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ANTON'GÖTZ IN MARBURG.
Schachtschleuse mit Seitenbecken.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Schiffsschleuse, durch welches die Überwindung einer Gefällstufe, selbst von verhältnismässig bedeutender Höhe, unter möglichster Ersparnis von Betriebswasser durchführbar wird.
Diese Schiffsschleuse besteht im wesentlichen aus einer oder bei grösserer Gefälle- höhe aus mehreren untereinander in Verbindung stehenden Schachtschleusen, zu deren beiden Seiten stufenförmig angeordnete, durch absperrbare Ein-und Ausläufe mit der Kammer in Verbindung setzbare Seitenbecken angebracht sind, die zwecks Durchschleusens eines Fahrzeuges von der höheren auf die tiefere Wasseroberfläche der Reihe nach entsprechende Teilwassermengen aus der Schleusenkammer aufnehmen und dadurch den Wasserspiegel in letzterer zum Sinken bringen, beim Heben dagegen umgekehrt das in Vorrat gehaltene Betriebswasser in die Schleusenkammer in Teilmengen nacheinander abgeben.
Hiebei gehen bei jeder Schleusung nur verhältnismässig geringe Wassermengen, und zwar diejenigen, welche am Ende der Schleusung zur Ausspiegelung mit Wasser der bezüglichen Haltung erforderlich sind, verloren, indem sie nach dem Gerinne auslaufen gelassen und daher aus demselben für die nächste Schleusung wieder ergänzt werden müssen.
In den Zeichnungen sind als Ausführungsbeispiele zwei Hebewerke dieser Art in vertikalem Längsschnitte veranschaulicht, wobei die Seitenbecken in Fig. 1 und 2 in die Schnitttjt'ene veriegt sind, um den Vorgang der Schleusung leichter verständlich zu machen.
Fig. 3 zeigt in lotrechtem Schnitt das untere Ende einer Schleusenkammer und dient zur Erläuterung des Vorganges beim Füllen der Kammer zum Heben eines Fahrzeuges, um den Unterschied gegenüber dem Entleeren der Schleusenkammer zu veranschaulichen. In Fig. 4 ist in einem wagerechten Schnitte die tatsächliche Anordnung der Seitenbecken mit Bezug auf das Gerinne ersichtlich gemacht.
Zu beiden Seiten der beide Haltungen A und B verbindenden Schleusenkammer S (Fig. 1) sind parallel zur Längsrichtung der Haltungen die Seitenbecken angeordnet (Fig. 4), welche stufenförmig gestellt sind und solchen Fassungsraum haben, dass bei VollfÜllung derselben aus der Schleusenkammer der Wasserspiegel in letzterer soweit herabsinkt, dass in der Kammer nur mehr eine dem Inhalt zweier Seitenbecken entsprechende Wassermenge verbleibt, während umgekehrt durch Entleerung aller Seitenbecken in die
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zwei Seitenbecken entspricht.
Diese nicht in den Seitenbecken zurückzuhaltende und daher auch nicht aus denselben zu entnehmende Wassermenge geht beim Senken des Fahrzeuges verloren, da sie in die untere Haltung gelassen wird und muss daher aus der oberen Haftung ersetzt werden, wenn ein Fahrzeug über die Gefällstufe gehoben werden soll.
In den Zeichnungen sind die Teilwassermengen, welche aus der Schleusenkammer S in die Seitenbecken abgelassen bezw. aus diesen in die Kammer zurückbefördert werden, mit den fortlaufenden Zahlen 1, 2, 3...... die zugehörigen Seitenbecken mit 1', 2', - ..... bezeichnet. Jedes Seitenbecken ist durch einen Einlaufkanal e und einen Auslaufkanal a mit der Schleusenkammer verbunden ; desgleichen sind die Haltungen durch besondere Kanäle k, kl mit den bezüglichen Kammerenden in Verbindung ; sämtliche Kanäle sind mit geeigneten Absperrvorrichtungen versehen. Die Haltungen sind gegen die Schleusenkammer durch Tore 1, II bezw.
III, IV abschliessbar und bei Hebewerken mit zwei oder mehreren, stufenförmig angeordneten Schleusenkammern ist das letzte Seitenbecken einer höher liegenden Kammer, sowie diese selbst durch Rohrleitungen oder Kanäle)', (Fig. 2) mit dem ersten Seitenbecken bezw. mit dem Wasserraum der nächst tieferen Schleusen- baniTnQr verbunden.
