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Schmierfett-Zubereitung
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Schmierfettzubereitungen, die eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber Wasser und gegenüber ionisierenden Strahlungen aufweisen.
Schmierfett-Zubereitungen enthalten üblicherweise ein Geliermittel, das in kolloidaler Form in einer Schmierölbasis vorliegt ; dabei wurde eine Anzahl von verschiedenen Geliermitteln und Schmier- ölen schon untersucht und angewendet. Die am häufigsten angewendeten Schmierfette werden mit Seifen hochmolekularer Fettsäuren geliert, während als übliches Schmieröl Mineralschmieröle verwendet werden. Die mit Seifen gelierten Schmieröle weisen jedoch bestimmte Nachteile auf, die aber nicht durch Anwendung von Zusatzstoffen oder anderer Mittel, sondern nur durch Ersatz der Seifen ausgeglichen werden können. So zeigen beispielsweise Schmierfette auf Seifenbasis Erweichungspunkte bei relativ niederen Temperaturen, die normalerweise erheblich unter der Zersetzungstemperatur sowohl der Seife wie des Öles liegen.
Der Grund hiefür liegt zum grossen Teil in dem relativ niedrigen Schmelzpunkt der in dem Öl dispergierten Seifenfäden bzw. -teilchen.
Dieses Problem des Erweichens oder des sogar Flüssigwerdens bei relativ niedrigen Temperaturen wurde zum grössten Teil gelöst, indem die Seifen durch Geliermittel ersetzt wurden, die im weiteren Sinne des Wortes als"Mikrogele"bezeichnet werden. Sie enthalten eine Vielzahl kolloidaler Substanzen, die entweder anorganische Kolloide oder organische Derivate dieser Kolloide sind. Charakteristisch hiefür sind unter anderem Kieselerde, Tone bzw. Bleicherden und die sogenannten"Onium-Tone", daneben noch oberflächenveresterte Kolloide, wie butylierte Kieselerde usw. Werden die Kolloide durch die Anwesenheit von hydrophoben Mitteln oder durch eine entsprechende Oberflächenbehandlung nicht geschützt, weisen die daraus hergestellten Schmierfette eine erhebliche Wasserempfindlichkeit auf, was naturgemäss ihren Anwendungsbereich einschränkt.
Deshalb werden"Onium-Tone"und die oberflächenveresterte Kieselerde durch eine entsprechende Oberflächenbehandlung wasserbeständig gemacht. In diesem Fall üben die Estergruppen oder die Onium-Radikale eine hydrophobe Funktion aus, indem sie den Kolloiden eine oleophile Oberfläche verleihen, wodurch die Schmierfett-Struktur selbst in Anwesenheit von Wasser aufrechterhalten werden kann.
Die hydrophoben oberflächenaktiven Stoffe, die normalerweise zur Verbesserung der Wasserbeständigkeit von mit anorganischen Kolloiden gelierten Schmierfetten verwendet werden, sind zumeist kationische oberflächenaktive Stoffe, z. B. Amine und Aminoamide, vorzugsweise aliphatischer Natur und mit einem relativ hohen Molekulargewicht. Diese verbessern zwar die Wasserbeständigkeit der kolloidal gelierten Fette, dagegen verhindern sie nicht die Empfindlichkeit des Fettes gegenüber ionisierender Strahlung, sie erhöhen diese sogar noch. Werden Fette dem Einfluss ionisierender Strahlung unterworfen, so zeigt sich ihre Empfindlichkeit in der Weise, dass sie entweder flüssig werden und ihre Fettstruktur verlieren oder ein gummiartiges Gefüge bekommen und somit keine Schmiereigenschaften mehr besitzen.
Es wird also in jedem Fall. ein ungünstiges Ergebnis erhalten. Wie die Erfahrung zeigt, verflüssigen bei der Einwirkung ionisierende Strahlen auch Fette auf Seifenbasis.
