DE579938C - Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff aus Gasen - Google Patents

Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff aus Gasen

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DE579938C
DE579938C DET39701D DET0039701D DE579938C DE 579938 C DE579938 C DE 579938C DE T39701 D DET39701 D DE T39701D DE T0039701 D DET0039701 D DE T0039701D DE 579938 C DE579938 C DE 579938C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors

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  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff aus Gasen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff aus Gasen, insbesondere aus Krackgasen voll Mineralölen, durch Umsetzen mit schwefliger Säure mittels im Kreislauf geführter Waschlauge.
  • Insbesondere sollen nach der Erfindung Destillationspro.dukte von Stoffen, die Kohlenwasserstoffe enthalten oder ergeben, z. B. von Mineralölen, Kohlen, Ölschiefer ü. dgl., wie Kohledestillationsgas, bei der Krackung von Mineralölen gebildete Gase, ferner aus Mineralölbohrlöchern strömende und ,andere Naturgase verarbeitet werden.
  • Es ist bekannt, daß Polythionsäuren durch Behandlung mit schwefelwasserstoffhaltigen Gasen zersetzt werden können. Man könnte nun annehmen, daß die betreffende Reaktion zweckmäßig so durchgeführt werden kann, daß man eine Lösung von schwefliger Säure im Gegenstrom zu einem Schwefelwasserstoffstrom führt, wobei man die Möglichkeit in Erwägung ziehen würde, die restliche Waschflüssigkeit zur Behandlung weiterer schwefelwasserstoffhaltiger Gasmengen zu verwenden, nachdem sie eine zusätzliche Menge Schwefeldioxyd absorbiert hat.
  • Ein derartiges Verfahren hat jedoch gewisse Nachteile, da die Gase, aus denen je- denfalls der größere Teil des Schwefelwasserstoffes entfernt worden ist, mit einer Lösung von schwefliger Säure von verhältnismäßig erheblicher Konzentration in Berührung kommen würden, mit dem Ergebnis,. daß ein Anteil des Schwefeldioxyds ausgetrieben werden würde.
  • Ferner wurde gefunden, daß die gewünschte Reaktion vom wirtschaftlichen Standpunkte aus nur bei verhältnismäßig hoher Temperatur und bei hohem Druck sowie bei Einführung der verwendeten Schwefeldioxydlösung an einer Stelle in die Waschanlage durchgeführt werden kann, derart, daß sie mit Gasen in Berührung gebracht wird, die verhältnismäßig frei von Schwefelwasserstoff sind und bei verhältnismäßig hoher Temperatur imstande sind, den Anteil. von Schwefeldioxyd zu erhöhen, der aus. der Waschflüssigkeit ausgetrieben wird.
  • Durch die Erfindung werden diese Mängel beseitigt. Sie besteht darin, daß ein zur Bindung der schwefligen Säure ausreichender Teilstrom des schwefelwasserstoffhaltigen R.ahgases abgezweigt und oberhalb oder etwa in der Höhe der Zuführungsstelle der schwefeldioxyd'haltigen Waschflüssigkeit unter Druck eingeführt wird, und daß die Waschlauge am unteren Ende des Waschturmes so stark erhitzt wird, daß der Schwefel flüssig abgezogen werden kann.
  • Zweckmäßig wird eine Nachwäsche mit Wasser oder einer alkalischen Lösung vorgenommen.
  • Wenn ein beim Kracken von Mineralölen gebildetes Gas verwendet wird, so bringt man die durch die Behandlung nach der Erfindung erhaltene Lösung weiter mit unbehandeltem Gas zur Einwirkung, um den Schwefelwasserstoff mit den bei der anfänglichen Reaktion gebildeten Polythionsäuren reagieren zu lassen, so daß zusätzlicher elementarer Schwefel gewonnen wird.
  • Auf der Zeichnung stellt i einen Schwefelverbrennungsofen von bekannter Bauart dar, in dem bei normalem Betrieb der Anlage vorher nach der Erfindung gewonnener Schwefel verbrannt wird. Schwefeldioxyd wird von dort aus mittels des Rohres 2 in den Kühler 3 geleitet und gelangt darauf in den Waschturm 4, in dem es in Blasen hochsteigt. Der Turm 4 ist mit einer Anzahl von Schalen oder Einsätzen 5 versehen. In dem Turm wird das Schwefeldioxyd mit dem mittels des Rohres 6 eingeführten Wasser in Berührung gebracht, wobei Stickstoff durch einen Auslaß 7 entweicht.
