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Zumessvorrichtung zur proportionalen Einbringung von Chemikalienlösungen in periodisch beschickte Behälter
Chemikalien-Zumesseinrichtungen für periodisch beschickte Behälter werden insbesondere bei Lokomotivtendern bzw. bei diskontinuierlicher Wasseraufbereitung verwendet, wenn es sich darum handelt, für eine beliebige Wassermenge, mit welcher ein Tender oder sonstiger Behälter aufgefüllt wurde, eine proportionale Menge einer Chemikalienlösung zuzusetzen.
Es gibt für diesen Zweck schon einige Zumesseinrichtungen, welche entweder mit Luft oder Wasserverdrängung arbeiten. Diese Vorrichtungen haben jedoch alle den Nachteil, eines starr angebrachten Überlaufrohres ohne Luftzutritt von aussen. Dadurch muss einerseits der für die Verdrängung erforderliche Überdruck bei Sinken des Flüssigkeitsspiegels im Chemikalienbehälter immer grösser werden und ausserdem tritt bei Verwendung von Überlaufrohren ohne Luftzutritt immer eine Heberwirkung auf, welche Fehler in der Zumesssung verursacht.
Auch für die in der deutschen Patentschrift Nr. 566522 beschriebene Zumessvorrichtung für ein geschlossenes System, bei welcher die durch Wasser verdrängte Chemikalienlösung mit Hilfe eines permanenten Luftvolumens vom Verdrängungswasser getrennt wird, ergibt sich dieselbe Fehlerquelle, da auch in diesem Falle die Chemikalienlösung durch ein feststehendes Überlaufrohr ausläuft, so dass bei Absinken der Chemikalienlösung die notwendige Steighöhe bis zur Überlaufgrenze dauernd zunimmt. Ferner ist der im Überlaufrohr angebrachte Luftsack gegen die Aussenluft abgeschlossen und kann daher lediglich zur Trennung zwischen Chemikalienlösung und eventuell zurücksteigendem Wasser aus der Druckleitung dienen.
Andere Zumessvorrichtungen arbeiten wieder mit Ventilen oder viel bewegten Teilen, wobei insbesondere im Lokomotivbetrieb Störungen auftreten können.
Vorliegende Erfindung ermöglicht eine einfache Zumessung, proportional einer beliebig in einen Tender oder sonstigen Flüssigkeitsbehälter nachgefüllten Flüssigkeitsmenge durch Luftverdrängung, wobei erfindungsgemäss das Ausflussrohr für die Chemikalienlösung an einem Schwimmer angebracht ist, welcher sich im Inneren eines luftdichten Chemikalienbehälters befindet und mit einem flexiblen Schlauch an ein aus dem Behälter führendes Ausflussrohr ange- schlossen ist.
Weiters wird erfindungsgemäss zur Vermeidung einer Heberwirkung, vom höch- sten Punkt der Überlaufleitung am Schwimmer eine Belüftungsleitung, bestehend aus einem flexiblen Schlauch vorgesehen, welcher durch die
Decke des Chemikalienbehälters führt und den
Luftzutritt von aussen ermöglicht. Über diese
Belüftungsleitung wird jeweils beim Absinken des Tenderwassers in den Chemikalienbehälter und von diesem in die Luftverdrängungsglocke Luft eingesaugt, um beim Ansteigen des Tenderwassers wieder in den Chemikalienbehälter zurückgedrückt zu werden, wo dann eine entsprechende Menge an Chemikalienlösung durch das Überlaufrohr am Schwimmer hochgedrückt wird und über einen flexiblen Schlauch aus dem Chemikalienbehälter ausfliesst.
Die Zumesseinrichtung besteht demnach wie aus beigeschlossener Zeichnung (Fig. l) hervorgeht, aus einem geschlossenen Chemikalienbehälter 1, welcher über dem Tender oder sonstigem Flüssigkeitsbehälter 2 angebracht ist, aus der Luftverdrängungsglocke 3, welche unten offen und an der höchsten Stelle durch ein Verbindungsrohr 4 dicht mit dem Chemikalienbehälter verbunden ist. Im Inneren des Chemikalienbehälters ist ein Schwimmer 5 (Fig. 2 zeigt den Schwimmer von oben gesehen, vergrössert) angeordnet, welcher ein Überlaufrohr 6 trägt.
Dieses Rohr ist so am Schwimmer befestigt, dass seine freie Öffnung 7 mit dem unteren Rand des Schwimmers abschneidet. Das andere Ende des Rohres ist mit einem flexiblen Schlauch 8 mit dem nach aussen führenden Ausflussrohr 9 verbunden. Um eine Heberwirkung zu vermeiden, ist am Knie des Überlaufrohres ein Abzweigrohr 10 angebracht, welches über einen Belüftungsschlauch 11 eine Verbindung mit dem Belüftungsrohr 12 herstellt.
Zur Fixierung des Schwimmers sind am Flanschdeckel 13 zwei Führungsstäbe 14 angebracht, welche durch die Führungsrohre 15 am Schwimmer führen und ein stärkeres Hin- und Herschwanken desselben verhindern.
Zum Nachfüllen der Chemikalienlösung ist an der Decke des Chemikalienbehälters ein dicht verschraubbarer Füllstutzen 16 vorgesehen.
Die Wirkungsweise der Zumessvorrichtung geht erfindungsgemäss wie folgt vor sich :]
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Bei ganz-oder teilweiser Füllung des Tenders 2 wird aus der Glocke 3 eine aliquote Menge Luft in den Chemikalienbehälter 1 gedrängt. Dort wird durch einen geringfügigen Überdruck die Chemikalienlösung durch die Öffnung 7 in das Überlaufrohr 6 gedrückt, von wo die Flüssigkeit über 8 und 9 in den Tender 2 ausfliesst. Bei Verschwinden des Überdruckes kann die aus- fliessende Flüssigkeit in 8 keine Saugwirkung hervorrufen, da durch 12, 11 und 10 Aussenluft zutritt und den Flüssigkeitsstrom unterbricht.
Bei Wasserentnahme aus dem Tender 2 sinkt das Niveau im Tender und in der Luftverdrängungsglocke 3, wodurch Luft aus dem Chemikalienbehälter 1 angesaugt wird. Dadurch entsteht dort ein kleiner Unterdruck, welcher durch die
EMI2.1
einsaugt, bis der Unterdruck wieder ausgeglichen ist. Beim Nachfüllen des Tenders 2 wiederholt sich der ganze Vorgang von neuem.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zumessvorrichtung zur proportionalen Einbringung von Chemikalienlösungen in periodisch beschickte Behälter, dadurch gekennzeichnet, dass eine durch Luft verdrängte Chemikalienlösung aus einem luftdichten Chemikalienbehälter über ein nach aussen belüftetes Überlaufrohr aus- fliesst.