DE288411C - - Google Patents

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DE288411C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B35/00Extraction of sucrose from molasses

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fodder In General (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— JVr 288411 — KLASSE 89//. GRUPPE
FRITZ TIEMANN in BERLIN. Verfahren zur Gewinnung von Zucker aus Melassen.
Zusatz zum Patent 279719.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. August 1913 ab. Längste Dauer: 4.JuIi 1928.
Bei dem Verfahren nach dem Patent 279719, betreffend die Entzuckerung der Melasse oder der Abläufe der Zuckerfabrikation bzw. Zuckerraffination vermittels künstlich hergestellten Inyertzuckers, wird dieser aus einem Teil der Melasse gewonnen, um einem anderen unbehandelten Teil dieser Melasse zugefügt zu werden.
Versuche haben ergeben, daß bei der gänzliehen Inversion des Zuckers einer Melasselösung der Verbrauch an Chemikalien ein sehr hoher ist, da die Inversion von Zucker in Melasselösungen wesentlich anders verläuft als in reineren Zuckerlösungen. Während in einer reineren Zuckerlösung eine teilweise Inversion im Großbetrieb bis zu einem gewünschten Grade an Invertzucker annähernd unmöglich ist, weil eine vollständige Inversion in kürzester Zeit erfolgt, findet in Melasselösungen eine vollständige Inversion nur sehr schwierig in langer Zeit statt. Als Übelstand hierbei ergibt sich, wie oben gesagt, ein unverhältnismäßig hoher Verbrauch an Chemikalien und als Folge hiervon eine teilweise weitere Zersetzung des anfangs gebildeten Invertzuckers, besonders der Lävulose.
Es wurde nun festgestellt, daß es durch Regelung der Temperatur und Zeitdauer möglich ist, bis zu einem gewissen Grade die Inversion des Zuckers in der Melasse zu erreichen. Die Erfindung besteht nun darin, daß nicht ein Teil der Melasse bzw. deren Zucker wie nach dem Hauptpatent vollständig invertiert wird, sondern daß die gesamte Melasse einer teilweisen Inversion unterworfen wird, bis der gewünschte Grad der Inversion, das heißt das gewünschte Verhältnis von Invertzucker zu Zucker und Salzen in dieser erreicht ist. Hierauf wird durch einfache Regelung der Temperatur die Inversion unterbrochen, welche bei Temperaturen unter beispielsweise 800C in der Melasse sofort derartig zum Stillstand kommt, daß ein Fortschreiten der Inversion selbst bei später stattfindender Verkochung der Melasse auf Füllmasse nicht mehr nachweisbar ist.
Als eine vorteilhafte Arbeitsweise hierfür hat sich folgende ergeben:
Die in ausreichendem Maße verdünnte Melasse (auf etwa 45° Brix) wird mit 3 Prozent schwefelsaurer Tonerde, auf Melasse berechnet, versetzt, aufgekocht und unter Dampfeinströmung je nach dem gewünschten Grade der Inversion kürzere oder längere Zeit stehen gelassen bzw. gerührt.
Sobald die erforderliche Inversion, beispielsweise 25 Prozent des Zuckers in der Melasse erreicht ist, was in etwa 5 Stunden der Fall ist, wird die Inversion durch Abstellen des einströmenden Dampfes und Abkühlen unter 800C zum Stillstand gebracht. Letztere Abkühlung erfolgt sofort beim Einziehen der teilweise invertierten Melasselösung in einen Vakuumapparat.
Die Verkochung der gegebenenfalls durch Filtration von den Niederschlägen befreiten Melasselösung zu Füllmasse wird bei niedrigen Temperaturen unter Vakuum auf bekannte Weise vorgenommen, indem man sie entweder für sich oder mit Anregekristallen behandelt.
Vorstehend beschriebenes Verfahren eignet sich für Rohr- wie für Rübenzuckerfabrikation, sowohl zur Herstellung von Konsumzucker als auch besonders in der Rübenzuckerfabrikation in hervorragendem Maße zur Herstellung von Zucker für die Viehfütterung, indem ein Futtermittel von unbeschränkter Dauer und höchstem Nährwert, frei von den schädlichen Salzen der Melasse, erhalten wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Gewinnung von Zucker aus Melassen nach Patent 279719, dadurch gekennzeichnet, daß der Zucker . der Gesamtmelasse oder der Abläufe der Zuckerfabrikation teilweise invertiert wird, bis das gewünschte Verhältnis von Invertzucker zu Zucker und Salzen in den Ab-■ laufen erreicht ist.
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