  • Die so im Turm erzeugte Lösung von Schwefeldioxyd wird am Boden mittels des Rohres 8 abgezogen und durch die Pumpe g über das Rohr io in den Waschturm i r gedrückt, der mit einer Mehrzahl von Schalen oder Einsätzen 12 versehen ist. Dieser Turm ist so gebaut, daß man in ihm unter einem Druck arbeiten kann, der wesentlich über Atmosphärendruck liegt. In dem Turm wird mittels des Rohres 13 das schwefelwasserstoffhaltige Gas eingeleitet. Das Gas steigt durch den Turm im Gegenstrom zur Schwefeldioxydlösung aufwärts. Die wesentlichen Reaktionen finden zwischen der Eintrittsstelle des Gases in den Turm und der Stelle statt, an welcher die Schwefeldioxydlösung eingeleitet wird. An dieser Stelle und mehr oder weniger ihr benachbart besteht die Neigung zur Bildung von Polythionsäuren, die beim Herabrieseln im Turm in innige Berührung mit dem steigende Konzentrationen von Schwefehvasserstoff enthaltenden Gas gebracht werden, was die Zersetzung der Säuren unter Bildung elementaren Schwefels erleichtert. Das Gas strömt über die Stelle hinaus, bei welcher die Schwefeldioxydlösung in den Turm eingeführt wird. Es kann einen kleinen Anteil Schwefeldioxyd entsprechend dem Partialdruck dieses Stoffes in der Flüssigkeit an der Stelle enthalten, wo die Lösung eingeführt wird. Um die Entfernung dieses Schwefeldioxyds aus dem Gas zu-bewirken, sieht man ein Rohr 14 vor, das an seinem unteren Ende mit der Gaszuleitung verbünden ist, durch welche die unbehandelten Gase in einen Einlaß 13 geleitet werden. Auf dem anderen Ende ist das Rohr 14 an einer Stelle des Turmes angeschlossen, die gerade gegenüber der Eintrittsstelle des Rohres io liegt. Das Rohr 14 ist mit einem Hahn 15 versehen, durch dessen Einstellung eine regelbare Menge Schwefelwasserstoff enthaltenden Gases eingeleitet wird. Die Menge wird im allgemeinen so eingestellt, daß sie der Gleichung SO,+2H,S-2H20+3S entspricht. Dadurch soll erreicht werden, daß soweit wie nur irgendmöglich aus dem Auslaß 16 Gas abströmt, das vollständig frei sowohl von Schwefelwasserstoff als auch von Schwefeldioxyd ist. Um jedoch jeden möglichen Verlust an schwefelhaltigem Gas zu vermeiden, wird das Gas mittels des Rohres 17 in den Turm 18 geleitet, der mit Trögen ig versehen ist. In diesen Turm leitet man eine alkalische Lösung, wie Natriumhydroxyd oder Kalkmilch, durch das Rohr 2o ein. Aus dem Turm strömt ein praktisch vollständig schwefelfreies Gas durch das Rohr 21 ab. Die innerhalb des Turmes angesammelte Flüssigkeit wird durch den Stutzen 22 am Boden abgezogen.
  • Es hat sich herausgestellt, daß die Reaktion zwischen Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd sowie zwischen Schwefelwasserstoff und den Polythionsäuren, die bei der Bildung des elementaren Schwefels ebenfalls gebildet werden, beschleunigt wird, wenn man beim Arbeiten Drucke aufrechterhält, die über dem atmosphärischen Druck liegen, und ferner erhöhte Temperaturen anwendet.
  • Im allgemeinen nimmt bei Vergrößerung des Druckes und der Temperatur die Größe der Anlage, die zur Behandlung eines Gases bei einer bestimmten Reaktionsgeschwindigkeit erforderlich ist, notwendigerweise ab. Es ist jedoch klar, daß jenseits einer bestimmten Grenze die aus der Abnahme in der Größe der Anlage herrührenden Vorteile durch die Kosten für die Pumparbeit und durch die Mehrkosten für die druck- und temperaturfeste Ausbildung der Anlage wieder ausgeglichen werden.
  • Gute Ergebnisse wurden bei einem Druck von 8 Atm. absolut und einer Arbeitstemperatur von ungefähr 4o° C-erzielt.
  • Wenn es jedoch erwünscht ist, kolloide Lösungen von Schwefel in wirtschaftlichem Umfange gleichzeitig herzustellen, so muß das Verfahren bei Temperaturen ausgeführt werden, die wesentlich höher liegen: Um geeignete Temperatuien zwezks Beschleunigung der Reaktion aufrechterhalten und ferner die Entfernung des Schwefels durch Überführung in den und Erhaltung im geschmolzenen Zustand auf dem Boden des Turmes i i erleichtern zu können, während gleichzeitig dafür Vorsorge getroffen ist, daß die Temperatur an der Stelle, an der die Schwefeldioxydlösung eingeleitet wird, eine solche ist, daß ein übermäßiger Verlust an Schwefeldioxyd nicht entsteht, ist ein Dampfrohr 23 .(Rohrschlange) und ein Auslaßstutzen aq. für den geschmolzenen Schwefel vorgesehen. Außerdem ist auch ein Auslaßstutzen für die wässerige vom Schwefel abgeschiedene Flüssigkeit vorgesehen. Diese Flüssigkeit ist mehr oder weniger sauer; sie wird von der Pumpe 26 in den Kühlturm 27 bekannter Bauart gedrückt. Die gekühlte Flüssigkeit wird so geführt, daß sie von der Pumpe 28 durch das Rohr 29 in den Turm i i gefördert wird, wobei das Rohr 29 so ausgebildet ist, daß es einen Teil über das Rohr 6 in den Turm q. liefert. Andererseits kann man diese Flüssigkeit fortlaufen lassen oder nur einen Teil abziehen. In jedem dieser Fälle kann es erforderlich sein, frisches oder zusätzliches Wasser auf die Türme 4 und i i zu fördern.
