DE707573C - Verfahren der Holzverzuckerung - Google Patents

Verfahren der Holzverzuckerung

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DE707573C
DE707573C DEH154939D DEH0154939D DE707573C DE 707573 C DE707573 C DE 707573C DE H154939 D DEH154939 D DE H154939D DE H0154939 D DEH0154939 D DE H0154939D DE 707573 C DE707573 C DE 707573C
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DE
Germany
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liquid
wood
acid
diffuser
hydrochloric acid
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Expired
Application number
DEH154939D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hugo Koch
Friedrich Koch
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HOLZHYDROLYSE AG
Original Assignee
HOLZHYDROLYSE AG
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K1/00Glucose; Glucose-containing syrups
    • C13K1/02Glucose; Glucose-containing syrups obtained by saccharification of cellulosic materials

Description

  • Verfahren der Holzverzuckerung Die Erfindung betrifft ein Verfahren der Holzverzuckerung durch Behandeln von Holzteilchen in einer Diffusionsbatterie im Gegenstrom mit wäßriger Säure, z. B. Salzsäure, und bezweckt die Erhöhung des Durchsatzes und mithin Steigerung der Produktion einer derartigen Anlage.
  • Eine solche Anlage .arbeitet derart, daß das ruhende Holz von einer sich kontinuierlich vorwärts bewegenden Aufschluß.flüssi,gkeit durchströmt wird, wobei einerseits die Salzsäure zuckerreicher und andererseits das Holz immer celluloseärmer wird. Hierbei findet bekanntlich eine Umwandlung der Holzteilchen in hochkäpillares Lgnin von außen nach innen unter Erhaltung ihrer äußeren Form statt. Es war daher zu erwarten, daß die Geschwindigkeit des Aufschlusses ausschließlich durch die in jenen Kapillaren stattfindende Diffusion der Säure nach innen und des entstehenden Zuckers nach außen bestimmt wird. Überraschenderweise hat sich aber gezeigt, daß diese Erwartung nicht zutrifft.
  • Die zwischen der Säure und dem Holz stattfindenden Diffusionsvorgänge werden vielmehr dadurch wesentlich beschleunigt, daß der gebildete Zucker möglichst rasch aus dem Holz abgeführt und frische Salzsäure an das Holz herangeführt wird. Es müssen also die Flüssigkeitsmengen, in denen sich Zucker angesammelt hat und die das Holz umgeben, schnell durch solche Flüssigkeitsmengen ersetzt werden, isi die der Zucker noch nicht eingedrungen ist, die ,also _ salzsäurereicher und dadurch hydrolysierfähiger sind. Außerdem ist es nötig, den sich bildenden Zucker, der sich in dem Gefüge des Holzes absetzt, wegzudrängen, das Holz auszuwaschen und dadurch für erneute Hydrolyse freizulegen.
  • Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß neben der Hauptbewegung der Flüssigkeit eine zusätzliche Relativbewegung zwischen Aufschlußgut und der säurehaltigen Flüssigkeit erzeugt wird, indem ein Teil des Flüssigkeitsinhalts aus einer Zone abgezogen und in die gleiche oder in eine andere Zone im Kreislauf rückgeführt wird.
  • Die bisher bekannten Verfahren kennen demgegenüber nur immer eine einzige Bewegung der Säure, sei es die Durchflußbewegung durch eine Reihe von Diffuseuren, sei es eine kreisförmige Bewegung derselben Säuremenge in einem einzigen Behälter. Zwar wird in einem solchen Behälter bei der sog. Standverzuckerung durch einen Zwangsumlauf der Säure eine raschere Verzuckerung erreicht: es fehlen hierbei jedoch die Vorteile, die dem Gegenstromverfahren eigen sind und die durch Hintereinanderschaltung mehrerer Diffuseure und durch den Fluß der Säure im Gegenstrom bedingt sind.
