DE193600C - - Google Patents

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DE193600C
DE193600C DE1902193600D DE193600DA DE193600C DE 193600 C DE193600 C DE 193600C DE 1902193600 D DE1902193600 D DE 1902193600D DE 193600D A DE193600D A DE 193600DA DE 193600 C DE193600 C DE 193600C
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DE
Germany
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sugar
leaching
juice
pressing
cuts
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Expired - Lifetime
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DE1902193600D
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English (en)
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Publication of DE193600C publication Critical patent/DE193600C/de
Application filed filed Critical
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B10/00Production of sugar juices

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Apparatuses For Bulk Treatment Of Fruits And Vegetables And Apparatuses For Preparing Feeds (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 193600 KLASSE 89c. GRUPPE
CARL STEFFEN in WIEN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Januar 1902 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Abänderung des durch das Patent 149593 geschützten Verfahrens zur Gewinnung von reinen Rohsäften und zuckerhaltigen, nährstoffreicben Preßrückständen aus Zuckerrüben oder anderen zuckerhaltigen Pflanzen, die in Form von Schnitten mit hoch erhitztem Rohsaft auf hohe Temperaturen erwärmt und bei diesen Temperaturen durch Abpressen entsaftet werden.
Die Erfindung besteht darin, daß die erhitzten Schnitte unmittelbar vor der Entsaftung durch Abpressen einer nur unvollständigen und vorzeitig unterbrochenen Entsaftung durch Auslaugung in bekannten Auslaugevorrichtungen oder Diffuseuren unterworfen werden. Hierbei ist wesentlich, daß solche Entsaftung mittels Auslaugung, indem sie durchweg bei Temperaturen über 60 ° C.
(zweckentsprechend bei 80. bis 90° C.) stattzufinden hat, mit Belassung eines beliebigen Zuckergehaltes von 3Y2 Prozent aufwärts durchgeführt wird und die nun noch stark zuckerhaltigen Schnitte unmittelbar bei den angegebenen hohen Temperaturen einer weiteren restlichen Entsaftung durch Abpressen unterworfen werden.
Da bei dem vorliegenden Verfahren die Entsaftung durch Auslaugung nur sehr beschränkt in Anwendung kommt, so ist sie in sehr kurzer Zeit zu vollenden und die Möglichkeit geboten, für den ganzen Auslauge- und Preßvorgang sehr hohe Temperaturen zu benutzen , wie solche bei dem gebräuchlichen Auslaugeverfahren nicht anwendbar sind, welches auf möglichste Erschöpfung an Zucker mittels systematischer Auslaugung durch eine Auslaugeflüssigkeit abzielt. Bekanntlich ist bei der Entsaftung von Rübenschnitten durch das gebräuchliche, die möglichste Erschöpfung des Zuckergehaltes anstrebende Diffusionsverfahren nebst nachherigem Abpressen des Auslaugerückstandes die Anwendung der angegebenen hohen Temperaturen für den ganzen Auslauge- und den daran anschließenden Preß-Vorgang wegen der erforderlichen langen Zeitdauer unmöglich; die Benutzung dieser Temperaturen scheitert daran, daß .sich beim Auslaugen durch das Weichwerden der Rübenschnitte Schwierigkeiten ergeben, welches die Verunreinigung der Auslaugeflüssigkeit (wegen Abgabe von Nichtzucker aus den aufgeweichten Schnitten) verursacht und ein Hindernis für die notwendige Bewegung der Auslaugeflüssigkeit über das Schnittematerial bildet. Außerdem bieten Rübenschnitte, wenn sie nach dem gebräuchlichen Diffusionsverfahren den angegebenen hohen Temperaturen, wie der Ausführung vorliegenden Verfahrens eigentümlich, in der ganzen, für die Safterschöpfung notwendigen Zeit ausgesetzt werden, für die nachherige Abpressung in den bekannten Schnitzelpressen mannigfache Schwierigkeiten, wobei wertvolle Trockensubstanz
sowohl in gelöster als in fein suspendierter Form in die Preßwässer gelangen und als Nährwerte den Rückständen verloren gehen. Diese Übelstände werden bei der Ausführung des vorliegenden Verfahrens trotz Anwendung der hohen Temperaturen vermieden; denn vermöge der vorzeitigen Unterbrechung ist die Zeit für die Saftgewinnung und Auslaugung sehr kurz, und es schließt sich an