Ein weiterer Gesichtspunkt, der stets zu berücksichtigen ist, sind die Kosten der Schmieröle. Eine grosse Anzahl Schmieröle zeigen technisch hervorragende und zufriedenstellende Eigenschaften, jedoch lassen sie sich wegen ihrer hohen Kosten nicht allgemein industriell anwenden. Gewöhnlich ist der teuerste Bestandteil, der in den Mikrogel-Fettsystemen verwendet wird, der hydrophobe Zusatzstoff, während
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das Geliermittel und das Schmieröl in den meisten Fällen relativ billig sind. Die hydrophoben oberflächenaktiven Mittel werden nur deshalb angewendet, weil sie für die Erhöhung der Wasserbeständigkeit der Fette wesentlich sind.
Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung lassen sich Schmierfett-Zubereitungen erhalten, die eine ausserordentliche Widerstandsfähigkeit gegenüber Wasser aufweisen, die keinen Tropfpunkt haben und die ausserdem in Gegenwart von ionisierender Strahlung stabil bleiben und gleichzeitig billiger sind. Diese Zubereitungen enthalten ein Schmieröl, das mittels eines anorganischen kolloidalen Geliermittels zu einer Fellkonsistenz geliert ist, wobei das Geliermittel an der Oberfläche mindestens 25 Gew. -0/0, bezogen auf das Geliermittel, Asphaltene aufweist. Vorzugsweise hat das Geliermittel an seiner Oberfläche 25-100 Gew.-' o, bezogen auf das Geliermittel, Asphaltene absorbiert ; besonders vorteilhaft sind oxydierte Asphaltene anzuwenden.
Die erfindungsgemäss verwendeten Asphaltene können natürlich vorkommende Komponenten sein, die, wie noch später beschrieben werden wird, aus PetroleumrUckständen zu erhalten sind. Es lassen sich noch wesentlich bessere Ergebnisse erzielen, wenn die Asphaltene einem Oxydationsprozess, vorzugsweise durch Luftblasen oder durch andere Oxydationen mittels sauerstoffhaltiger Gase, ausgesetzt wurden.
Der Ausdruck"Asphaltene"wird in einer Veröffentlichung von Abraham, "Asphalts and Allied Substances", 5. Auflage, S. 1165-1166, als in Benzin nichtlösliche, nichtmineralische Bestandteile definiert ; die Asphaltene unterscheiden sich damit von den Maltenen (Petrolenen), die sich in demselben Mittel und unter denselben Bedingungen auflösen. Da der Versuch bei Zimmertemperatur (18-24 C) durchgeführt wird, stellt diese Temperatur einen Teil der Definition dar. Eine weitere Bedingung ist die Menge an Benzin, die für die Abtrennung eingesetzt wird. Entsprechend der Standardmethode werden 50 Volumina Benzin verwendet, wobei die Versuchstemperatur etwa Zimmertemperatur ist.
Während diese Standardmethode den Ausdruck Asphaltene definiert, soll im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Asphaltfraktion, die bei Zimmertemperatur in irgendeinem aliphatischen Kohlenwasserstoff mit 5 - 12 Kohlenstoffatomen je Molektil unlöslich ist, als"Asphaltene"bezeichnet werden.
Die Asphaltene lassen sich von andern Asphaltbestandteilen durch eine bevorzugte Ausfällung isolieren. Man kann beispielsweise Asphalte in ein aliphatisches Kohlenwasserstoff-Fällungsmittel mit C-bis C12 - Alkanen, je nach ihren physikalischen Eigenschaften, auf verschiedene Weisen einführen. So werden beispielsweise harte, im wesentlichen gecrackte oder geblasene Asphalte, die Penetrationen (Eindringtiefen bei 250C von weniger als 10 aufweisen, vorzugsweise in der Weise eingebracht, indem sie zunächst in einer sehr geringen Menge eines aromatischen Kohlenwasserstofflösungsmittels aufgelöst werden.