  • Die vorliegende Erfindung verbindet die Vorteile dieser an sich bekannten Einzelmaßnahmen miteinander dadurch, daß ein Teil des Flüssigkeitsinhalts aus einer Zone eines Diluseurs abgezogen und in die gleiche oder eine andere Zone des nämlichen DiiTuseurs im Irreislauf rückgeführt wird. Durch die Rückführung der Aufschlußflüssigkeit in die gleiche Zone wird noch eine zusätzliche Querbewegung der Säure erzielt, wodurch die auswaschende Wirkung der Flüssigkeit noch vergrößert wird. Beim Verfahren gemäß der Eri.tidung wird also dein kontinuierlich strömenden Fluß der Salzsäureflüssigkeit eine in einem Kreislauf sich vollziehende zweite Bew-egtnig überlagert, so daß trotz des Vorhandenseins eines Hauptstromes mit einer bestimmten Geschwindigkeit auch die Geschwindigkeit der Säure innerhalb dieses Haupt ilusses in gewünschter Weise gesteigert werden kann.
  • Gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal t"-ird die im Kreislauf geführte Flüssigkeit außerhalb des Diffuseurs auf für diesen günstigste Temperaturen gebracht bzw. gehalten. Man vermeidet so den die Füllung und Entleerung erschwerenden Einbau von Wärmeaustauschern in die Diffuseure selbst.
  • Bei Verwendung von Salzsäure als Aufschlußmittel wird ferner vorteilhaft erfindungsgemäß der im Kreislauf geführten Flüssigkeit gasförmige Salzsäure zugeführt.
  • Auch ist es möglich, nur in bestimmten Dißtiseuren, unbeschadet der Hauptbewegung der Flüssigkeit, die Geschwindigkeit zu erhöhen, z. B. da, wo sich die Steigerung der Geschwindigkeit als besonders zweckmäßig Herausgestellt hat. Dies ist z. B. der Fall, wenn die Geschwindigkeit in den sog. Kopfdiffuseuren, d. h. den Diftuseuren, _ die finit frischem Holz gefüllt sind, gesteigert wird. Hier kann durch Geschwindigkeitserhöhung erreicht werden, daß die Ausbeute an verzuckertem Holz in der gleichen Zeit bis etwa 700,%o größer wird als diejenige ohne zusätzlichen Flüssigkeitsumlauf.
  • Das Abziehen und das Wiederzurückführen der Säure kann auf einander gegenüberliegenden Seiten geschehen. Ebenso ist es möglich, die Säure in einer Zone von rechts nach links und in der nächsten Zone von- links nach rechts fliefäen zu lassen.
  • Zur Ausführung des Verfahrcns wird jeder mit Aufschlußgut beladene Diffuseur mit einer Kreislaufleitung ausgerüstet, so daß z. B. die Flüssigkeit im oberen Teil des Diffuseurs mit Hilfe einer Pumpe durch einen Wärmeaustauscher in den unteren Teil des Dilfuseurs wieder zurückgeleitet wird. Z%%ischen dem Wärmeaustauscher und dem Diffuseur kann z. B. eine Frischsäureleitung oder eine Salzsäuregasieitung eingeschaltet sein, wenn mit Salzsäure gearbeitet wird.
  • In der Abbildung ist beispielsweise eine Ausführungsmöglichkeit des Verfahrens gemäß der Erfindung dargestellt. Die z. B. drei Diffuseure Dt, D., D3 werden von der Säureflüssigkeit in einem kontinuierlichen Flusse durchströmt.
  • In dem Diffuseur D, befindet sich das celluloseärmste, d. h. das am meisten verzuckerte Holz, während sich in dem Diffuseur D3 das frischeste Holz befindet. Die frische Säure hießt bei t zu und die zuckerreichste Lösung bei 2 ab. Normalerweise wird die Bewegung der Flüssigkeit durch die Pumpen 3, ;f und 5 besorgt, die die Flüssigkeit aus dem Dittuseur oben abnehmen und in den nächstfolgenden Diffuseur unten eindrükken. Erfindungsgemäß sind nun Umlaufleitungen 6, 1, 8 vorgesehen, die es ermöglichen, die aus dem Diffuseur durch die Pumpen abgeführte Flüssigkeit wieder in denselben Diffuseur einzuführen, so daß die Aufschlußflüssigkeit einen Kreislauf innerhalb eines jeden Diffuseurs machen kann.
  • Die Abzweigleitungen sind mit Ventilen 9, i o, t i versehen, die gegenüber den Ventilen 25, 2G, 27 so eingestellt werden, daß die gewünschte Menge von Flüssigkeit sich im Kreislauf bewegt, während der übrige Teil in den folgenden Diffuseur hinübergepumpt wird.
  • Die Leitung 2.1 ist eine Säureleitung, mit der z. B. frisches Salzsäuregas in den Kreislauf eingeführt werden kann, wenn die entsprechenden Ventile 21, 22 oder 23 geöffnet werden.