  • Die beschriebene Anlage ist besonders zur Behandlung von Gasen geeignet, die beim Kracken von Petroleum -erhalten werden, da derartige Gase mit einem ziemlich hohen Druck die Krackanlage verlassen, wodurch die Anordnung eines Kompressors zum Einleiten der Gase in den Turm i i überflüssig gemacht wird.
  • Wie oben auseinandergesetzt worden ist, soll der Turm i i so gebaut sein, daß ein geeigneter Druck und eine geeignete Temperatur in ihm aufrechterhalten werden können.
  • Die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers sowie der Schwefeldioxydlösung wird so eingestellt, daß die Zersetzung der Polythionsäuren durch den Schwefelwasserstoff praktisch vollständig ist. Wenn dies nicht der Fall ist und eine weitere Gewinnung von Schwefel aus der Flüssigkeit am Boden des Turmes für notwendig gehalten wird, kann man die Flüssigkeit in einem geeigneten Behälter ansammeln und sie der Einwirkung des Gases längere Zeit unterwerfen, die über das hinausgeht, was unter den hier beschriebenen Bedingungen erreichbar ist.
  • Bei der Behandlung von Kohlendestillationsgas kann es erforderlich oder wünschenswert sein, Vorrichtungen für eine geeignete Steigerung des Druckes des auf den Turm geleiteten Gases vorzusehen.
  • Bei Ausführung der Erfindung, insbesondere bei der Reinigung von Leuchtgas, können selbstverständlich noch andere Mittel zur Entfernung des Schwefels aus dem Gas oder den Dämpfen mit den oben bereits genannten zur Abscheidung und Gewinnung des Schwefels zusammen benutzt werden. Z. B. können bei Behandlung von Leuchtgas, nachdem der größere Teil des Schwefels durch Einwirkung von Schwefeldio@Xyd in Gegenwart von Wasser entfernt worden ist, die Gase einer weiteren Reinigungsbehandlung mit Hilfe von Eisenoxyd unterworfen werden.
  • Selbstverständlich kann die Erfindung nicht nur bei Verfahren Verwendung finden, bei denen die Herstellung von elementarem Schwefel Hauptzweck ist, sondern auch bei Verfahren, bei denen die Schwefelherstellung nur zufällig und im Zuge der Reinigung der Gase von Bedeutung ist.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff aus Gasen, insbesondere aus Krackgasen von Mineralölen, durch Umsetzen mit schwefliger Säure mittels im Kreislauf geführter Waschlauge, dadurch gekennzeichnet, däß ein zur Bindung der schwefligen Säure ausreichender Teilstrom des schwefelwasserstoffhaltigen Rohgases abgezweigt und oberhalb oder etwa in der Höhe der Zuführungsstelle der schwefeldioxydhaltigen Waschflüssigkeit unter Druck eingeführt wird, und daß die Waschlauge am unteren Ende des Waschturmes so stark erhitzt wird, daß der Schwefel flüssig abgezogen werden kann.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Nachwäsche mit Wasser oder einer alkalischen Lösung vorgenommen wird.
DET39701D 1931-01-12 1931-11-05 Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff aus Gasen Expired DE579938C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3607029A1 (de) * 1985-03-08 1986-10-02 Jgc Corp., Tokio/Tokyo Verfahren zur entschwefelung von schwefelwasserstoff enthaltendem gas
DE102019004689A1 (de) * 2019-07-03 2021-01-07 Verbio Vereinigte Bioenergie Ag Verfahren zur Gewinnung von geschmolzenem Schwefel aus einem schwefelwasserstoffhaltigen Gasstrom

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3607029A1 (de) * 1985-03-08 1986-10-02 Jgc Corp., Tokio/Tokyo Verfahren zur entschwefelung von schwefelwasserstoff enthaltendem gas
DE102019004689A1 (de) * 2019-07-03 2021-01-07 Verbio Vereinigte Bioenergie Ag Verfahren zur Gewinnung von geschmolzenem Schwefel aus einem schwefelwasserstoffhaltigen Gasstrom
DE102019004689B4 (de) 2019-07-03 2022-04-21 Verbio Vereinigte Bioenergie Ag Verfahren zur Gewinnung von geschmolzenem Schwefel aus einem schwefelwasserstoffhaltigen Gasstrom

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