Um den Effekt des aromatischen Mittels auf die Fällung der Asphaltene so gering wie möglich zu halten, soll der Anteil des Lösungsmittels bestenfalls auf etwa 0, 5-2 Volumen je Volumen Asphaltruckstand beschränkt sein. Als aromatisches Lösungsmittel wird vorzugsweise ein Mittel verwendet, in dem aromatische Kohlenwasserstoffe mit weniger als 10 Kohlenstoffatomen im Molekül, wie Benzol. Toluol und Xylol, vorherrschen. Weichere Asphalte lassen sich mittels Rtickflusskochen in Gegenwart einer begrenzten Menge der ausfällenden aliphatischen Kohlenwasserstoffe verteilen, es kann aber auch ein aromatisches Lösungsmittel zusätzlich oder an Stelle des aliphatischen Lösungsmittels angewendet werden.
Die Maltenlösung wird vom Niederschlag nach üblichen Methoden getrennt, wie durch Filtrieren, Zentrifugieren, Sedimentieren, Dekantieren u. dgl. Nach der Abtrennung können die Asphaltene in einem flüchtigen aromatischen Lösungsmittel aufgelöst werden, um sie für die Mikrogel- und Fettzubereitung zu verwenden. Sie können zu derartigen Zubereitungen in verschiedener Weise zugefügt werden, z. B. durch Zugabe zu einem wässerigen Gel des Geliermittels oder durch Verteilen in dem Schmieröl vor oder nach dem Einlagern des Geliermittels in das Öl. Vorzugsweise werden Asphaltene nach der Zugabe des kolloidalen Geliermittels und nach der Entfernung sämtlicher mit dem Geliermittel eingeführten flüchtigen Lösungsmittel in das Öl eingebracht.
Die nachfolgende Tabelle zeigt Analysenwerte von typischen Asphaltenen :
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EMI3.1
<tb>
<tb> Beschickung <SEP> Ausbeute <SEP> an <SEP> Analyse,'10 <SEP> Mol-Gewicht
<tb> Asphaltenen <SEP> C <SEP> H <SEP> N <SEP> S <SEP> 0 <SEP>
<tb> Californien- <SEP> Rohöl, <SEP>
<tb> Pech <SEP> aus <SEP> Schnelldestillation <SEP> 25, <SEP> 1 <SEP> 85, <SEP> 02 <SEP> 8, <SEP> 50 <SEP> 2, <SEP> 26 <SEP> 2, <SEP> 25 <SEP> 1, <SEP> 58 <SEP> 2120
<tb> Californien- <SEP> Rohöl, <SEP>
<tb> Rückstand <SEP> aus
<tb> Direktdestillation <SEP> 10, <SEP> 4 <SEP> 85, <SEP> 14 <SEP> 8,63 <SEP> 2, <SEP> 3.
<SEP> 1, <SEP> 9 <SEP> 1,46 <SEP> 2050
<tb>
Es wurde festgestellt, dass Asphaltene polycyclisch sind, und eine Anzahi von Heteroatomen, besonders Stickstoff, Schwefel und Sauerstoff, enthalten und gewöhnlich zwischen 1 und 13, zumeist 4 - 10, Heteroatome je Asphaltenmolekül im Durchschnitt aufweisen. Der Gehalt an Metallen in den Asphaltenen liegt im Bereich von 0, 1 bis 0, 30/0, wobei die Hauptbestandteile Eisen, Vanadin, Natrium und Nickel sind. Etwa ein Viertel der Stickstoffatome besitzt einen schwach basischen Charakter und nur etwa 10/0 der Stickstoffatome ist stark basisch. Etwa ein Fünftel der Schwefelgruppen liegt als aliphatische oder alicyclische Sulfide vor, 1% als Disulfide und 57% des Schwefels als Thiophen oder Polythiophene.
Im durchschnittlichen Asphaltenmolekül scheinen etwa 150 Kohlenstoffatome, 18 Hydroxylgruppen, 3, 4 Stick- stoffatome, 1, 5 Schwefelatome und 2, 1 Sauerstoffatome vorzuliegen. Diese Analyse jedoch hängt von dem Molekulargewicht ab, das den vorliegenden Verbindungen am besten nahekommt. Weiterhin liegen sicherlich etwa 10 Methylradikale in dem durchschnittlichen Asphaltenmolekül vor.