  • In das Rohrsystem für den Kreislauf sind Kühler 1(t, K2, K3 eingebaut, womit die Säureflüssigkeit auf die entsprechende Temperatur gekühlt werden kann. Eine Querbewegung der Säure kann z. B. dadurch erfolgen, daß die zurückgeführte Säure nicht unten in jeden Diffuseur eingefährt wird, sondern in - dieselbe Zone, aus der die Flüssigkeit abgeführt wurde. Dies kann durch die öffnung der Ventile erreicht werden, die in verschiedenen Höhen an gegenüberliegenden Stellen eines jeden Diffuseurs angeordnet sind, z. B. bei Diffuseur D, die Ventile 15, 16, 17 gegenüber den Ventilen 18, 19, 20.
  • Selbstverständlich kann der Kreislauf auch innerhalb einer Gruppe von jeweils mehreren Diffuseuren stattfinden, wobei die Diffuseure in dieser Gruppe ohne Kreislauf hintereinandergeschaltet sind. In einer Batterie von sechs Diffuseuren können also z. B. drei Gruppen zu je zwei Diffuseuren gebildet werden. Diese beiden Diffuseure sind dann immer unmittelbar hintereinandergeschaltet. Von dem einen dieser beiden fließt also die Flüssigkeit oben ab und tritt unten in den zweiten ein. Im übrigen wirken beide wie ein Diffuseur und sind an Stelle von den Diffuseuren Dl" D2, D3 in das Leitungsschema gemäß der Zeichnung eingeschaltet.
  • Beispiel i In drei hintereinandergeschalteten sog. Schwanzdiffuseuren, d. h. solchen, in denen die frischeste Säure wirkt, von je 2o m3 Inhalt wurden 3 X 5ooo kg Holzteilchen von durchschnittlich 5 mm 0 bei 12' 6 Stunden lang mit einer sich langsam bewegenden Salzsäurelösung von 40,2% H Cl behandelt. Die Durchflußgeschwindigkeit beträgt hierbeietwa o,4 mm pro Sekunde. Wurde unter sonst gleichen Bedingungen die Relativbewegung zwischen Holzteilchen und Salzsäure in jedem Diffuseur durch rasches Umpumpen auf 3 mm pro Sekunde erhöht, dann erzielte man in der gleichen Zeit eine um --o% höhere Verzuckerung als bei der bisher angewandten Arbeitsweise.
  • Beispiel 2 In drei sog. Kopfdiffuseuren einer Batterie, d. h. solchen, die mit dem frischesten Holz beladen sind, von je 2o m3 Inhalt wurden 3 X 500o kg Holzteilchen von durchschnittlich 5 mm 0 und mit einem Anfangsfeuchtigkeitsgehalt des Holzes von 5% bei 12' 6 Stunden lang mit einer sich langsam bewegenden Salzsäurezuckerlösung von 300;o HCl und 2ooio Zucker behandelt. Diese Lösung war durch Einwirkung von frischer Salzsäure auf schon zum Teil verzuckertes Holz in den Schwanzdiffuseuren der Batterie erhalten worden. Die Durchflußgeschwindigkeit beträgt (bezogen auf den Diffuseurquerschnitt: wie in Beispiel i o,4. mm pro Sekunde. Wurde nun auch hier die Relativbewegung in jedem der drei Diffuseure zwischen Holzteilchen und Salzsäurezuckerlösung auf 3 mm pro Sekunde erhöht, dann erzielte man in der gleichen Zeit eine um 6o% höhere Verzuckerung als bei der bisherigen Arbeitsweise. Hierbei «,-aren bei jedem Diffuseur nur die Ventile 15 und 18 geöffnet, die Ventile 16, 17, i9 und 2o dagegen geschlossen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Holzverzuckerung durch Behandeln von Holzteilchen in einem Diffuseur bzw. in einer Diffusionsbatterie mit wäßriger Säure, insbesondere Salzsäure, die in einem kontinuierlichen Strom durch das Holz hindurchfließt, dadurch gekennzeichnet, daß, neben der Hauptbewegung der Flüssigkeit eine zusätzliche Relativbewegung zwischen Aufschlußgut und der säurehaltigen Flüssigkeit erzeugt wird, in dem ein Teil des Flüssigkeitsinhalts aus einer Zone abgezogen und in die gleiche oder in eine andere Zone im Kreislauf rückgeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die im Kreislauf geführte Flüssigkeit außerhalb des Diftuseurs auf für diesen günstigste Temperaturen gebracht bzw. gehalten wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der im Kreislauf geführten Flüssigkeit gasförmige Salzsäure zugeführt wird.
DEH154939D 1938-02-26 1938-02-26 Verfahren der Holzverzuckerung Expired DE707573C (de)

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