ίο diese die ebenfalls nur kurze Zeit währende Entsaftung durch Abpressen an. Da somit die Gesamtentsaftung der Schnitte nach dem beschriebenen Verfahren nur wenige Minuten (etwa io Minuten) währt und die heiße Auslaugeflüssigkeit nur sehr kurze Zeit mit den Rübenschnitten vor deren Abpressung in Berührung ist, so quellen die Quellsubstanzen nicht auf, gelangen nicht in den. Saft und stören den Preßvorgang nicht. Man erhält deshalb reinere Zuckersäfte und nährstoffreichere Preßrückstände. Da bei der ganzen Saftgewinnung infolge der Anwendung der hohen Temperaturen zuckerzerstörende und -verändernde Einflüsse ausgeschaltet werden, so ist die Ausbeute an kristallisierbarem Zucker aus den gewonnenen Säften eine hohe. Durch den in den Preßrückständen verbleibenden Zucker sowie den in diesen mehr zurückbleibenden Nichtzucker wird ein wertvoller Preßrückstand erzielt; der Zuckergehalt des Preßrückstandes ist unbeschadet der Reinheit der gewonnenen Säfte regelbar nach Maßgabe der mehr oder weniger frühzeitigen Unterbrechung des Auslaugens in den angegebenen Grenzen vor der Saftgewinnung durch Abpressen.
Die Durchführung des ganzen Verfahrens ist folgende: Die nach Anspruch 4 des durch das Patent 149593 geschützten Verfahrens mit genügend großen Mengen Saft erhitzten Rübenschnitte (Brühverfahren) werden in beliebigen und bekannten Auslaugevorrichtungen, z. B. Diffuseuren, einer Auslaugung mittels Wassers oder neben Wasser noch mit Hilfe zuckerhaltigen Preßsaftes (d. h. jenes zuckerhaltigen Saftes, welcher durch das Auspressen von nur teilweise ausgelaugten Rübenschnitten erhalten wurde) unterzogen. Während des ganzen Auslaugevorganges sind Temperaturen von 66° C. bis zum Siedepunkt (zweckmäßig 80 bis 90° C.) aufrechtzuerhalten bzw. ist die Auslaugeflüssigkeit stets auf dieser Temperatur durch die bekannten Einrichtungen mit direkter oder indirekter Dampfheizung zu halten. Die Auslaugung wird unterbrochen bei einem Zuckergehalt von 3 Y2 Prozent aufwärts (zweckmäßig 6 Prozent), je nachdem man zuckerreichere oder zuckerärmere Preßrückstände aus dem Preßverfahren gewinnen will.
Aus der Diffusionsyorrichtung wird die ausgelaugte Masse möglichst bei der herrschenden Auslaugetemperatur im heißen Zustande in Schnitzelpressen bekannter Bauart befördert; die Beförderung kann durch die bekannten Einrichtungen geschehen, wie sie zum Entleeren von Diffuseuren benutzt werden, beispielsweise mittels Druckluft, durch Schnitzelpumpen , Förderschnecken u. dgl. Der aus den Schnitzelpressen ablaufende Zuckersaft kann, nachdem er entsprechend erhitzt ist, neben dem zur Auslaugung in der Auslaugevorrichtung benutzten Wasser auch zu Auslaugezwecken in die Auslaugebatterie geführt werden oder im Sinne des Verfahrens nach Patent 149593 wiederholt als Wärmesaft für frische Schnitte dienen.
Es ist nicht nötig, daß die schnelle Erhitzung in besonderen, hierzu bestimmten Brühtrögen stattfindet, sondern es kann die schnelle Erhitzung im Sinne des Patentanspruches 4 des Patents 149593 auch in dem betreffenden Diffuseur einer Diffusionsbatterie, welcher die frischen Schnitzel aufzunehmen hat, geschehen, wobei die nach ■ genanntem Anspruch notwendige Menge erhitzten Brühsaftes auf die in diesem Diffusionsapparat vorhandene frische Schnitzelmenge gebracht wird.

Claims (1)

  1. Pate nt-A N Spruch:
    Verfahren zur Gewinnung von Rohsaft und nährstoffreichen zuckerhaltigen Preßrückständen aus Zuckerrüben oder anderen zuckerhaltigen Pflanzen, die in Form von Schnitten mit hoch erhitztem Rohsaft auf mindestens 66° C. erwärmt und später durch Abpressen entsaftet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die im Brühverfahren erhitzten Schnitte unmittelbar und ohne Zerkleinerung vor der Saftgewinnung durch Abpressen bei Temperaturen zwischen 66 bis ioo° (zweckmäßig 85 ° C.) einer den Zuckergehalt der Pflanzenschnitte oberhalb 3'/2 Prozent belassenden Entsaftung durch Auslaugung in Diffuseuren unterworfen werden.
DE1902193600D 1902-01-04 1902-01-04 Expired - Lifetime DE193600C (de)

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AT35843D AT35843B (de) 1902-01-04 1907-12-20 Verfahren zur Gewinnung von Rohsaft und nährstoffreichen zuckerhältigen Preßrückständen aus Zuckerrüben oder anderen zuckerhältigen Pflanzen.

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