Die Asphaltene können entweder vor oder nach ihrer Abtrennung von andern Asphaltkomponenten, wie den Maltenen usw., oxydiert werden. Dabei werden die Maltene zu Asphaltenen umgewandelt und es findet eine weitere Polymerisation der Asphaltene statt. Die Oxydation wird nach den auf diesem Gebiet üblichen Methoden durchgeführt. Zumeist wird bei erhöhten Temperaturen (230-290 C) nur Luft in einer ausgedehnten Versuchszeit von 1 bis 15 Stunden durch den Asphalt geleitet. Gegebenenfalls kann die Oxydation in Gegenwart von Oxydationskatalysatoren durchgeführt werden, wie Phosphorsäure, Phosphorpentoxyd, Eisenchlorid, Friedel-Crafts-Katalysatoren u. dgl., obwohl dies nicht einen wesentlichen Punkt dieser Erfindung darstellt.
Es wurde festgestellt, dass die isolierten Asphaltene gegenüber Oxydation, besonders bei Einwirkung ultravioletten Lichtes, wie Sonnenlicht, empfindlich sind.
Die andern Bestandteile der erfindungsgemässen Fettzubereitungen sind dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt. Sie bestehen aus Schmierölen, wie beispielsweise Mineralschmieröle, besonders Erdölschmieröle, wie auch synthetische Schmierstoffe, einschliesslich Ester, Äther, Silikone und andere bekannte Materialien. Bevorzugte Schmierstoffe sind Mineralölrückstände bzw. Bright Stocks und Polyphenyläther. Es lassen sich ferner auch Diester aliphatischer Dicarbonsäuren mit einwertigen Alkoholen, wie der Di - (2-äthyl-hexyl) -ester der Sebazinsäure, Polyester, wie die Pentaerythritester der einwertigen aliphatischen -bis C -Alkohole, komplexe Ester zwischen mehrbasischen aliphatischen Säuren und mehrwertigen Alkoholen, und andere für ihre Schmiereigenschaften bekannte Stoffe verwenden.
Obwohl die Anwendbarkeit dieser Schmierfett-Zubereitungen nicht auf die Anwendung in Gegenwart von Strahlungen begrenzt werden soll, zeigen sich doch bei dieser Anwendungsform die Eigenschaften dieser Schmierfette am vorteilhaftesten. Für diesen Zweck werden dabei Schmierölrückstände, die gewöhnlich als Bright Stocks bekannt sind, vorgezogen. Der Ausdruck "Bright Stock" ist auf dem Gebiet der Mineralölraffination weitgehend eingeführt und bekannt. Um die erwünschte Fraktion zu erhalten, werden Rohöle gewöhnlich einer Destillation unterworfen, u. zw. unter Normaldrücken, um einen sogenannten Topprückstand, der die Fraktion enthält, die unter diesen Bedingungen ohne erhebliche Zersetzung nicht destilliert, zu gewinnen. Der Topprückstand wird dann einer Dampfdestillation, die gewöhnlich unter Vakuum ausgeführt wird, oder einfach einer Vakuumdestillation unterworfen.
Unter diesen Bedingungen destillieren Gasölfraktionen und wachsartige Schmierölfraktionen über, wobei dann ein sogenannter"kurzer Rückstand"oder ein sogenannter "Dampf-raffinierter Rückstand", der auch als"Zylinderrückstand" bekannt ist, zurückbleibt. Der Dampf-raffinierte Rückstand wird dann, falls ein Asphaltrohstoff verwendet wurde, entasphaltiert und verschiedenen Verfahren zur Entfernung von mikro- oder makrokristallinen Wachsen ausgesetzt. Daraufhin wird das Öl mit einem Lösungsmittel zum Zweck der teilweisen oder völligen Entfernung aromatischer Fraktionen mit einem Lösungsmittel behandelt. Um das Öl nach einem oder nach jedem dieser selbständigen Verfahrensschritte zu reinigen, wird das Öl einer Behandlung mit Ton oder einem Perkolationsverfahren unterworfen.
