärmesaftes auf Temperaturen unterhalb der angestrebten Schnittetemperaturen während des Erwärmens der Schnitte erleiden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Gewinnung von Saft aus Zuckerrüben, Zuckerrohr oder anderen zuckerhaltigen Pflanzen, bei welchem bestimmte Mengen der Pssanzenschnitte mit so grossen Mengen von auf eine Temperatur zwischen 600 bis Siedepunkt (zweckmässig 970 bis Siedepunkt) gebrachten Rohsäften (Diffusionssäften) gemengt werden, dass eine plötzliche An- EMI2.1 80 bis 850 C) erfolgt, wobei die im Rohsaft-Schnittegemenge vorhandene oder diesem noch direkt zugeführte Gesamtwärme ausreichen muss, den für die Pflanzenschnitte angegebenen Erhitzungsgrad im gesamten Mischgut als Ausgleichstemperatur zu erzeugen, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischgut oder die so erhitzten Schnitte nach gänzlicher oder teilweiser Abtrennung des Rohsaftes in bekannter Weise durch Auslaugen (Diffusion) entsaftet werden,
    wobei der gewonnene Saft, bevor er der Zuckererzeugung zugeführt wird, wiederholt zum Erhitzen von Pflanzenschnitten verwendet wird.
AT21467D 1902-02-15 1902-02-15 Verfahren zur Gewinnung von Saft aus Zuckerrüben, Zuckerrohr oder anderen zuckerhaltigen Pflanzen durch Auslaugung. AT21467B (de)

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