Der Vorgang bei der Schleusung zu Tal mit nur einer Schleusenkammer (Fig. 1) ist folgender :
Das Fahrzeug f wird bei vollgefüllter Schleusenkammer nach Öffnen des Tores 1 aus der oberen Haltung A in die Stellung fl geführt und das Tor wieder geschlossen.
Nun wird der Einlaufkanal e des Seitenbeckens l'geöffnet und die Teilwassermenge 1 in dasselbe abgelassen, wodurch der Wasserspiegel bis zu der durch die strichpunktierte Linie in Höhe des Einlaufkanales angedeutete Höhenlage sinkt. In gleicher Weise w. erden nacheinander die Einlaufkanäle der Seitenbecken 2', 3', 4' bis 13' geöffnet und die Teil- wassermengen 2, 3,4 bis 13 aus der Schleusenkammer entleert. Der Wasserspiegel ist dadurch soweit gesunken, dass nur mehr die Wassermengen 14 und 15, die dem Rauminhalt zweier Settenbecken entsprechen, in der Kammer verbleiben.
Diese Wassermengen
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werden durch den unter dem Tor I1 von der Kammersohle in das tiefere Gerinne führenden Kanal kl abgelassen, wodurch das Fahrzeug in die Lage j2 gelangt und nun nach Öffnen des Tores 11 in die Haltung B ausfahren kann (Stellung f3).
Soll ein Fahrzeug aus letzterer Stellung zu Berg geschleust werden, so wird os bei geöffnetem Tor 11 in die entleerte Kammer S gebracht Stellung f2), wobei der Kanal k1 abgesperrt ist. Nach Schliessen des Tores wird das Seitenbecken 13'durch den geöffneten Auslaufkanal a entleert und dadurch eine Teilwassermenge, die der mit 15 bezeichneten entspricht, in die Schleusenkammer eingelassen. Durch in gleicher Weise der Reihe nach vorgenommene Entleerung der Seitenbecken 12', 11'bis l'werden die Teilwassermengen 14, 13 bis 3 in die Schleusenkammer übergeführt und darauf die fehlenden zwei Teilwasser-
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Schlousentores 1 in die Haltung A übergeführt werden.
Bei Schiffshebewerken mit zwecks Überwindung grösserer Höhenunterschiede mehrfach vorhandenen und stufenförmig angeordneten Schleusenkammern S, S1... (Fig. 2) findet bei der Talfahrt die Schleusung durch die oberste Kammer in der beschriebenen Weise statt. Sobald nach Füllung des letzten Seitenbeckens 7'dieser Schleusenstufe der Wasserspiegel soweit gesunken ist, dass nur mehr die Teilwassermenge 8 in der Kammer enthalten ist, wird diese Wassermenge durch das Rohr oder den Kanal r1 in das oberste Seitenbecken der nächst tieferen Kammer abgelassen, das Tor II geöffnet und das Fahrzeug, welches in die Lage f2 herabgesunken ist, in die Haltung B nach f2 übergeführt.
Nach Öffnen des Tores III der zweiten vollgefüllten Schleusenkammer 81 wird das Fahrzeug in die Lage gebracht und in dieser Kammer durch nacheinander bewirkte Füllung der Seitenbecken 9', 10 bis 16'entsprechend tief herabgeschleust. Die verbleibenden Teilmengen 17 und 18 werden unter dem Tor IV hinweg durch den Kanal kl in das Gerinne C abgelassen, gehen somit für die nächste bergwärts vorzunehmende Schleusung verloren. Das in die Lage 1'5 gelangte Fahrzeug wird schliesslich nach Öffnen des Schleusentores IV in die Haltung C übergeführt.
Zwecks Hebens eines Fahrzeuges aus der Haltung c in die höcbstgelegene Haltung A wird nach Schliessen des Tores IV das in Stellung/'s gebrachte Fahrzeug, wie dies Fig. 3 zeigt, durch Entleeren der untersten Kammer S'bei geschlossenem Kanal kl gehoben : der Reihe nach werden nun die übrigen Seitenbecken entleert, bis durch Entleerung des
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In dieser Kammer findet alsdann das Heben des Fahrzenges in der früher beschriebenen Weise statt und schliesslich werden die noch erforderlichen Teilwassermengen 2 und 1 durch den Kanal k aus dem Gerinne A in die Schleusenkammer. zugeführt, um das Fahrzug in die für das Ausschleusen erforderliche Stellung f1 zu heben.
Wie ersichtlich, braucht bei dieser Ausführung des Hebewerks in Stufen mit mehreren Schleusenkammern das unterste Seitenbecken 16'nur halb so grossen Fassungsraum zu erhalten als die übrigen Seitenhecken.