Das nach dem Entasphaltieren, Ent-
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wachsen, Extrahieren und Behandeln mit Ton zurückbleibende Raffinat wird im allgemeinen als "Bright Stock" bezeichnet.
Die für die Anwendung bei vorliegenden Zubereitungen geeigneten Bright Stocks sollen folgende Eigenschaften besitzen :
Tabelle I
Eigenschaften der Bright Stocks.
EMI4.1
<tb>
<tb>
Viskosität, <SEP> cst, <SEP> bei <SEP> 380C <SEP> > <SEP> 5780, <SEP> gewöhnlich <SEP> 5780 <SEP> - <SEP> 51000 <SEP>
<tb> vorzugsweise <SEP> 6950 <SEP> - <SEP> 16200 <SEP>
<tb> Viskosität, <SEP> cst, <SEP> bei <SEP> 99 C <SEP> > <SEP> 346, <SEP> gewöhnlich <SEP> 580 <SEP> - <SEP> 1500 <SEP>
<tb> vorzugsweise <SEP> 690-1150
<tb> Viskositätsindex <SEP> > <SEP> 60, <SEP> vorzugsweise <SEP> 85-110
<tb> Anilinpunkt <SEP> 100, <SEP> vorzugsweise <SEP> > <SEP> 115
<tb> Flammpunkt, <SEP> C <SEP> > <SEP> 247, <SEP> vorzugsweise <SEP> > <SEP> 260
<tb> Brennpunkt, <SEP> OC <SEP> > <SEP> 288, <SEP> vorzugsweise <SEP> > <SEP> 316
<tb> Stockpunkt, <SEP> OC <SEP> Maximum <SEP> -4, <SEP> vorzugsweise <SEP> unter-9
<tb> % <SEP> Aromaten <SEP> < <SEP> 15,
<SEP> vorzugsweise <SEP> < <SEP> 10
<tb> % <SEP> Naphthene <SEP> < <SEP> 35
<tb> % <SEP> Paraffine <SEP> mindestens <SEP> 60
<tb>
Folgende Tabelle zeigt die Eigenschaften typischer Bright Stocks, die in den erfindungsgemässen Zubereitungen geeignet sind.
Tabelle II
Beispiel für typische Bright Stocks.
EMI4.2
<tb>
<tb>
Ringanalysen, <SEP> %
<tb> cst <SEP> bei <SEP> Viskosi- <SEP> Aro- <SEP> Naph- <SEP> Paraf- <SEP> Durch- <SEP> Durchschn.
<tb>
380C <SEP> 990C <SEP> tätsindex <SEP> maten <SEP> thene <SEP> fine <SEP> schn. <SEP> Anzahl <SEP> d.
<tb>
Mol- <SEP> Ringe <SEP> je
<tb> Gew. <SEP> Mol <SEP>
<tb> Mittelkontinentaler
<tb> Bright <SEP> Stock <SEP> ; <SEP> übliche <SEP>
<tb> Extraktion <SEP> 16850 <SEP> 760 <SEP> 77 <SEP> 13 <SEP> 17 <SEP> 70 <SEP> 685 <SEP> 3,7
<tb> Mittelkontitlentaler
<tb> Bright <SEP> Stock <SEP> ; <SEP> milde
<tb> Extraktion <SEP> 12400 <SEP> 650 <SEP> 85 <SEP> 9 <SEP> 19 <SEP> 72 <SEP> 685 <SEP> 3, <SEP> 4
<tb> Mittelkonrinentaler
<tb> Bright <SEP> Stock <SEP> ;
<SEP> tiefe
<tb> bzw. <SEP> erschöpfende
<tb> Extraktion <SEP> 9450 <SEP> 604 <SEP> 93 <SEP> 3 <SEP> 21 <SEP> 76 <SEP> 675 <SEP> 2,9
<tb> Pennsylvania
<tb> Bright <SEP> Stock <SEP> 9720 <SEP> 664 <SEP> 102 <SEP> 5 <SEP> 16 <SEP> 79 <SEP> 730 <SEP> 3,0
<tb> . <SEP> Bright <SEP> Stock <SEP> aus
<tb> Küstengebieten <SEP> 5770 <SEP> 392 <SEP> 63 <SEP> 4 <SEP> 35 <SEP> 61 <SEP> 515 <SEP> 3,4
<tb>
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Die erfindungsgemäss angewendeten Geliermittel sind vorzugsweise Tone mit einer relativ hohen Basenaustauschkapazität, d. h. grösser als 25 Milliäquivalente/g und vorzugsweise etwa 75 - 100 Milli- äquivalente/g. Vorzugsweise werden Bentonite, wie der Wyoming-Bentonit und der Hektorit, wie auch andere Montmorillonite verwendet.
Ausser den natürlichen Tonen sind andere anorganische Kolloide, wie Kieselerde, Magnesia, Magnesia-Kieselerde, Kieselerde-Tonerde und andere amorphe kolloidale Gele brauchbar. Sie können in Verbindung mit Tonen angewendet werden oder sie können allein als Geliermittel verwendet werden.
Die erfindungsgemässen Fette sind besonders dort geeignet, wo die Zubereitungen einer ionisierenden Strahlung ausgesetzt sind, da dank der an der Oberfläche des Geliermittels absorbierten Asphaltene in einer noch nicht im einzelnen geklärten Weise die Konsistenz und die Eigenschaften der Fette beibehalten werden. So sind die Fette besonders für das Schmieren von Lagern und andern reibenden metallischen Oberflächen, die in Atommeilern, Atomreaktoren, atomangetriebenen Maschinen, wie Unterseebooten und Flugzeugen verwendet werden, vorzugsweise anwendbar. Ganz allgemein sind sie für Schmierzwecke stets dort geeignet, wo Strahlungen auftreten.
Diese besonders günstige Eigenschaft beschränkt jedoch nicht die Anwendung des Fettes auf solche Gebiete, da die erfindungsgemässen Fette auch ganz allgemein für die Schmierung von Lagern und andern metallischen Oberflächen ausgezeichnete Dienste leisten.
Auf Grund der relativ niedrigen Kosten der Stabilisierungskomponenten, also der Asphaltene, sind die Möglichkeiten der Anwendung der erfindungsgemässen Fette erheblich weiter, als es bisher bei den Mikrogelfetten normalerweise üblich war. So sind sie für Schmierzwecke auch besonders dort nützlich, wo hohe Temperaturen vorliegen und sie einem Wassereinfluss ausgesetzt sind ; natürlich ebenso wie dort, wo normale Versuchsbedingungen vorliegen.
Die nachfolgenden Beispiele zeigen die Vorteile, die sich durch Anwendung der erfindungsgemässen Fette erreichen lassen :
Beispiel l : Eine Fettzubereitung wurde hergestellt, indem Hektorit-Ton in einem Bright StockSchmieröl verteilt wurde. Zusätzlich waren noch 60 Gew. -0/0, bezogen auf den Hektorit-Ton, an einem Amino-amid-Hydrophobiermittel vorhanden. Das Fett enthielt 5 Gew.-% dieses Tons. Ein zweites Fett wurde hergestellt, wobei dasselbe Bright Stock-Schmieröl verwendet wurde, dem jedoch ein HektoritTon-Alkogel (Alkohol enthaltendes Gel) zugefügt wurde. Nach dem Mischen wurde der Alkohol durch Erhitzen abgedampft und es blieb der Ton im gesamten Öl verteilt zurück. Eine Xylollösung von geblasenem Asphalt wurde dann der Mischung zugeführt, das Xylol verdampft und dann die Komponenten zu einer Fett-Konsistenz verarbeitet.
Das Fett enthielt 4 Gew. -0/0 Hektorit und 3 Gew.-% geblasene Asphaltene. Diese beiden Fette wurden in einem Lager im Rahmen eines hochtourigen (10000 Umdr/min) Rotationsversuches bei hoher Temperatur (1500C) getestet. Das Fett, das das Amino-amid enthielt, konnte 562 Stunden lang verwendet werden, während das Fett mit den geblasenen Asphaltenen 378 Stunden lang zufriedenstellend arbeitete.
Weitere Proben der Fette wurden dann in einem Van-de-Graaff Beschleuniger so lange einer Bestrahlung ausgesetzt, bis 1011 erg Ionisierungsenergie je Gramm (109 rads) an Strahlung absorbiert worden waren. Die bestrahlten Fette wurden dann den obigen Versuchsbedingungen ausgesetzt. Das bestrahlte Fett, das das Amino-amid enthielt, konnte nur 36 Stunden lang verwendet werden, während das Fett mit den geblasenen Asphaltenen 148 Stunden lang zufriedenstellend arbeitete. Diese vergleichenden Ergebnisse zeigen den Stabilisierungseffekt der Asphaltene, verglichen mit den Amino-amiden, die gewöhnlich als Hydrophobiermittel in Mikrogelfetten verwendet werden.
Die in'den obigen Vergleichsversuchen verwendeten geblasenen Asphaltene wurden durch Luftblasen eines schweren Rohschmierölrückstandes mit einem Erweichungspunkt von 1200C und durch nachfolgende Ausfällung des Asphalts mit Propan und Extraktion der Asphaltene durch Fällung in Isopentan erhalten.
Die Asphaltene besassen ein durchschnittliches Molekulargewicht von 28000 (ebullioskopisch bestimmt).
Beispiel 2 : Die Stabilität der Fette gegenüber Bestrahlung und die Wirkung der nicht verblasenen Asphaltene wurden untersucht, indem die Penetration der Fette vor und nach der Bestrahlung mit 1011 erg Ionisierungsenergie je Gramm (109 rads) Strahlungsabsorption bestimmt wurde. Die Probe A in der Tabelle war die mit dem Amino-amid-Hydrophobiermittel versetzte, Ton enthaltende Fettprobe aus Beispiel, während die Probe B dieselbe wie die zweite, Ton und Asphaltene enthaltende Fettprobe des Beispiels 1 war. Die nachstehende Tabelle III zeigt die grössere Stabilität der Asphaltene enthaltenden Fette, verglichen mit den Fetten, die ein Amino-amid-Hydrophobiermittel aufweisen.
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Tabelle III Statische Bestrahlung von Fetten.
EMI6.1
<tb>
<tb>
Penetration <SEP> (Eindring <SEP> tiefe) <SEP>
<tb> Vor <SEP> Bestrahlung <SEP> Nach <SEP> 1011 <SEP> erg <SEP> Ionisierungs- <SEP> Veränderung <SEP> in
<tb> energie <SEP> pro <SEP> g <SEP> Bestrahlung <SEP> der <SEP> Penetration
<tb> unbearbeitet <SEP> nach <SEP> 60 <SEP> Stössen <SEP> unbearbeitet <SEP> nach <SEP> 60 <SEP> 60 <SEP> Stösse
<tb> Stössen
<tb> Probe <SEP> A
<tb> 50/0 <SEP> Hektorit
<tb> 3% <SEP> Amino-amidHydrophobiermittel <SEP> 260 <SEP> 260 <SEP> 236 <SEP> 285 <SEP> 25
<tb> Probe <SEP> B <SEP>
<tb> 4% <SEP> Hektorit
<tb> 3% <SEP> Asphaltene <SEP> 277 <SEP> 291 <SEP> 197 <SEP> 310 <SEP> 19
<tb>
PATENTANSPRÜCHE :
1.
Schmierfett-Zubereitung, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Schmieröl, das mittels eines anorganischen kolloidalen Geliermittels, das an seinen Oberflächen mindestens 25 Ge\'v. -0/0, bezogen auf das Geliermittel, Asphaltene besitzt, zu einer Fettkonsistenz geliert ist.